Nix Euro in Schweden

[Jürgen Wulf]

Die Antwort ist Nein: Bei der Volksabstimmung über den Beitritt zum Euro hat sich in Schweden ein überraschend klarer Sieg der Euro-Gegner abgezeichnet. Schwedens Bevölkerung hat mit 56,5 zu 41,4 Prozent gegen den Euro gestimmt. Das meldete der TV-Sender SVT kurz vor Abschluss der Stimmenauszählung. Es seien noch Verschiebungen "hinter dem Komma" möglich.

Viele Grüße aus Bremen

Jogi

[hgueni]

Hallo

Hatte in Schweden eigentlich nichts anderes erwartet. Die Schweden scheinen nun mal zuerst Skandinavier und dann erst Europäer zu sein. Ist zwar lästig die Geldwechselei aber ein wenig verstehen kann ich das schon.

Gruß Günter

[Jürgen R.]

Ich bin glücklich (!!!!!!!) und habe schon im Schwedenforum gratuliert !

Viele Grüße aus Sachsen

Jürgen

[Segelmoloch]

Ich hoffe die Abstimmung in Schweden kann ein bisschen die norwegische Europa-Beitritts-Euphorie dämpfen.
Grüsse aus Norge

[Danebrognorge]

Hi leute!!!!!
Ich finde es eigentlich gut das auch in schweden der Euro sich nicht durchgesetzt hat.Naja bin ja norwegen und dänemark fan und habe mich schon damals gefreut als die dänen es ablehnten.


MFG Danebrog

[hgueni]

Hallo zusammen

Kann dem Segelmoloch nur zustimmen. Wäre von EU-Norwegen auch nicht so begeistert. Dann würde alles noch gleicher.

Gruß Günter

[snowstorm]

Hallo!
Was haben die Schweden da bloss getan? Praktisch die Hosen runtergelassen.. Nur dabei statt mittendrin.

Die eigene Währung gibt wohl niemand leichten Herzens auf. Ein Glück, dass die Deuschen nie gefragt wurden - auf eine Zustimmung hätte die Politik bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag warten können.

Blendet man aber mal den Nationalstolz aus, wird man merken, dass der Beitritt grosse Vorteile hat. Und Risiken falls er unterbleibt. Die schwedische Krone ist eine kleine Währung. Erinnert sich noch jemand als in den 90'er Jahren gegen das britische Pfund spekuliert wurde? Absturz, Stützungskäufe etc. Teuer bezahlte Unabhängigkeit könnte dies in Schweden werden.

Vorteile:
-keine Währungsschwankungen (jetzt: Wechselkursrisiko, Güter werden teurer> Nachfrage sinkt> Produktion sinkt >geringere Beschäftigung)
-Euro ist wichtigste Währung nach dem Dollar (man stelle sich vor, Erdöl würde in Euro abgerechnet... feuchter Traum eines europäischen Ökonomen)
-erhöhte Preistransparenz
-europäische Integration wird gefördert

Nachteile:
-keine eigene Geld- und Währungspolitik (wird nicht immer jedem Land gerecht bei unterschiedlichen Konjunkturverläufen)
-Verlust eines nationalen Symbols

Bleibt für die Schweden und Dänen (und GB selbstverständlich) zu hoffen, dass sie sich damit kein Eigentor geschossen haben.

Gruss Patricia

PS. Die EU-Befürworter in Norwegen haben damit auch einen Dämpfer erhalten. Dumm gelaufen.

[olf]

Hallo !

Habe das gestern Abend teilweise live bei TV4 (Sat-Empfang sei Dank ) verfolgt und muss sagen, dass ich doch sehr enttäuscht bin. Teilweise haben in manchen Städten knapp 90% mit nein gestimmt. Wie Görran P. es in seiner Erklärung sagte, er muss das Ergebnis akzeptieren - Punkt. Die schwedische Wirtschaft wird es der Bevölkerung sicher nicht danken.

Eine Frage drängt sich mir jetzt aber auf: Schweden hat seinerzeit beim Start des Euro ihn nicht einführen dürfen (Kriterien nicht erfüllt) - mittlerweile erfüllen sie sie aber und im Gegensatz zu GB un DK haben sie sich kein "Opting Out" gesichert, das heisst eigentlich, dass sie bei Erfüllung der Kriterien den Euro einführen müssen !

Wie hart wird Europa / Euroland an dieser Regelung wohl festhalten ?

Wenn nächstes Jahr die Baltenstaaten der EU beitreten und schätzungsweise 2008 auch den Euro einführen, dann sitzt Schweden mitten im Euroland, denn auch die Dänen werden wohl nächstes Jahr noch einmal abstimmen.

Ich glaube es war ein Fehler mit Nein zu stimmen, ich würde sogar soweit gehen, dass das Volk diese Entscheidung nicht treffen kann, weil die Mehrheit die Hintergründe nicht kennt/versteht bzw. zu emotional handelt.

Aber das ist nur meine Meinung

[sgm]

Ich glaube es war ein Fehler mit Nein zu stimmen, ich würde sogar soweit gehen, dass das Volk diese Entscheidung nicht treffen kann, weil die Mehrheit die Hintergründe nicht kennt/versteht bzw. zu emotional handelt.
Aber das ist nur meine Meinung

nicht nur deine
ich halte von Volksabstimmungen auch nicht viel, da viele Themen einfach zu kompliziert sind, als das der Abstimmende sie überhaupt überblicken könnte. Und wie man jetzt an Schweden sieht kommen dabei leider manchmal auch die falschen Ergebnisse raus.
In Deutschland hätten wir bei einer Volksabstimmung wohl etwas ähnliches erlebt. Und es kann doch wohl kaum einer ernsthaft glauben, dass es uns mit der "guten alten DM" jetzt besser gehen würde
Ansonsten müssen die Schweden natürlich selber wissen, was sie für sich für besser halten. In einigen Jahren wird man dann vielleicht ungefähr sehen, welche Auswirkungen die Entscheidung hatte.

[uteligger]

Hei

Na, denn gebt mir mal ein paar positive Argumente, die ich fragenden Norwegern zum Euro geben kann. Und ich werde in Norwegen stets zum Euro befragt.

Machen uns die Skandinavier mit ihren Kronen nicht vor, wie eine Bildungspolitik funktioniert? Wie der Arbeitsmarkt reguliert und Menschen aus der Arbeitslosigkeit in feste Jobs qualifiziert werden? Wie die Konjunktur brummt?

Was hat Ola und Kari Nordmann vom Euro? Sie bräuchten im Urlaub in Deutschland oder Finnland ihre Kronen nicht umrechnen. Und das wars denn auch. Und wir wüssten sofort, das der Liter Bier bei KIWI 5 Euro kostet.

Wenn ich denen was von europäischer Integration erzähle, erhalte ich zur Antwort: wir sitzen jetzt hier zusammen, reden über Deutschland, Norwegen und Europa, tauschen uns aus, akzeptieren uns, arbeiten bei euch und ihr bei uns, handeln miteinander, besuchen uns, wohnen zusammen. Wozu denn noch EU und Euro und Brüssel.

Tja, da fehlen mir halt die Argumente für die EU und den Euro.

hilsen
uteligger

[Joerg]

"Wenn ich denen was von europäischer Integration erzähle, erhalte ich zur Antwort: wir sitzen jetzt hier zusammen, reden über Deutschland, Norwegen und Europa, tauschen uns aus, akzeptieren uns, arbeiten bei euch und ihr bei uns, handeln miteinander, besuchen uns, wohnen zusammen. Wozu denn noch EU und Euro und Brüssel.

Tja, da fehlen mir halt die Argumente für die EU und den Euro. "


Also ich find das richtig gut wie die Schweden abgestimmt haben..gut so!!

Was sich bei uns nach der Teuro einführung abgespielt hat kann man jeden Tag an der Supermarktkasse live erleiden.Warum sollen sich das selbe auch Dännemark und Schweden antun ???. Wirtschaftlich geht es Schweden so gut wie schon lange nicht mehr, im gegensatz zu mach einem Teuro-Land.

Also ich find das richtig gut wie die Schweden abgestimmt haben..gut so!!

Gruß

Jörg

[ardsch]

Machen uns die Skandinavier mit ihren Kronen nicht vor, wie eine Bildungspolitik funktioniert? Wie der Arbeitsmarkt reguliert und Menschen aus der Arbeitslosigkeit in feste Jobs qualifiziert werden? Wie die Konjunktur brummt?

Hierzu wage ich zu behaupten, dass das völlig unabhängig von der Währung ist

Was hat Ola und Kari Nordmann vom Euro? Sie bräuchten im Urlaub in Deutschland oder Finnland ihre Kronen nicht umrechnen. Und das wars denn auch. Und wir wüssten sofort, das der Liter Bier bei KIWI 5 Euro kostet.

Die Währung ist aber nicht nur für Ola und Kari da, sondern für Alle und die Wirtschaftsunternehmen sind in der Regel recht dankbar wenn sie in Ihren Geschäft nicht mehr mit Wechselkursschwankungen kämpfen müssen. Und die sind schon ganz erheblich, Beispiel Norge : Juni 2002, 1 EUR = 7,6 NOK, September 2003, 1 EUR = 8,3 NOK, rund und eckig 10 % in 16 Monaten.

Ich bin nicht Fachmann genug um die diversen, damit zusammenhängenden Einzelheiten offenlegen zu können, aber eins ist sicher : Ola und Kari werden sich mit Dir nur solange lieb und freundlich austauschen, wie die SEK die Wechselkursschwankungen (und Kursverluste) ausgleichen können. Und wenn das mal nicht mehr so ist?

Na klar, zwiegespalten wäre ich an Stelle der Schweden auch, so von wegen Nationalstolz und Eigenständigkeit. Ich vermute allerdings, das sich die Schweden auf diesen Punkt nicht mehr zurückziehen können, weil sich Sverige in vielerlei Hinsicht schon zuweit mit der EU vereinbart hat; einen "Status Schweiz" herzustellen ist sicher nicht mehr möglich.

Ich für meinen Teil hätte mit knapper Mehrheit für den Euro gestimmt, auch wenns schmerzhaft ist.

[Segelmoloch]

Hallo Joerg und Uteligger
Genauso wie Ihr es beschrieben habt denken viele hier,nur die Grossfinanz nicht.
Auch hier in Norge gibt es nur eine Zustimmung zur EU und zum Euro in Ballungsgebieten,das ist halt im Moment noch eine ganz knappe Mehrheit.
Aber die Stimmen dagegen werden wieder lauter,besonders in der Fischindustrie und im ländlichen Bereich.
Auch hier haben die Leute langsam Angst um Ihre Jobbs.
Grüsse aus Norge

[Mario]

Hi,

Machen uns die Skandinavier mit ihren Kronen nicht vor, wie eine Bildungspolitik funktioniert? Wie der Arbeitsmarkt reguliert und Menschen aus der Arbeitslosigkeit in feste Jobs qualifiziert werden? Wie die Konjunktur brummt?

Da ich bisher nie eine Antwort (auch im Schwedenforum) darauf bekommen habe: Was hat der Name der Währung mit den von dir genannten Faktoren zu tun?

Viele Grüße, Mario

[Mario]

Hi,

Also ich find das richtig gut wie die Schweden abgestimmt haben..gut so!!

Ich nicht!

Was sich bei uns nach der Teuro einführung abgespielt hat kann man jeden Tag an der Supermarktkasse live erleiden.Warum sollen sich das selbe auch Dännemark und Schweden antun ???. Wirtschaftlich geht es Schweden so gut wie schon lange nicht mehr, im gegensatz zu mach einem Teuro-Land.

Warum läufst du nicht Sturm gegen die Handelsketten und verschwendest deinen Zorn an der Währung? Die Preissteigerungen sind nicht dem Euro per se zu zuschreiben, sondern die Währungsreform wurde von den Handelsketten missbraucht!

Zum zweiten: die Erfolge der Wirtschaftspolitik wird nicht durch die Bezeichnung der Währung beeinflusst, sondern durch politische Rahmenbedingungen und Strukturen - das ist das Problem vor allem von Deutschland.

Viele Grüße, Mario