Zusammenfassung Reisebericht (die soll kein Reiseführer ersetzen, daher keine ausführlichen Berichte über besuchte Orte, sondern nur was ich für erwähnenswert erachte)
Freitag, 2. 1.Flug von Hahn nach Torp. In Torp werden wir erstmal vom Zoll gegriffen und unsere Koffer gescannt. Ich nehme an, sie hatten es vor allem auf die 16jährige abgesehen, ob sich da Alkohol im Koffer verbirgt.
Gleich vor dem Terminal finden wir den Bus nach Oslo. Nach Zimmerbezug bummeln wir durch die Fussgängerzone um den Bahnhof, die uns aber gar nicht gefällt. Ausserdem sind es ca. 10 Grad Minus (es sollte sich herausstellen, dass dies die tiefste Temperatur der Reise war). Am Bahnhof besorgen wir uns am Automaten unsere Zugtickets für die im Internet gebuchte Fahrt, was ganz problemlos geht, man braucht nur die Referenznummer.
Samstag, 3. 1.Wir hatten uns für den Zug um 08:11 entschieden, um noch bei Tag in Bergen anzukommen. Meine Tochter ist total fasziniert vom Schaffner, die Uniform hat schon etwas altertümliches, er hat einen Fahrkartenknippser am Gürtel hängen (wäre mir nicht aufgefallen, aber eine 16jähre von heute hat sowas noch nie gesehen!) und dass er nach jedem Halt durch den Zug geht kannte sie auch nicht.
Bis Geilo fand ich die Fahrt langweilig, ab da wird es bergig und auch mit Schnee. Alles in allem eine schöne Fahrt - trotzdem, vielleicht liegt es daran dass ich Schweizerin bin und Schneeberge mit darin rumfahrenden Eisenbahnen mich nicht ganz so beeindrucken, überwältigt hat mich die Fahrt nicht.
In Bergen hat es 1 Grad Plus, nach Oslo schon fast tropisch, und schlimmen Matsch auf den Strassen. Nach Hotelbezug suchen wird erstmal den Hurtigterminal wo wir die Nordkapp steht.
Sonntag, 4. 1.Erst fahren wir bei strahlendem Sonnenschein zum Fløyen, wo es auch absolut Windstill ist. Dann weitere Besichtigung von Bergen. Zurück zum Hotel, Gepäck abholen und mit dem Taxi zum Hurtigterminal, einchecken. Wir machen ein Upgrade zur Minisuite (siehe oben) und können auch gleich unsere Kabine beziehen
Montag, 5. 1.In Alesund bummeln wir durchs Ort, ersparen uns aber die "Ersteigung" der 418 Stufen. Es ist bedeckt. Abends sind wir in Molde, wo es stürmt.
Am späteren Abend zum Erstenmal Windstärke 9
Dienstag, 6. 1.Trondheim - es regnet in Strömen, die Strassen sind zum Teil eisig, vor allem aber knöcheltiefer Matsch. Wir spazieren trotzdem zum Dom, wo es genau und wie ausgerechnet aufhört zu regnen, um kurz darauf mit einem heftigen Schneeschauer weiterzugehen. Uns reichts, wir entern ein Taxi, fahren zurück zum Schiff uns schmeissen uns in den Kochtopf, sprich Whirlpool. Nun sehen wir auch, dass die vor uns liegende Richard With ordentlich Schlagseite hat!
Um 12 Uhr legen wir ab und eine halbe Stunde später sind wir bei der Brückenbesichtigung. Anschliessend ziehen wir uns mit Sandwiches, Bücher, Rätselheft und Laptop in die Panoramalounge zurück. Draussen stürmt und schneit es und die Einfahrt in den Stokksund wird ausgelassen. Pünktlich um 18 kommen wir zur "Folda" einer offenen Meerstrecke nach Rørvik, wo wir mit 30 Minuten Verspätung ankommen. In der Folda haben wir wieder Windstärke 9 - an diesem Abend ist der Speisesaal etwas ausgedünnt (was Tochter und mir aber nicht den Appetit verdirbt...)
Mittwoch, 7. 1.Mittags machen wir einen Spaziergang in Bodø. Es schneit ziemlich fest.
15:30 Polartaufe, wir sehen uns das an und machen Fotos. Jeder freiweillige Täufling bekommt eine Kelle Eis in den Kragen .Peter, unser Tour Guide fragt ob wir nicht mitmachen wollen, ich lehne ab (ich war ja schon mal über dem Polarkreis

) schliesslich muss man nicht alles erlebt haben. Aber eine 16jährige reizt nun mal und sie wird von zwei Mannschaftsmitgliedern als Letzte mit Gewalt angeschleppt und bekommt dafür zwei volle Kellen Eis und Eiswasser den Rücken runter (habe sie schon lange nicht mehr so fluchen hören...)
Um 21 Uhr legten wie für eine Stunde in Svolvaer an, wo wir die Eisskulpturen „Magic Eis“ besuchen. Zurück auf dem Schiff bleiben wir auf Deck, da es eine ganz tolle Stimmung ist – Mond ziemlich voll, also hell, Schiff auf Schleichfahrt und fast keinen Seegang um die Inseln. Kurz nach 23h fahren wir in den engen Trollfjord, dazu gab es grauslich gummiartigte Fischfrikadellen und Nordnorwegisches Bier. Sicher einer der schönsten Momente auf der Reise, zumal man lange auf dem Vordeck alleine ist.
Donnerstag, 8. 1.Um 11:15 legen wir für 30 Min. in Finnsnes an, es ist relativ hell und sieht aus wie in einem Wintermärchen mit viel Schnee, fast 50cm (nirgends auf der Reise hatte es so viel Schnee wie hier)
Nachmittag in Tromsö, wo wir die Stadtrundfahrt gebucht hatten. Es schneit ziemlich heftig. Abends gibt es einen Vortrag vom Kapitän, über seine Karriere, die Hurtigreisen nach Grönland, Antarktis und Spitzbergen und über Stockfisch. Dann gib es noch Kaffee und Cognac am Pool.
Freitag, 9. 1.Gegen 10h legen wir in Havøysund an und ab da bleibe ich bis Honningsvag (Ankunft 11:45) am Bug auf Deck 5, über eine Stunde ganz alleine, es ist ganz toll, verschneite, bergige Inseln mit (fast) Vollmond.
Die Meisten machen den Nordkapausflug, wir spazieren aber gemütlich ums verschneite Örtchen. Viele Leute – vor allem ältere Frauen – fahren mit Schlitten, sie stehen hinten auf den Kufen und treten mit einem Fuss an. Meine Tochter lacht sich schief als ihr eine elegante, aufgebretzelte Dame in Stiefeln mit High-Heels, Schlitten tretend begegnet. Wir gehen in das offensichtlich einzige Kaffee im Ort (voller Hausfrauen und älteren Damen, erinnert uns an das Sonntagskaffeekränzchen der alten Damen in unserem Ort) und essen Bananensplit.
Samstag, 10. 1.Die ganze Nacht Windstärke 11!
Heute geht es leider schon vom Schiff! Wir beziehen unser Zimmer in Kirkenes und machen einen Spaziergang durchs Ort - nicht gerade ein Ort, den man unbedingt nochmals sehen sollte...
Pünktlich um 17 Uhr werden wir von einem jungen Deutschen der Firma BIRK (diesem Forum sei Dank!) abgeholt. Mit dem Auto geht es rd. 50 Minuten bis zu einem Gehöft mit Hunden. Wir werden in Skianzüge gesteckt und ab geht es mit zwei Schlitten rd. 12km, an der russischen Grenze entlang. Anschliessend gibt es in einer Sami-Hütte ein ausgezeichnetes Rentiergulasch, gekocht vom Direktor des örtlichen Kraftwerks, der mit der Firmenbetreiberin verheiratet ist. Gegen 21:30 geht es zurück ins Hotel. Ein tolles Erlebniss bei Vollmond und eine schöner Abschluss unserer Reise!
Sonntag, 11. 1.Rückflug mit Norwegian über Alta nach Oslo und ab da mit SAS nach Frankfurt. (Achtung für Reisende mit Norwegian, die sind preiswert, es ist aber nicht möglich durch zuchecken, man muss in Oslo den Koffer abholen und neu einchecken, auch wenn man mit Norwegian weiterfliegt - also Zeit einplanen!). Da wir von Kirkenes leichte Verspätung hatten wurde es uns in Oslo so etwas eng, fünf Minuten mehr und wir hätten den Anschluss nicht erwischt.
Demnächst wird es auch Bilder geben!
Revolera