von Maria » Mo, 07. Dez 2009, 13:44
Hallo Trollfjord,
wir haben eigentlich auf unseren Reisen die Erfahrung gemacht, dass es eben nicht diese - wie Du schreibst - „kleine Wohngemeinschaft“ gibt.
Im Gegenteil, wir haben es als wohltuend empfunden, dass die Rundreise-Passagiere eigentlich Individual-Touristen sind, die z.B. ein „jeden Abend zusammenglucken“ gar nicht wollen. Bei den Mahlzeiten im Restaurant unterhält man sich gut mit den Tischnachbarn, aber ansonsten schnackt man mal ein paar Worte, wenn man sich zufällig tagsüber an Deck oder abends in der Bar trifft.
Obwohl wir abends in der Bar kaum Rundreise-Passagiere getroffen haben. Die meisten gingen nach dem Abendessen entweder in den Panorama-Salon oder in ihre Kabine.
Dabei wurde es gerade dann in der Bar spannend. Da waren z.B. zwei junge Finnen, die den Barkeeper nach den Getränken mit den höchsten Alkohol-Prozenten fragten, und nach 2 Stunden dann ganz schnell ins Bett mussten. Oder die Mitglieder einer Ärzte-Konferenz an Bord, wo wir mit einer norwegischen Ärztin gesprochen haben, die uns nach einer Stunde netter Unterhaltung erklärte: Norweger reden nicht mit Fremden. Oder der norwegische Seemann, mit dem wir einen Tag nach unserer Sturmfahrt über die Folda an der Theke saßen, der uns erzählte, dass gerade der Teil der Seereise der Gefährlichste wäre (wie beruhigend, dass wir das schon hinter uns hatten!). Oder die Gruppe „Per Gynt“, die als Passagiere an Bord waren und spontan in der Bar spielen wollten, aber nachdem das Schiff in Stamsund abgelegt hatte und über den stürmischen Vestfjord fuhr abrupt abbrechen musste, da der Schlagzeuger seekrank wurde. Oder der Architekt (und Journalist) aus Havøysund mit dem wir uns lange unterhalten haben, oder... oder... oder... Es gab so viele schöne Erlebnisse mit Etappen-Reisenden.
Und genau das ist für mich das Faszinierende an dieser Reise!
Liebe Grüße
Maria