Es dauerte dann doch wieder 7 Jahre, bis wir dann wieder Richtung Norden aufbrachen. Nicht ganz, denn 2002 machten wir mit einem geliehenen WoMo den Süden Schwedens unsicher und lernten dabei den Siljan kennen und lieben.
Aber Norwegen war 2006 wieder angesagt. 3 Wochen Urlaub mussten leider für die Tour zum Nordkapp reichen.
Mit der Fähre Sassnitz – Trelleborg gings am 24.07.06 los, an Malmö vorbei und dann Richtung Vättern, weiter zum Siljan und dann den Inlandsvägn gen Norden.
Fast nur Sonne und bis zu 30 Grad, Skandinavien verwöhnte uns. So macht dann auch das Zelten Spass.
Über Jokkmokk gings dann nach Karesuando und ein Stückchen durch Finnland. Am Tag 6 erreichten wir Norwegen. In Karasjok gönnten wir uns ein spätes Mittagessen im Sami-Center.
Und wenn man dann in jedem Land zumindest ein paar Worte der Landessprache lernt und dann noch mit englisch ergänzt, kommt man schon mal durcheinander. Beim Trinkgeld war ich dann beim russischen und – die Kellnerin antwortete in russisch! Sie kam aus Finnisch – Karelien, unweit der russischen Grenze.
Die nächste Nacht war die kälteste mit knapp über 0 Grad am Inari, also wieder in Finnland. Durchs gefühlte Niemandsland fuhren wir dann weiter nach Kirkenes. Nicht nur auf diesem Weg nutzen wir wieder einen der vielen wunderschön gelegenen Rastplätze.
Kirkenes selbst enttäuschte uns. Aber am Ortseingang hatten wir vermeintlich ausgestopfte Rentiere auf dem Parkplatz vor der Barentshalle gesehen. Die schauten wir uns auf dem Rückweg genauer an. Und da stand eine ganze Herde auf dem Platz und nutze ihn auf ihre Weise…..
Dann fuhren wir die R98, da uns ein Reiseführer dort die Sommerquartiere von Rentierherden versprochen hatte. Wir wollten schon verzweifeln, doch dann, kurz vor Ifjord, kamen riesige Gatter. Leider kann man die Geräusche nicht auf Fotos wiedergeben – Gänsehautfeeling.
Auch auf der E69 blieben uns die Rentiere treu. Nicht nur, dass sie wie üblich wild auf der Straße rum rannten, sie forderten „Maut“, indem sie einfach mal für ca 10 Minuten einen Straßentunnel blockierten. Wir haben uns benommen, wie es sich für brave Touris gehört – haben viele, viele Bilder von ihnen geschossen. Dann durften wir weiterfahren.
Am Nordkapp bzw. wenige km davor gönnten wir uns dann doch mal wieder eine Hütte. War auch fürs Wäschewaschen bzw. -trocknen angenehmer als ein Zelt.
Die Anlage (mit Rika-Hotel) oberhalb von Honningsvag ist landschaftlich sehr schön gelegen.
Das Nordkapp-Ticket gilt glücklicherweise 2 Tage. Denn am 31.07.06 gabs am ganzen Himmel nur eine große dicke Wolke und die stand beharrlich über dem Nordkapp. Am 01.August haben wir das ganze noch mal richtig genießen können. Zwar genauso windig und kühl aber mit strahlendem Himmel.
Auf dem Rückweg forderten uns dann noch ein paar Rentiere zum Fußball auf, doch wir haben dankend abgelehnt.
Schweren Herzens haben wir dann den Weg südwärts angetreten.
Oberhalb von Hammerfest habe ich meinen Rentier – Avatar (mit dem Fotoapparat) geschossen.
Bloß gut, dass es heute Fotoapparate gibt und wir nicht mehr in die Steine ritzen müssen, wie unsere werten Vorfahren in Alta/Hjemmeluft!
Über Narvik gings weiter – leider fuhr die Seilbahn auf den Fagernesfjell gerade nicht. Wäre bei strahlendem Sonnenschein sicherlich ein phantastischer Blick von oben gewesen…..
Das Bild konnte ich mir dann aber doch nicht verkneifen……
Das gute Wetter blieb uns treu, die phantastischen Rastplätze sowieso.
Und dann hatten wir da noch was offen – den Svartisen-Gletscher. War vielleicht auch besser, dort nicht schon 1999 als absolute Novizen hingegangen zu sein.
So war es eine sehr schöne Erfahrung, ein tiefer Eindruck, auch wenn wir den bequemeren Weg gewählt haben. Wir sind nicht die ganze Strecke gelaufen, sondern mit dem Boot über den See gefahren.
Über den Blavägn gings dann zur R45 und dann rief die Heimat. Vorbei am Vänern und Göteborg gönnten wir uns nur wieder 3 Tage Verschnaufen in Marielyst, kurz vor der Fähre Gedser – Rostock.