Integration

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Beitragvon eternity » Sa, 23. Okt 2010, 15:39

Hallo Ihr Lieben,

wollte mal fragen, was Ihr für Erfahrungen in Norwegen gemacht habt.

Habt Ihr Euch dort gleich wohl gefühlt und wurdet ihr von eurer Gemeinde / Arbeitskollegen etc. gut aufgenommen?
Oder habt Ihr das Gefühl ein "ewiger Einwanderer" zu sein der benachteiligt wird?
Habt ihr Erfahrungen mit Einwanderer-Feindlichkeit gemacht?

Liebe Grüße Bianca :lol:
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Re: Integration

Beitragvon ari b » Sa, 23. Okt 2010, 19:40

Ich habe mich schnell wohlgefühlt und wurde überall freundlich aufgenommen. Zugezogene aus "westlichen" Ländern sind für die meisten Norweger auch nicht von besonderem positiven oder negativen Interesse. Bei Debatten um Einwanderung werden westliche Einwanderer sogar häufig explizit ausgeklammert. Es ist hier wie anderswo vergleichsweise normal, dass Leute aus dem Ausland für eine Zeit hier wohnen und vielleicht sogar bleiben. Ob man aus Deutschland oder aus Norwegen kommt, ist nach 'ner Zeit auch kaum noch Gesprächsthema. Ein ewiger Einwanderer bleibt man dennoch, weil man eben einer ist, auch wenn das nicht unbedingt tagtäglich eine Bedeutung hat.
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Re: Integration

Beitragvon thinktwice » So, 24. Okt 2010, 14:05

eternity hat geschrieben:Hallo Ihr Lieben,

wollte mal fragen, was Ihr für Erfahrungen in Norwegen gemacht habt.

Habt Ihr Euch dort gleich wohl gefühlt und wurdet ihr von eurer Gemeinde / Arbeitskollegen etc. gut aufgenommen?:

Nein. Bei uns hat es lange gedauert. Vielleicht liegt es aber daran, dass wir in Bergen wohnen. Mir wurde gesagt, dass Bergenser in vieler Hinsicht 'besonders' sind....

eternity hat geschrieben:Oder habt Ihr das Gefühl ein "ewiger Einwanderer" zu sein der benachteiligt wird?lol:

Ein Einwanderer ist immer ein 'ewiger' Einwanderer, egal in welches Land Du ziehst. Es kommt eher darauf an wie gut Du mit diesem Gefuehl leben und umgehen kannst. Es soll ja Leute geben, die sich der Illusion hingeben, voll integriert zu sein . Ich bezweifle das und bin der Meinung, dass es ueberall Mitbuerger gibt die dich ewig als Auslaender ansehen. Natuerlich wuerden sie es Dir nie direkt ins Gesicht sagen. Aber hintenrum wird immer geklatscht....
Es gibt Nachteile und Vorteile. Viele (aber nicht alle) Nachteile sind an das Nicht-Beherrschen der Sprache gekoppelt. Fuer diese Nachteile kann man aber nicht das Einwanderungsland verantwortlich machen.

eternity hat geschrieben:Habt ihr Erfahrungen mit Einwanderer-Feindlichkeit gemacht?:


Ja, aber weniger gegenueber Westeuropaern. Mit Muslimen und Asiaten sieht das anders aus....
Gegeueber Deutschen wird oefter mal der Zweite Weltkrieg genannt,und so unterschwellig habe ich den Eindruck, dass da noch negative Assoziationen herumlungern. Feindlichkeiten habe ich deswegen aber noch nie zu spueren bekommen, eher leichtes Misstrauen.

Das ist vielleicht nicht, was Du hoeren willst, aber so habe ich es erlebt. Norwegen ist tolerant, aber nicht perfekt. Es leben auch nur Menschen hier...
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Re: Integration

Beitragvon eternity » So, 24. Okt 2010, 16:05

hihi,

lieben dank für eure antworten.

wir haben schon viele unterschiedliche meinungen zu dem thema gehört.
die einen sagen es hat alles ohne probleme geklappt und sie fühlen sich sehr wohl.
die anderen sagen es sei nicht so leicht.

wir kennen norweger, die sich freuen würden, wenn wir rüber ziehen. sie sind uns auch bei der jobsuche behilflich.
sie sagten auch, dass die leute in bergen keine norweger sind sondern sehr spezielle menschen und haben uns abgeraten dorthin zu gehen.

lg
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Re: Integration

Beitragvon Hotte-der-Norweger » So, 24. Okt 2010, 16:17

eternity hat geschrieben:Habt Ihr Euch dort gleich wohl gefühlt und wurdet ihr von eurer Gemeinde / Arbeitskollegen etc. gut aufgenommen?
Oder habt Ihr das Gefühl ein "ewiger Einwanderer" zu sein der benachteiligt wird?
Habt ihr Erfahrungen mit Einwanderer-Feindlichkeit gemacht?


Also ich persoenlich habe mir hier schnell eingelebt und von meinen Arbeitskollegen bin ich sehr gut aufgenommen worden. Ich fuehle mich noch immer sehr wohl in der Firma wo ich arbeite, das ganze Umfeld stimmt einfach!!
Bei meiner Frau die mir ein Jahr spaeter folgte sah das anders aus, sie hatte gut ein halbes Jahr furchtbares Heimweh, am meisten fehlte ihr ihre Arbeit. Sie ist in Deutschland gerne zur Arbeit gegangen, hatte dort sehr nette Kolleginnen (Altenheim), zu vielen Bewohnern hatte sie gute Kontakte. Aber mittlerweile ist auch sie hier angekommen, hat sich ein neues Leben hier aufgebaut.
Unsere beiden Soehne haben sich gut und schnell eingelebt der eine durch die Schule der andere durch seinen Beruf. Anfang des Jahres heiratete unser erwachsener Sohn seine norwegische Freundin. So ist nun noch eine grosse norwegische Verwandtschaft dazu gekommen. :)
Vielleicht gestaltet sich das einleben hier leichter da wir ein kleiner Ort sind im Verhaeltniss zu Deutschland.

Das einzige Problem was wir dieses Fruehjahr hatten bestand darin das eine Klassenkameradin gegen unseren juengsten extrem gehetzt hat. Er wurde von ihr als Nazi und so einiges mehr beschimpft , sie hat im das Leben in der Schule regelrecht zur Hoelle gemacht. Nachdem wir davon erfahren hatten bin ich in die Schule, habe dort Gespraeche mit dem Rektor und den Lehrern gefuehrt. Die Sache konnte entschaerft werden und beim Wechsel auf die Ungdomsskole wurde im Vorfeld dafuer gesorgt das das Maedchen nicht in die gleiche Klasse kam wie unser Sohn.

Sonst kann ich sagen, man geht freundlich mit uns um und wir fuehlen uns alle hier wohl. Ich muss aber thinktwice zustimmen das es z.B. bei Auslaendern wie Afrikanern anders aussieht, diese sind hier nicht sonderlich im Ort beliebt.
http://www.norwegenfee.jimdo.com (Homepage mit Infos zum Hardanger, Odda uvm.)
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Re: Integration

Beitragvon kuskus » Di, 26. Okt 2010, 8:50

Moi,

wir sind ja noch nicht soo lange hier. Deshalb kann ich nur auf einen kurzen Zeitraum zurückblicken.

Mein Mann hat hier einen wunderbaren Job gefunden, mit ganz tollen Kollegen und Chefs. Sie sind alle unheimlich freundlich, sehr offen und auch hilfsbereit.
Unsere Nachbarn haben uns auch recht freundlich aufgenommen. Dabei muss ich aber sagen, dass es sich dabei um die älteren Leute handelt. Die jungen Leute halten nicht so viel von Kontakten zu den Nachbarn, weder zu uns noch zu den anderen Nachbarn. :lol: Wir sind hier die einzigen Ausländer. Afrikaner oder so wohnen hier nicht. Allerdings ziehen wir bald wieder um, wie es mit den neuen Nachbarn wird, muss man dann sehen.

Ich bin bei den Behörden nicht so toll aufgenommen worden. Bei der Polizei meinte man zu mir, dass mein Mann als Finne ja in Norwegen herzlich willkommen sei, ich als Deutsche aber nicht... und beim NAV, wo ich mich wegen der Anerkennung meiner Lehrerausbildung erkundigen wollte, hat man mich gefragt, warum ich nach Norwegen gekommen sei, wo ich doch in Finnland einen Job hatte. Vielen Dank!

Wir fühlen uns hier eingentlich ganz wohl und ich hoffe, dass sich das jobmäßig bei mir auch bald klärt (Humanisten haben es leider nicht so leicht wie Ingenieure). Danach könnte ich mir auch vorstellen, hier länger zu leben. Mal schauen. (Sorgen mache ich mir nur gesundheitsmäßig. (3 Monate mit einem kaputten Knie darauf warten, dass der Fastlege endlich zum Orthopäden überweist und dann noch mal 3 Moante auf einen Termin beim Orthopäden warten; ist nicht so prickelnd. So geht es aber gerade einem Freund von uns.))
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Re: Integration

Beitragvon ari b » Di, 26. Okt 2010, 17:34

kuskus hat geschrieben: , ich als Deutsche aber nicht..

So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich habe nicht den Eindruck, dass Deutsche besonders unpopulär sind (und auch nicht, dass es Leute gibt, die Finnen besonders aufregend finden :) )
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Re: Integration

Beitragvon kuskus » Di, 26. Okt 2010, 17:41

ari b hat geschrieben:
kuskus hat geschrieben: , ich als Deutsche aber nicht..

So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich habe nicht den Eindruck, dass Deutsche besonders unpopulär sind (und auch nicht, dass es Leute gibt, die Finnen besonders aufregend finden :) )


Ich eigentlich auch nicht und war selbst erstaunt. Eine Nachbarin meinte dann, dass einige Norweger immer noch wegen des 2. Weltkriegs Probleme mit Deutschen haben und ich wohl auf so eine Person gestoßen bin.
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Re: Integration

Beitragvon Dirk i norge » Di, 26. Okt 2010, 18:47

Guten Abend eternity !
Eine sehr interessante Frage hast du hier gestellt. Auch die verschiedenen Antworten sind nicht weniger interessant. Dennoch habe ich beim Lesen der Postings fesgestellt, dass es Einwanderer gibt die der Meinung sind, dass alle Menschen in ihrem sozialen Umfeld wahre Prachtmenschen sind wie man es z.B in diesem Satz "Sie sind alle unheimlich freundlich, sehr offen und auch hilfsbereit" lesen kann. So etwas gibt es nicht. Wobei ich hier die Betonung nicht auf die Eigenschaften sondern eher auf das Wort "alle" lege. Klar, es gibt freundliche, offene und sehr hilfsbereite Norweger aber das ein Einwanderer nur solche Menschen um sich hat, wage ich zu bezweifeln.

Integration ist in meinen Augen so eine Art Kunst. Sich anzupassen ist schwierig. Fuer den Einen mehr und für den Anderen weniger. Seine eigenen menschlichen Eigenschaften muessen manschmal verændert werden... bei dem Einen mehr und bei dem Anderen weniger. Auch kulturelle Eigenschaften muessen sogar stellenweise komplett abgeschafft werden um sich der norwegischen Geimeinschaft anzupassen. Die Frage ist doch; wie weit soll man sich integrieren ? Der Eine ist integriert wenn er einfach nur aussieht wie ein Norweger. Ein Anderer fuehlt sich integriert wenn er mit einm norwegischen Staatsbuerger liiert ist. Ein Weiterer meint er sei integriert wenn er auf sein Leberwurstbrot 2 Kg Majonaise schmiert.... man kønnte noch viele andere Beispiele nennen.

Aus eigener Erfahrung kann ich dir einen Tipp geben. Beobachte die Angewohnheiten der Norweger. Einige sind sehr einfach sich anzueignen. Du wirst feststellen, dass es garnicht so schwer ist. Suche den Kontakt zu ihnen und scheu dich nicht auch Fragen zu stellen. Woher soll mann wissen, was richtig und falsch ist wenn man nicht fragt. Das gehørt einfach zur Integration dazu.
Du darfst auf keinen Fall jeden Norweger gleich als Freund sehen. Es gibt unter den Norwegern, so wie es auch bei den Deutschen ist, Menschen, die hinter ihrer Fassade kleine Idioten sind. Geh von deinem Gefuehl aus.

Ich bin mir sicher, dass auch du dich irgendwann integriert hast. Wann und wie weit du dich integrieren willst, entscheidest du ganz allein.

Viel Glueck dabei....
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Re: Integration

Beitragvon kuskus » Di, 26. Okt 2010, 19:09

Dirk i norge hat geschrieben: "Sie sind alle unheimlich freundlich, sehr offen und auch hilfsbereit"


Wenn du mich zitierst, dann zitier es doch auch bitte im richtigen Zusammenhang. :wink: Mit "sie sind alle" bezog ich mich auf die im vorherigen Satz erwähnten Kollegen und Chefs. Die wenigsten dieser Menschen sind übrigens Norweger.

Wie du weiter lesen kannst, bin ich auch schon auf nicht so freundliche Menschen gestoßen.
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Re: Integration

Beitragvon Dirk i norge » Di, 26. Okt 2010, 19:23

Hallo kuskus !

Ich habe deinen Satz lediglich genutzt um eternity darauf aufmerksam zu machen, dass man durchaus , auch bei Kollegen, nicht jeden als seinen besten Freund betrachten sollte.
Es spricht doch fuer Dich wenn alle deine Arbeitskollegen unheimlich freundlich, sehr offen und auch hilfsbereit sind.
In Anbetracht der Tatsache, dass es eternity um die Integration in die norwegischen Gesellschaft ging, frage ich mich nun: Was hat deine Aussage "Die wenigsten dieser Menschen sind übrigens Norweger." in diesem Thread zu suchen ?
Guten Abend
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Re: Integration

Beitragvon kuskus » Di, 26. Okt 2010, 20:31

Dirk i norge hat geschrieben:Ich habe deinen Satz lediglich genutzt um eternity darauf aufmerksam zu machen, dass man durchaus , auch bei Kollegen, nicht jeden als seinen besten Freund betrachten sollte.
Es spricht doch fuer Dich wenn alle deine Arbeitskollegen unheimlich freundlich, sehr offen und auch hilfsbereit sind.
In Anbetracht der Tatsache, dass es eternity um die Integration in die norwegischen Gesellschaft ging, frage ich mich nun: Was hat deine Aussage "Die wenigsten dieser Menschen sind übrigens Norweger." in diesem Thread zu suchen ?


Ok. Damit bin ich dann einverstanden. Mit dem Satz wollte ich eigentlich nur zeigen, dass sie z.T. sehr freundlich sind und kein Problem mit verschiedenen Kulturen usw. haben, denn auch das ist norwegische Gesellschaft.

Wenn ich da an Finnland zurückdenke, sieht es da oft ganz anders aus.
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Re: Integration

Beitragvon Carsten » Di, 07. Dez 2010, 14:30

Auch wenn dieser Thread schon etwas älter ist, mag ich ein wenig von meinen Erfahrungen nach mehr als sechs Jahren Norwegen berichten.

Als im Sommer 2004 nach Norwegen kam und zu arbeiten begann, wurde ich von meinen Arbeitskollegen wirklich sehr gut aufgenommen. Ich habe mich nicht einen Tag auf der Arbeit als Nicht-Norweger unwohl gefühlt. Geholfen hat mir ganz sicher, dass ich schon ein wenig Norwegisch sprach und vom ersten Tag an versucht habe, nur noch auf Norwegisch zu kommunizieren. Dadurch war auch die Bereitschaft der Norweger sehr groß, sich auf mich einzulassen. Auch heute fühle ich mich noch als Deutscher und merke in vielen kleinen Begebenheiten im Job, dass ich deutsch sozialisiert bin. Das ist aber absolut in Ordnung, da ich die Norweger so akzeptiere wie sie sind und von meinen Kollegen durchaus für meine "deutschen Tugenden" geschätzt werde. Ich denke, dass beide Seiten da in den Jahren einiges voneinander gelernt haben.

Privat war es etwas schwieriger. Ich muss dazu sagen, dass ich als 36-jähriger, alleinstehender und kinderloser Mann in eine Stadt (Porsgrunn) kam, die eine Größenordnung kleiner war, als jede Stadt, in der ich zuvor gelebt hatte. So war es sehr schwierig, mit Norwegern meiner Altersklasse in Kontakt zu kommen. Das kam einfach daher, dass in dem Alter kaum ein Norweger kinderlos ist und sich damit deren Lebensumfeld ganz einfach anders gestaltet als meines. Wer in Norwegen lebt, der weiß, wie viel Zeit die Familie für die Norweger in Anspruch nimmt. An den Orten, an denen ich mich aufgehalten habe (Tanzkurse etc.) waren ganz einfach viel jüngere Norweger, mit denen ich wenig gemein hatte. In einer Stadt wie Oslo hätte das evt. bereits wieder anders ausgesehen. Ich denke, dass ich mit eigenen Kindern ganz andere Kontakte hätte knüpfen können. Aber als kinderloser Mann ist es auch in Norwegen keine sooo gute Idee, sich an Kindergärten, Schulen o.ä. herumzutreiben. :wink:
Auch meine Kollegen waren da keine wirkliche Hilfe, da ich in ein relativ altes Arbeitsumfeld kam, in dem sich Kontakte außerhalb der Arbeitszeit auch nicht gerade natürlich ergaben. So hat es mehr als ein Jahr gedauert, bis ich mal von einem Kollegen nachhause eingeladen wurde.

Ich denke auch, dass die Kontaktfreudigkeit der Norweger regional verschieden ist. So sagt man, dass die Norweger im Süden eher verhalten sind, während man in nördlicheren Regionen leichter in Kontakt kommen soll. Was mich öfters sehr irritiert hat, waren Situationen, in denen ich mich sehr nett mit einem Norweger unterhalten habe und dann beim nächsten Treffen das Gefühl hatte, als würde er mich gar nicht mehr wiedererkennen. Das war nicht böse gemeint, sondern hat sicher mit der norwegischen, etwas eher zurückhaltenden Mentalität zu tun. Und sicher auch mit mir.

Letztendlich wurde es dann so, wie ich es ursprünglich nicht wollte: mein norwegischer Freundes- und Bekanntenkreis besteht fast ausschließlich aus anderen Ausländern und deren norwegischen Partnern. Insofern fühle mich sehr wohl in Norwegen, würde mich aber nicht als vollständig integriert bezeichnen.
Carsten
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