Schaden durch Schneeräumfahrzeug

[ari b]

Hallo! Meine Frau hat eine Ladung Schnee von einem über eine Brücke fahrenden Schneeräumfahrzeug aufs Auto bekommen. Dabei ist ein relativ grosser Schaden entstanden (Windschutzscheibe sieht aus wie ein Spinnennetz, Blinker kaputt, Spiegel abgebrochen und eine Beule in der Motorhaube).

Hat jemand eine Idee oder ergänzende Tipps, was man da machen kann? Die Polizei ist nicht zuständig, der Wagen ist teilkasko-versichert (Schaden ist damit nicht gedeckt) und das Vegvesen hat eine E-mail mit dem Sachverhalt bekommen.

Danke und schöne Grüsse

[Dirk i norge]

Hallo ari b.
Das ist natuerlich nicht so schøn. Ich wuerde auf jeden Fall die Kommune, die vermutlich die Schneeræumung in Auftrag gegeben hat, anschreiben.

[ari b]

die Kommune, die vermutlich die Schneeræumung in Auftrag gegeben hat, anschreiben.

Danke für die schnelle Antwort. Ich dachte, dass Vegvesen wäre dafür zuständig. Aber dann bekommt die Kommune auch eine E-mail.

[Ulrike44]

Ich würde mit den Bildern vom Auto plus schriftlicher Schadensbeschreibung in der Hand direkt zur Kommune hingehen - persönlich kann man so was i. d. R. leichter regeln als mit irgendwelchen Briefen. Wenn sie nicht zuständig sein sollte, helfen sie dir sicherlich gern weiter.

[ari b]

Ich würde mit den Bildern vom Auto plus schriftlicher Schadensbeschreibung in der Hand direkt zur Kommune hingehen.

Wir haben jetzt Vegvesen und der Kommune eine E-Mail geschickt und meine Frau wird so schnell wie möglich persönlich zur Kommune gehen. Danke für die Tipps. Ich werde Euch auf dem Laufenden halten

[fcelch]

Hei,

1. ich würde zunächst einen Zeugen suchen, bzw. jemanden der es bezeugt.
2. Dann würde ich die Rechtslage klären damit ich weiss obs überhaupt Sinn macht und damit ich nix falsch mache.
3. Klären wer zahlen muss.
4. Parallel die Schadenssumme bestimmen lassen (Kostenvoranschlag der Werkstatt).
5. Erst danach würde ich die Komune oder wen auch immer ansprechen.....oder, zumindest hier in D besser gleich einen Brief vom Anwalt schreiben wenn ich im Recht wäre. Natürlich mit Gutachten vom Auto.
Vermutlich wärst du besser gleich an Ort und Stelle geblieben und hättest ein Protokoll von der Trachtengruppe (Politi) machen lassen.

Vielleicht ist im ach so netten Norwegen aber auch alles viel einfacher und die rücken nach einer mail die Summe die Du dir für den Schaden vorstellst raus. Allerdings würde mich das wundern, denn so blöd schätze ich die nicht ein, denn sonst würden sich norwegische Autos immer von selber finanzieren.
Der Schneeräumdienst wird irgendwo versichert sein. Glaubst Du die Versicherung rückt das Geld so einfach raus?

Ich wünsche dir nur das so ein Autoschaden in N nicht einfach aufgrund der Mentalität einfach hinzunehmen ist, wo es doch dort auch OK ist durch die Wohnungen fremder Leute zu laufen.....das nur so am Rande.

Ich hatte, natürlich in D, einen vergleichbaren Fall. Die Müllabfuhr hat beim Leeren indirekt mein Auto beschädigt. Längere Geschichte, will ich nicht näher drauf eingehen. Nur soviel: Ein Anruf 5 Minuten nachdem der Müllwagen um die Ecke war brachte mir die Zusage das wir das schon alles geregelt kriegen, ohne Anwalt und Polizei. Kein Problem wäre das, schließlich gäbs ne Versicherung. Tatsache war das die Versicherung der Müllabfuhr nicht zahlen wollte und wir uns vor Gericht getroffen haben.

Bei einem anderen Fall den ich IN Norwegen hatte, das war 93 auf meiner ersten Tour dort…..da ist uns beim Verlassen der Fähre ein LKW in den PKW gefahren. Obwohl wir eindeutig in unserer Spur zum Fahren aufgefordert wurden ist der LKW neben uns auch angefahren...nur leider in unser Auto. Da haben wir gemerkt das die Norweger nicht freiwillig zahlen. Jedenfalls ging auch das vor Gericht und der Fahrer hatte auf einmal einen Zeugen und Fährpersonal das für ihn (falsch) aussagte. Geld gabs keins. Der Benz war von meinem Kumpel seinem Vater und wir hatten noch nicht lange den Führerschein.

Viel Glück und schreib bitte mal wies weiter und dann ausgegangen ist.

Gruß,
FCElch

[ari b]

1. ich würde zunächst einen Zeugen suchen, bzw. jemanden der es bezeugt.

Stimmt. Ist aber leider zu spät.

2. Dann würde ich die Rechtslage klären damit ich weiss obs überhaupt Sinn macht und damit ich nix falsch mache.

Das Auto muss so oder so repariert werden. Zur Not bleiben wir auf den Kosten sitzen. Das ändert aber vermutlich nichts an der Situation an sich.

Vermutlich wärst du besser gleich an Ort und Stelle geblieben und hättest ein Protokoll von der Trachtengruppe (Politi) machen lassen.

Siehe oben.

Ich wünsche dir nur das so ein Autoschaden in N nicht einfach aufgrund der Mentalität einfach hinzunehmen ist, wo es doch dort auch OK ist durch die Wohnungen fremder Leute zu laufen.....das nur so am Rande.

Ja, meine Arbeitskollegen haben mir auch schon erzählt, dass so etwas eben zum Leben in Norge dazugehört...und ich will ja auch nicht der doofe Deutsche sein, der hier Krümel kackt .

[Ulrike44]

Kurz gesagt: Ich halte deinen Rat, Elch, gleich mit der Saubolle draufzuschlage und einen Anwalt zu konsultieren, schon für gefährlich, die Norweger ticken anders als die Deutschen. Das könnt ihr, die ihr in D wohnt, nicht wissen, aber glaubt es uns. In D, wo ja sogar mal einem Autofahrer, dem ein anderer bei Glatteis ins Auto gerutscht war, gesagt wurde:: "Wenn Sie nicht dort gefahren wären, wäre unser Versicherungsnehmer Ihnen nicht ins Auto gefahren..." - und diese Versicherung wurde vom Gericht noch nicht mal ermahnt... Also in D wäre ich da auch etwas vorsichtiger, aber glaub mir, hier ticken die Uhren trotz aller Anpassung doch noch etwas anders. Das sagt dir eine, die schon zweimal das Vergnügen mit verschiedenen Versicherungsschäden hatte - und beides ging zu meiner vollsten Zufriedenheit über die Bühne. Warum sich Feinde machen, wenn es auch sehr viel besser anders geht.

[ari b]

die Norweger ticken anders als die Deutschen.

Wir versuchen das erstmal pent. Vor ein paar Jahren hatte ich mal einen Autounfall und die gesamte Abwicklung durch die Versicherungen war tatsächlich ziemlich unkompliziert.

[Ulrike44]

Wir versuchen das erstmal pent. Vor ein paar Jahren hatte ich mal einen Autounfall und die gesamte Abwicklung durch die Versicherungen war tatsächlich ziemlich unkompliziert.

Genau, das finde ich auch. Und wenn es nicht klappt, kann man ja immer noch die Trümpfe aus dem Ärmel ziehen. Jetzt doch noch aus meinem Nähkästchen: Mir fuhr von einem Parkplatz aus einer seitlich ins Auto, er hat nur das Auto vor mir beachtet und mich übersehen. Er hat seine Schuld gleich zugegeben und im Schadensformular so niedergeschrieben, Ich fuhr mit dem zerdepperten Auto zur Versicherung hin - und mein Versicherungsfritzchen sagte: So einen klaren Schadensfall habe er noch nie gesehen, mein einziger Fehler sei ja gewesen, dass ich zur falschen Zeit am falschen Ort war... So eine Geschichte hab ich in D noch nie gehört.

[filzlaus]

... So eine Geschichte hab ich in D noch nie gehört.

Immer diese Schwarzmalerei über Deutschland. Natürlich gibt es das hier, habe ich selbst auch erlebt und eine Schadensabwicklung ala boneur erlebt. Ich habe selbst auch mal bei einer Versicherung gearbeitet und kann es somit als Geschädigter und aus Versicherungssicht sagen.

[fcelch]

So eine Geschichte hab ich in D noch nie gehört.

Entschuldige Ulrike, aber das ist doch Blödsinn.
Nicht jeder Schaden endet hier vor Gericht.

Dieses Jahr hat meine Frau auch versucht einen Golf mit unserem Auto wegzuschieben. Der Golf war schuldlos.....das musste sogar meine Frau einsehen. Unsere Versicherung hat gezahlt und gut wars.

Wenn aber jemand irgendwann, ohne Bullen, ohne Zeugen, mit zerdeppertem Auto kommt und will dann von wem auch immer Geld haben.......ja da bin ich mal gespannt ob jemand die Kohle freiwillig rausrückt. Ich wünsche wirklich viel Glück (ehrlich), bin auch sehr gespannt wies ausgeht.

Gruß,
FCElch

[Ulrike44]

Dieses Jahr hat meine Frau auch versucht einen Golf mit unserem Auto wegzuschieben. Der Golf war schuldlos.....das musste sogar meine Frau einsehen. Unsere Versicherung hat gezahlt und gut wars.

Na um so besser, Elch, ich kenne es halt nur von der VS-Marge aus "Nie seine eigene Schuld zugeben". Aber wir wollen jetzt hier nicht Versicherungsfälle diskutieren (war ja wirklich nur ein kleiner angehängter Satz) - ich wollte eigentlich nur deutlich machen, dass ich es für nicht ratsam und vlt sogar schädlich halte, gleich mit schweren Geschützen aufzufahren, sondern erst mal davon auszugehen, NICHT übervorteilt zu werden (was auch umgekehrt gilt: Es gehört nicht zum guten Ton, Versicherungen zu betrügen). Um mehr ging es mir nicht. Und als Beispiel brachte ich dann einen meiner beiden VS-Fälle zur Sprache, die dazu dienen, doch ein gewisses Grundvertrauen zu haben. Ari will ja nur wieder ein intaktes Auto haben, nicht mehr und nicht weniger. Und wird sicherlich berichten.

Lassen wir's dabei bewenden.

Nächtliche Halbmondgrüße

Ulrike

[filzlaus]

In D funktioniert das schon ganz gut. Da gibt es kein: das ordnet sich und warte mal ab. In der Regel bekommen die Werkstätten per Abtretung bezahlt und das recht zügig. Natürlich hat man das Recht, sofort einen Anwalt für Verkehrrecht einzuschlalten und das ist manchmal (gerade bei Personenschaden) auch ratsam. Viele wollen es ja nicht einfach bei der Bezahlung des Schadens belassen, sondern noch ordentlich was daran verdienen: Fahrzeugausfall, Leihwagen, Telefonkosten, Versicherungssumme kassieren, schwarz reparieren lassen etc.

[ari b]

Das Vegvesen scheint die richtige Adresse zu sein, weil das Schneeräumfahrzeug auf einer Autobahn unterwegs war.

Heute haben wir immerhin schon mal eine Vorgangsnummer bekommen.