Uteligger pilgert. Wer noch?

Aktivitäten unter freiem Himmel: Wandern, Klettern, Angeln, Skilaufen, Kanu/Kajak, Segeln, Tauchen

Uteligger pilgert. Wer noch?

Beitragvon uteligger » So, 08. Mai 2011, 20:49

Hei tilsammen!

ich werde in diesem Jahr Ende Juli bis Mitte August einen Teil des Olavsvegen gehen. Von Dovre übers Dovrefjell nach Trondheim. Ich rechne für die 270 Kilometer Strecke 20 Wandertage und 4 Tage An und Abreise. Termine stehen noch nicht genau fest, ich bin da recht flexibel.

Will noch jemand mit? Der/die muss gut zu Fuß sein, lange Strecken gehen können und nen Rucksack schleppen. Und Spaß und Humor haben.
http://www.pilegrim.info/de/artikkel.aspx?id=4005520

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Re: Uteligger pilgert. Wer noch?

Beitragvon fcelch » Di, 10. Mai 2011, 19:09

Hei uteligger,

kann leider nicht mit, werde zu der Zeit mit dem Rucksack und Familie in Rondane sein.

Der Olavsweg könnte aber einmal ein Ziel für uns werden. Deshalb würde ich mich sehr über einen schönen Erfahrungs- und Wanderbericht von dir feuen. 270 km in 20 Tagen kling aber sehr entspannt ;-)
Machst du deinem Namen alle Ehre (Zelten, draußen?) oder in feste Unterkünfte?

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Re: Uteligger pilgert. Wer noch?

Beitragvon Katten » Sa, 14. Mai 2011, 17:24

:D Vielleicht treffen wir uns? Sind zu dieser Zeit auch in der Region Dovre unterwegs. :lol:
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Re: Uteligger pilgert. Wer noch?

Beitragvon uteligger » Sa, 14. Mai 2011, 21:58

fcelch hat geschrieben:Hei uteligger,

kann leider nicht mit, werde zu der Zeit mit dem Rucksack und Familie in Rondane sein.


Das freut mich sehr!!!

fcelch hat geschrieben:Der Olavsweg könnte aber einmal ein Ziel für uns werden.


Auf diesem Weg gibt es für mich so viele Ziele. Der Weg ist aber nicht das Ziel. Es gibt viele Olafswege die nach Trondheim zum Nidaros Dom führen. Ich gehe nur einen von ihnen, ein Stückchen vom ihm.

fcelch hat geschrieben:Deshalb würde ich mich sehr über einen schönen Erfahrungs- und Wanderbericht von dir feuen. 270 km in 20 Tagen kling aber sehr entspannt ;-)


Mal schauen ob ich darüber erschöpfend berichten kann. 270 km in 20 Tagen? Lieber würde ich 40 Tage unterwegs sein. Einerseits ist die Wanderung beschwerlich, andererseits möchte ich kein blaues Band für die schnellste Wanderung. Mir gehts da um andere Ziele.

fcelch hat geschrieben:Machst du deinem Namen alle Ehre (Zelten, draußen?) oder in feste Unterkünfte?


ich werde ein Zelt und nen Fjellduk mithaben. Kocher und alles was man für 20 Tage braucht. Aber sicher nach Laune und Gelegenheit unter einem Dach bei und mit Menschen übernachten. 20 Tage ohne Dusche war früher mal.

Katten hat geschrieben::D Vielleicht treffen wir uns? Sind zu dieser Zeit auch in der Region Dovre unterwegs. :lol:


Würde mich freuen!! ich hab nen großen schwarzen Hut auf und 2 rote Walking Sticks in den Fäusten!

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Re: Uteligger pilgert. Wer noch?

Beitragvon Hotte-der-Norweger » So, 15. Mai 2011, 8:59

Hei uteligger.
eigentlich wollten wir diesen Sommer auch den St. Olavweg gehen aber durch private Umstaende muessen wir nun das ganze auf das kommende Jahr verlegen.
Auf jeden Fall wuensche ich dir eine gute Zeit auf dem Weg!! Und wie fcelch schon schrieb ein kleiner Bericht nach dem begehen des Pilgerweges waere sehr interessant.

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Re: Uteligger pilgert. Wer noch?

Beitragvon Katten » So, 15. Mai 2011, 19:11

:D
Bin noch etwas hn und hergezottelt, ob ich ein paar Tage Olavsweg zu Beginn unseres Urlaubs laufe und dann ins Dovrefjell abbiege, oder umgekehrt, oder noch anders.
Ist ja noch ein wenig Zeit bis dahin.
@uteligger: WErde mir Dein Outfit merken und danach ausschau halten.
Ich hab nen grasgrünen Rucksack und bin nicht so groß, dafür ist mein Mann sehr lang...so wie Pat und Patterchon... :wink:
LG Katten
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Re: Uteligger pilgert. Wer noch?

Beitragvon usch » Di, 28. Jun 2011, 10:53

Wir werden irgendwann Ende nächster Woche in Dovre aufbrechen und wollen bis Hjjerkinn kommen. Soll ein erstes Hineinschnuppern werden. Sind ebenfalls mit Zelt u. Kocher unterwegs, wollen aber auch gastliche Häuser nicht grundsätzlich links liegen lassen.

Kennzeichen: 2 graue Häupter, über 50 aber deutlch unter 100 !! ;-) :lol:
Ansonsten mit unserem vestfjordblauen Dicken unterwegs.

Ich bin wahnsinnig gespannt. Habe den Pilgerkrimi von Pastor Lohse und das Buch von Weyers gelesen und kann es kaum erwarten. :-? Ein wenig Bammel hab ich auch, ob der Aufstieg ab Dovre so schlimm, wie überall beschrieben, wird.

lg usch
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Re: Uteligger pilgert. Wer noch?

Beitragvon Katten » Mi, 29. Jun 2011, 15:09

:D Hei, hei!
@ usch: Schreib mal wie es Dir gefallen hat! Wir haben uns jetzt entschieden von Otta bis Hjerkinn auf dem Olavsweg zu laufen. Aber bei uns geht es ja erst im August los, bis dahin seid ihr ja schon wieder da :D
LG Katten
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Re: Uteligger pilgert. Wer noch?

Beitragvon usch » Mo, 08. Aug 2011, 15:21

Hi,
leider haben wir nur etwa die Hälfte der geplanten Strecke gehen können, da ich erstens körperlich etwas eingeschränkt und zweitens das Wetter wirklich sehr grausam war.

Wir sind ab Budsjord gegangen, wo wir vorher prima Waffeln und Kaffee geschmaust haben. Frau Ashild ist eine ganz Liebe und die vorbeiziehenden Pilger dürfen sich bei ihr ausruhen, stärken und die Toilette benutzen. Die Pilegrimsherberge auf Budsjord ist wirklich originell!

Der Anstieg ab Budsjord ist zwar steil, aber nicht ganz so schlimm wie ich befürchtet hatte. Das mords Trum Kreuzotter, das unseren Wanderweg gequert hat, hätte ruhig im Verborgenen bleiben dürfen ... die hat mich einiges Herzklopfen gekostet.
Wir haben so ziemlich am höchsten Punkt unterhalb des Hardbackens gezeltet. Wasser war wegen der häufigen Niederschläge überall vorhanden. Es war ein spannender Abend mit phantastischer Aussicht, Gewitter und tollen Stimmungen. Die Schafe hätten uns am Liebsten noch die Zehen angeknabbert.
Zum Abendessen und Frühstück war es zum Glück trocken, aber etwa ab Allermannsroisa hat's dann geregnet und nicht mehr aufgehört. Der Weg war gut zu gehen, bis die etwas reichere Vegetation anfing. Ab da war es nur noch ein Balancieren zwischen Tümpeln und Pfützen. Wenn halt die Brühe oben rein läuft, nützt auch eine Goretex-Membrane nix.
Als dann die Fjällbirkenzone erreicht war, haben uns die Mücken fast aufgefressen. Stehen bleiben sollte man tunlichst nicht. Andere nötigen Dinge zu erledigen war für frau auch nicht sehr angenehm.
Kurz - wir haben, ich gänzlich demoralisiert ob der Schmerzen und Umstände, in Fokstugu aufgegeben. Frau Cristiane hat uns freundlicherweise ein Taxi gerufen.
Okay, ich bekenne hiermit, dass ich ein bissle ein Weichei bin :-(

Ich hatte mich sehr auf die paar Tage gefreut und war entsprechend enttäuscht. Mücken und Nässe hab ich schlichtweg unterschätzt. Das sind Gegebenheiten, die ich aus den Alpen, in denen ich seit Kindesbeinen unterwegs bin, in dieser Form nicht kenne. Aber endgültig abgehakt ist dieses Thema trotzdem noch nicht. Es kommt auch mal wieder ein trockenerer Sommer …

Anzumerken wäre, dass wir vorher einen Tag in Hamar waren und uns auf dem Domkirkeodden umgeschaut haben. Das haben wir nicht bereut! Die Studenten, die das Museumsgelände betreuten, haben am Nachmittag ein Minikonzert in der Glaskathedrale gegeben – einfach genial! Eine wahnsinns Atmosphäre!

Bis dann – macht ihr es besser als ich!

Liebe Grüße usch
Zuletzt geändert von usch am Mo, 08. Aug 2011, 15:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Uteligger pilgert. Wer noch?

Beitragvon usch » Mo, 08. Aug 2011, 15:36

@ Katten
Bitte schreib doch auch, wie es dir ergangen ist! Vor allem die Wegbeschaffenheit ab Fokstugu würde mich interessieren. War es weiterhin so sumpfig und mühsam zu gehen?
Wir hatten nämlich überlegt eine Nacht in Fokstugu zu bleiben und dann am anderen Tag ausgeruht weiter zu gehen, uns dann aber doch für den Abbruch entschieden. Das war im Nachhinein auch richtig so, da es am andern Tag bis in die Abendstunden heftig geregnet hat.
Habt ihr was von den Moschusochsen mitbekommen? In Hageseter erzählte uns ein Camper, dass vor ca. 2 Wochen die Moschusochsen auf dem CP spatzieren gegangen seien. Wir haben auf dem Weg überdimensionale "Kuhfladen" entdeckt. Die lieben kleinen Tierchen können also nicht weit weg gewesen sein.

Was ich noch erwähnen wollte, war die ungeheure Herzlichkeit, mit der uns die Menschen begegnet sind!
Ob in Budsjord, Fokstugu oder Hjerkinn. In Hjerkinn betreuen Gemeindemitglieder tagsüber die Kirche und bieten den Pilgern Kaffee an. (Wasserhahn/Trinkwaaser links etwas oberhalb der Kirche).
Auf Budsjord verkauft Frau Ashild in ihrer "Antik-Scheune" auch selbstgemachte Marmelade und Kekse (lecker) und für die Wanderer hält sie Hartwurst und Käse zur Proviantauffrischung bereit.

Wer den Olavsweg gehen will, sollte das nicht zu lange hinaus zögern. Ich befürchte diese "Stimmung" wird es nur solange geben, wie die Massen noch nicht einsetzen.

lg usch
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Re: Uteligger pilgert. Wer noch?

Beitragvon Gudrun » Mo, 08. Aug 2011, 15:50

Hallo Usch,

danke für Deinen ehrlichen und gut zu lesenden Bericht. Wir hatten in diesem Jahr einige Wanderungen auf dem Schirm, die wir ebenfalls wegen des gräulichen Wetters "absagten". Kam mir (wie Ihr über 50) schon schrecklich tatterig vor, weil wir das Risoko im Gebirge nicht eingegangen sind. Hast mich richtig aufgemuntert.

Bis zumnächsten Anlauf :winkewinke:
Grüße Gudrun
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Re: Uteligger pilgert. Wer noch?

Beitragvon usch » Di, 09. Aug 2011, 14:32

Siehst du Gudrun - dann war es ja doch zu was nütze!! :-)
Der nächste Anlauf kommt bestimmt! Ich habe noch den Varstiegen auf dem Plan. Ob mit oder ohne Zelt werden wir sehen.
Es hat für mich einen ungeheuren Reiz "alte" Wege zu gehen. Wege mit Geschichte und Traditionen.

Und - nach dem Urlaub ist immer auch vor dem Urlaub. Nun hab ich wieder fast ein ganzes Jahr Zeit zu planen und mich zu freuen und gesund zu werden!

lg usch
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Re: Uteligger pilgert. Wer noch?

Beitragvon uteligger » Di, 09. Aug 2011, 17:24

Danke auch von mir für deinen ehrlichen Bericht!! Ich finde es toll wie du trotz Schietwetter Freude an der Tour hattest. Und - an anderer Stelle schrieb ich - aufgeschoben ist nie aufgehoben, irgendwann werdet ihr wieder auf dem Olavsweg unterwegs sein.
Ich wollte jetzt eigentlich dort auf Tour sein, habe mich aber von einigen Fachleuten überzeugen lassen, meine Wanderung auf Ende August zu verschieben.Und werde wohl noch 2 Wochen dort im September unterwegs sein. Das fabelhafte ist, eine Kollegin wird mich begleiten.

Was mich interessiert, in diesem Jahr wird in Norwegen von einer Lemmingplage berichtet. Habt ihr diese possierlichen Tierchen überhaupt dort gesehen?

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Re: Uteligger pilgert. Wer noch?

Beitragvon Harry132 » Di, 09. Aug 2011, 20:34

Nein - ich kenne die Strecke nicht. Aber 270 km in 20 Wandertagen, das sind also 14 km je Tag, im Schnitt.
Du schreibst von langen Strecken........... :?:

Letztes Jahr wanderte ich im Odenwald 40 km, in 2 Tagen, mit einem rund 20 kg schweren Rucksack, inkl. Zelt usw. O.k., ich war hernach total kaputt da der Rucksack für mich total ungewohnt war (hatte an den Druckstellen diverse Blasen)

Nun das ist ja bestimmt interessant, aber wirklich so schwer wie von dir beschrieben... :?:

Auf jeden Fall viel Spaß
Gruß
Harry
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Re: Uteligger pilgert. Wer noch?

Beitragvon uteligger » Di, 09. Aug 2011, 21:59

Weisst du, was du in deiner Freizeit machst, interessiert mich nicht so dolle. Wenn du 20 kg rumgeschleppt hast, hast du meine Hochachtung. Ob du mit dem Fahrrad die Welt erforscht, ob du mit dem VW Bus umsonst irgendwo übernachtest, interessiert mich auch nicht die Bohne. Du hast das für dich gemacht. Deine Erfahrungen und Glücksmomente genossen. Und nur das ist wichtig. Wenn du im Odenwald 40 km in 2 Tagen läufst ist das für dich ein Highlight. Für mich nicht. Frag dich selbst, was du jetzt in deiner aktuellen Situation drauf hast. Ich habe für mich auch Ziele.

Vor einem Jahr war ich tot. Ich hatte eine Lungenembolie und dabei 2 Herzinfarkte erlitten, ich wurde reanimiert und konnte keine 5 Schritte gehen ohne umzufallen. Und ich hatte mir versprochen, wenn ich das alles überlebe und wieder gehen kann, werde ich pilgern. Für mich. Für die Menschen die mich lieben, für die, die an mich glauben, und die vielen mir unbekannten Menschen, die mir das weiterleben ermöglicht haben.

Und ich habe in diesem einen Jahr wieder Kraft bekommen. Lebensmut. Perspektiven. Power.
Mein Lebensretter und Kardiologe hat mir dringend geraten, mir einen Defibrillator und Herzschrittmacher implantieren zu lassen. Damit ich solche Wanderungen zu Ende führen kann und nicht in 2000 Jahren als Ötzi II im Museum dargeboten werde. So hat sich meine Wanderung um 5 Wochen verschoben.

Übrigens ist es mir gleich, ob ich 5 oder 15 km am Tag schaffe. Wenn es mit der Zeit nicht hinhaut, das Wetter zu schlecht ist, ich dicke Füsse bekomme, oder was auch immer, breche ich einfach ab.

Nochmal hier an dieser Stelle: Jeder so wie er/sie möchte und kann. Jedem seine persönlichen Glücksmomente und Ziele. Und Respekt und Anerkennung von allen anderen.

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