ChristianAC hat geschrieben:Das Schlimmste allerdings was dir auf der Tour passieren kann, ist dass dir ein deutscher Wohnmobilist oder Gespannfahrer entgegen kommt.
Hallo,
eigentlich wollte ich das nicht kommentieren, wei sich solche Verallgemeinerungen selbst disqualifizieren.

Aber nach einiger Überlegung fühle ich mich dann doch angesprochen als deutscher Gespannfahrer. Ich möchte für mich und nur für mich festhalten, dass ich stets versuche rücksichtsvoll meinen "Schuhkarton" durch die Straßen zu manövrieren. Und ich hatte bisher auch kaum Probleme mit anderen Caravangespannen. Üblicherweise kennen diese Fahrer ihre Maße und die damit verbundenen Probleme. Natürlich bekommt man schon mal feuchte Hände, wenn der Tunnel unbeleuchtet und schmal ist oder der Gegenverkehr arg breit vor einem auftaucht. Aber mit zunehmender Praxis kommt auch eine gewisse Routine auf. Verwundert war ich anfänglich über den Fahrstil einiger LKW-Fahrer. Inzwischen gehe ich davon aus, dass sie mehr Praxis auf den kurvenreichen Strecken haben und wissen, was sie machen. Eine Anmerkung noch zu den Augenkontakten der norwegischen Kraftfahrer. Zumindest einmal habe ich erlebt, wie sich 1 Bus, 1 Kleinbus und ein Caravan (alles Norweger) mitten auf einer einspurigen Brücke gegenüber standen. Also der Bus auf der einen und die anderen auf der gegenüberliegenden Seite. Der Bus hatte 10 m hinter sich eine Ausweichbucht. Alle 3 Kraftfahrer stiegen aus und haben mitten auf der Brücke ausdiskutiert, was passieren soll. Es geschah das Komplizierteste. Der Bus wartete bis Caravan und Kleinbus rückwärts die Brücke verließen. Dann konnte der Bus passieren und dann die anderen beiden. Ich habe aber auch schon sehr rücksichtsvolle Busfahrer erlebt.
Für mich ist es selbstverständlich, dass in einem Land, das mit seinen Campermöglichkeiten wirbt, auch unerfahrene Camper unterwegs sind auf die ich Rücksicht nehmen muss.
Nach meiner bescheidenen Erfahrung kann man in Norwegen recht gut mit einem Gespann unterwegs sein. Man muss halt vorher mal die Karte etwas genauer ansehen. Und das Verkehrsschilder in der Regel nicht zum Spaß aufgestellt werden, muss man akzeptieren. Auch auf Europastraßen kann schon mal eine schmale Brücke auftauchen. Wenn dann 5m Breite draufsteht, bleiben neben mir nur noch saugende 2,70m übrig. Dann habe ich die Wahl. Entweder feuchte Hände und möglicherweise ein Spiegelverlust oder anhalten und den Gegenverkehr vorher passieren lassen.
Ich wünsche weiterhin viel Spaß bei der Urlaubsplanung. Vor meinem Gespann muss nächstes Jahr keiner Angst haben, so lange er sich südlich vom Polarkreis aufhält. Aber dort habe ich das Messer zwischen den Zähnen

- versprochen.
Gruß
Felki