norwegisches Auto-ummelden, importieren? Hilfe!!

[AnnieHeaven]

Hallo.. habe ein Auto in Norwegen von einem Freund bekommen.. es ist mir sehr wichtig dass ich dieses Auto behalte, obwohl es nicht das neueste ist. Nun ist meine Frage.. wie mache ich das am besten ohne dass es zu teuer ist? Bringe ich es nach Deutschland, was muss ich dann für die Einfuhr bezahlen und welche Papiere brauche ich um es hier zuzulassen? Wenn ich es in Norwegen lasse.. wo ich auch mehrere Male im Jahr bin und es benutzen könnte.. kann ich es auf mich dort zulassen obwohl ich nicht in Norwegen wohne? und was kommen für jährliche Kosten damit auf mich zu? Was für Papiere brauch ich dazu? Oder ist es vielleicht sinnvoller es auf einen Norweger als Zweitwagen zuzulassen? Und wie würde das dann funktionieren? Bitte helft mir... Danke!!! Ann

[muheijo]

Wenn du nicht in N wohnst, auch keine P-Nr. hast, kannst du den Wagen nicht auf dich zulassen.
Bleibt also Import nach D oder du findest jemanden, der das Auto in seinem Namen zulæsst. Falls es den gibt, die norweg. "KfZ-Steuer" = årsavgift betrægt derzeit knapp 3.000 NOK / p.a.
Versicherung musst du nachfragen und wirklich gut vergleichen. Aufpassen, dass ihr keine falschen Angaben macht (Alter der Fahrer u.æ.)

Import nach D wird nicht so teuer wie von D nach N. Ich meine, wir hatten hier im Forum schon mal Informationen dazu zusammengestellt. (--> Suchfunktion; vielleicht finde ich's selbst auch noch)

Fuer weitergehende Hilfe kannst du vielleicht noch auf diese Fragen eingehen:

Ist das Auto noch zugelassen? Auf wen? EU-Kontrolle fællig wann? Heftelser? (Nicht, dass du einen Haufen Schulden geschenkt bekommen hast ) Baujahr?

Gruss, muheijo

[AnnieHeaven]

okay.. also wenn ich das Auto behalte muss ich es auf jemand anderen zulassen.. okay, den könnte ich haben.. und dann muss ich die Steuern, ca 3000 und Vericherung bezahlen.. nochmal 4000 oder so.. das Auto ist auf meinen Freund zugelassen, der im Dezember gestorben ist.. ich habe es bekommen.. also werdet ihr verstehen warum mir viel daran liegt es zu behalten.. es muss also umgemeldet werden auf jemand anderen.. kostet das auch etwas? Gerade heute habe ich erfahren dass die EU Kontrolle bis März gemacht werden muss.. Baujahr ist 96/ 97 und es ist ein Fiat Bravo .. sonstige Schulden sind nicht drauf

[muheijo]

Die Umregistrierung kostet in deinem Fall 1.530,-- NOK.
http://www.toll.no/templates_TAD/ReRegi ... chorResult

Ich weiss aber nicht, ob ich das machen wuerde, immerhin gehørt das Auto dann dem, der im Brief steht. Es wird schwer sein, dann alle Eventualitæten vertraglich abzusichern.
(Was passiert, wenn... - der registrierte Eigentuemer mit dem Auto fæhrt, einen Unfall baut, es weiterverkauft, die Versicherung/årsavgift nicht bezahlt usw. usw.)

Insofern ist die Ueberfuehrung nach D vielleicht doch sinnvoller.
Dann ist wichtig:

Gibt es eine Dokumentation, dass das Auto nun dir gehørt? (z.B. Testament, Kaufvertrag, Schenkungsvertrag?)
Du wirst nachweisen muessen, dass es deins ist.

Dann brauchst du den Brief natuerlich, evtl. auch die ECE-Bescheinigung: Das wuerde ich beim TUEV nachfragen, was erforderlich ist

Also, klære beim dt. Zoll und TUEV den Ablauf --> viel Aufwand duerfte das nicht sein, jedenfalls nicht mehr als wenn du's in N machst.

Viel Glueck!

Gruss, muheijo

Gruss, muheijo

[Wick1e]

Hast du eine norw. P-Nummer?

Meine Mutter hatte in den 90ern mal ein Auto in N zugelassen obwohl sie offiziell in D wohnte.

Sie hatte allerdings eine P-Nummer, da sie frueher mal in N gewohnt hat.

[AnnieHeaven]

nein hab keine Nummer, hab noch nie in N gewohnt... naja wahrscheinlich ist es dann aber doch sinnvoller es nach D zu bringen.. selbst wenn ich es dort auf jemand anderen zulasse werden die Kosten dort so hoch dass ich es auch später wieder nach N bringen kann ohne wirklich draufzuzahlen.. da ich ja dafür viele Jahre hier viel weniger bezahle.. und es dafür viel mehr nutzen kann... wird wohl eh nicht vor 5 Jahren oder so dass ich da hinziehen kann.. wer weiß ob das Auto dann noch lebt , obwohl ich es doch hoffe.. alle in meiner Umgebung raten mir es dort zu verkaufen und mit dem Geld hier ein besseres Auto zu kaufen, aber das will ich nicht... es geht mir ja nicht darum irgendein Auto zu haben sondern dieses... also dann mach ich mich mal auf den Tüv und den Zoll zu befragen.. ist diese EU Kontrolle dort dasselbe wie die Tüv Kontrolle hier oder muss ich Tüv trotzdem hier machen lassen?

[Wick1e]

Wenn du den Wagen in D anmeldetst und spaeter mal wieder mit nach N nimmst, musst du die engangsavgift nicht nochmals zahlen.
Wie der Name schon sagt, "einmalsteuer".

Der Verschrottungspfand (vrakpant) bleibt auch fuer exportierte Fahrzeuge gueltig.
D.h. wenn der Wagen mal zu verschrotten waere (mit dt. Kennzeichen), kann er bei einem norw. Verwaerter abgeliefert werden und das Pfand (z.Z. kr. 2000,-) wird ausgezahlt.

Die sog. EU-Kontrolle (offiziell: PKK, periodisk kjøretøy kontroll) entsprecht der deutschen HU (Hauptuntersucheung), umgangssprachlich "TUEV" genannt.

Bei der Ummeldung von Fahrzeugen innerhalb der EWR darf keine doppelte Kontrolle stattfinden.
Auch Autos die nach N importiert werden muessen nicht sofort zur PKK. Fruehestens nach einem Jahr. Es findet allerdings eine Identitaetskontrolle statt.
So aehnlich muesste es in D ablaufen. Die Umsetzung von EU/EWR Regelungen ist aber nicht immer gegeben!

Der dt. Zoll wird die Mwst. und Zoll beim Import verlangen.
Hast du das Auto geerbt? Oder nur geschenkt bekommen?

[AnnieHeaven]

Da ich und mein Freund nicht verheiratet waren hat seine Mutter das Auto "geerbt".. und ich habe es von ihr geschenkt bekommen

[ChristianAC]

@Annie

Trotzdem wird es nach Euro-Schwacke eine Wertermittlung des Fahrzeugs geben.

Auf den Wert kommen dann noch Transportkosten bis zur deutschen Grenze.
Auf diesen Wert....bis zur deutschen Grenze kommen dann 10 % Zoll und 19% Einfuhrumsatzsteuer.

Hier mal das ganze im Zoll-Amtsdeutsch:

I. Stichwort Rückware (trifft kaum für uns zu, aber der Vollständigkeit halber)

Wichtig ist ein Händlernachweis (einfach eine Bestätigung auf
der Rechnung), dass das Fahrzeug schwedischen Ursprungs ist.
Dadurch ist es keine Drittlandsware mehr, auf die Zoll erhoben
würde, sondern eine "Rückware" aus der EG, auf die nur
Einfuhrumsatzsteuer, sprich Umsatzsteuer erhoben wird.
Optimal ist, wenn bestätigt wird, dass das Fahrzeug erst 1 oder
2 Jahre aus Schweden raus ist, da die Rückwareneigenschaft nach
3 Jahren problematisch ist, sie könnte nicht anerkannt werden!

Das wird in den seltensten Fälle auf unsere Fahrzeuge zutreffen, es sei denn ein
norwegischer Händeler hat vor kurzem (3 jahre) das Fahrzeug aus Schweden gekauft.


Laut Zolltarif gibt es zwei Möglichkeiten der Einstufung:

Tarifstelle 8702 bezeichnet
"Kraftfahrzeuge zum Befördern von zehn oder mehr Personen einschließlich Fahrer"
und würde ohne Rückwareneigenschaft mit 16% Zoll belastet.

Tarifstelle 8703 bezeichnet
"Personenkraftwagen und andere Kraftfahrzeuge, ihrer Beschaffenheit
nach hauptsächlich zur Personenbeförderung bestimmt, einschließlich
Kombinationskraftwagen und Rennwagen"
und würde ohne Rückwareneigenschaft mit 10% Zoll belastet.


Die Berechnung läuft wie folgt:

Warenwert(Rechnungswert) + Transportkosten bis erste EG-Zollstelle = Zollwert;
Zollwert + 16% oder 10% Zoll = EUStwert;
19% vom EUStwert = Einfuhrumsatzsteuer.

Zu zahlende Abgaben = 16% oder 10% Zoll + Einfuhrumsatzsteuer.

Ich habe der vollständigkeit das auch mit der Rückware rausgesucht. Dies gilt nur, wenn das Fahrzeug mal in der EU zugelassen war.
Das ist eher für Rückwanderer innerhalb von 3 Jahren interessant. Da es sich hier um einen PKW mit weniger als 10 Sitzen handelt
ist hier 10% Zoll richtig.

Gruss

Christian

[Schnettel]

Hallo Annie!
Ersteinmal - wenn auch unbekannterweise - mein herzliches Beileid zum Verlust deines Freundes!
Was das Fahrzeug betrifft: als privates Fahrzeug kann man dies zollfrei nach Deutschland einfuehren, wenn dies z.B. als Erbschaftsgut zählt.
Siehe auch hier: http://www.zoll.de/DE/Fachthemen/Zoelle ... _node.html
Und auch hier: http://www.zoll.de/DE/Fachthemen/Zoelle ... _node.html
So, wie ich das lese, sind die Voraussetzungen an das Erbschaftsgut erfuellt, wenn du das Fahrzeug deines Freundes aus dem Erbe ueber die Mutter uebernommen hast.
Wichtig dabei ist, das nachgewiesen werden muss,
- dass das Fahrzeug im Erbfall auf deinen Freund zugelassen war,
- dass die Mutter es geerbt hat und
- dass du es von ihr uebernommen hast.
Erkundige dich doch in diesem Zusammenhang mal beim deutschen Zoll. Die können dir sicher konkret dazu Auskunft geben, ob unter diesen Umständen die abgabenfreie Einfuhr als Erbschaftsgut gegeben ist.
Wichtig: du musst nicht selbst direkt der Erbe gewesen sein! Aber das Fahrzeug muss zu Lebzeiten deines Freundes auf ihn zugelassen gewesen sein....
Klingt alles irgendwie sehr gruselig, kalt und so verwaltungsmässig.
Aber ich hoffe, dir kann weiter geholfen werden, dass du dieses Andenken ohne grossen Stress und mit so 'wenig' Aufwand wie möglich uebernehmen kannst.
Viel Glueck!

[AnnieHeaven]

Also.. erstmal vielen Dank für alle eure Antworten. Es ist ein wenig Zeit vergangen und ich war bei vielen Behörden und habe viele Emails bezüglich des Autos geschrieben. Wie der Ablauf beim Zoll ist weiß ich jetzt ungefähr. Hab grad nochmal ne letzte Email geschrieben um die letzten Fragen zu klären. Ich weiß auch wie es dann in Deutschland weitergeht. Was mir bis jetzt keiner wirklich beantworten konnte ist, was für ein Kennzeichen ich nutzen kann um das Auto nach Deutschland zu überführen. So wie ich es verstanden habe brauche ich ein norwegisches Ausfuhrkennzeichen. Ich habe diesbezüglich dem vegvesen geschrieben, die mir aber mitteilten dass es in Norwegen nur Kurzzeitkennzeichen gibt, die pro Tag gekauft werden müssen und dass diese nicht in Deutschland gültig sind. Deutsche Kurzzeitkennzeichen sind nicht in Norwegen gültig. Weiß jemand von euch was für ein Kennzeichen ich brauche und wo ich es herbekomme?