Hier der vierte und letzte Teil:
Es ist jetzt bitter kalt auf dem Fjell.
Während die beiden Moschusochsen so im Wind stehen, taucht plötzlich ein drittes Tier auf.
Und schon kommt Unruhe auf.
Zwei der Moschusochsen wollen wohl ihre Kräfte messen.
Sie stoßen mit den Köpfen aneinander und schieben sich hin und her. Ein interessantes Schauspiel, für dass sich die lange Wartezeit wieder einmal gelohnt hat.
In den meisten Berichten über Moschusochsen auf dem Dovrefjell findet man Sicherheitshinweise für die Begegnung mit den Tieren. Mindestens 200 Meter Sicherheitsabstand, mögliche Angriffe der Bullen, und sogar von zwei Todesfällen wird geschrieben.
Ich habe es nicht so dramatisch erlebt und mir viel Zeit für die Annäherung gelassen. Meist bleibe ich in gebührender Entfernung sitzen und beobachte die Tiere. Dabei ist mir auch aufgefallen, wenn ich mein ausgezogenes Dreibeinstativ waagerecht trage, verfolgen die Moschusochsen aufmerksam jede meine Bewegungen. Bei senkrechter Trageweise verlieren sie schneller das Interesse und fressen weiter.
Ab und zu lief ein Moschusochse sogar in meine Richtung, um dann nach einiger Zeit wieder davon zu ziehen. Der Abstand beträgt dabei (wie oben schon geschrieben) mindestens 50 – 60 Meter.
Aber es geht auch anders:
An einem Samstagmorgen stehen bereits viele Autos an der Straße über das Dovrefjell.
Eine Gruppe von Fotografen geht ebenfalls auf Fotopirsch und hat Glück.
Nach nur wenigen hundert Metern treffen sie zwei Moschusochsen, die nun bis zum späten Nachmittag von allen Seiten abgelichtet werden.
Hufeisenförmig werden die Tiere umstellt und fotografiert. So können die Tiere bei ihrem Zug über das Fjell sogar dirigiert werden, was sich die beiden seelenruhig gefallen lassen.
Ich laufe noch 1 – 2 Kilometer weiter und suche meine eigenen Moschusochsen.
Selbst an der Europastraße 6 sind die Moschusochsen anzutreffen.
Deshalb sollten Durchreisende immer mal die Augen aufhalten,
sie sind teilweise aus dem fahrenden Auto zu sehen.
Das war mein kleiner Reisebericht von den Moschusochsen auf dem Dovrefjell.
Ich wünsche allen eine schöne Adventszeit.