Eine Absage die nachdenklich macht

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Eine Absage die nachdenklich macht

Beitragvon der westfale » Mo, 07. Jan 2013, 19:09

Hei

In letzter Zeit suche ich immer wieder fuer neue Kolegen, zumeist aus Deutschland, hier eine Wohnung im Grossraum Stavanger. Bin dadurch auch schon einiges gewohnt. Von Wohnungen die komplett verschmutzt vermietet werden sollten, ueber Zimmer die eher einer Besenkammer gliechen bis wenige positive Rueckmeldungen und ein wirklich hoher Grad an Absagen. Versteigerung der Mietwohnung wahr auch schon dabei. Soll heissen die potenziellen Mieter steigerten sich bei der Monatsmiete hoch.

Nun gut so ist es wenn man in der am staerksten wachsenden Region Norwegens wohnt.

Heute kam dann aber eine Absage mit der ich so deutlich in der Aussage nicht gerechnet habe.

Hier einmal der orginal Wortlaut:


"Hei!

Beklager, vi vil ha leieboere som har norske referanser og kan norsk."

In deutsch steht nichts anderes als: Entschuldigung, wir wollen Mieter haben die norwegische Reverensen haben und norwegisch koennen.

Ich lasse das mal unkommentiert hier stehen. Es darf sich aber jeder seine Gedanken machen der hier eine Wohnung sucht.

Gruss Mark
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Re: Eine Absage die nachdenklich macht

Beitragvon Karsten » Mo, 07. Jan 2013, 19:56

Hei Mark,

sorry, aber ich sehe da rein gar nichts Verwerfliches.
Zwar bin ich nicht in dieser Situation, aber wäre ich es in Deutschland, müssten meine potenziellen Mieter ebenfalls deutsch können und kontrollierbare Referenzen nachweisen können.

Grüße
Karsten
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wer en dä Südkurv opjewaaße, dä blieht ruut-wieß bess en et Jraav.
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Re: Eine Absage die nachdenklich macht

Beitragvon Hubi59 » Mo, 07. Jan 2013, 20:03

die Leute hatten sicher mal Osteuropæer als Mieter Mark, die sind ja nun mal nicht all zu scharf drauf sich hier anzupassen, sind und bleiben ueber Jahre nur unter sich.
Denk nicht drueber nach, das ist nun einfach so und das du Referenzen brauchst wird auch langsam normal(was wollten sie denn haben? Lohnreferenzen währen ja ganz normal).
Bei uns auf der Insel hat vor nem halben Jahr ne Bekannte ihre 3 Jahre alte 70m² grosse Wohnung verkauft (2,5 Millionen kr), eine Woche nach dem Verkauf ist sie fuer unglaubliche 12000kr per Monat vermietet worden.
Die Nachfrage ist einfach da und die Vermieter können machen was sie wollen.
Gruss Hubi
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Re: Eine Absage die nachdenklich macht

Beitragvon Hubi59 » Mo, 07. Jan 2013, 20:11

Karsten hat geschrieben:, müssten meine potenziellen Mieter ebenfalls deutsch können und kontrollierbare Referenzen nachweisen können.


Einspruch
Wie soll das bitte funktionieren Karsten? Wie soll ein Einwanderer kontrollierbare Referenzen nachweisen.
Ich finde dem Vermieter sollte einzig und allein von Interesse sein das sein Eigentum ordentlich behandelt wird und das die Miete puenklich gezahlt wird, alles andere ist fuer mich Anmassung.
Gruss Hubi
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Re: Eine Absage die nachdenklich macht

Beitragvon Pfalzcamper » Mo, 07. Jan 2013, 20:55

Referenzen braeuchte ich als Vermieter nicht. Schliesslich gibt es eine Kaution oder Bankbuergschaft.

Allerdings waere es mir auch wichtig, dass ich mich mit dem Nutzer meines Eigentums in MEINER Muttersprache unterhalten kann, da es immer wieder in unregelmaessigen Abstaenden klaerende Worte zwischen Vertragspartnern gibt.

Unser Nachbar hat mal fuer 1 Jahr sein Haus vermietet und die Mieter verstanden ihn selbst beim Auszug nicht, als er nachfragte warum sie sich nicht einfach 20 Adapter fuer ihre Geraete gekauft haben statt ueberall die Steckdosen auszuwechseln und die alten wegzuwerfen :lol:


Wie heisst eigentlich Kehrwoche auf Norwegisch? :P
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Re: Eine Absage die nachdenklich macht

Beitragvon olly40 » Mo, 07. Jan 2013, 22:44

Pfalzcamper hat geschrieben:Referenzen braeuchte ich als Vermieter nicht. Schliesslich gibt es eine Kaution oder Bankbuergschaft.
Na ja, aber drei Monatsmieten reichen oft nicht für den Schaden, den Mietnomaden anrichten können, und diese gibts hier wohl auch.
Ich kann die Wünsche schon nachvollziehen. Vielleicht gibt der Arbeitgeber eine Bürgschaft, war bei meinem Mann damals auch so.
Hilsen. Daggi
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Re: Eine Absage die nachdenklich macht

Beitragvon Pfalzcamper » Mo, 07. Jan 2013, 22:50

Klar kann man solch einen Nomaden nicht an seiner Nasenspitze erkennen, wenn er sich vorstellt.

Aber was nuetzt eine positive Referenz, wenn der Mieter zB arbeitslos wird und dadurch nicht mehr zahlen kann, seinen bisher guten Charakter ueber Bord wirft und sich selbst der Naechste wird?

Pech kann man immer haben im Leben.

Fuer mich waere es jedenfalls eine Horrorvorstellung das eigene Haus zu vermieten. Lieber wuerde ich es leer stehen lassen, wenn ich es mir leisten koennte.

Vermieter sein geht meiner Ansicht nach wirklich nur ohne jede Emotion als reines Renditegeschaeft und mit einem guten Verwalter.
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Re: Eine Absage die nachdenklich macht

Beitragvon filzlaus » Di, 08. Jan 2013, 7:37

In D läuft es doch auch nicht anders. Aus Konstanz z.B. weiß ich, dass dort nicht mehr( oder nur in wenigen Fällen) an ausländische Wohnungssuchende vermietet wird. Der Wohnraum ist knapp und man sucht sich die Mieter aus. Ob es immer der bessere Weg ist, bleibt dahin gestellt.
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Re: Eine Absage die nachdenklich macht

Beitragvon Felki » Di, 08. Jan 2013, 9:35

Hallo,
im Prinzip hat der Eigentümer das Recht, seine Wohnung an den zu vermieten, der ihm genehm ist. Wenn er nur Mieter haben will, die spitze Ohren haben :wink: , dann ist das seine Sache. Insbesondere wenn der Markt es hergibt, kann man hohe Ansprüche an seine Kunden stellen. Auch die Mieter stellen bisweilen hohe Ansprüche an den Vermieter. So lange es das Mietrecht hergibt - warum nicht. Hier in Frankfurt (Oder) sind die polnischen Nachbarn bei den Vermietern ganz gern gesehen, da sie den lange vorherrschenden Wohnungsleerstand reduziert haben.
Ich persönlich finde, dass sich Vermieter häufig zu sehr für die "Verhältnisse" der Mieter interessieren. So lang der Mieter einen ordentlichen Einkommensnachweis vorlegen kann, sollte es dem Vermieter egal sein, ob er chinesisch oder sonst wie spricht. Wenn der Mieter 2 Monate nicht gezahlt hat, kann er meiner Meinung, die rechtlich nicht kompetent ist, gekündigt werden.
Ehrlich gesagt bin ich ein wenig entäuscht von der Aussage des Vermieters. :-?

Gruß Felki
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Re: Eine Absage die nachdenklich macht

Beitragvon hobbitmädchen » Di, 08. Jan 2013, 9:57

der westfale hat geschrieben:"Beklager, vi vil ha leieboere som har norske referanser og kan norsk."

Tja, das kann Dir ueberall passieren. Ein Freund von mir wohnt in Australien und dort in der Grosstadt ein Zimmer oder eine Wohnung als Auslænder zu finden kann teilweise ewig dauern. Er hat solche Absagen hæufig direkt ins Gesicht gesagt bekommen.

Ich denke, dass es hierzulande aber auch stark abhængig davon ist, wo man etwas mieten møchte. Ist es eine Kellerwohnung im Haus der Vermieter kann ich durchaus nachvollziehen, dass man mehr darauf achtet wer einzieht, als wenn man eine Wohnung in einem Block vermietet, die einem zufællig gehørt.

Høyr ikkje på om dei skrik du er feig. Om kruna di skjelv, så er rota di seig.
Lat fredstanken fylle ditt heile sinn, og lat ikkje tvilen få trengje seg inn.

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Re: Eine Absage die nachdenklich macht

Beitragvon mosaglas » Mi, 09. Jan 2013, 21:37

Als ich als Austauschstudentin nach Bergen gekommen bin (Sommer 2009), ging es mir genauso. Ich habe mich eine Woche lang durch sämtliche Anzeigen auf hybel.no und finn.no durchtelefoniert. Das waren bestimmt 40-50 Anrufe. Zwei Einladungen zur Wohnungsbesichtigung hab ich bekommen. Bei der einen waren noch 50 Andere da und die Vermieterin sagte auch knallhart, dass ich keine Chance auf eines der WG-Zimmer habe und bei der anderen hatte ich letztlich das Glück, dass der Hausverwalter Deutscher war...

Als erste Erfahrung in einem neuen Land, kann das schon ziemlich frustrieren.

gruß
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Re: Eine Absage die nachdenklich macht

Beitragvon fjellnorge » Do, 17. Jan 2013, 10:52

Auch ich meine, man darf die Forderung nicht persönlich nehmen. Möglicherweise hat der Vermieter in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Ausländern gemacht.

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