Wir haben auf einem Parkplatz für Wanderer auf em Weg von Storseleby nach Dikanäs in Schweden übernachtet. Heute soll es auf dem Sagavägen nach Norwegen gehen. Aber zuerst wird gefrühstückt und ausführlich Morgentoilette gemacht, denn: die Sonne scheint.
Gegen ¾ 11 soll es dann los gehen. Wie weit reicht der Diesel noch? Dass auf den nächsten 250-300 km eine Tanke kommt, ist eher unwahrscheinlich. Also entschließen wir uns, zunächst doch bis Storuman auf dem Inlandsvägen weiter zu fahren. Am Umeälv (Rastplatz Stomsele) legen wir eine kleine Pause ein.
Gegen 12:30 Uhr hatten wir in Storuman getankt. Schwierig, schwierig, denn 3 von 4 Tankstellen wollten unsere Kreditkarte nur mit PIN haben. Die hatten wir aber nicht.
Nun waren wir auf dem „Blå Vägen“, der E 12 Richtung Mo i Rana. Die Freude währte nicht lange. Kurz hinter Storuman stellte sich die E12 als grobe Schotterpiste dar. Prompt hatten wir irgendwo einen Stein zwischen den Bremsen.
Anlass für die Mittagsrast am Rastplatz Bulten, direkt an einem See gelegen mit
3-Gang-Menü: Suppe, Kötbullar, dazu Polarknäcke und auf's Dessert wurde verzichtet.
Und dann sind die ersten Berge mit Schneefeldern in Sicht. Wir biegen ab in Richtung Dikanäs.
Die folgenden 20 km fahren wir eine festgefahrene Schotterbahn, Wellenschaukel: hoch und runter.
Mittlerweile ist der Himmel wieder bewölkt und das Thermometer zeigt 14°. Vom wirklich kalten Wind merken wir im Auto aber nichts.
Wir sind im Land der Samen. Eine Anlage für die Rentierscheidung liegt am Weg.
Dann kommt doch noch ein Ort: Dikanäs ist touristisch gut aufgestellt: mit Sitzplätzen, einer Heimathütte und Touri-Info, die zwar heute zu hat, aber man kann sich trotzdem informieren.
Bemerkenswert ist das Etablissement Filadelfia (man beachte auch die Schreibweise!) Zu Hause lese ch nach, dass dies das Gebäude eine Kirchengemeinde ist.
Wahrscheinlich hätten wir weder wie nach der ADAC-Karte in Storsele abbiegen noch über Storuman fahren sollen, sondern schon in Vilhelmina abfahren sollen. Das werden wir auf dem Rückweg erkunden.
Jetzt freuen wir uns erst mal, dass es eine Straße gibt und sind von der Landschaft überwältigt.
Bei einem kurzen Fotostopp erfolgt der Angriff der Vogeleltern. Immer wieder stoßen zwei Greifvögel auf uns herab.
Es dauert eine Weile, bis wir den Horst auf der gegenüber liegenden Straßenseite entdecken.
Der nächste Fotostopp wird für eine Kaffeepause genutzt.
und etwas später müssen wir einfach das Panorama in Gänze aufnehmen (nicht ganz gelungen, mein erster Versuch)
Am späten Nachmittag fahren wir ganz unspektakulär ins norwegische Skalmodalen ein.
Wir können uns noch nicht trennen und biegen zunächst ein Stück südlich ab.
Nach unserem Straßenatlas müsste das das Borgefjellet sein. Die Berge sind für uns jedoch etwas zu hoch.
Also zurück, vorbei an riesigen Wasserfällen auf dem RV 76 in Richtung Küste bis zum Tosenunnelen. Hilfe, ich sehe nichts! Der Tunnel ist unbeleuchtet und unser Auto anscheinend auch. Hilft nichts, mit Fernlicht trotz Gegenverkehr müssen die 5,8 km bewältigt werden.
Eigentlich suchen wir nun eine Übernachtungsstelle.
Statt eines Campingplatzes finden wir ein Pferd auf einer Wiese, ach nein, ist ja ein Elch!
Schließlich landen wir kurz vor Mitternacht am Fähranleger Horn und rufen von dort aus in München beim ADAC an, denn ohne Abblendlicht dürfen wir nicht weiter fahren. Wir hoffen, dass uns dann am nächsten Morgen geholfen wird und wir nicht einen halben Tag im Hafen verbringen müssen. Auskunft des ADAC: in einer Stunde ist jemand da. So dringend war es nun auch nicht.
Wir vertreiben uns die Wartezeit mit dem Sonnenuntergang.
Klappt auch prima. 2:00 Uhr ist unser Auto repariert und wir können nach einem langen Fahrtag schlafen gehen.
Tagesdaten: Storseleby Wanderparkplatz-Storuma-Dikanäs-Fähranleger Horn;
435km; 54 km/h; 8:05h Gesamtfahrzeit; 5,1l/100km
Straße 45 – Inlandsvägen; Blå Vägen (E12); Sagavägen (296); 804; 73; 76; 17