Teil 18
Sonntag, 09.06.2013
Tromsø – Die Jagd nach der Fähre – Lyngsalpen: Schroffe Felsen und Gletscher - Sørkjosen
Die Nacht war kurz, der Schlaf aber dennoch tief. Erst gegen 02.00 Uhr „beruhigte“ sich das Nachtleben. Aber, wie sagte uns die Mitternachtssonne-Touristenführerin in Andenes doch: „Wir Norweger schlafen im Winter, der Sommer ist zum Feiern da.“ Na ja, wie man’s nimmt.
Das Frühstück war ein Spiegelbild des abendlichen Buffets: Es wurde kaum nachgelegt. Auf meine Beschwerde hin versicherte man mir, dass man dabei sei, die Organisation neu zu gestalten. Nur jetzt nützte es nichts und es kam das nordfriesische Krisenmanagement zum Tragen: „Nütschanix, da müssen wir durch.“
Ich holte den Wagen aus der Garage, alles klar, nichts passiert. Meine Frau wartete mit dem Übernachtungsgepäck am Hotel. Um 11.20 Uhr fuhren wir los, zuerst zur „Ishavskatedralen“, der Eismeerkathedrale, die offiziell eigentlich Tromsdalen kirke heißt und 1965 gebaut wurde. Die eigenwillige – aber meiner Meinung nach stilvolle – Architektur ist beeindruckend. Die Konstruktion besteht aus aufgeschichteten stilisierten Eisplatten aus mit Aluminium verkleidetem Beton.
Eismeerkathedrale Tromsø
An der Rückseite befindet sich eines der größten Glasgemälde Europas.
Als wir ankamen war der Gottesdienst vorbei, so dass wir noch einmal kurz hinein gingen. Viele Gottesdienstbesucher standen noch vor dem Altar und waren in „bunader“, den traditionellen norwegischen Trachten gekleidet. In Deutschland gibt es meines Wissens nur noch in den südlichen Landesteilen. Kinder, ebenfalls im „bunad“ kletterten auf einen Baum. Es war eine ungezwungene Atmosphäre.
Den Weg zur Fähre Breivikseidet hatten wir mit einer Stunde veranschlagt. Da blieb nicht viel Zeit für Fotostopps.
Tromsdalstinden 1.238 m von der E 8 aus gesehen – Tromsø kommune
In Breivik angekommen sahen wir sehr viele Kitesurfer. Brrr. Es ist nämlich verdammt windig und dadurch kalt. Aber die hatten sicher ihre Neopren-Anzüge. Und außerdem, in Norwegen ist es jetzt Sommer und da muss man raus: „uteliv“ – in die Natur.
Kitesurfer Breivik – Tromsø kommune
Hier bekamen wir auch schon einen Vorgeschmack auf die Berge des heutigen Tages, ein Blick auf einen Teil der Lyngsalpen.
Mit dem 400 mm-Teleobjektiv gelingt mir dann dieses Foto auf die Lenangstindane und den 1.625 m hohen Stortind im Lyngsfellet.
Wir warten unterhalb des 625 m hohen Aksla in Breivik – Tromsø kommune
Blick von der Fähre auf die Lyngsalpen – noch war es etwas diesig, aber die Sicht wurde besser.
Blick von der Fähre auf die beiden Plateaugletscher Strupbreen und Koppangsbreen im 1.224 hohen Koppangsfjellet
Die Fähre über den Ullsfjord war für einen Sonntagmittag gut besetzt – hier kurz vor der Ankunft in Svensby – Lyngen kommune
Zwischenzeitlich hatten wir es geschafft, rechtzeitig die Fähre auf der anderen Seite von Lyngseidet nach Olderdalen zu erreichen. Auf der Strecke von Svensby nach Lyngseidet liegt ein Fotostopp nicht drin. Man musste sich sputen, die aufeinander abgestimmten Fähren zu erreichen. Dazwischen lagen etwa 25 Minuten. Aber dann war man auf dem Ullsfjorden und hatte fantastische Ausblicke.
Hier noch einmal der Strupbreen und der Koppangsbreen aus einer anderen Perspektive.
Koppangsbreen – Lenangstindane 1.625 m – Lyngsalpen – Lyngen kommune
Strupbreen – Lenangstindane 1.625 m - Lyngsalpen – Lyngen kommune
Tverbaktinden – Gamvikblåisen 1.342 m – Lyngsalpen – Lyngen kommune
Strupbreen – Lenangstindane 1.625 m - Lyngsalpen – Lyngen kommune
Meine Frau schrieb in ihrem Bericht: „Wir stehen an Deck (der nächsten Fähre) und genießen das fantastische Panorama auf die schneebedeckten Riesen. Wohin soll man zuerst blicken? Rundherum ist ein Fotomotiv schöner als das andere.“ Dem konnte ich nur zustimmen.
Nunmehr waren wir wieder auf dem Festland in der Kommune Kåfjord und konnten von der E 6 aus di Riesen bestaunen.
Lyngsalpen Panorama
Lyngsalpen vor Olderdalen an der E 8 – Kåfjord kommune
Es wurde diesiger und der Himmel bezog sich. Dennoch ergab sich dieses stimmungsvolle Bild.
Letztlich legten sich die Wolken über die Berge und verhüllten deren Gipfel.
Wir freuten uns schon auf die Rückreise (???), denn die Route würde wieder entlang des Ullsfjorden führen und wir hofften auf vielleicht noch schöneres Wetter. Durfte man das angesichts dieses Tages?
Kurz vor Sørkjosen sahen wir dann direkt an der Straße diesen Wasserfall: Indre Sokkelva vor Sørkjosen – Nordreisa kommune
Nach kurzer Weiterfahrt erreichten wir unser Hotel in Sørkjosen: Reisafjord Hotel. Wir wurden sehr freundlich empfangen - von einem jungen Mann aus Deutschland. Das Hotel machte einen gemütlichen Eindruck. Überall waren kleine Sitzgruppen vorhanden und vom Restaurant aus hatte man einen tollen Blick über den Reisafjord. Auch hier war das Abendessen im Gesamtpreis von 150 € pro Nacht für zwei Personen inbegriffen – ein moderater Preis für Norwegen. Wir entschieden uns für Reindyrgrytte – Rentiergulasch.
Das Zimmer war zwar klein,
aber hier hatten wir die Aussicht auf den Reisafjord und die Berge.
Den Rest des Abends verbrachten wir auf dem Zimmer mit dem Sortieren, Speichern und Anschauen unserer Fotos.
Teil 19 folgt