Sorry, jetzt hat es mit der Fortsetzung etwas länger gedauert.
Das liegt daran, dass ich keinen vorbereiteten Reisebericht habe, sondern Bilder und Texte erst erst erstellen muss. Allerdings kann ich so die Reise mit all den vielen Erinnerungen noch einmal erleben.
Tour 2 - Sommer 2013 Teil 18
Südnorwegen
Tag 15 - 17 Insel Runde
Auf Runde ist es fast unmöglich, mit dem Wohnmobil legal frei zu Übernachten. Und weil ich noch etwas Angeln wollte, stehen wir für eine Nacht vor der Insel. Die Nacht an der Rundebrücke war ruhig, lediglich am Morgen stand ein dunkler Kombi lange hupend oben an der Straße….
Am Vormittag fahren wir über die Brücke und weiter bis ans Ende der Straße. Hier lassen wir uns auf dem Campingplatz einen Stellplatz zuweisen. Vor der Rezeption steht übrigens auch der dunkle Kombi….
Der Campingplatz ist nicht unbedingt einer der schönsten, aber die (meisten) Stellplätze bieten einen tollen Meerblick und der Besitzer ist sehr engagiert. In seinem kleinen Kiosk bietet er fast alles, was der Camper braucht. Ausserdem vermittelt er Bootstouren um die Insel und hat auch sonst viele nützliche Informationen für die Besucher.
Natürlich wollen wir jetzt sofort hoch auf den Felsen, obwohl die Papageientaucher erst am Abend in großer Zahl vom Meer zurückkehren. Knut, der Campingplatzbesitzer, meint Augenzwinkernd, dass heute der erste schöne Tag sei und es hier die letzten 100 Tage nur geregnet hätte. Die Wege könnten feucht sein. Der erste, wirklich sehr steile Anstieg ist asphaltiert und hat jetzt sogar teilweise ein Geländer.
Danach beginnt der „Offroad“ Teil und uns wird schnell klar was mit den „feuchten“ Wegen gemeint ist. Schlamm und Matsch markiert den Pfad. Nun ja, mit den richtigen Schuhen ist das zwar nicht ganz so schlimm, aber schön ist es trotzdem nicht.
Auf keinen Fall möchte ich hier ausrutschen, deshalb fordert der Weg unsere ganze Aufmerksamkeit. Allerdings entgehen uns nicht die Angriffe der hier nistenden Skuas, - den großen Raubmöwen. Das Gefieder erinnert auch eher an einen Bussard oder Adler als an eine Möwe.
Als wir am wolkenverhangenem Abhang stehen, taucht aus dem Nebel plötzlich ein Papageientaucher auf und verschwindet einen halben Meter vor unseren Füssen in einer Höhle, die wir bis dahin gar nicht erkannt hatten. Naja, die Fotoausbeute ist bescheiden und weil es jetzt immer ungemütlicher wird, gehen wir, oder besser wir waten hinunter zum Campigplatz.
Tag 16Heute ist das Wetter nicht viel besser und wir legen einen „Ruhetag“ mit viel Lesen und Blick aufs Meer ein.
Jetzt würde ich ja gern an der Brücke angeln, aber zu Fuß ist das ein ganz schönes Stück zu laufen.
Knut bietet an, mich mit dem Auto zur Brücke zu fahren und wieder abzuholen, was ich aber danken ablehne. Dann hat eine sehr pragmatische Lösung: Er verschwindet in einem Holzschuppen und gibt mir kurzerhand sein eigenes Fahrrad. Nach ein paar mühsamen Kilometern auf dem kleinen Rad stehe ich an der Brücke und kann fischen. Einige Makrelen und ein Dorsch bereichern am Abend unsere Essenstafel.
Es ist der einzige Tag, an dem ich kein Foto mache
Tag 17OK, also so richtig lange halte ich das mit dem Ruhen und Entspannen nicht wirklich aus, also stapfe ich noch einmal hoch zum Vogelfelsen. Vielleicht ist das Wetter da oben ja besser.....
Zunächst klart es sogar auf, aber kurz nach Erreichen der Felskante wird die Landschaft in dicken Nebel gehüllt. Jetzt wird es mir fast etwas mulmig, denn oft sehe ich keine 5 Meter weit. Deshalb verziehe ich mich an einen Felsvorsprung und warte ab. Zunächst sind im Nebel nur die die Rufe einer polnischen Wandergruppe zu hören, später kommen die der Schafe hinzu.
Irgendwann kommen ein paar Sonnenstrahlen durch und der Nebel löst sich auf. Jetzt gelingen auch ein paar Schnappschüsse von der Steilküste hinunter.
Am Abend bekomme ich dann endlich auch die Papageientaucher vor die Linse. Das ist auch der Zeitpunkt, zu dem sich der Vogelfelsen langsam füllt.
Etwas durchgeweicht, aber sehr zufrieden komme ich gegen 22:15 Uhr am Wohnmobil an, - und bekomme sogar noch etwas warmes zu Essen
Weil die Wetter-App Sonnenschein ankündigt und es wirklich Schade wäre, wenn meine Frau die Papageientaucher nur auf meinen Fotos sieht, werden wir morgen also noch einmal auf den Vogelfelsen gehen.
Bis dahin viele Grüße,
Mainline.