Donnerstag, 28.08.2014 – strahlender Sonnenschein draußen, tiefdepressive Stimmung in mir drin…
Schon bricht unser letzter Tag am Arnafjord an, meine Laune schleift am Boden. Nach dem Frühstück fahren wir noch einmal nach Vik, um unseren letzten Einkauf zu tätigen (das schöne Elch-T-Shirt, das mich im Sportgeschäft in Vik seit dem ersten Einkauf so unwiderstehlich anlächelt, muss schließlich doch noch mit). Außerdem brauchen wir unbedingt noch Butter und Käse zur langsamen Entwöhnung für zu Hause. Brunost muss ich nicht noch mal kaufen, habe immer noch an den großen Klotz zu knabbern, den ich ganz am Anfang gekauft habe.
Jedes nun schon vertraute Eckchen wird noch mal fotografiert; mir wird immer mehr bewusst, dass wir nur noch einmal in absehbarer Zeit hier lang fahren werden: Heute nacht auf der Heimreise…
Die Aussicht auf den Sognefjord während der Fahrt nach Vik
Die Einfahrt zum Arnafjord auf dem Rückweg von Vik
Die Straße am Arnafjord entlang
Zurück im Häuschen, stehen das Packen sowie das Saubermachen vor der Abreise an. Wir haben Glück, dass es trockenes Wetter ist: Immer, wenn ich einen Koffer oder eine Reisetasche voll habe, kann ich das Zeug gleich raus vor die Tür stellen, die Männer schleppen es dann hoch zum Auto. So habe ich Platz zum Putzen. Meine Kleine ist auch ganz fleißig, sie trägt die diversen kleinen Teppiche und Läufer hinaus und schüttelt sie aus. Sieht lustig aus, wie die bunten Dinger überm Terrassengeländer hängen. Noch relativ motiviert, schnappe ich mir den Staubsauger. Nach einigen Minuten fängt dieser aber an zu stottern und zu keuchen, alarmiert schalte ich ihn lieber mal wieder aus. Ein Blick unter die Klappe zeigt: Es ist gar kein Staubbeutel drin…
Gründliches Suchen im Häuschen bringt auch keinen Nachschub zutage, so dass mir nichts anderes übrig bleibt, als mit dem Minibesen (so ein Ding mit ca. 1m Stiel) halb gebückt durchs Haus zu krauchen.
Die anschließende Nassreinigung geht mit einem ganz normalen Mopp schon besser vonstatten. Schließlich ist alles verstaut und das Häuschen sauber, das abendliche Prozedere ist das Gleiche wie zu Hause vor der Abfahrt: Die Kinder dürfen zocken bis zum Abwinken und die Eltern horchen ein bisschen an der Couch. Aber nur bis ca. 22 Uhr, dann geht es los mit einer abenteuerlichen Nachtfahrt. Es ist doch noch mal ganz was anderes, die engen Sträßlein mit den vielen Tunneln in tiefster Nacht zu befahren, bin ich froh, dass ich nur Beifahrer bin! Ich habe wieder ein bisschen Fracksausen. Gerade, als mich trotzdem die Müdigkeit übermannen will, kriege ich ein Stück hinter Aurland den vollen Adrenalinstoß: Von einer nicht sehr sanften Bremsaktion werde ich aus dem Halbschlaf hochgeschreckt, denn das schöne Schild „Fare for Sau in Tunnelen“ wird uns nun ganz praktisch erklärt. Jede Menge Schafe haben es sich in einem der vielen Tunnel gemütlich gemacht. Sie sind auch gar nicht beeindruckt von unserem Auto. Ungefähr die Hälfte steht auf, die anderen gucken uns doof an und bleiben liegen. Mein Mann fährt dann ganz langsam an und die Herrschaften stehen wirklich erst auf, als sie fast vom Auto angeschubst werden.
Die nächsten Stunden ist mir nicht mehr nach Schlafen…Wir fahren weiter bis Flå. Dort gibt es einen Bärenpark, für den mit einem riesigen Bärenstandbild auf einem Supermarktparkplatz geworben wird. Direkt neben diesem Riesenbär parken wir und machen ein Schläfchen.