So, da ich jetzt wieder ein bisschen mehr Zeit habe, will ich Euch mal am meinen Erfahrungen mit Babbel teilhaben lassen:
Ich habe innerhalb von ca. zwei Monaten rund drei Viertel des Programms reingezogen (dann war ich nur noch mit packen beschäftigt..), hab also einen gewissen Überblick bekommen, was einem dort für sein Geld geboten wird.
Als erstes kein kleiner Tip:
Ich hab mich erst mal (kostenlos) angemeldet (glaub, weil ich mir dann war die erste Lektion umsonst ankucken konnte).
Angebot war dann 20€ für drei Monate.
Hab nicht gebucht.
Am nächsten Tag hatte ich eine Email:
Wenn ich am selben Tag buche, gibt es 6 Monate für´s gleiche Geld...
das war mir die Sache dann wert!
Wer Babbel nutzen will, sollte sich also einen Tag Zeit nehmen!
Zu Babbel selbst:
Von der Idee find ich das System find ich eigentlich recht gut.
Der Einstieg in die Sprache fiel mir durch den Aufbau mit eingängigen Sätzen recht leicht und die Bildchen helfen natürlich auch, sich manche Vokabeln schneller einzuprägen.
(Ich habe dabei jedoch das Problem, daß ich beim Bild schon die Übersetzung parrat habe, ohne noch auf das dt. Wort schauen zu müssen...)
Hab (im Schnitt) mindestens zwei Stunden am Tag gelernt.
Die ersten drei Anfängerkurse hatte ich also schnell durch...
Sie kann ich auch uneingeschränkt weiterempfehlen!
Von den Zusatz-Vokabel-Lektionen kann ich das leider nicht behaupten:
Sie sind in verschiedene Bereiche gegliedert in denen es Untergruppen mit je zwei Lektionen (Grund- und Aufbauwortschatz) mit jeweil ca. 10 Vokabeln gibt.
Idee gut, aber Ausführung unterirdisch:
Unter Natur/Wildtiere lernt man dann Krokodil, Kamel und Elefant...
Aber Elch oder Rentier?
Fehlanzeige...
Natur/Meerestiere: Meeresschildkröte, Sardine, Seepferdchen...
Torsk, sei und reker hab ich mir dagegen selbst angeeignet!
Beim Thema Sexualität lernt man schwul, lesbisch, bi- & homosexuell, Jungfrau und enthaltsam leben.
Aber nicht was küssen auf norwegisch heißt...
Ansonsten fällt auf, daß extrem viele Vokabeln vorkommen, bei denen der deutsche und der norwegische Begriff identisch sind.
Außerdem gibt es seeehr viele Worte die in mehreren Lektionen vorkommen.
Irgendwann wiederholt sich alles nur noch.
So bleiben effektiv von den rund 20 Vokabeln pro Untergruppe oft keine fünf Worte übrig, die einem wirklich was bringen.
In der Vokabelliste liest es sich aber natürlich schon toll, wenn da steht, man hat ü2000 Begriffe in seinem Worschatz...
Und das Erfolgserlebnis beim wiederholen ist natürlich auch garantiert!
Da ich aber norwegisch lernen will und für das Programm aber zahlen muss, hab ich mich z.T. ziemlich verarscht gefühlt.
Von einem kostenpflichtigen Kurs hätte ich erwartet, daß ich in jeder Lektion etwas neues lerne, das dann vielleicht sagar praxisrelevant ist.
Mein persönliches Fazit daher:
Wer einen ersten Einstieg in die Sprache sucht und es ruhig angehen läßt, für den ist Babbel nicht schlecht.
Die Anfängerlektionen sind Ihr Geld auch wert.
Die Worschatzlektionen sind aber, ab einem gewissen Zeitpunkt, für die Katz und allenfalls dafür geeignet, die Leute, die, wie z.B. Svendsen, jeden Tag eine Viertelstunde machen,bei der Stange zu halten und noch ein paar Monate länger zur Kasse zu bitten.
Einmalig 20€ find ich OK.
Nachzahlen lohnt sich aber nicht mehr, wenn man die Anfängerkurse hinter sich und die persönlich wichtigen Zusatzvokabelgruppen rausgepickt hat.
Wer ein Mini-Taschenwörterbuch kauft und sich die für einen selbst relevanten Vokabeln rausschreibt, hat wesentlich mehr davon!
Grüße