Lofoten im Winter mit Postschiff und Bus

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Re: Lofoten im Winter mit Postschiff und Bus

Beitragvon cani#68 » So, 27. Mär 2016, 14:32

Ronald hat geschrieben:Natürlich habe ich auf dem einen oder anderen Foto gesehen, mit welchen „Kanonen“ Du arbeitest, aber trotzdem kannst Du ja mal bitte einen Tipp geben?


Bei allen Tech-Nick Talk immer daran denken:
Die Kamera macht die Bilder, der Fotograf komponiert sie aber :wink:
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Schöne Jrooß
Uwe

Norwegen Bilder - https://www.flickr.com/photos/uwe_cani/albums/72157647598018725
cani#68
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Re: Lofoten im Winter mit Postschiff und Bus

Beitragvon Mainline » So, 27. Mär 2016, 20:42

Ronald hat geschrieben:Natürlich habe ich auf dem einen oder anderen Foto gesehen, mit welchen „Kanonen“ Du arbeitest, aber trotzdem kannst Du ja mal bitte einen Tipp geben? Danke dafür.


Hallo Ronald,
ich fotografiere mit Canon Spiegelreflexkamera und passenden Objektiven. Aber das System ist austauschbar, denn fast alle Kameras können heute gute Bilder machen. Häufig steht das Problem hinter der Kamera :-)
Tipp 1: Kamera mit großem Bildsensor wählen. Dabei ist nicht die Pixelzahl sondern die Fläche des Sensors gemeint. Je größer die Fläche umso mehr Licht kann eingefangen werden. Bei schönem Wetter ist genug Licht da und die meisten Fotos sehen gut aus. Schwieriger wird es bei schlechtem Wetter und in der Nacht, da fehlt das Licht, also muss der Sensor größer werden. Es können zwar viele Kameras mit hohen ISO Werten glänzen, aber das Bildrauschen, also das sichtbar werden von ungewünschten farbigen Pixel, setzt viel früher ein und lässt sich nicht immer durch Bildbearbeitung beseitigen.
Tipp 2: Manuelle Einstellungen nutzen! Bei schwierigen Lichtverhältnissen gebe ich der Kamera alle Werte vor, also keine Automatik. Meine Nachtaufnahmen beim Anlegen des Postschiffes würden mit automatischer Belichtung nicht so aussehen. Die Kamera sagt eigentlich, es geht nicht weil zu dunkel, aber mit Vorauswahl von Blende und Belichtungszeit sieht es dann doch ganz gut aus. Ab und zu muss auch der Autofokus deaktiviert werden. Entweder damit die Kamera schneller auslöst oder um Fehleinstellungen der Automatik zu vermeiden.

Als meine Kamera im Urlaub mal einen Defekt hatte, habe ich ein zweites Kameragehäuse angeschafft. Damit gleiche ich von Zeit zu Zeit einen Nachteil aus, der bei Wechselobjektiven immer mal Auftritt: Es ist das falsche Objektiv auf der Kamera. Du fotografierst mit Weitwinkel die Landschaft und plötzlich tritt ein Elch auf die Lichtung. Also kommt es vor, dass ich mal mit zwei Kameras am Hals rumlaufe. Eine mit Teleobjektiv, die andere mit einem Weitwinkel. Das ist aber ziemlich lästig und sieht auch komisch aus.
Deshalb empfehle ich allen, die sich nicht ganz der Fotografie widmen möchten, eine Kamera ohne Wechselobjektiv. Dafür sollten manuelle Einstellungen möglich sein und das Objektiv ein Filtergewinde haben. Ich hatte mal eine Lumix 50, da konnte man sogar manuell zoomen, ohne Tasten zu drücken.
Das tolle an der Digitalfotografie ist ja die Möglichkeit der sofortige Kontrolle der Aufnahme. Deshalb einfach mal probieren was passiert, wenn ein Wolkenhimmel etwas dunkler fotografiert wird, als die Belichtungsmessung der Kamera vorschlägt. Bei Schnee etwas heller belichten usw.

Viele Grüße,
Gerhard
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Re: Lofoten im Winter mit Postschiff und Bus

Beitragvon Ronald » Mo, 28. Mär 2016, 12:21

Moin Gerhard,
Danke für Deine Infos.
Ich fotografiere mit Canon EOS 60 D – zwei Gehäuse. Auf dem einen ist ein Canon EF-S 18-200 IS Objektiv drauf, auf dem anderen meistens das Canon EF 100-400 mm L IS Ultrasonic, insbesondere auf See, wenn Wale, Delfine etc. zu erwarten sind – allerdings auch Leuchttürme. Daneben sind vorhanden EF-S 17-85 mm IS USM sowie seit zwei Jahren EF 50 mm 1:1,2 L USM.
Ich weiß, ich habe auch schon „doofe“ Gesichter gesehen, wenn ich den ganzen Tag an Deck mit zwei Kameras rumgelaufen bin. Das waren dann Leute, die mit ihrer IXUS oder sonst was-Kamera (ich habe auch eine) Videoaufnahmen gemacht haben, bei denen sie Zuhause garantiert schwindlig wurden.
Meine Frau hat auch Canon EOS 60 D und hat meist das Canon EF-S 18-200 IS Objektiv drauf, ab und an das Canon EF 28-105 II USM.
Auf Polfilter haben wir in der Vergangenheit meist verzichtet und haben nur den UV-Filter drauf.
Mir fällt aber die Brillanz Deiner Fotos auf. Und natürlich ist es auch klar, dass ich zur Mittagszeit am Westerheversand Leuchtturm keine Spitzenergebnisse erwarten darf.
Aber ich nehme mal Deinen Tipp auf, mehr manuell einzustellen! Danke.
@ Uwe. Das ist mir schon klar – und die Komposition machen wir, aber eben siehe oben: Brillanz.
Weiterhin viel Spaß beim Fotografieren und Komponieren und der Motivsuche.
Gruß
Ronald
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Ronald
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Lofoten im Winter mit Postschiff und Bus

Beitragvon Mainline » Di, 29. Mär 2016, 10:07

Vier Schiffe und ein Bus - 14

Auf der E10 fahre ich, unterbrochen von mehreren Fotostopps, Richtung Reine. Die neuen Tunnel sorgen für Straßenverhältnisse, wie sie unterschiedlich nicht sein könnten. Ich bin gespannt wie der weitere Straßenausbau aussieht, denn auf Hamøya endet die gut ausgebaute E10 und mündet in eine einspurige Brücke.

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Gestreut wird nur in geringer Dosis :)

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Von Reine mache ich nur ein paar Fotos vom Parkplatz aus, denn hier komme ich ja zwangsläufig noch einmal vorbei.

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Also weiter nach Å. Hier treffe ich - mal wieder - bei starkem Schneefall ein. Als der nachgelassen hat, schaue ich zunächst die nahe gelegenen Trockengestelle an. Hier hängen aber nur die Fischköpfe zum trocknen. An dieser Stelle noch ein Tipp, - geht nicht unter die Gestelle, denn jeder noch so kleine Tropfen der einen von oben trifft, sorgt tagelang für einen intensiven Fischgeruch in der näheren Umgebung :-)
Da mit dem Parkplatz auch die Straße endet, stapfe ich die paar Meter weiter bis ans Meer. Hier sind auch schon einige Fotografen aktiv. Einer von denen macht 360° Fotos, da steht man also immer irgendwie im Weg :D
Das Licht wird schon weniger und zwischendurch entlädt sich immer wieder eine Schneewolke.

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Im Schneetreiben erreiche ich den Parkplatz. Gerade als ich noch ein paar Sachen im Bus umräumen will, kommt ein junges Paar auf mich zu. Sie möchten zunächst wissen, ob der Bus Allradantrieb hat, was ich verneine. Dann rücken Sie mit ihrem Anliegen raus: Ihr BMW hat sich im hart gefrorenen Schnee festgefahren und sie hoffen, dass ich Sie herausziehen kann. Weil ich eigentlich keine Lust habe die Anhängerkupplung zu montieren, versuchen wir zunächst vergeblich den BMW durch schieben wieder in Gang zubringen. Also doch den Haken montieren. Immerhin kann ich jetzt mein Weihnachtsgeschenk testen: Ein Abschleppseil :-) Ich erinnere mich noch an die fragenden Gesichter, - „was willst DU denn mit einem Abschleppseil, der Bus ist doch neu..“ :D
Die beiden haben beinahe 3000 km zurückgelegt und fahren sich am Ende der E10 auf dem Parkplatz fest. Achja, und sie wohnen übrigens nur 40 km von meinem Heimatort entfernt. :-)

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Nach der Abschleppaktion suche ich mir einen Übernachtungsplatz. Als ich den Parkplatz an der Djupfjordbrücke erreiche ist es schon dunkel. Die Bewölkung hat zu genommen und immer wieder schneit es. Also nix mit Nordlicht.
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Re: Lofoten im Winter mit Postschiff und Bus

Beitragvon KaZi » Di, 29. Mär 2016, 10:12

Danke für die schöne Fortsetzung. :D
Gruß Karsten


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Re: Lofoten im Winter mit Postschiff und Bus

Beitragvon syltetoy » Di, 29. Mär 2016, 11:03

Wieder sehr schöne Fotos und nette Berichte.....vielen Dank.
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Re: Lofoten im Winter mit Postschiff und Bus

Beitragvon Ronald » Di, 29. Mär 2016, 11:26

Moin,
daramatisch tolle Fotos. Und dann noch Reine mit Schnee im Sonnenschein, was will man mehr?
Gruß
Ronald
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Re: Lofoten im Winter mit Postschiff und Bus

Beitragvon Kumulus » Di, 29. Mär 2016, 12:12

Es geht spannend weiter!

Danke Martin
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Re: Lofoten im Winter mit Postschiff und Bus

Beitragvon Christian_H » Di, 29. Mär 2016, 13:24

Großartig. Einfach nur großartig.
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Re: Lofoten im Winter mit Postschiff und Bus

Beitragvon inesmstaedt » Di, 29. Mär 2016, 14:17

Wunderbar! :D
Das Licht, die Wolken, einfach umwerfend!
LG Ines
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Re: Lofoten im Winter mit Postschiff und Bus

Beitragvon buecherwurm » Do, 31. Mär 2016, 19:56

Hallo,
auch ich lese hier, wenn auch verspätet, mit großer Begeisterung mit!
Danke dafür - und für die tollen Fotos.
Vielleicht schaffen wir es ja doch noch in den hohen Norden im "richtigen" Winter - Lust bekommt man auf jeden Fall :D

Gruß Astrid
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Re: Lofoten im Winter mit Postschiff und Bus

Beitragvon cani#68 » Fr, 01. Apr 2016, 6:58

Schöne und interessante Fortsetzung, spannend die Orte die man im Sommer/Herbst gesehen hat mal im Winter zu sehen...

Mainline hat geschrieben:geht nicht unter die Gestelle, denn jeder noch so kleine Tropfen der einen von oben trifft, sorgt tagelang für einen intensiven Fischgeruch in der näheren Umgebung


Guter Tipp :wink:

Mainline hat geschrieben:Ihr BMW hat sich im hart gefrorenen Schnee festgefahren


Jaja, der Heckantrieb im Winter :-?
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Schöne Jrooß
Uwe

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Re: Lofoten im Winter mit Postschiff und Bus

Beitragvon Mainline » Fr, 01. Apr 2016, 8:33

Vier Schiffe und ein Bus - 15

Die Nacht auf dem Parkplatz war ruhig. Im Gegensatz zum Sommer verkehrt die Fähre von Bodø im Winter nur zwei mal am Tag. Folglich bleibt der 2-stündliche Stossverkehr aus :-) Die freie Sicht aufs Meer beschert mir einen schönen Sonnenaufgang. Während ich ganz langsam meinen Tag starte, ist ein Mitarbeiter von Staten Vegvesen schon bei der Arbeit, denn ein Hinweisschild auf den Aussichtspunkt muss offenbar erneuert werden.

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Reine lädt mit schönem Licht zum Besuch ein. Den Bus lasse ich an der Straße stehen und mache mich zu Fuss in den Ort. An der ersten Möglichkeit verlasse ich die Hauptstraße und finde mich am Friedhof wieder, der unter einer dicken Schneedecke verborgen ist.

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Ein intensiver Fischgeruch liegt in der Luft. Hier wird frischer Fisch zum trocknen auf Holzgestelle gehangen. Im Sommer konnte ich schon einmal die letzten Reste des Stockfisch an einer Fischfabrik sehen. Da der frische Fisch noch auf meiner fotografischen Wunschliste steht, nutze ich die Gelegenheit und fotografiere ausgiebig. Es blieb neben Svolvaer der einzige Ort, in dem um diese Zeit bereits Fisch zum Trocknen aufgegangen war. Die Produktionswege sind kurz. Aus der Fischfabrik werden ständig große Kunststoffbehälter mit Fischkörpern herangefahren. Draußen an den Holzgestellen arbeiten meist Männer aus den Baltikum und Polen, zumindest lässt sich dies aus den zahlreich vorhandenen Autokennzeichen deuten.

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Meine vierte Nacht auf den Lofoten möchte ich wieder am Parkplatz von Flakstad verbringen. So habe ich schon einen Teil der Rückfahrt nach Svolvaer gefahren und kann vielleicht noch an den Stränden von Utakleiv oder Unstad vorbeischauen. Natürlich schaffe ich es nicht, meine Fahrt ohne zahlreiche Fotostopps zu absolvieren. Hin und wider ist das ganz witzig, wenn ich irgendwo an der Straße einen Hügel hinauf stapfe. Denn es halten immer wieder Autos mit Fotografen an, die teilweise auch zurückfahren, um zu ergründen was es dort wohl zu fotografieren gibt. Dabei will ich vielleicht nur ein Stück Straße mit Linienbus knipsen :D Nicht unbedingt ein Standardmotiv.

Für heute Nacht ist wieder hohe Nordlicht Aktivität angekündigt.
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Re: Lofoten im Winter mit Postschiff und Bus

Beitragvon Kumulus » Fr, 01. Apr 2016, 9:39

Wie aus dem Bilderbuch, deine Fotos. Super !!!

Danke dafür
Martin
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Re: Lofoten im Winter mit Postschiff und Bus

Beitragvon Ari » Fr, 01. Apr 2016, 10:07

Und wieder tolle Fotos! Vielen Dank dafuer!

Viele Gruesse,
Ari
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