13. Tag – 29. Juli 2016Heute war der einzige Tag, an dem das Autofahren in Norwegen nach einem sehr schönen Anfang irgendwann keinen Spaß mehr machte: Morgens ging es nach Frühstück, Packen und Putzen wieder los - zunächst am Fjord entlang auf dem RV55 und der E5 bis zum Fähranleger in Manheller, um dort auf die andere Seite des Sognefjordes zu kommen. Dies gelang auch nach kurzer Wartezeit – es war unsere einzige Inlandsfähre, die wir während des gesamten Urlaubs genommen haben.
Am anderen Ufer des Sognefjords, bzw. Laerdalsfjord fuhren wir bis Saebo und sind dort auf die Norwegische Landschaftsroute Aurlandsfjellet abgebogen.
Unsere Jungs wären zwar auch gerne durch den 24 km langen Tunnel gefahren, aber den hatten wir vor 13 Jahren schonmal genommen – und er war wirklich ganz schön lang… Der „Umweg“ (nein – der Weg ist hier das Ziel!) über den Berg hat sich auf jeden Fall gelohnt!!! Die erste Rast gab es gab es in Vedahaugane mit Steg, „Endlosbank“ und Kunstwerk im Berg. Auf dem im Vergleich zu allen anderen Wanderungen SEHR einfach zu begehenden Betonsteg, gab es den ersten „Unfall“ mit Prellungen, Schürfwunden und Tränen…
Ein paar Kilometer weiter haben wir an einem Schneefeld angehalten, um kühlendes Eis in eine Tüte zu füllen. Daraufhin beschlossen alle Kinder, sich direkt auf dem Eis abzukühlen und am Hang herunter zu rutschen.
Auf der Hochebene ging es dann eine relativ gerade Straße an einem See entlang mit vielen Steinquadraten in langen Reihen neben der Straße. Wofür die wohl da sind? Haben sie wohl irgendeinen Zweck oder haben einfach unzählige Touristen oder Norweger sie gebaut, um den Vorbeifahrenden Rätsel aufzugeben?
Nachdem wir bisher eine wunderschöne Fahrt über das Aurlandsfjellet hatten, fing es beim Abwärtsfahren auf der anderen Seite der Passstraße an zu regnen – und es hörte den Rest des Tages nicht mehr auf…
Am Aussichtspunkt Stegastein machten wir eine kleine Pause um uns diesen – und die Toilette mit Aussicht – anzuschauen. Den Halt hätten wir uns sparen können: Es war alles voller Selfies-knipsender Touristen und betrunkener Russen, die mit Kleinbussen zum Stegastein gekarrt worden waren. Aussicht gab es bei dem Regen und vielen Selfie-Stangen wenig – vielleicht von der Toilette noch die beste – drinnen war man wenigstens alleine…
In Aurland sind wir wieder auf die E16 aufgefahren und erlebten nach kurzer Zeit eine böse Überraschung: Wegen eines massiven Steinschlags war die Straße zwischen Flam und Gudvangen gesperrt – die auf dem Schild empfohlenen 2 Umleitungen waren wahnsinnig lang: entweder über Borgund und Gol oder die Strecke, die wir heute über den Sognefjord genommen hatten, wieder zurück und am Nordufer des Sognefjords bis Hella und dort wieder übersetzen Richtung Vik! Nach Blick auf die Karte entschieden wir uns, es über den RV50 und RV7 zu versuchen. Dieser zwar immer noch große, aber deutlich kürzere Umweg als die anderen Alternativen war seltsamerweise nicht angegeben. Die Strecke war zum Glück frei, schön und gut befahrbar. So kamen wir in diesem Urlaub auch noch über die Hardangervidda. Das Wetter lud allerdings überhaupt nicht zum Anhalten ein… Die armen Wanderer, die bei der Kälte, Wind und Regen unterwegs waren…
Und wir haben in Norwegen die ERSTE Ampel gesehen!!!
Schließlich kamen wir am Vøringsfossen vorbei: Hier sah man nur eine riesige weiße Gischt- oder Nebelwand rechts neben der Straße. Mitten im Tunnel nach dem Vøringsfossen ging auf einmal nichts mehr: Stau! Wir standen über eine Stunde mitten im Tunnel – angenehm war das nicht…
Schließlich ging es doch irgendwann weiter – es war wohl ein Unfall zwei Tunnel weiter entfernt passiert – der Abschleppwagen stand noch am Tunnelausgang. Kurz vor unserem Ziel Kinsarvik ging es nochmal durch einen spannenden Tunnel mit Kreisverkehr!!!
Endlich waren wir abends gegen 8 am Campingplatz am Hardangerfjord angekommen – wir hatten zwischendurch angerufen, dass es später wird, um nicht unsere gebuchte kleine, aber feine 4-Personen-Hütte zu verlieren. Also musste noch (das erste und einzige Mal) die mitgebrachte Luftmatratze aufgepustet werden. Dafür haben wir in dieser Zeit Fish&Chips, Burger und Wraps beim Campingplatz-Imbiss bestellt und uns nach der anstrengenden Fahrt bekochen lassen…