Back to the Road
Mein Sommerurlaub im August 2017
Ich habe es wieder getan! Und war für drei Wochen im August mit Pkw und meiner kleinen „Fischdose“ in Norwegen unterwegs. Dieses Mal habe ich nachgeholt, was ich eigentlich schon für 2016 geplant hatte, nämlich eine Reise auf der schönsten Küstenstraße der Welt, dem „Kystriksveien“ von Bodø nach Steinkjer. Dazu noch schöne Erlebnisse auf der Hin- als auch auf der Rückreise durch das Fjordland.
Zum Schluss waren es dann (nur) 23 Tage und 5.125 km, in denen ich meinem Norwegen-Virus mal wieder einer Intensivbehandlung zuführen konnte.
Natürlich waren für mich viele schöne und neue Dinge dabei – für den einen oder anderen von euch vielleicht aber auch alles „kalter Kaffee“. Weil ihr das alles schon drei- und mehrmals erlebt, gesehen oder gelesen habt. Schließlich gehört der Kystriksveien für jeden Nordland- und vor allem Lofoten-Touristen zu einem Pflichtprogramm. Seht es mir daher nach, in meiner Reisebeschreibung Bilder zu sehen, die auf jedem dritten Ramschkalender zu bestaunen sind und die viele von den Norwegen-freunden selber auf unzähligen Speicherkarten abgelegt haben. Für mich waren die meisten Erlebnisse neu, aufregend und faszinierend. Und deshalb erzähle ich es so, wie ich es erlebt habe.
Anreise
Ausgestattet mit Reiseführer und Handbücher sowie unzähligen Quellen von Internetseiten, den Adressen der Daheimgebliebenen sowie einer Mindestausstattung an Bier, Wein und Schnaps machte ich mich nach einem völlig entspannten Tag gegen 17:00 Uhr von zu Hause auf den Weg zum nur 30 Kilometer entfernten Schweden-Terminal in Kiel.
Diese Anreise zur Stena Line ist nur nicht wirklich etwas Besonderes – entspanntes Fahren auf einer Strecke, die mir tagtäglich von dem Weg zur Arbeit vertraut ist. 30 Kilometer und schon an Bord der Stena Germanica. So ein „Heimspiel“ ist schon schön. Das Boarding völlig problemlos! Ranfahren, einchecken, Aufkleber auf den Gaskasten des Wohnwagens und ab an Bord.
Schnell die Kabine für die Nacht gesucht, gefunden und erst einmal beäugt! Na ja, wirkt eng – aber für eine Nacht ist das in Ordnung!
Anschließend den Gastrobereich und die Duty-free-Mal besucht. Die Schweden sitzen bereits beim ersten Bier. Der Renner sind anscheinend Jägermeister und Bier für 104 SEK! Meinetwegen – ich gönn‘ mir einen Kaffee in der C-View-Lounge und lausche der Live-Musik, die für so ein Fahrgastschiff gar nicht so schlecht ist.
Im Duty-free finde ich nun nichts besonders preiswertes oder etwas, was mich überzeugt. Und bereits auf der Anreise in den Urlaub bereits an Mitbringsel für zu Hause zu denken, fällt mir auch nicht ein. Aber die Schweden schlagen auch hier wieder zu. Bier gleich Palettenweise. Dazu Schnaps und auch Süßigkeiten ohne Ende.
Pünktlich um 18:45 Uhr legt die Stena ab, dreht fast auf der Stelle und macht sich auf den Weg nach Schweden. Schnell noch ein Blick auf das Landeshaus an der Förde, das Laboer Ehrenmal und den Leuchtturm.
Dann wartet das Büfett! Gut gelöst, dass alle Tische vorher zu reservieren sind. So weiß doch jeder, wo er hingehört. Ich habe einen schönen Platz am Fenster und kann so bis zum Sonnenuntergang noch auf die offene See schauen.
Das Büfett ist gerade noch in Ordnung – mehr aber auch nicht. Gemüse, Kartoffeln, Gratin und auch das Fleisch über Stunden hinweg im Ofen warm gehalten und deshalb eigentlich völlig ruiniert. Na ja, Essen in drei Schichten! Da ist das anscheinend nicht anders zu schaffen.
1. Tag – 04. August 2017
Ich habe wenig, aber gut geschlafen. Die Überfahrt verlief völlig ruhig. Man muss sich das schon immer wieder vergegenwärtigen, auf einem Schiff zu sein. Sonst glaubt man es kaum.
Die Einfahrt nach Göteborg verfolge ich vom Sonnendeck aus. Wie gefühlte Tausend andere Touristen. Zuvor gab es leckeres Frühstück am Büfett und guten Kaffee.
Vorbei an der alten Nya Älvsborgs Fästning aus dem 17. Jahrhundert und dem Oscar 2-Fort aus dem frühen 18. Jahrhundert auf der rechten Seite der Flussmündung erreicht die Fähre schnell ihren Platz am Stena Tysklandsterminalen. Die Durchfahrt unter der 933 Meter langen und 107 Meter hohen Älvsborgsbron (Durchfahrtshöhe 45 Meter) kriege ich gar nicht mehr mit, weil die Autofahrer zuvor schon zu ihren Fahrzeugen aufs Autodeck gebeten wurden.
Das Ausschiffen geht zügig voran – nach einer halben Stunde bin ich bereits auf der E45, dem Inlandsvägen, der mich halb durch Schweden „tragen“ soll.
Nur sehe ich nichts von Göteborg, außer Gewerbe- und Industriegebiet am Rande der Schnellstraße. Das ist alles andere als attraktiv. Also bloß so schnell wie möglich weiter. Aber die Strecke bleibt langweilig! Eine gut ausgebaute Straße, die Geschwindigkeiten bis zu 100 km/h zulässt und Wald, Wald, Wald. Alles nur geradeaus und ohne Berg- und Talbahnfahrt, wie in Norwegen. Hin und wieder blinzelt ein Stückchen See durch die Bäume und bringt so ein wenig Abwechslung. Aber im Großen und Ganzen empfinde ich die Strecke unspektakulär. Na ja, zum „Kilometerfressen“ ist das schon in Ordnung.
Ein kleines Highlight auf der Strecke ist das „Country Thyme“ in der Nähe von Mellerup! Ein urgemüt-liches Café und Ramschladen der Superlative. Mit den fairen Preisen lohnt ein Boxenstopp nach langer Autofahrt. Sollte man erleben.
Aber danach geht es gleich unspektakulär weiter. Dabei weiß ich, dass Schweden auch viel zu bieten hat und dass ich diesem Land mit meinem Urteil eigentlich ungerecht werde. Schließlich bin ich es, der Rast- und Ruhelos ist.
Kurz vor Mora am nördlichen Ende des Siljan-Sees zeigt mir die Tanknadel, dass es Zeit ist, eine Bensinstation aufzusuchen. Bei einem Dieselpreis von umgerechnet 1,45 € falle ich fast aus allen Wolken. Dieselkraftstoff ist deutlich teuer als Superbenzin! Macht mich sprach- aber auch nicht fassungslos. Dann ist das halt so!
Gegen 18.00 Uhr steuere ich meinen ersten Campingplatz in Schweden an. Eigentlich wollte ich mich auf dem Parkplatz bei den Betriebsstätten für die Darlana-Pferde in Nusnäs zur Nacht begeben. Aber das Wetter sagt mir, eine frische Dusche am Morgen und eine Heizung über Strom für den Abend und den Morgen sind besser. Also bleibe ich auf dem Våmåbadets camping in Våmhus direkt am Orsasjön.
Abends am See – totenstille!! Herrlich !
Fortsetzung folgt !