22. Oktober 2017 – Sonntag Also, die gute Nachricht vorweg – der Hahn hatte die Nacht überlebt, denn nach dem phantastischen Gulasch und den noch besseren Spätzle hatte niemand aus der Norwegen-Fangemeinde mehr Appetit auf einen gegrillten Gockel.
Der Hahn muss daraus die Rechtfertigung seines frühmorgendlichen Weckrufes abgeleitet haben, denn ab 05:00 Uhr setzte der wieder mit kräftigen Krähen ein. Echte Norwegenfans schrickt das nicht – die sind Härteres gewohnt. Also: Augen zu und weiter schlafen. Auf alle Fälle bis die Kirchenglocken um 09:30 Uhr zum Hochamt riefen. Dann war die Ruhe in der Villa GarNix schlagartig vorbei. Überall Toilettenspülung und Duschwasser rauschen. Und wie von den Heinzelmännchen war in Null-komma-nix das Frühstück auch wieder fertig. Sogar mit Frühstücksei und Obstsalat (Danke Anna). Brav saß man dann noch eine Weile beieinander, um auf den Brötchendienst zu warten, der vermutlich keine „Landeerlaubnis“ in der Spielstraße neben dem Gästehaus erhalten hatte.
(Bilder von Markus)
Aber man hatte Zeit, viel Zeit sogar, denn das nächste Event sollte erst um die Mittagszeit starten: Eine Mini-Kreuzfahrt auf dem Rhein von Rüdesheim nach Trechtingshausen und der Burg Reichenstein und wieder zurück.
(Bild von Pia)
Aber zuvor war Parkplatzsuche angesagt; denn Rüdesheim am Rhein ist fest ist touristischer Hand. Und die belagern nicht nur die Stadt sondern auch die wenigen vorhandenen Parkplätze. Am Anleger der Bingen-Rüdesheimer Fähr- und Schifffahrtsgesellschaft: Nix – Am kostenfreien Parkplatz außerhalb der Stadtmauern: Nix. Davor und danach und dazwischen: Auch Nix. Mir kam der Song von Grönemeyer in den Sinn „Ich drehe schon seit Stunden, hier so meine Runden. Es trommeln die Motoren, es dröhnt in meinen Ohren. Ich finde keinen Parkplatz, ich komm zu spät zu dir Schatz“...
Letztlich galt aber auch hier: „Was lange währt wird endlich gut“. Oder: „Auch Rüdesheim ist käuflich“!! Bargeld, Scheckkarte, Kreditkarte – der Automat akzeptiert und quittiert. Fertig.
Zu Fuß zum Schiffsanleger, Sammelticket für die ganze Meute und schon geht’s auf Schiff und auf Oberdeck, auf dem sich die Fahrt entspannt genießen lässt. Bei Kaffee, Kakao (mit Bananengeschmack), Cola und Rüdesheimer – echt lecker.
Der Verlauf der Kreuzfahrt ist schnell erklärt. Ab nach Bingen – weiter bis nach Assmannshausen.
Dabei vorbei am Mäuseturm, ein Wehr- und Wachturm aus dem 14. Jahrhundert,
der Ruine Ehrenfels aus dem Jahr 1210,
dem Niederwalddenkmal, ein monumentales Gedenkbauwerk aus Zeiten des Deutschen Kaiserreiches
der Burg Rheinstein aus dem frühen 14. Jahrhundert
bis nach Assmannshausen mit dem ältesten Restaurant Deutschlands, dem Hotel Krone von 1541.
Schließlich fährt der „Kutter“ noch bis Trechtingshausen und zur Burg Reichenstein bevor er wieder die Rückreise nach Rüdesheim antritt.
Dazwischen immer wieder kleine Inselchen und Sandbänke im Rhein, blaues Wasser von Oben und von Unten, Kormorane und brüllende Kleinkinder.
(Bild von Pia)
Leider geht die Fahrt viel zu schnell vorbei – man verabredet sich auf einen Landgang für alle, je nach Belieben und nach Geschmack. Während die einen sich auf den Weg zum Kloster … machen, um einen Teilnehmer zu seinem vermeintlich dort abgestellten PKW zu bringen erkunden andere das kleine Städtchen Rüdesheim, kaufen Baumstrietzel (Schornsteinkuchen) und besuchen das mittelalterliche Foltermuseum nebst Schaffott und Streckbank.
(Bilder von Markus)
Schließlich ist findet die Gesellschaft zum Nachmittag wieder zusammen und wandert aus in den „Freistaat Flaschenhals“, ein schmales Gebiet zwischen dem Rhein und dem unbesetzten Teil der preußischen Provinz Hessen-Nassau, das nach Ende des Ersten Weltkriegs vom 10. Januar 1919 bis zum 25. Februar 1923 bei der alliierten Rheinlandbesetzung unbesetzt blieb und vom übrigen unbesetzten Deutschland faktisch isoliert war.
Nun herrschte dort striktes Fotografierverbot – deshalb gibt es von mir leider keine Bilder aus dieser geschichtsträchtigen Provinz. Auch nicht von den Forellen, Steaks, Salattellern und Flammkuchen, die dort genüsslich verspeist wurden.
Der Abend war dann wieder Gespräch und gute Laune im GarNix !!
23. Oktober 2017 – Montag Der Rest ist schnell erzählt. Aufstehen, Frühstücken, Sauer machen
Koffer packen, Zimmer aufräumen, Kinder ins Auto verfrachten, Schweizer Pendler zur Bahn bringen
(Bild von Pia)
(Bild von Pia)
(Bild von Jeanette)
und selber ab auf den Highway !!
Nach fünfeinhalb Stunden und noch lange Zeit danach bleibt das Resümee:
Leute – es war mal wieder sehr, sehr schön mit euch und bei euch!!!
Bis zum nächsten Mal – voraussichtlich vom
26. bis 29. Oktober 2018 in Schleswig-Holstein!!
Gruß
Martin
(Bild von Karsten auf der Kamera von Lennart)