Carsten hat geschrieben:Mario hat geschrieben:Auf einmal überschlagen sich die Ereignisse ja wieder. Nicht das ich mich nicht freuen würde, aber komisch ist es schon ...
Na ja, so eine Zugverbindung zwischen zwei skandinavischen Hauptstädten kann man ja nicht nur wirtschaftlich betrachten. Da steckt immer Politik und Prestige mit drin. Und wenn die Verbindung mit dem (inhaltlich richtigen) Argument, dass die Strecke auf norw. Seite in einem erbärmlichen Zustand ist, niedergelegt (sch..., wie heißt das denn auf deutsch?)
dt.: "vom Zugverkehr befreit" (eher sarkistisch) oder "den Zugverkehr eingestellt" oder bei Auftragsverkehren "Zugleistungen abbestellt"
werden soll, dann ist es doch verständlich, dass das nicht einfach so stillschweigend hingenommen wird. Das ist für die Norweger schon eine "Schmach", wenn ihnen die Schweden sowas anhängen können. Und deswegen wird hektisch nach neuen Lösungen gesucht! Meine Meinung.
Nun, ein Problem war wirklich die grausige Qualität der Strecke zwischen Lilleström und Charlottenberg, wo die tollen Fahrzeitgewinne des X2 mehr als aufgebraucht wurden. Das Problem haben sich die Norweger mit ihrer Bahnpolitik aber auch selbst zuzuschreiben. In den letzten Jahren spielte der Verkehrsträger Bahn eine eher unbedeutsame Rolle. Die Konsequenzen mangelnder Investitionen müssen sie jetzt ausbauden.
Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass sowohl SJ als auch Linx als Aktiengesellschaft geführt werden/wurden und sehen müssen, wie sie mit dem Geld klarkommen. Wenn die Ticketeinnahmen nun nicht ausreichen, um die Kosten zu decken wird die Strecke - betriebswirtschaftlich vernünftig - eben nicht befahren. Das sollte dem Staat durchaus klar geworden sein, als er die Umwandlung von SJ in eine AG - was durchaus notwendig wurde - durchführte. Insofern darf er sich heute nicht über das Verhalten von SJ beschweren. Ich denke, dass die NSB mit den selben Problemen zu kämpfen hat. Wenn die Politiker jetzt kommen und beide Bahnen dazu "verdonnern wollen", die Strecke auf Gedeih und Verderb zu betreiben, müssen die Verluste von staatlicher Seite ausgeglichen werden (also Auftragsverkehre) oder die Verantwortlichen in Norwegen und Schweden müssen sich Scheinheiligkeit vorwerfen lassen.