7. Tag – 28. Juli 2018Heute ging es weiter Richtung Nordwesten. Über Dombas fuhren wir auf der E136 durch das Romsdalen, eine wunderschöne Strecke an der Rauma entlang.
In Åndalsnes erblickten wir unseren ersten Fjord des Norwegenurlaubs, den Romsdalsfjord! Fjorde gehören zum Norwegenurlaub einfach dazu – auch wenn ich eigentlich die karge Fjelllandschaft am liebsten mag… In diesem Urlaub haben wir festgestellt, dass unser Großer am liebsten die Baumgrenze mit Birkenwäldchen mag, der Papa die Landschaft im Tal mit grünen Wiesen und Landwirtschaft, und die beiden Jüngsten finden Fjorde, Seen und Flüsse zum Angeln (und Steine reinwerfen…) und Berge am besten. Toll, dass man in Norwegen alles auf engem Raum findet!
In Isfjorden sind wir ins Vengedalen abgebogen. Über eine staubige Mautstraße (75 NOK über Kreditkarte) ging es durch das Tal bis an den Fuß des 790 m hohen Litlefjellet.
Auf diese schöne, nur 1,6 km lange Wanderung, die wir bei fjellnisse.com entdeckt haben, hatten wir uns schon gefreut. Die Tour war zwar kurz, aber wirklich steil – Höhenangst darf man nicht haben, da man auf einem Trampelpfad am Steilhang entlang läuft. Nur stellenweise war der Weg auch gesichert.
Die Aussicht von oben war einfach grandios bei dem herrlichen Wetter!
Der Blick zurück ins Vengedalen:
Und der Blick Richtung Romsdalshorn:
Aussicht auf Trollwand/Trollveggen:
Richtung Norden konnte man auf das Raumatal bis Åndalsnes und den Romsdalsfjord blicken:
An diesem Tag war es wieder sehr, sehr heiß, über 30 °C! Auf dem Höhenzug waren mehrere kleine Teiche. Ein etwa 80 Jahre altes, norwegisches Ehepaar hatte den steilen Berg erklommen, um zu baden! Wahnsinn – in diesem Alter den steilen Weg zurückzulegen, um baden zu gehen!!!
Zurück ging es dann auf dem selben Weg wieder den steilen Berg runter – wir waren froh, als wir alle wieder unten angekommen sind – die Jungs wurden uns ein wenig zu übermütig…
Und wieder gibt es einen Film, der zeigt, dass es ganz schön steil ist…
https://www.youtube.com/watch?v=FYi2gjcQ5P0Das war auch der letzte Film des Urlaubs – danach war die Lust zu wandern und zu filmen nicht mehr ganz so groß bei den Jungs…
Nach der tollen Wanderung ging es wieder zurück durch das Tal und dann am Fjord entlang Richtung Norden bis Eresfjord, wo wir ins Eikesdalen abgebogen sind. Am Eikesdalsvatnet hatten wir eine Hütte für 3 Tage auf dem Meringdal Camping gemietet. Die Campingplatzbesitzer hatten uns vorher darauf hingewiesen, dass es eine sehr alte Hütte sei, was uns aber überhaupt nicht störte – im Gegenteil… Es gab einen Flur mit Kochgelegenheit und Küchenschränken, ein Schlafzimmer mit 2 Doppelstockbetten und ein großes Wohn-/Eßzimmer. Wasser gab es im Wasserhahn hinter dem Haus und natürlich im neuen Waschhaus. In einem alten Schrank fanden die Jungs ein über 50 Jahre altes, norwegisches Kartenspiel und spielten damit immer Mau-Mau. Unbedingt wollten sie danach auch so ein Kartenspiel kaufen, was wir leider nirgendwo mehr finden konnten…
Nach dem Auspacken gingen die beiden Jüngsten erstmal im eiskalten Eikesdalsvatnet baden. Obwohl es ja schon viele Wochen lang richtig heiß war, ist das Wasser in den Seen trotzdem immer eiskalt!!! Wir waren auf jeden Fall sehr glücklich, dass wir in der ersten Urlaubswoche überhaupt kein Norwegen-typisches Wetter hatten, sondern fast immer über 30°C im Tal und ganz trockene Wege... Trotz des eisigen Wassers hatten die Jungs viel Spaß mit dem Bodyboard, das sie in der Hütte gefunden hatten.
Bei dem herrlichen Wetter machten wir es uns dann mit Liegestühlen neben der Hütte mit dem tollen Ausblick auf See und Berge gemütlich und genossen die wunderbare Ruhe! Der Campingplatz liegt am Ende einer 2 km langen Sackgasse: Endlich war kein Autolärm mehr von der E6 oder anderen Straßen zu hören....
Abends, es war schon bald Mitternacht, bemerkten wir ein riesiges Lagerfeuer am Seeufer, der Wind trieb den Rauch am bewaldeten steilen Hang hoch. Eine Gruppe junger Leute veranstaltete am privaten Ufer einer Villa eine Party. Welch ein Wahnsinn! Überall in Norwegen war zu dieser Zeit aufgrund der Trockenheit das Feuer machen und Grillen verboten! Wir sahen schon den Wald in Brand geraten - und wir auf dem Campingplatz am Ende der Sackgasse am bewaldeten Hang… Eine Norwegerin bot uns schonmal vorsorglich an, dass sie uns mit ihrem Boot mitnehmen würde, sollte es zum Waldbrand kommen… Da kam auch schon die Feuerwehr mit etlichen Einsatzfahrzeugen die Sackgasse entlang. Mit Wasser aus dem Tankwagen und Pumpe aus dem See wurde das Feuer zum Glück gelöscht…