20.07.18 - FreitagWir wechseln Ausflugstage mit Daheimtagen immer ab, damit es nicht zu viel für die Kinder wird – gibt nix Schlimmeres als überdrehte Kinder
. Heute ist also ein Zuhausetag. Wir machen einen kleinen Bootstrip, es ist wieder total warm heute, kein Wölkchen am Himmel... und bald ist es uns auf dem Meer tatsächlich ZU warm. Unglaublich dieses Wetter. Für uns natürlich toll... für viele Einheimische aber ein großes Problem!
Wieder daheim packe ich meinen Rucksack für meine
Mama-braucht-unbedingt-mal-Ruhe-Tour. Diesmal habe ich mir den inseleigenen Varden ausgesucht, das Øyefjellet mit 600 m Höhe, diese Tour fehlt mir noch von den vier Inselwanderungen. Ein bisschen Respekt habe ich ja vor der Tour. Sie wird zwar bloß mit Schwierigkeitsgrad "mittel" angegeben, aber was für einen Norweger mittel ist, kann ja vielleicht für mich durchaus schwer sein. Der Zeitbedarf wird mit 3 Stunden angegeben. Ich parke beim Øvsthus Hof (diesmal stimmt die Angabe) und laufe los. Es sind 28 Grad und der erste Teil geht in der prallen Sonne steil bergauf. Dann erreiche ich einen lichten Wald, jedes Stückchen Schatten ist willkommen. Die Tour hat es wirklich in sich, ein ständiges bergauf und bergab. Ich komme ganz schön ins Schnaufen... Ich mache kurze Foto- und Blaubeerpausen. Der Wald sieht aus wie ein Urwald, durchbrochen von herrlichen Wiesen. Diese sollte eigentlich morastig sein, sind aber total trocken.
Dann kommt ein Punkt der Wanderung, an dem ich die Markierungen nicht mehr finde. Ich laufe ein ganzes Stück den Berg dort hinauf, dort wo ich denke, dass dort der Pfad weiter geht, finde aber nichts. Sicherheitshalber laufe ich das ganze Stück zur letzen sichtbaren Markierung wieder zurück... doch doch, das müsste eigentlich genau da hoch gehen. Also nochmal hoch
Auf einmal entdecke ich auf einem Stein winzige rote Farbreste - ich bin wohl richtig!
Seht ihr die Farbreste??
Meine Beine spüren mittlerweile jede Steigung und ich merke: ich habe absolut falsche Socken an. Aber weiter geht's. Nach ca. 1,5 Stunden erreiche ich den Gipfel, kurz davor kommen mir zwei Leute entgegen (das erste Mal, dass ich auf einer meiner Wanderungen Menschen treffe). Hier oben ist es gigantisch schön - dieser Ausblick bei dem Wetter, einfach phantastisch!!! Ich mache eine halbe Stunde Rast, mache Fotos, esse und trinke etwas und trage mich natürlich ins Gipfelbuch ein. Dann mache ich mich auf den Rückweg, der natürlich wieder ordentlich in die Beine geht.
Runter brauche ich nur eine Stunde trotz (wieder einmal) Fotopausen. Also habe ich die Wanderung in 2,5 Stunden gemacht statt in 3 (inklusive der 10 Minuten hin- und herlaufen)... vielleicht sollte ich einfach mal etwas langsamer laufen - dann würde ich beim Hochlaufen wahrscheinlich auch nicht so laut schnaufen
Sehnsüchtig werde ich daheim erwartet. Ich bereite gleich das Abendessen vor, Fischfilet von gestern. Yummi.
Dass ich abends mal wieder die herrlichen Farben und mein Panorama genieße ist wohl klar… Der einzige, der die himmlische Ruhe stört, ist ab und zu mein Mann, der sich über vom Ufer aus gefangene Fische freut