18. Tag – 8. August 2018Und schon brach unser letzter Tag in Ørsta an. Der Altbauer Tormod fuhr morgens mit seinem mit Holz beladenen Trecker an unserer Hütte vorbei den Berg hoch und erzählte, dass er auf die Alm fahre, wo sie eine neue Hütte bauen würden. Wir sollten doch mal vorbei kommen und sie uns anschauen, es wäre so ca. 45 Minuten zu laufen bis dorthin. Unsere beiden Kleineren wollten allerdings unbedingt nochmal angeln gehen, der Große nicht… Also fuhr der Papa mit zweien zum Angeln am Fjord nach Rjåneset, und der Große und ich liefen auf dem Traktorweg den Berg hoch, um uns die Hütte anzuschauen.
Unterwegs kamen wir an norwegischen Bienenvölkern vorbei, die natürlich fotografiert werden mussten: Hier gibt es bestimmt leckeren Heidehonig, mmmmmh! Und die Norweger freuen sich immer über unseren Rapshonig, den es dort nicht gibt…
Inzwischen hatte es ja doch öfter geregnet, und es floss wieder Wasser in den größeren Bächen den Berg hinab…
Nach etwa einer Stunde Fußmarsch erreichten wir die einsame Almhütte. Diese bekommt neben Schlafkammer und Dachboden einen großen Aufenthaltsraum zum Aufwärmen für die Skitouristen im Winter, die auf Skitouren in den Bergen sind. Tormod war dabei, das Dach zu isolieren und unser Großer konnte ihm beim Ausmessen helfen, indem er die kleinen Zahlen auf dem Zollstock vorgelesen hat und dabei sogar ein paar norwegische Zahlen lernte…
Hinter der Hütte liegt das Grøthornet. Wir fragten Tormod, ob es wohl möglich sei, einfach von hier den Berg zu besteigen. Ja, wir könnten einfach querfeldein gehen, es sei trocken genug, am besten sollten wir erst zum Grat zwischen dem 747 m hohen Grøthornet und dem 909 m hohen Sandhornet wandern. Also los: Spontan überkam unseren Großen die Lust am Wandern, und er marschierte durch die etwas sumpfige Senke und dann den Hang hinauf vorweg…
Beim Blick zurück wurde die Almhütte immer kleiner. Wir hatten einen schönen Ausblick auf den See Vatnevatnet mit dem dahinter liegenden noch schneebedeckten Snøhornet. Links neben dem Snøhornet befindet sich übrigens das Litledalen, wo wir am Vortag unsere Wanderung um den Litledalsvatnet gemacht hatten.
Wir gingen immer weiter den Berg hoch und suchten uns einen Weg durch den teilweise mit Büschen und Bäumen bewachsenen Berghang. Und auch viel Heidekraut fand sich hier, wo die Bienen eifrig Honig sammelten…
Unterwegs machten wir eine kurze Pause und genossen den Ausblick auf das Sandhornet. Zum Glück hatte ich einen Rucksack mit 2 Trinkflaschen, 2 Bøllern und Keksen dabei…
Gut gelaunt erreichten wir den Berggrat. Dieser wird auch als der „Besseggengrat von Ørsta“ bezeichnet. Auf das Sandhørnet wollten wir dann aber doch nicht mehr weiter laufen, sondern begnügten uns mit dem Grøthornet in der anderen Richtung.
Blick über den Grat zum Sandhørnet:
Und der Blick in die andere Richtung zum Grøthornet, wo wir dann hoch wanderten:
Vom Gipfel hatte man einen wahnsinnig schönen Ausblick in alle Richtungen…
Blick nach Norden in das Nupedalen: Der höchste Gipfel links vom Tal ist das Saudehornet, auf den das große Bergrennen ein paar Tage vorher bei Regenwetter ging. Die Läufer haben leider den grandiosen Ausblick verpasst…
Blick Richtung Westen nach Ørsta mit Voldafjord, Hovdevatnet und Ørstafjord:
Blick nach Süden Richtung Vatnevatnet und Snøhornet:
Blick nach Osten Richtung Sandhornet:
Wir genossen die Pause auf dem Gipfel und trugen uns auch ins Gipfelbuch ein: Wir waren die ersten seit ein paar Tagen, die sich eingetragen haben. Auf der ganzen tollen Wanderung ist uns (außer Bauer Tormod in der Almhütte) kein einziger Mensch begegnet!
Nach der Pause gingen wir über den Grat in die andere Richtung bergab zum 496 m hohen Kråkenakken, auf den wir in der Woche vorher von der anderen Seite aus gewandert waren.
Der Blick zurück vom Gipfel des Kråkenakken auf das Grøthornet:
Es ging von da aus den mir schon bekannten Weg bergab über die Steintreppen Brekkesætra zurück zu unserem Ferienhaus.
Dort warteten schon die drei Angler, die sich einen schönen Tag am Fjord gemacht hatten: Neben Schweinswalen gab es sogar Fische: Sie hatten einen Pollack und einen riesigen Dorsch gefangen! Das Abendessen war soooooo lecker!!! Wir brauchten die Pfanne sehr oft hintereinander bis der Fisch gebraten war… (Wir können uns nicht mehr einigen wie oft – zwischen 5 und 10 Pfannen…;-)
Abends fuhr Bauer Børge noch mit den großen und kleinen Männern zu seinen Ställen und zeigte stolz seinen hochmodernen Kuhstall mit Melkroboter und automatischer Futtereinrichtung. Sogar bei den Kälbchen hier im Stall wurde die Milchzufuhr automatisch abgemessen...