Hit the road

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Re: Hit the road

Beitragvon Kumulus » Mi, 09. Jan 2019, 18:28

Danke Gudrun

ich glaube in einer Sommernacht bei klarer Sicht muss die Fahrt durch den Trollfjord und Raftsund noch schöner und eindrucksvoller sein.
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Kumulus
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Re: Hit the road

Beitragvon Kumulus » Mi, 09. Jan 2019, 18:34

Hier kommt der nächste Tag!! Für mich war es der Schönste auf den Lofoten - vor allem, weil das Wetter richtig sommerlich war.


13. Tag – 15. August 2018

Heute gibt es „Sonne satt“!! Ich bin begeistert und werde diesen Tag nutzen für eine der schönsten und bekanntesten Wanderungen auf den Lofoten, nämlich vom Haukland-Beach zum Uttakleiv-Beach entlang des ehemaligen Küstenweges und zurück über die alte Passstraße.


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Kurz vor 10:00 Uhr mache ich mich auf den Weg nach Haukland. Der Strand liegt etwa 10 Kilometer von Leknes in nördlicher Richtung. Von meiner Unterkunft sind es 4 Kilometer mehr; also quasi „um die Ecke“!


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Haukland-Beach gehört mit zu den schönsten Stränden der Lofoten. Schneeweißer Sand und türkisfarbenes Wasser vor einer traumhaft schönen Gebirgskulisse sind einzigartig.


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Ich beginne meine Tour am Park- und Rastplatz Haukland. Ein großes Schild gibt ein paar Verhaltensregeln, die eigentlich für alle Besucherinnen und Besucher selbstverständlich sein sollten. Das gilt auch für die Einhaltung des Camping-Verbotes, an die sich vermutlich nicht jeder hält. Auf alle Fälle gibt es in Strandnähe ein paar Iglu-Zelte, die sicherlich nicht nur zum Sonnenschutz aufgestellt sind.


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Der alte Uttakleivveien um den 489 Meter hohen Veggen herum wurde erst 1947 vollständig fertiggestellt und war, neben einer uralten Passstraße aus dem 18. Jahrhundert lange Zeit die einzige Verbindung zwischen der Uttakleiv-Siedlung und dem übrigen Teil der Insel Vestvagøy. Allerdings führten häufige Steinlawinen zu Straßensperren und Unpassierbarkeit dieser Küstenstraße, so dass schließlich 1998 der heutige knapp 900 Meter lange Tunnel fertiggestellt wurde.


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Der Küstenwanderweg ist sehr gut passierbar; auch Kinderwagen oder Rollatoren dürften hier keine Probleme bereiten. Es ist eher ein Spaziergang als eine Wanderung. Eine erste kleine Pause lege ich gegenüber der kleinen Insel Tåa ein, um einen in der Luft kreisenden Seeadler zu beobachten.


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Aber schließlich ist er verschwunden und ich setze meine Rundtour fort.


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Leider komme ich jetzt in den Bergschatten und die Temperatur wird spürbar kühler. Aber in der Ferne sehe ich schon bald den herrlich weißen Strand von Uttakleiv.


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Dieses Etappenziel ist dann auch schnell erreicht. Schnell wieder ab in die Sonne und in aller Ruhe „Brotzeit“ halten. Es ist inzwischen ja auch schon wieder Mittagszeit.


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Ich mache mich aber bald wieder auf den Weg, gehe über die für’s „wilde Campen“ ausgewiesene Fläche am Strand zurück zur Hauptstraße um von dort schließlich die uralte Passstraße zurück nach Haukland zu nehmen.


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Die alte Passstraße gab es schon Jahrzehnte als einzige Verbindung zwischen Uttakleiv und dem Rest der Welt. 1850 wurde sie zu einem Pferdeweg ausgebaut und hatte später eine Breite von bis zu 2,50 Metern, war insgesamt 6 km lang und führte über 17 Kehren den Berg hinauf und hinunter.


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Die Wanderung beginnt bei dem alten Schulgebäude; für all diejenigen, die keine Rundtour beabsichtigen, gibt es dort auch einen Parkplatz. Von dort laufe ich auf gut ausgebauten Serpentinen bis zum Klumpan hinauf, immer mit einem phantastischen Blick auf die Uttakleiv-Bucht.


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Entlang einer Moorfläche mit einem kleinen See, an dem zuvor noch die Wanderung zum 931 Meter hohen Himmeltindan abgeht, gelange ich auf die Südseite und schließlich zum Abstieg.


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Der Abstieg ist ungleich schwieriger als die Wanderung auf der noch breiten Fahrspur auf der 1. Hälfte der Passstraße. Der Abhang ist ungleich steiler und der Boden ist von dem Regen der letzten Tage doch noch feucht und glitschig. Ich muss also ein wenig darauf achten, wo ich hintrete. Sonst ist alles gut. Vor allem dieser phantastische Blick auf den Haukland Strand und das Gebirgspanorama im Hintergrund.


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Nach gut 20 Minuten bin ich wieder am Fuß des Berges und am Solstadvatnet angelangt.


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Von dort sind es nur wenige Schritte und ich bin wieder zurück am Ausgangspunkt meiner heutigen Wanderung und am Haukland-Beach. Für mich waren es 9,17 Kilometer, für die ich zweieinhalb Stunden gebraucht habe und dabei einen Aufstieg von 181 Metern bewältigen musste. Also: Alles leicht zu schaffen.


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Informationen zu dieser Wanderung, insbesondere Route und Streckenfotos finden sich zum Beispiel bei https://de.wikiloc.com und natürlich auch zahlreichen anderen Plattformen.


Nun, dieses tolle Wetter muss ich einfach genießen und fahre deshalb nach einer kurzen Pause weiter um den Flakstadpollen herum und zur Flakstad-Kirke.


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Die Kirche von Flakstad wurde 1780 errichtet und ist damit die zweitälteste Kirche auf den Lofoten. Es handelt sich um eine Kreuzkirche, die 300 Personen Platz bietet. Da die Kirche selbst ein Kreuz darstellt, findet man keine Kreuze in ihr. Das Holz für den Bau der neuen Kirche kam aus Russland und wurde gegen Stockfisch eingetauscht. Deshalb erinnert der Turm an einen russisch-orthodoxen Zwiebelturm. Nach einem großen Sturm 1938 wurde das Gebäude zuletzt renoviert (Quelle: Norwegenstube).


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Etwa 500 Meter südlich der Kirche befindet sich der alte und der neue Friedhof von Flakstad mit einer traumhaften Kulisse zur Bergwelt auf der einen und zum Nordmeer auf der anderen Seite. Allerdings gibt es dort inzwischen einen Campingplatz (Skagen Camping), der gut besucht ist.


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Ich fahre noch weiter bis zum Flakstad Rastplatz und schaue von dort auf das Geschehen am Skagsanden Beach; heute bei ruhiger See leider ohne Surfer.


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Bevor ich zurück zu meiner Unterkunft fahre mache ich noch einen Abstecher nach Vikten und zur dortigen Glasshytta. Ein lohnender Besuch – in der Glasbläserei und insbesondere auch in dem stylistischen Cafe gegenüber.


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Schönen Abend und Gruß
Martin
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Re: Hit the road

Beitragvon Gudrun » Mi, 09. Jan 2019, 18:47

Ein Superdankeschön!

Grüße Gudrun
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Re: Hit the road

Beitragvon syltetoy » Mi, 09. Jan 2019, 19:02

Was so ein blauer Himmel ausmacht auf Fotos....herrlich !
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Re: Hit the road

Beitragvon Kumulus » Mi, 09. Jan 2019, 23:21

Gudrun hat geschrieben:Ein Superdankeschön!



Gern geschehen, Gudrun

Ich meine mich zu erinnern, dass du diese Wanderung persönlich als ein absolutes Highlight bezeichnet und immer wieder empfohlen hast. Es wird dich also nicht wundern, dass ich auf der Wanderung doch hin und wieder an dich dabei denken musste.

@Syltetoy: Ja, wäre schön, wenn das Wetter immer so wäre, wie an diesem Tag. Aber leider war das dann nicht mehr so. Und aus Bildbänden und selbst von Google StreetView weiß man, dass die besten Eindrücke nur von Bildern bei Sonnenschein und klarem Himmel entstehen. Das soll uns aber nicht schrecken, oder ??
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Re: Hit the road

Beitragvon CrazyHorse » Do, 10. Jan 2019, 7:57

Wieder sehr interessante Eindrücke!

Wobei ich einschränken muss, dass mir blauer Himmel nicht immer gefällt. Für mich als Fotografen ist mir der Himmel mit Wolken lieber. Aber das ist ein Thema für sich... :roll:

Gruß Matthias
Meine Bilder bei flickr
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Re: Hit the road

Beitragvon Christoph » Do, 10. Jan 2019, 8:41

Wirklich schöne Bilder...tusen takk :-)
"Wen Gott liebt, den lässt er fallen in dieses Land am Polarkreis (Helgeland)."

frei interpretiert (erweitert) nach einem Zitat von Dr. Ludwig Ganghofer
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Re: Hit the road

Beitragvon Gudrun » Do, 10. Jan 2019, 8:54

Kumulus hat geschrieben:Ich meine mich zu erinnern, dass du diese Wanderung persönlich als ein absolutes Highlight bezeichnet und immer wieder empfohlen hast. Es wird dich also nicht wundern, dass ich auf der Wanderung doch hin und wieder an dich dabei denken musste.
Ist ja bis auf die letzte Strecke mehr ein Spaziergang. Schön besonders, wenn die Mitternachtssonne scheint.

Grüße Gudrun
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Re: Hit the road

Beitragvon Kumulus » Do, 10. Jan 2019, 20:35

14. Tag – 16. August 2018

Sonne und Regen wechseln sich auf den Lofoten anscheinend ab, wie Tag und Nacht. Nachdem ich also am Vortag perfektes Urlaubswetter hatte, darf ich heute wieder den Regenschirm aufspannen.

Mein Weg führt mich heute nach Nusfjord – auch ein absolutes „Muss“, wenn man den Lofoten einen Besuch abstattet. Auf dem kleinen Parkplatz außerhalb des Museumsortes finde ich schnell einen Stellplatz. Aber viel Platz ist hier nicht; ich möchte gar nicht darüber nachdenken, wie das in der Hochsaison bei schönem Wetter aussieht.


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Am Eingang des Freilichtmuseums löse ich brav eine Eintrittskarte für 75 NOK und freue mich auf den Besuch des kleinen, ehemaligen Fischerdorfes.


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Der kleine Ort hat einen eigenen und ganz besonderen Charme. Nusfjord verfügt über einen kleinen Hafen. Wegen der räumlichen Enge wurde das Dorf unter anderem auf Holzstegen errichtet. Der historisch erhaltene Teil des Dorfes besteht aus roten, weißen und ockerfarbenen Holzhäusern. Die meisten Häuser stammen aus dem späten 18. und frühen 19. Jahrhundert. Der Ort gilt als eines der ältesten und am besten bewahrten Fischerdörfer auf den Lofoten. Zahlreiche Rorbuer sind erhalten und werden auch hier als Ferienwohnungen an Touristen vermietet.

Trotz des anhaltenden Regens fühle ich mich in Nusfjord sehr wohl und dazu noch gut informiert über die Geschichte von Nusfjord und des Fischfangs sowie dessen Verarbeitung und Vertrieb.


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Wie schon in Å gibt es auch in Nusfjord nahezu alle Gewerke, die im 18./19. Jahrhundert in einem solchen Fischerort notwendig waren. Tran- und Teerkocher, Kalfakter, Reeperbahn, Schmied und Schiffsausrüster. Dazu „Krämerladen“, Müller und Bäcker.


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Beim Bäcker geben sich die Touristen die Klinke in die Hand. Der kleine Vorraum am Verkaufstresen ist gerammelt voll; alle wollen frisch gebackenen Kuchen und Kaffee. Oder vielleicht auch nur einen Unterstand vor dem Regen für ein paar Minuten. Mich wundert, dass es keine Alternative am Ort gibt. Aber vermutlich ist schon Nachsaison und die anderen Restaurants haben bereits geschlossen.


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Aber geöffnet hat natürlich der historische Krämerladen, der „Nusfjord Landhandel“. Ein toller Gemischtwarenladen mit allem was man braucht und vielen interessanten Ausstellungsstücken und Gebrauchsgegenständen. Man vollzieht hier eine echte Zeitreise.


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Ich kann mich kaum satt sehen. Überall gibt es etwas zu entdecken und zu bestaunen. Das ist schon ein richtiger Kleinod, dieser Landhandel. Aber irgendwann geht’s dann doch wieder vor die Tür und in den Regen.


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Nach einem zweiten Rundgang begebe ich mich zum „Walmuseum“, einer Station ca. 500 Meter südlich des eigentlichen Museumsdorfes, in dem Gerätschaften für den Walfang sowie Skelette und Zähne von Walen ausgestellt sein sollen.


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Das Gebäude finde ich schnell – es gibt dort nämlich nur eines, aber das „Museum“ hat nicht geöffnet und durch die verstaubten Fenster ist kaum etwas im Inneren zu erkennen. Schade. Denn die eine ausgestellte Harpune entschädigt nicht unbedingt für diesen „Spaziergang“. Ich werde mal sehen, ob ich bei einem weiteren Besuch dann mehr Glück habe. Auf alle Fälle ist Nusfjord ein ganz besonderer Ort, den man nicht nur einmal besucht haben sollte.


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Ich fahre zurück und mache vor dem Nappstraumtunnel noch einen Abstecher über den Fv 805 nach Myrland und vor allem zu dem dortigen Strand. Auch hier findet man eine schöne Ecke - und ganz abgeschieden. Die Straße ist sehr eng und Stellplätze sind rar. Für einen Übernachtungsplatz halte ich diesen Strand nicht besonders geeignet.


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Am Nachmittag schaue ich mir schließlich noch das Örtchen Ballstad an der südwestlichen Spitze der Insel Vestvagøy an und finde hier zwei interessante Motive für ein Bilderrätsel (siehe Rätsel Nr. 1886 und 1957). Aber auch darüber hinaus ist der Ort sehenswert. Im Gegensatz zu Å, Henningsvær und vor allem Nusfjord scheint mir Ballstad deutlich größer zu sein.


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Auf dem Rückweg mache ich noch einen kleinen Boxenstop an der Buksnes Kirche in Gravdal, insbesondere um dort einen Geocach zu suchen und zu bergen.


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Die kaum zu übersehende Kirche wurde 1905 gebaut und bietet Platz für 600 Gläubige. Sie wurde im so genannten „Drachenstil“ erbaut; eine sehr beliebte Form in Skandinavien im frühen 20. Jahrhundert. Den Eintritt in die Kirche für 40 NOK habe ich mir erspart.


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Schönen Abend
Martin
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Re: Hit the road

Beitragvon syltetoy » Fr, 11. Jan 2019, 8:02

Klasse.....wieder supertolle Fotos und informativ berichtet.
Vielen Dank
syltetoy
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Re: Hit the road

Beitragvon Ronald » Fr, 11. Jan 2019, 16:47

Hallo Martin,
Danke für die Fortsetzung! Schön für Dich, das in Nusfjord zumindest Bäcker und Gemischtwarenladen geöffnet waren. Als wir dort waren, war alles dicht.
Klasse wieder Deine Fotos!
Gruß
Ronald
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Re: Hit the road

Beitragvon Kumulus » Fr, 11. Jan 2019, 20:16

15. Tag – 17. August 2018

Heute muss ich den Schlüssel zur Ferienwohnung leider wieder abgeben. Trotzdem frühstücke und packe ich in aller Ruhe. Und natürlich mache ich die Wohnung wieder so sauber, wie ich sie vor einer Woche vorgefunden hatte. Das ist der „deal“ bei AirBnB. Schließlich wohnt man für „kleines Geld“ und nicht in einem Hotel.

Gegen 11:30 Uhr verabschiede ich mich von meinem Vermieter und mache mich auf den Weg in Richtung Svolvær. Etwa eine halbe Stunde später bin ich an der 840 Meter langen Gimsøystraumen bru. Sie verbindet die Inseln Austvågøya und Gimsøya in der Kommune Vågan und wurde im Jahr 1980 eröffnet. Ihre Durchfahrtshöhe beträgt maximal 30 Meter. Ich glaube, mehr muss man nicht wissen. Allenfalls die Geschwindigkeit des Windes, der ein Fahrzeug eventuell heftig von der Seite treffen. An diesem Freitag waren es zunächst 10 Meter pro Sekunde; das sind 36 km/h.


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Ich suche an dem Bushäuschen auf der Westseite nach einem Geocach (den ich aber nicht finde) und mache mich anschließend auf den Weg nach Barstrand und noch einmal nach Gimsøysand. Dort will ich mir die Kirche am Ufer des Gimsøystraumen ansehen. Heidrun hatte sie vor zwei Jahren, und Gudrun vor sechseinhalb Jahren schon mal in einem Bilderrätsel (Rätsel 1477 bzw. 253) vorgestellt.


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Die Gimsøy kirke ist sehr schön und die Grabsteine auf dem vorgelagerten Friedhof zeugen von einer jahrzehntelanger Nutzung bis ins 19. Jahrhundert zurück.


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Vor der Kirche gibt es einen kleinen Park-/Rastplatz, der sicherlich auch als Übernachtungsplatz genutzt werden könnte, wenn’s einem dort nicht zu einsam ist. Denn bei dem vorherrschenden „Schietwetter“ ist dort natürlich weit und breit niemand zu sehen. Das kann bei Sonnenschein natürlich schlagartig anders sein, denn der neben der Kirche befindliche Sandstrand ist sehr schön.


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Ich fahre zurück und über die Gimsøystraumen bru; der Wind drückt jetzt mit 14m/s (= 50 km/h). Weil ich noch reichlich Zeit für die Überfahrt von den Lofoten auf das Festland habe, mache ich einen Abstecher über den Fv 864 nach Sydalen und Brenna. Sydalen besteht aus einem Bauernhof und einer Handvoll Häuser. Eine sehr ruhige Gegend und touristisch nicht besonders empfehlenswert. Das gilt für mich auch für den Rystad Lofoten Camping. Klein, einfache Wiesenfläche ohne irgendeinen Windschutz und alles sehr überschaubar. Im Sanitärgebäude weisen Schilder darauf hin, wie man sich bitte zu verhalten habe. Na ja, die Betreiber werden ihre Gründe für solche Reglementierungen haben.

Ich mache noch ein Bild über den Straumen von der Gimsøy kirke und von der Gimsøystraumen bru und habe dann auf diese Einsamkeit keine Lust mehr.


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Was macht man bei totalem Regenwetter, wenn man auch noch ein wenig Wartezeit zu überbrücken hat? Klar – man verlagert sich auf Indoor-Aktivitäten. Das gefällt mir gut und so mache ich mich auf den Weg ins Lofotakvariet in Kabelvåg.


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Ein interessantes kleines Aquarium, das sich trotzdem für einen Besuch lohnt. Besonders für Familien mit Kindern.


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Schön ist auch die „Raubtierfütterung“, also die Fütterung von Robben und Fischottern. Sollte man sich nicht entgehen lassen, denn der Tierpfleger macht es sehr launisch und es hat den Anschein, dass die Tiere auf die spielerischen Einlagen direkt warten.


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Zum Nachmittag hat der Regen nachgelassen und der Himmel klart ein wenig auf. So nutze ich die Gelegenheit noch zur Mole von Kabelvåg zu gehen. Eine schöne Kulisse rüber zum Hafen und zum Leuchtturm auf der Spitze der Mole.


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Auch der Ort um das Hafenbecken herum ist sehr schön und wirkt einladend. Allerdings ist es für einen Kaffee zu spät und für das Abendessen noch zu früh.


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Auf dem Weg nach Svolvær mache ich noch den obligatorischen Fototermin an der Lofotenkathedrale.


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In Svolvær fahre ich aber weiter auf die kleine vorgelagerte Insel Svinøya. Diese Insel war zu Beginn des 20. Jahrhundert noch das Zentrum von Svolvær mit eigener Bäckerei, Fassfabrik, Trankocherei, Fischverarbeitung und –versand und natürlich auch Fischerhütten.


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Ich gehe in Richtung Mole und zur Fiskerkona; ist doch ganz schön weit zu laufen bis zu Spitze. Zumal der Wind heftig ins Gesicht weht und das Wetter weiterhin unbeständig bleibt.


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Interessant sind natürlich die Gestelle, auf denen im Winter der Fisch zum Trocknen aufgehängt wird, bis er schließlich als Stockfisch weiter verarbeitet und in alle Welt verkauft wird.


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Schließlich geht es zur letzten Station meiner heutigen Tagesetappe: dem Hurtigrutenkai in Svolvær. Ich stelle mein Auto vor den Kai in die Warteposition und warte auf die „MS Trollfjord“, die mich heute von der Insel auf das Festland bringen soll.


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Die Hurtigrute ist pünktlich, aber bevor ich an der Rezeption einchecken kann, muss ich gefühlt an die 1.000 Touristen von Bord lassen, auf die bereits vor der Tür des Terminals fünf Busse für Überlandtouren warten. Schließlich ist die Gangway frei und ich kann mich und mein Auto anmelden. Alles okay – willkommen an Bord der „MS Trollfjord“.


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Ich begebe mich zum Auto und erfahre, dass vor mir noch ein anderes Fahrzeug eingeschifft werden muss, dass bis Bergen mitfährt. Da dies noch nicht da sei, müsse ich warten, heißt es schließlich. Darauf habe ich keine Lust. Ich gebe also dem Crewmitglied den Autoschlüssel, weise auf meinen Golf und bitte, zur gegebenen Zeit das Auto ins Autodeck zu fahren. Alles kein Problem. Mit dem Hinweis, dass ich beim Verlassen des Schiffes doch gerne wieder mein Auto zurück hätte und die junge Dame dafür sorgen möge, dass das dann auch klappt, gehe ich wieder an Bord, suche meine Kabine auf und genieße anschließend im Restaurant ein exzellentes Büfett.


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Und während ich gemütlich beim Abendessen sitze, sehe ich aus dem Fenster wie mein Golf langsam im Bauch der „MS Trollfjord“ verschwindet. Also muss ich mir keine Sorgen machen, am Zielhafen ohne Auto zu sein.


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Kurz vor 21:00 Uhr kündigt die Lautsprecherdurchsage an, dass die „MS Finnmarken“ von Stamsund kommend und auf den Weg nach Svolvær vorbei fährt. Wie von der Tarantel gestochen stürmen die Passagiere von der Steuerbordseite auf die Backbordseite um zu schauen und um vor allem Bilder zu machen. Plötzlich wimmelt es nur so von kleinen handtellergroßen Digitalkameras. Und an den großen Fenstern des Panoramasalons wird geschubst und gedrängelt. Was für ein „Hype“; als ob es das erste Schiff der Welt ist, das man je zu Gesicht bekommen hat.

Wenige Minuten ist alles wieder still; fast unheimlich. Jeder wirkt irgendwie Gedankenverloren, liest im Smartphone oder Tablett oder schaut sich die grandiose Kulisse der Bergwelt an. Den Abend verbringe ich in der Panorama-Lounge bei einem Glas Roten und mit dem schönen Blick auf die Lofoten. Ein toller Abschluss des Tages.


Schönen Freitag, schönes Wochenende
Martin
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Re: Hit the road

Beitragvon syltetoy » Fr, 11. Jan 2019, 20:45

Das kann ich mir vorstellen das man da bei einem Glas Rotwein den Tag nochmal Revue passieren lassen kann, war ja auch ein toller Tag.
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Re: Hit the road

Beitragvon Gudrun » Fr, 11. Jan 2019, 21:27

Kumulus hat geschrieben:Vor der Kirche gibt es einen kleinen Park-/Rastplatz, der sicherlich auch als Übernachtungsplatz genutzt werden könnte, wenn’s einem dort nicht zu einsam ist. Denn bei dem vorherrschenden „Schietwetter“ ist dort natürlich weit und breit niemand zu sehen. Das kann bei Sonnenschein natürlich schlagartig anders sein, denn der neben der Kirche befindliche Sandstrand ist sehr schön.

Gimsøy kirke bei Regen und tiefhängenden Wolken, 23.50 Uhr. Einsam ist es nicht.
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Grüße Gudrun
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Re: Hit the road

Beitragvon Kumulus » Fr, 11. Jan 2019, 21:48

Gudrun hat geschrieben:Gimsøy kirke bei Regen und tiefhängenden Wolken, 23.50 Uhr. Einsam ist es nicht.



Das hätte ich nicht gedacht, Gudrun. Diese Wohnmobilisten zerstören mein ganzes Weltbild :D :D

Schönes Bild - Danke
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