Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen enden

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Re: Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen e

Beitragvon Ronald » So, 20. Jan 2019, 13:53

Moin Gerhard,
aufgrund Deines Hinweises habe ich noch einmal die Fotos meiner Frau gesichtet. Sie hat Fotos, wo die Wale mit dem Kopf aus dem Wasser sehen.

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In der Tat hat die Kopfform mehr Ähnlichkeit mit den von Dir genannten Grindwalen als mit Orcas.
Macht nichts. Wir hatten jedenfalls eine „Walbeobachtungstour“ mit Torghatten Nord.

Danke für den Hinweis!

Gruß
Ronald
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Re: Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen e

Beitragvon Ronald » Mo, 21. Jan 2019, 17:27

Teil 35

Donnerstag, 27.06.2013
Innhavet – Tranøy – Saltfjell - Mo i Rana


Heute würde unsere längste Etappe werden, über 420 km nach Mo i Rana über das Saltfjell, wobei noch zwei Abstecher eingeplant waren. Der erste Abstecher sollte uns zu dem Haus führen, in dem der norwegische Schriftsteller Knut Hamsun seine Kindheit verbrachte. Vorher aber kehrten wir erneut zum Aussichtspunkt Skillvassbakk bei Ulvsvåg zurück, um noch einmal die etwa 40 km entfernt liegende Lofotwand zu fotografieren, denn heute war die Sicht klarer als gestern.

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Von hier aus ist auch das kleine Leuchtfeuer Ansholmen zu erkennen.

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Allerdings ist das Wetter nicht so ganz nach unserem Geschmack, denn die Luft ist bei 21° C doch sehr feucht.

In Presteid auf Hamarøy steht ein großer brauner Klotz, das Dokumentationszentrum über Knut Hamsun. Er sieht nicht einladend aus und so fuhren wir weiter nach Hamsund, der Ort nach dem sich der als Knut Pedersen geborene Hamsun benannt hat.

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Hamsun gård liegt malerisch vor den beiden Berggipfeln Littltinden (797 m hoch) und Dalstinden (860 m hoch). Der gesamte Hof, d.h. das Wohnhaus, das Nebengebäude und der große Schuppen, stehen heute unter Denkmalschutz.

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Am Abzweig zu Hamsun gård steht eine große Holzskulptur, die Hamsun mit Hut und Schnauzbart darstellen soll. Wenn man weiß wie er ausgesehen hat, dann kann man sich das vorstellen. Aber über Kunst lässt sich ja vortrefflich streiten.

Nachdem die Fotos „im Kasten“ waren, fuhren wir etwas zurück und auf den FV 665 auf die kleine Insel Tranøy.

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Ein Hinweisschild zeigte uns den Abzweig an und die Information, dass das Leuchtfeuer geöffnet sei.

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Auf einer Ruckelpiste ging es Richtung Leuchtfeuer. Über den Büschen lugte der rote Kopf des Turms hervor und die Gipfel der Lofoten schauten ebenfalls über das Gebüsch.

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Und um 11.30 Uhr lag die Leuchtfeuerstation Tranøy vor uns.

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Unzählige kleine Schären liegen rund um die Insel Tranøy – und dahinter die schroffen Gipfel der Lofotwand.

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Das erste Leuchtfeuer Tranøy wurde 1864 als eine „Ein-Familien-Station“ gebaut. Die Laterne befand sich auf dem Dach der Unterkunft. Neben dem Leuchtfeuergebäude befanden sich dort ein Bootshaus und ein Stall für das Vieh der Familie: eine Kuh, drei Schafe und eine Ziege.

Der jetzige 28 m hohe Turm wurde 1936 errichtet. Er besteht aus vorgefertigten Gussteilen, die durch Bolzen verbunden sind. Der Turm war ursprünglich für Moholmen auf den Lofoten bestimmt, wo er 1914 errichtet wurde. So konnte er abgebaut und nach Tranøy gebracht werden. Gleichzeitig wurde ein Nebelhorn installiert. Die neue Anlage benötigte mehr Personal und Unterkünfte. So wurden noch Häuser für zwei Familien und den Assistenten der Leuchtfeuerwärter gebaut.

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Der Turm wurde 1959 elektrifiziert, die 250 m lange Seebrücke aber erst 1969 gebaut. Davor musste zwischen Tranøy und der Schäre gerudert werden. Sämtliches Baumaterial wurde daher mit dem Schiff nach Tranøy gebracht. 1991 wurde das Leuchtfeuer automatisiert und die Leuchtfeuerwärter abgezogen.

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Heute dienen die alten Leuchtfeuerwärterunterkünfte als kleines Restaurant, Kurs- und Konferenzräume und stehen für Übernachtungen zur Verfügung. 1997 wurde die Anlage unter Denkmalschutz gestellt.

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Wir genossen diese einmalige „hörbare“ Stille und die Aussicht auf die Lofotwand bei tollem Sonnenschein. Die kreischenden Möwen und die aufgeregten Austernfischer (düdüdüdüdüdüdü) sowie die plätschernden Wellen an den Felsen wollten uns eigentlich nicht loslassen. Aber eine Tasse Kaffee musste sein.

Die Bedienung im Tranøy „kafe“, setzte sich erst einmal vor ihren „Bedienungscomputer. Wir bestellten zwei Kaffee, sie tippte alles ein und kassierte sagenhafte 28 NOK, das ist eine Krone mehr als auf der Hurtigrute = 3,55 EUR. Dann zeigte sie auf die Becher und die Maschine, wo der Kaffee abzuzapfen war ….

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Wir genossen den Kaffee in der Sonne sitzend neben einer windgeschützten Wand mit Glas.

Wir saßen draußen und dann kam wieder ein schönes Erlebnis. Ein Mitglied der Freunde der Vereins Leuchtfeuer Tranøy kam und fragte uns, ob uns der Windschutz gefällt. Wir erwiderten, dass wir es toll finden, hier in der Sonne auf das Wasser und die Lofoten zu gucken, und er war glücklich. Er erzählte uns weiter, dass er den Windschutz in der letzten Nacht (Mitternachtssonne) gebaut hätte. Heute würde er das Holz noch anmalen.

Wir konnten uns gar nicht trennen, mussten aber los, denn es lagen ja noch immer etwa 350 km vor uns.

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Auf dem Weg zum Auto passierten wir einen Gedenkstein, der an die Torpedierung des Dampfschiffes BARØY am 13. September 1941 durch einen englischen Torpedobomber und den Tod von 112 Menschen erinnern soll.

Wer weitere Inforationen haben möchte, findet diese hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bar%C3%B8y_(Schiff)

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Kaum waren wir losgefahren, stand ein Auto am Wegesrand und ein Mann wies mit seinem Arm auf eine Waldlichtung. Diesem deutschen Touristen haben wir es zu verdanken, dass wir einen weiteren Elch in unserer Sammlung haben. Es war, ein Elchbulle, wenn auch noch ein junger, dessen Geweih ansatzweise zu erkennen war.

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Wie angewurzelt stand er da vor dem kleinen Tümpel, auf dem auch noch ein Reiher schwamm.

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Jetzt ging es aber ab auf die E 6 – nach Süden, leider!
Der 923 m hohe markante Berg Kråkmotinden an der E 6.

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Die E 6 immer noch in der Kommune Hamarøy

Weiter ging’s Richtung Kobbelv vertshus, das wir um 14.30 Uhr nach zwei Stunden Fahrt und mehrfachen Panikattacken, verursacht durch „Håkons“, d.h. kurvenschneidende, in der Mitte fahrende und erst im letzten Augenblick ausweichende norwegische Lkw-Fahrer. Zudem war die E 6 in diesem Landstrich in keinem besonders guten Zustand. Demnach hatten wir uns ehrlich einen Kaffee verdient.

Neben dem „vertshus“ befindet sich ja der kleine Wasserfall der Kobbelv, der ja schon den Weg in das Bilderrätsel gefunden hat. Auch erfährt man Details über den während der Besatzungszeit durch die Deutschen geplante Polarbahn, die allerdings von Kriegsgefangenen gebaut werden sollte.

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Hinter Kobbelv fuhren wir am Leirfjorden in der Kommune Sørfold vorbei und hatten einen tollen Blick auf das 715 m hohe Rismålsfjell. Eigentlich hatte meine Frau den Blick und auch das Foto gemacht, denn ich hatte die Straße und meine Håkons im Blick.

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Kurz vor dem „Aufstieg“ zum Saltfjell kam uns die Nordlandbahn entgegen.

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Wir schrieben den 27. Juni und erfuhren „erleichtert“, dass das Saltfjell geöffnet war, also keine „kolonnekjøring“ wegen Schnee, sondern wegen einer Baustelle und schon sahen wir uns hinter einem „ledebil“ wieder.

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Von der E 6 kurz vor dem Polarkreis erhaschten wir einen tollen Blick auf den Svartisen und dessen östlichen Ausläufer, der Austisen.

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Kam uns vor dem Saltfjell der Personenzug der Nordlandbahn entgegen, war es nun ein Containerzug.

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Kurz vor dem Polarkreis erreichten wir den höchsten Punkt des Saltfjells: 692 m über dem Meeresspiegel.

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Um 17.15 Uhr erreichten wir den Polarkreis und es musste natürlich das übliche Foto vom Polarkreiszentrum

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und dem davor befindlichen Polarkreisstein gemacht werden.

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Über den Aufenthalt am Polarkreiszentrum lasse ich mal wieder meine Frau „sprechen“:

„Am Polarkreis Center tummeln sich massenhaft Touristen aller Couleur aus verschiedenen Ländern. Reisebusse, Wohnmobile, Pkw geben sich auf dem großen Parkplatz ein Stelldichein. Im Center selbst möchten wir am liebsten gleich schreiend wieder rauslaufen, so viel Kitsch auf einem Haufen haben wir selten gesehen. Und das wird auch noch gekauft! Das muss man sich eigentlich nicht ansehen. Trotzdem stöbern wir in dem Kitsch. Ronald zeigt mir ein ziemlich albern aussehendes Leibchen. „Wäre das nicht etwas für den Nachwuchs von Sohn und Schwiegertochter in New York?“, fragt er mich grinsend. „Wenn du das kaufst, laden die uns nie wieder ein“, ist meine Antwort. Das wollen wir natürlich nicht riskieren und hängen dieses „entzückende“ Teil wieder zurück auf die Stange.

Gerade sehen wir, wie der Reiseleiter eines deutschen Busses seine Schäfchen einsammelt. Bloß weg, die wollen bestimmt auch nach Mo i Rana. Und man glaubt es nicht, dieser Bus überholt uns später noch. Der Fahrer fährt genauso unmöglich wie die norwegischen Busfahrer in einem irren Tempo über die schmalen Straßen. Noch ein Grund mehr, niemals eine Busreise zu machen."




Um 18.45 Uhr erreichen wir wieder das Meyergården Hotel in Mo i Rana. Es war dann doch nicht so ein langer Tag wie befürchtet. Und was sehen wir da? Der deutsche Bus, der uns vorhin überholt hat, ist bereits da. Ronald spricht den Fahrer an, der gerade dabei ist, seinen Bus zu waschen, er hätte ja eine flotte Fahrweise. Der nimmt’s gelassen und sagt, er sei bestimmt schon zum 70sten Mal in Norwegen unterwegs. Er kenne jede Kurve und führe wie im Schlaf (bloß nicht!) durch dieses Land. Das mache ihm überhaupt nichts mehr aus. Das nehmen wir zur Kenntnis und schwören uns, niemals eine Busreise zu machen.“

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Die Reisebusse – zum und vom Nordkapp, und das in 12 Tagen!

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Meyergården Hotel

Das Meyergården Hotel in Mo i Rana hat eine lange Tradition. Es wurde bereits 1831 gegründet. Allerdings befinden sich im denkmalgeschützten alten Haus Konferenz- und Seminarräume. Die Zimmer befinden sich in einem Neubau.
Da heute – aus welchen Gründen auch immer - unser Laptop streikte, machten wir nach dem Abendessen einen Spaziergang durch Mo i Rana und kamen zur alten Kirche von 1724. Die Kirche ist bis 22.00 Uhr geöffnet und so huschten wir noch hinein, um sie uns anzusehen. Dort wurden wir von einer Dame bemerkt, die in der Kirche beschäftigt ist.

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Kirche Mo i Rana

Sie kam auf uns zu und wir kamen mit ihr ins Gespräch. Überraschung: Wir erhielten eine Privatführung, denn sie hatte alle Daten der Geschichte der Kirche im Kopf. Die Kirche ist das älteste Bauwerk in Mo i Rana.

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Hauptaltar von 1866

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Hauptaltar

Die Frau erzählte uns mit Stolz, dass Ihre Mutter die Altardecke auf dem Hauptaltar in Hardangerstickerei gefertigt hatte.

Die Kirche wurde auf Initiative des Missionars Thomas von Westen errichtet. Der Bau begann 1723 und am Dreikönigstag 1724 wurde der erste Gottesdienst in der Kreuzkirche aus Holz abgehalten. Sie hat 400 Sitzplätze und ist eine Gemeindekirche der Gemeinde Mo. Die Kirche wurde ursprünglich durch den Missionsfond unterhalten. 1827 wurde sie von der Gemeinde gekauft. Von 1834 bis 2004 war die Kirche Mutterkirche im Mo „prestegjeld“, einer Gemeinde innerhalb einer Probstei. Heute ist sie Hauptkirche der Indre Helgeland Probstei in der Sør-Hålogaland Diözese.

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Altaraufsatz von 1766

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Detail Altaraufsatz 1766 Abendmahl am Gründonnerstag

Während ihrer langen Geschichte wurden mehrere Restaurierungen vorgenommen. 1956 wurde eine Tauf-Sakristei mit einer kleinen Kapelle eingerichtet mit einem eigenen Altar und einem alten Altaraufsatz von 1766. Diese zeigte uns die Dame und auch das alte Messgewand von 1763.

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Taufbecken

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Brautgestühl

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Brautgestühl

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Messgewand von 1763

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Orgel

Etwa um 1893 kaufte die Kirche ihre erste Orgel. Bis dahin hatte der Küster die Aufgabe, als Vorsänger zu fungieren. In Vågan auf den Lofoten wurde eine neue Kirche gebaut und die alte Orgel wurde an Mo Kirche verkauft. Der Lehrer Jakob Thode Jakobsen und der Sägewerksvormann Ole Pedersen reisten nach Kabelvåg und brachten die Orgel nach Mo. Die Orgel wurde 1895 eingeweiht und war bis 1924 in Betrieb, bis sie durch eine neue Orgel ersetzt wurde. Die alte Orgel wurde in ein kleines Nebengebäude auf dem Kirchhof gebracht. Dieses Gebäude brannte jedoch 1943 ab und somit ging ein Kulturschatz verloren.

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Votivschiff Nordlandboot

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Kirchhof

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Kirchhof

Natürlich bedankten wir uns herzlich und „monetär“ für diese Exklusivführung.

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Mo i Rana kirke

Quellen:
https://no.wikipedia.org/wiki/Mo_kirke_(Rana)
https://en.wikipedia.org/wiki/Prestegjeld

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Wir bummelten noch ein bisschen durch Mo i Rana und genossen in einem „uterestaurant“ in der milden Abendluft noch ein Glas Bier und Wein mit Blick auf den Ranfjord und die dahinter liegenden Berge – dank eines streikenden Laptops.

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„uterestaurant

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Gruß aus Mo i Rana

Und zum Schluss zitiere ich noch einmal meine Frau:
„Inzwischen ist ein zweiter deutscher Reisebus angekommen. Als wir auf dem Weg in unser Zimmer sind, kommen wir mit einem Paar aus diesem Bus ins Gespräch. Die Frau erzählt begeistert, sie seien über Schweden und Finnland nach Norwegen gereist und wären drei Tage lang nur durch Wälder gefahren. Das wäre herrlich gewesen. Na ja, die Geschmäcker der Publikümer sind verschieden, wie meine Mutter immer scherzhaft zu sagen pflegte. Wir hätten wahrscheinlich einen Schreikrampf bekommen.“
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Vom Hotelzimmer hatten wir abends um 23.30 Uhr noch diese Aussichten mit der „Beleuchtung“ durch die Mitternachtssonne. Nachzutragen ist, dass Mo i Rana „Polarsirkelbyen“, Polarkreisstadt genannt wird, da sie nur unwesentlich unterhalb des Polarkreises liegt.

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Nachzutragen ist noch, dass ab diesem Teil auch Fotos meiner Frau eingefügt sind.
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Fortsetzung folgt
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Re: Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen e

Beitragvon Kumulus » Mo, 21. Jan 2019, 18:36

Für 420 Kilometer war das ein sehr "lebendiger" Tag für euch, oder?

Das Saltfjellet noch im Schneekleid, Touristen im Hongkong-Kitsch mit 66.33, ein schöner kleiner Wasserfall und zu Schluss noch "Gottes Segen" in der alten Kirche von Mo i Rana.

Ihr seid zu beneiden.

Danke für die Mühe, Ronald. Ich weiß, dass sich so ein Bericht nicht nebenbei schreiben lässt und tatsächlich Fleiß und Disziplin erfordert. Also: Tusen takk

Martin
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Re: Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen e

Beitragvon Ronald » Mi, 23. Jan 2019, 15:27

Teil 36

Freitag, 28.06.2013
Mo i Rana – Mosjøen - Steinkjer


Nach einer blöden Nacht mit Magenproblemen (das Hotel hatte nicht einmal eine Wärmflasche...) ging es um 10.00 Uhr wieder auf die Landstraße. Die beiden Busse, erzählte mir meine Frau, wären bereits um 08.00 Uhr gefahren.
Beim Auschecken schlug uns „charmante norwegische Unverbindlichkeit“ entgegen, soll heißen: Bloß nicht freundlich sein oder gar lächeln.

Die Fahrt führte uns zunächst am Ranfjord entlang, später am Sørfjord. Bei gutem Wetter eine sehr schöne Strecke, bei tiefhängenden Wolken und Regen bzw. Nieselregen – ja auch das Wetter hatten wir gehabt, nicht nur blauen Himmel – war das nicht so pralle.

Bei Bjerka hörte auch die Fahrt am Wasser auf und die E 6 führte uns durch den Korgfjelltunnel, am Hellfjell auf der rechten Seite, welches wir in den dunklen Wolken nicht entdeckten und am Tverrfjell auf der linken Seite, bis wir schließlich nach zweieinhalb Stunden Fahrt unser Zwischenziel Mosjøen erreichten.

In unserem Reiseplan hatten wir vermerkt, das Mosjøen Norwegens längste Straße mit über 100 Holzhäusern haben soll und die wollten wir uns ansehen, die Straße natürlich und nicht jedes Haus.

Mosjøen am Fluss Vefsna in der Kommune Vefsn gelegen ist eingebettet zwischen dem Øyfjell und dem Vardefjell. Diese Lage ist ideal, bei 22°C und bedecktem Himmel eine Art „Tropenklima“ zu erzeugen.
Heute befindet sich in Mosjøen eine der größten Aluminiumhütten Europas. Allerdings merkt man davon nichts, wenn man sich in der Stadt aufhält.

Mosjøen war früher eine Stapelstadt, d.h. durchreisende Händler hatten ihre Waren für eine bestimmte Zeit an einem bestimmten Platz abzulegen, zu „stapeln“ und zum Verkauf anzubieten, gewissermaßen der Vorläufer des Zolls.

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Diese Stapelhäuser stehen direkt vom Fluss Vefsna und sind Bestandteil der teilweise denkmalgeschützten Holzhäuser in der Sjøgata, der Seestraße, die ab ca. 1866 entstanden sind. Sie befinden sich heute in einem sehr gut gepflegten Zustand, was wohl dem Mix aus Boutiquen, alten historischen Geschäften, Cafés und Kunsthandwerkläden als auch Werkstätten und kleinen Büros zu verdanken ist.

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Ab und an sind auch noch Zeugen der ehemaligen Segelschiffe zu finden, wie diese Gallionsfigur.

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Hier konnte man alle Schadensarten versichern – bis auf Hagel, denn den kann man ja nicht selbst machen ….

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Auch einen historischen Landhandel gibt es hier noch.

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Meine Frau meinte, dass diese idyllisch gelegenen Häuser wohl auch Nachteile mit sich brächten, z.B. wenn neugierige Touristen sich zu sehr für Einsichten in die Wohnzimmer interessieren. Dieses Phänomen haben wir auch in Hamburg in Övelgönne bei den alten Kapitänshäusern, die dort direkt am Strandweg stehen. Einer der Bewohner hat dann auch ein Schild in sein Fenster gehängt, auf dem zu lesen war: „Die Elbe befindet sich auf der anderen Seite.“

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Ein Troll darf natürlich nicht fehlen

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Fru Haugans Hotel

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Hotelgarten

Ziemlich am Ende der Straße befindet sich Fru Haugans Hotel aus dem Jahre 1794. Es ist das älteste Hotel in Nord-Norwegen, das allerdings heute über einen modernen Anbau mit Blick auf den Fluss Vefsna und die 818 m hohe Stortuva verfügt.

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Nordlandboot

Nachdem wir am Ufer im Garten des Hotels ein attraktives Nordlandboot entdeckt hatten, hätten wir dort gerne Kaffee getrunken, doch leider meldeten sich die ersten Tropfen.

Wir hatten wieder einmal unsere Regenjacken nicht dabei – und einen Schirm finden wir für Norwegen – außerhalb von Oslo – als ein nicht gerade passendes Utensil. Da der Regen stärker wurde, flüchteten wir in das Einkaufszentrum wo wir doch recht klatschnass ankamen.

Dort tranken wir einen Kaffee und wollten auch einen Happen essen. Aber wir merkten – wahrscheinlich unter dem Eindruck der nassen Klamotten –, dass wir eigentlich gar keinen Hunger hatten und der Kaffee ohnehin zu heiß war. Da es im Einkaufszentrum zudem recht schwülwarm war, ging es im Dauerlauf zum Auto, wo wir uns triefnass in die Sitze fallen ließen.

Weiter ging die Fahrt, zunächst noch an der Vefsna und durch das Svenningsdal an der Svenningsdalelva vorbei. Für die an dieser Strecke befindlichen Wasserfälle hatten wir allerdings heute keine Augen. Die links und rechts teilweise bis über 1.000 m hohen Berge sahen wir nicht, da es nun dauerhaft regnet. Um 14.20 Uhr passierten wir die flykesgrense Nord-Trøndelag und fuhren durch Wald, Wald, Wald …

Vor uns wieder einmal ein „ledebil“ und man konnte schon feststellen, ein Tag ohne „ledebil“ ist kein richtiger Norwegentag.

Auf der Fahrt durch das hübsche Namdal begleitete uns wieder Regen, bis wir um 15.50 Uhr im Hotel in Steinkjer eintrafen. Vorher versorgten wir uns im AMFI allerdings noch mit Getränken.

Im Hotelgarten unter einem Baldachin tranken wir unser Ankunftsbier bzw. Ankunftswein. Doch jetzt kamen zu der schwülwarmen Luft auch noch Mücken hinzu, so dass wir uns nach drinnen verzogen. Leider war „Tante Trude“ heute nicht im Dienst. Auch war das Hotel heute voller als auf der Hinreise – kein Wunder, es war Wochenende. Und was bedeutete das für uns? Es war „drikkedag“ und in der Stadt tobte ein Festival, dessen Lautstärke bis zum Hotel reichte.
Heute waren kaum Fotos zu sichten und so verbachten wir den Abend zum Teil in der gemütlich eingerichteten Bar bzw. dem ebenso gemütlich eingerichteten Salon und später auf dem Zimmer.

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Fortsetzung folgt


@Martin: Danke für Deine wieder einmal lieben Worte! Es macht aber auch Spaß!!!
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Re: Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen e

Beitragvon Kumulus » Mi, 23. Jan 2019, 19:12

Ich bin in Mosjøen bisher immer nur "stramm" vorbei gefahren. Wenn ich deine schönen Bilder sehe und eure Erlebnisse lese, dann war das wohl ein Fehler. Werde ich wohl mal überdenken.

Danke Ronald
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Re: Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen e

Beitragvon syltetoy » Do, 24. Jan 2019, 8:03

Wie immer sehr informativ mit tollen Fotos....vielen Dank
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Re: Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen e

Beitragvon Ronald » Do, 24. Jan 2019, 15:50

Teil 37

Sonnabend, 29.06.2013
Steinkjer Halsa Fähre - Kristiansund


Als wir morgens nach einem sehr guten Frühstück gegen 10.00 Uhr von Steinkjer in Richtung Kristiansund aufbrachen, wussten wir noch nicht, dass dies „der“ krasseste Tag unserer Reise hinsichtlich unserer Hotelaufenthalte, wegen der Frechheit des Hotelmanagements und der Rezeption werden würde.

Aber irgendwie kündigte sich das schon durch das Wetter an, denn es war bedeckt und es würde den ganzen Tag über mal mehr oder weniger regnen.

Es war ein Sonnabend und wie wir ja wissen, können die Norweger am Wochenende mit ihrem „uteliv“ wohl nicht ohne Bewegung leben, denn es finden doch immer wieder zahlreiche sportliche Aktivitäten statt, wie z.B. der „landevegs løp“, dem wir begegneten. Zunächst sahen wir eigentlich nur Streckenposten und ab und an einen einsamen Läufer. Aber nun wurden wir durch Streckenposten gestoppt und mussten den ganzen Zug der Marathonläufer vorbeilassen.
Da die Fähre von Halsa nach Kanestraum alle 20 Minuten verkehrte, hatten wir genügend Zeit. Hinter Trondheim bogen wir auf die E 39 nach Westen ab Richtung Halsa. So richtig toll fanden wir die Strecke bisher nicht und um Trondheim herum ist es ja auch nicht so richtig aufregend, es sei denn man empfindet die zahlreichen Baustellen so.

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Um ca. 14.00 Uhr hatten wir Sør-Trøndelag hinter uns gelassen und waren nun in Møre og Romsdal angekommen.

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Um 15.20 Uhr waren wir an der Fähre, die nächste fuhr um 15.40 Uhr und auf der Fähre Brandal erhielten wir unsere Kontrollkarte mit einigen Sicherheitshinweisen, die ich sehr gut fand.

Die Strecke wurde nun interessanter, allerdings hinderten uns der Regen und tiefhängende Wolken an der „guten Aussicht“. Und da wir uns ja nun langsam aber unaufhörlich dem Ende der fast 50-tägigen Reise näherten, war auch unsere „mentale Festplatte“ ziemlich voll.

Um 16.00 Uhr erreichten wir Kristiansund. Und jetzt lasse ich mal meine Frau berichten, denn sonst würde die folgende Begebenheit wohl zu subjektiv sein.

„Wir irren ein wenig durch die Straßen, bis wir den richtigen Weg zum Hotel (THON Hotel) auf der anderen Seite des Sørsundes auf der Insel Innlandet finden. Beim Einchecken trifft uns bereits der Schlag. Die Lobby ist schwarz von Menschen. Man könne uns keinen Restaurantplatz anbieten, wird uns lapidar mitgeteilt, das Restaurant einschließlich Bar sei für eine geschlossene Gesellschaft reserviert. Wie bitte? Nicht einmal ein Bier können wir in der Bar bekommen. Einen Zimmerservice gibt es ebenfalls nicht. Es muss doch möglich sein, für Hotelgäste Plätze zur Verfügung zu stellen. Was für eine Geschäftspolitik wird hier denn vertreten?

Nachdem wir unser Zimmer bezogen haben, das wenigstens einen eingeschränkten Blick auf den Sund hat, gehen wir noch einmal zur Rezeption, um uns über dieses Geschäftsgebaren zu beschweren. Richtig ist, Ronald beschwert sich, ich halte mich im Hintergrund, weil mir solche Dinge regelmäßig peinlich sind, und seien sie noch so begründet. Ronald kommt mit seiner Beschwerde allerdings auch nicht weiter. Es wird auf stur geschaltet und noch nicht einmal versucht, eine Lösung zu finden. Stattdessen drückt die Rezeptionistin Ronald die Speisekarte von „Peppes Pizza“ in die Hand und verkündet ziemlich pampig, man könne ja dort etwas zu essen bestellen. Alternativ bestünde die Möglichkeit, über die Brücke in die Stadt zu gehen. Der Fußweg bis zur Brücke beträgt 20 Minuten, bis in die Stadt etwa ebenso viel. Ronald ist verständlicherweise empört – ich allerdings auch – und sagt, er könne nicht über Brücken gehen und ob das Hotel die Taxifahrt in die Stadt bezahlen würde. Das wird rundheraus abgelehnt. Mit dem Auto können wir auch nicht fahren, weil dann unser Parkplatz besetzt gewesen wäre. Es war bei Ankunft ohnehin nur noch der eine Parkplatz frei. Andere Möglichkeiten, auf Innlandet etwas zu essen zu bekommen, gibt es nicht. Ungehalten verlangt Ronald eine Preisreduzierung, was ebenso rundheraus abgelehnt wird. Der Computer hätte zur Zeit unserer Buchung nicht gewusst, dass heute eine Gesellschaft gebucht ist. Ronalds Einwand, man hätte uns doch informieren können, schließlich sind unsere Daten im Hotel vorhanden, wird ignoriert. Soviel Sturheit ist uns noch nicht vorgekommen. Das Verhalten des Hotelpersonals finden wir unerträglich.

Zwar hatten wir ursprünglich „angedacht“, tatsächlich bei Peppes Pizza zu bestellen, doch als wir im Zimmer sitzen, das darüber hinaus ziemlich klein ist, vergeht uns mehr und mehr der Appetit. Somit leben wir heute von Chips und Nüssen. Immerhin konnte man uns einen Eiskühler geben. Der Ausblick auf den Sund verhilft uns wenigstens zu einem Blick auf Bohrinselversorger, Boote und die auslaufende KONG HARALD. Unseren Ärger vertreibt er dennoch nicht.


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Dort würde es in 1 Stunde das Abendessen geben ….

Im Laufe des Abends geht Ronald noch einmal hinunter und sieht freie Plätze im Restaurant. Er spricht die Restaurantleiterin darauf an, doch die verneint sogleich, diese Plätze seien reserviert für Gäste, die gleich kommen. Man werde uns anrufen, wenn Plätze frei sind.

Später geht Ronald zum vierten Mal hinunter und da werden ihm tatsächlich Plätze angeboten. Wir wollen aber nicht mit den Resten auf einem Schlachtfeld Vorlieb nehmen, außerdem ist es bereits 21.30 Uhr.
So endet dieser Abend ziemlich unerfreulich.“

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Schiffsverkehr am Sørsund

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Es wird deutlich früher dunkler: 21.30 Uhr.
Das Wetter passte zum Tag ….

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Re: Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen e

Beitragvon Dixi » Do, 24. Jan 2019, 19:28

Hallo Ronald,

vielen Dank für Deinen sehr ausführlichen Bericht.
Ja, es gibt solche und solche Hotels.
Die Erfahrungen merkt man sich einfach und gibt diese weiter.
Wir hatten Dezember 2018 kurz vor Weihnachten auch keine guten Erfahrungen in einem Hotel in Göteborg.
Denke aber mal, das war die Überlastung wegen "Jule-Buffet" . :roll:
Viele Grüße
Dixi
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Re: Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen e

Beitragvon Ronald » So, 27. Jan 2019, 11:33

Teil 38-1

Sonntag, 30.06.2013
Kristiansund – Atlanterhavsvei – Maleremmen


Leider begann auch das Auschecken mit Frechheit Nr.2, von der ich wieder meine Frau berichten lasse, weil ich einen subjektiven Eindruck vermeiden möchte.

„Beim Auschecken geht der Ärger weiter, als Ronald erneut auf einer Reduktion des Zimmerpreises besteht. Als die Rezeptionistin uns kommen sieht, verschwindet sie möglichst unauffällig im Hinterzimmer und schiebt lieber ihre junge Kollegin vor. Soll die doch sehen, wie sie mit diesen schwierigen Gästen klar kommt. Als das erwartungsgemäß nicht klappt, erscheint sie doch höchstpersönlich an der Rezeption. Man hätte ein Hotel gebucht und kein Restaurant, wird uns gesagt. Beschweren sollten wir uns bei booking.com, die wären zuständig. Das „Krisenmanagement“ dieses Hotels ist eine Zumutung! Keinerlei Entgegenkommen, keinerlei Entschuldigung, kein Versuch, das Problem zu lösen oder zumindest zu reduzieren. Gegen alle Widerstände gelingt es Ronald dann aber doch, eine Reduzierung herauszuhandeln. Als er mit der Polizei droht und einer Anzeige wegen Betrugs, klappt es plötzlich. Das ist ja sehr merkwürdig. Unser Entschluss steht trotzdem fest. Nie wieder werden wir im Thon Hotel Kristiansund absteigen!“

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Ab ging’s nun in Richtung des Atlanterhavsvegen, eine Nationale Touristenstraße. Zunächst aber fuhren wir wieder einmal durch einen unterseeischen Tunnel: Atlanterhavstunnelen, 5.779 m lang und 250 Meter unter dem Meeresspiegel mit ca. 10 % Gefälle und entsprechender Steigung. Mautgebühr: 4,50 €. Der Tunnel führt von Kirklandet, einer der Inseln von Kristiansund, zur Insel Averøya.

Bei Oksenvågen kamen wir wieder ans Tageslicht und fuhren nach Sveggesund, um dort den weiten Blick bei Sonnenschein und strahlend blauem Himmel über den Ramnfjord auf die Norwegische See, das Norskhavet, zu werfen. Am Horizont konnten wir die etwas eigentümlich gebaute Leuchtfeuerstation Hestskjær sehen – hierzu später mehr.

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Hier standen wir bereits um 09.45 Uhr, ein Zeichen dafür, dass wir das „Hotel“ relativ früh verlassen hatten und nun die frische Luft und den Duft von Salzwasser in vollen Zügen genossen.

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Hier geht der Blick nach Averøya und die Berge in der Gemeinde Fræna.

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Es war Sonntagmorgen und die „bobilister“ mit ihren Familien genossen das Frühstück in der Sonne; ein idealer Stellplatz – wenn es nicht bläst.

Als ersten „Ansteuerungspunkt“ hier auf Averøya hatten wir in unserem Streckenplan vermerkt: „Bei Bruhagen links abbiegen nach Kvernes Stabkirche“.

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Kvernes Stabkirche ist eine der jüngsten Stabkirchen in Norwegen. Das genaue Jahr des Baus ist nicht bekannt. Es wird angenommen, dass sie um 1300 gebaut wurde. Die erste urkundliche Erwähnung ist auf das Jahr 1432 datiert. Es wird vermutet, dass bereits ca. 1000 n.Chr. eine Holzkirche an diesem Ort stand.

Kvernes Stabkirche wurde mehrfach umgebaut. 1633 wurde der „stabgebaute“ Chor umgebaut und eine Sakristei in Blockbauweise hinzugefügt. Die Kirche verfügt über 200 Sitzplätze.

1643 wurde die Kirche mit Akanthusranken dekoriert. Diese Arbeiten wurden von dem damaligen Pastor Anders Eriksen bezahlt 1752 wurde die Kirche vom König verkauft. Sie befand sich bis 1872 in Privatbesitz, als die Gemeinde die Kirche kaufte.

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Offensichtlich reichte die Zahl der Sitzplätze nicht mehr aus, so dass 1893 eine neue Kirche mit 420 Sitzplätzen neben der alten Stabkirche gebaut wurde.

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Diese sollte abgerissen werden. 1896 kaufte jedoch Fortidsminneforeningen, ein norwegischer Verein für den Erhalt kulturhistorischer Denkmäler, die Kirche und bewahrt sie bis heute.

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Die Kvernes Stabkirche ist ein sog. „Møretyp“, d.h. lange Kirchen mit äußeren, stützenden diagonalen Streben, sog. „skårder“.

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Die Kirchenglocke stammt aus Deutschland aus der Gießerei von J. F. Weule in Bockenem.

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Aussicht über den Kvernesfjord auf die Gjemnessundbrücke zwischen Bergsøya und dem Festland. Die 1.257 m lange Gjemnessundbrücke war die längste Hängebrücke in Norwegen bis zur Eröffnung der Hardangerbrücke 2013.

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Obwohl Sonntagmorgen und normalerweise doch „Kirchgangzeit“, war es hier um 10.15 Uhr herrlich still. Nur die Vögel waren zu hören – und keine Menschenseele weit und breit.

Unser nächstes Ziel war die Leuchtfeuerstation Hestskjær. Entlang des Kornstadfjords fuhren wir bis an die Nordspitze von Averøya über, Tjønnøy auf Ramsøy. Hier hatten wir die beste Aussicht auf die eigenwillige Konstruktion der Station Hestskjær.

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Hestskjær wurde am 1.11.1879 als erstes Leuchtfeuer mit einer Otterblende in Betrieb genommen, um den Schiffsverkehr im Ramnfjord sicherer zu machen, denn hier herrschen zwischen Herbst und Frühjahr besonders raue Wetterbedingungen.

Der schwedische Admiral von Otter hatte eine Vorrichtung erfunden, die es erlaubte, eine "Kennung" durch auf- und zuklappende senkrechte Lamellen zu erstellen. Daher erhielt der Apparat den Namen Otterblende.

Nach einem Orkan vom 27. bis 28.2.1883, bei dem der Otterapparat beschädigt wurde und Wasser in das Gebäude eindrang, der schwere Schäden an der Station verursachte, wurde beschlossen, eine halbkreisförmige Granitmauer um das Leuchtfeuergebäude zu bauen und den Turm 6 m höher zu setzen. Die Feuerhöhe beträgt nun 24,5 m. 1960 wurde die Station elektrifiziert und ein dreistöckiges Unterkunftsgebäude hinzugefügt. 1986 wurde das Leuchtfeuer automatisiert und die Besatzung abgezogen.

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Bei schönem Wetter ist Ramsøy eine Idylle. Bei schlechtem Wetter würde ich eher eine Hölle vermuten, wenn Unwetter, wie zuvor beschrieben, über die Insel toben.

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Nun erreichten wir den „offiziellen Beginn“ der Atlantikstraße, des Atlanterhavsvegen. Der Bau der Straße wurde 1983 begonnen. Auf der Webseite der Nationalen Touristenstraße kann man nachlesen, dass während der Bauzeit der 8,3 km langen Straße 12 Orkane wüteten, was den Bau erheblich in die Länge zog. Erst am 7. Juli 1989 konnte die Straße offiziell eröffnet werden. Sie führt über 7 Brücken: Klipabrua, Hulvågbrua, Myrbærholmbrua, Storseisundbrua, Geitøybrua, Storlauvøybrua und Litlauvøybrua.

Der Grund für den Bau der Straße, die 2005 den Titel „Bauwerk des 20. Jahrunderts erhielt, war sicherlich nicht nur diesen schönen Küstenabschnitt für Touristen attraktiver zu machen, sondern im Wesentlichen den Anforderungen der Bevölkerung von Averøya nach besseren Verkehrswegen zur besseren Absetzbarkeit der Fischereierzeugnisse nachzukommen.

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Die spektakulärste Brücke dieser Straße dürfte wohl die 260 m lange Storseisundbrua sein, die eine lichte Höhe von 23 m aufweist. Sie ist schon von Storlauvøya zu sehen.

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Storlauvøya

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Blick von Storlauvøya nach Westen

Nördlich von Storlauvøya liegt die kleine Insel Håholmen. Håholmen war seit dem frühen 18. Jahrhundert ein sehr aktives Fischerdorf und Handelsposten. Während der Kabeljaufangsaison im Winter kamen Fischer von Averøya und lebten in den Rorbua. Die Insel und der Fischfang entwickelten sich kontinuierlich seitdem der Klippfisch hergestellt wurde, d.h. der Fisch wird gesalzen und in der Sonne auf den Klippen getrocknet. Das „Goldene Zeitalter“ der Klippfischproduktion war während des 18. und 19. Jahrhunderts. Zu jener Zeit gehörte Håholmen Kaufleuten aus Kristiansund. Während der 1890er Jahre erwarb der Betriebsleiter Bård Bergseth Håholmen. Seitdem wurden die Aktivitäten von Generation zu Generation weitergeleitet.

Bård war der Großvater des norwegischen Abenteurers und Schriftstellers Ragnar Thorseth, der von sich reden machte, indem er in kleinen Booten große Überquerungen wagte, z.B. im Ruderboot von Måløy nach Lerwick. Thorseth hat Håholmen umfangreich restaurieren lassen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ragnar_Thorseth

Heute ist Håholmen ein beliebter Touristenort, auch für Norweger. Im Sommer ist Håholmen mit einem Motorboot von Geitøya aus zu erreichen.

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Storseisundbrua

Jetzt näherten wir uns der Storseisundbrua. Saßen wir nun im Pkw, eingehüllt von den Seitentüren, so saßen wir 1995 im Wohnmobil sehr viel höher. Heute würden wir uns wohl nicht mehr so ganz wohl fühlen, nicht nur 23 m über dem Sund, sondern auch noch 1,5 m höher im Wohnmobil zu sitzen.

Heute war Sonntag und so haben nicht nur wir als Touristen, sondern auch viele Norweger diesen schönen Tag genutzt, um bei bestem Wetter diese Route zu fahren. Dementsprechend voll waren die Parkplätze entlang der Straße.

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Zur Festlandseite hin hatten wir einen fantastischen Blick über den Lauvøyfjord auf die Berge der Kommunen Eide und Gjemnes.

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Jetzt nahmen wir „Anlauf“ auf die Storseisundbrua, …

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… um auf der anderen Seite langsam abzurollen und den Blick über die Norwegische See zu genießen.

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Am Ende der Atlantikstraße fanden wir einen kleinen Parkplatz bei einer Waffelbäckerei. Wir stellten uns an der Warteschlange an und konnten kurz darauf eine frische Waffel mit „rømme“ und „jorbærsyltetoy“ mit einem Kaffee genießen. Ebenso genossen wir an den liebevoll hergestellten Tischplatten die herrliche Aussicht über die See. So schön kann ein Sonntag sein!

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„kyst-idyll“

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Wir fuhren weiter und sahen nun den runden Turm des Leuchtfeuers Kvitholmen. Die eigenwillig aussehende, bereits 1842 in Betrieb genommene Leuchtfeuerstation von Kvitholmen, die auf einer kleinen Felseninsel nordöstlich des Seegebiets Hustadvika liegt ist aus Naturstein gebaut. Der Turm hat kein Leuchtturmhaus. Von See aus kann man erkennen, dass die Häuser geschützt hinter einer hohen Mauer aus Natursteinen stehen. Das alte Leuchtfeuer wurde 1990 mit der Automatisierung durch ein moderneres Leuchtfeuer ersetzt.

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Wir befanden uns nun auf dem FV 663 in Richtung Bud. Von dieser Straße aus konnte man sehen, dass die vielen kleinen Schären und Inselchen noch bewohnt sind – zumindest im Sommer – und dass hier noch recht viele Lagerhäuser für den Fisch standen.

Hinter Hustad am FV 235 kamen wir an ein kleines Freilichtmuseum: Maleremmen. Es handelt sich dabei um ein Kleingehöft, wie sie im 19. Jahrhundert typisch waren. Der Name ist abgeleitet von dem Gebiet, in dem es liegt: Male. Der Hof besteht aus Wohnhaus, Scheune, Speicher, Schweinestall und Plumpsklo. Fassaden und Eingänge der Gebäude, mit Ausnahme des Speichers stehen nach Osten, den hier häufig wehenden Westwinden abgewandt. Das Wohnhaus steht auch schon etwas im Windschatten. Man versuchte die Häuser an der Küste im Windschatten zu bauen.

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Die Bewohner eines solchen Gehöfts lebten „von der Erde und dem Meer“, daher liegt das Gehöft nahe an der Küste. Das Bootshaus und das Netzehaus stehen in einer Bucht.

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Meistens beherrschten die Bewohner noch ein Handwerk, um das schmale Einkommen etwas aufzubessern. Bis 1937 wurde das Gehöft von Häuslern, Kleinstbauern, bewirtschaftet. Danach kaufte es eine Familie. Ab 1950 wurde der Betrieb schrittweise eingestellt.

Zum Gehöft gehörten später auch zwei Holme, um das Winterfutter für die Tiere zu sichern. Zudem wurde Tang geerntet, der verbrannt und dessen Asche an Jodfabriken verkauft wurde.

Die Häuser wurden später im Auftrag der Fræna kommune von der Stiftung Bud/Ergan in mühsamer Handarbeit restauriert. Heute gehört das Gehöft zum Regionalmuseum Romsdalsmuseet.

Den Fortschritt der Restaurierung des Lebensmittelspeichers (stabbur) kann man hier sehen:
https://digitaltmuseum.no/011085439716/ ... maleremmen

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Neugierig sind die Schafe allemal.

Fortsetzung folgt
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Re: Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen e

Beitragvon Ronald » So, 27. Jan 2019, 12:23

Teil 38-2

Sonntag, 30.06.2013
Kjeksa – Bud - Molde - Ålesund


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Wir fuhren etwas weiter zum Aussichtspunkt Kjeksa, von wo aus man eine fantastische Aussicht auf die Norwegische See und das Fahrwasser der Hustadvika hat.

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Hinter uns steht auf dem Hang der Radarschirm der alten Radarstation aus dem Zweiten Weltkrieg. Wegen des offenen weiten Blicks auf die See wurde dieser Ort für die Radarantenne gewählt. Sie war Teil der Küstenbefestigung Ergan in Bud.

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Kurz vor Bud hatte der Zähler meiner Kamera die „Wende“ erreicht: 9.999 Fotos und der Zähler sprang wieder auf „0“.

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Vom ehemaligen Küstenfort Ergan in Bud hat man eine sehr schöne Aussicht auf den kleinen Ort, der gerade knapp 800 Einwohner hat.

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Bud war im 16. und 17. Jahrhundert der größte Handelsplatz zwischen Bergen und Trondheim. Heute leben die meisten Einwohner von der Fischerei und der Fischverarbeitung. Auch der Tourismus hat durch die Atlantikstraße zunehmend an Bedeutung gewonnen.

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Auf dem Hügel, auf dem das Küstenfort Ergan aus dem Zweiten Weltkrieg steht, trifft man auf einen großen Bautastein, der an das Reichstreffen von 1533 erinnert. Es handelte sich um das letzte von Dänemark unabhängige Reichstreffen. Zu jener Zeit lebten in Bud bereits um 400 Einwohner.

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Die Kirche wurde 1717 errichtet. Die Vorgängerkirche brannte durch einen Blitzschlag nieder. 1832 geriet der Kirchturm in Brand. Danach wurde er „im Geschmack der damaligen Zeit“ als Zwiebelturm wieder aufgebaut. Die Kirche hat 250 Sitzplätze.

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Und man kann sich gar nicht vorstellen, was die deutsche Wehrmacht während der Besatzungszeit in Norwegen noch alles anstellte: Der Kirchturm der kleinen Kirche befand sich in der Schusslinie der Küstenbatterie Ergan. Der Turm wurde abgebaut und 1947 wieder aufgesetzt. Sowas macht sprachlos …
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kirche_von_Bud

Das Küstenfort Ergan wurde 1941 bis 1943 als Teil des Atlantikwalls gebaut. Es war eines der größten Küstenforts in Norwegen. Von hier aus wurde der Schiffsverkehr in der Hustadvika überwacht. Heute ist das Fort restauriert und Teil des norwegischen Küstenmuseums.

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Interessant fanden wir den der Geologie gewidmeten Steinpark von Bud, in dem verschiedene Gesteine der Region gezeigt und durch Informationstafeln anschaulich beschrieben werden.

Weitere Informationen findet man hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Steinpark_(Bud) und hier
http://www.bryggjen.no/aktiviteter/steinparken

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Ein weiteres Wahrzeichen, so die lokale Webseite von Bud, ist die Vogelkolonie, der „größte Schreihals“ in ganz Bud, wo Hunderte von Dreizehenmöwen nisten.

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Bjørnsund Leuchtfeuer, im Hintergrund der 20 km entfernt liegende Leuchtturm Ona

Von hier oben auf dem Hügel konnten wir das 4,5 km entfernt liegende Leuchtfeuer Bjørnsund auf der gleichnamigen Insel sehen. Diese 1871 errichtete Leuchtfeuerstation wurde 1986 automatisiert, war aber bis 1994 durch eine Leuchtfeuerbesatzung bemannt. Da an dieser Küste nicht nur starke Winde wehen, sondern an vielen Tagen auch Nebel herrscht, erhielt das Leuchtfeuer ein Nebelhorn, das 1959 durch ein starkes Typhon ersetzt wurde.

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Wir machten unseren obligatorischen Rundgang durch Bud, denn der Ort bietet zahlreiche hübsche Fotomotive.

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Auf dem Wasser stritten sich Möwen um „Leckerbissen“

Der Himmel bezog sich dann aber immer mehr und wir fuhren nach Molde, die Rosenstadt, weil wegen des milden Klimas die Rosen hier sehr gut „gedeihen“. Wir rechneten damit, dass das Restaurant im nächsten Hotel, Scandic in Ålesund, am Sonntagabend geschlossen haben würde, wie so manches Hotelrestaurant in Norwegen. Deswegen stärkten wir uns bei „Egon“ in Molde nicht nur mit einer Fischsuppe, sondern auch mit Blick auf die Romsdalsalpen, deren Gipfel noch nicht durch Wolken verdeckt waren, so dass wir auch hier wieder Fotos für ein Panoramafoto schießen konnten.

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Wir machten einen kleinen Rundgang durch Molde bis zur Skulptur „Rosenmädchen“, die vor dem Rathaus steht.

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Dann machten wir uns auf den Weg in Richtung Ålesund. Zunächst aber nahmen wir die Fähre von Molde nach Levang auf der anderen Seite. Fährzyklus: alle 20 Minuten. Sagenhaft, wie die Entladung und Beladung organisiert ist, in 5 Minuten ist alles erledigt.

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Noch Blick zurück auf Molde

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Molde: Hotel Seilet und Aker-Stadion

Dann auf der anderen Seite des Fjords ging es wieder einmal in die Berge: Serpentinenfahren war angesagt. Dabei konzentrierte ich mich voll auf die Straße, denn zur Seite in die Täler darf ich nicht gucken. So, auch die letzte Serpentine geschafft und ab durch den Tunnel Richtung Ålesund.

Allerdings steuerte ich zunächst das falsche Hotel an, das Radisson, neben dem Hurtigrutenkai gelegen. Ach ja, Scandic lag ja gegenüber. Aber da wir Ålesund schon mehrmals „abgelaufen“ hatten, fanden wir das Hotel recht schnell. Das Auto wurde vor dem Hotel abgestellt und wir haben eingecheckt.

Empfangen wurden wir, im Gegensatz zu Kristiansund, mit einem erfrischenden „Velkommen“. Wir erzählten unser Pech der letzten Nacht der Rezeptionistin. Svetlana aus Mittelrussland machte uns sofort auf das geöffnete Restaurant und den Sandwichshop im Scandic aufmerksam. Alles in allem ein freundlicher Empfang!

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Wir hörten ein Schiffstyphon. Zunächst dachten wir die „Empress“ würde ihre Passagiere an Bord zurückrufen. Aber irgendwie klang das Typhon vertraut. Wir gingen zum Auto um auszuladen und – sahen die TROLLFJORD anlegen. Nur die Uhrzeit irritierte uns, denn es war 18.45 Uhr. Na ja, wenn man eben nur den Winterfahrplan auswendig gelernt hat. :D

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Den Abend haben wir in der Bibliothek im Hotel verbracht mit Aussicht auf den kleinen Leuchtturm auf der Mole und dabei die Fotos gesichtet. Allerdings wurden wir durch das Geschehen auf dem Wasser immer wieder „positiv“ abgelenkt.

Der Leuchtturm soll übrigens das kleinste Hotel in Norwegen sein: https://www.visitalesund.com/accommodat ... se-p830483

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Meine Frau schrieb:
„Dieses Hotel mit seinen großen, lichten Räumen gefällt uns sehr. Der Standort am Wasser trägt natürlich ebenfalls zum Wohlbefinden bei.“

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Soweit die Tour nach Ålesund, alles in allem ein sehr schöner Tag mit vielen schönen Aussichten.

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Fortsetzung folgt
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Re: Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen e

Beitragvon Ronald » Di, 29. Jan 2019, 16:24

Teil 39

Montag, 01.07.2013
Ålesund - Førde


Nach einem guten Frühstück ging es relativ früh wieder „auf die Piste“, denn heute hatten wir – so dachten wir - vier Fährfahrten vor uns, so dass für die erste Hälfte des Tages wenig Zeit für Aufenthalte bleiben würde.

Nachdem wir aus den engen Straßen der Altstadt den Weg auf die Sjøgata in Richtung Sulesund Fähranleger gefunden hatten, bauten sich vor uns zwei Monster auf: Schwimmende Plattenbauten von Chandris und Costa. Nie würden wir auf einem solchen Plattenbau einsteigen – obwohl, später haben wir es dann doch getan, aber auf einem wesentlich kleineren Schiff.

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Die erste Fähre war die von Sulesund nach Hareid. Die haben wir auch planmäßig geschafft. Die Überfahrt dauerte etwa 25 Minuten.

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Hallerfjorden

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Nonshornet Kvamsøy

Jetzt aber schnell weiter, denn die nächste Fähre ging um 11.15 Uhr von Årvika und die Fahrt dauerte etwa 45 Minuten. Auch hier standen wir rechtzeitig am Anleger.

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Kurz danach kam die Fähre …

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… und schon ging’s über den spiegelglatten Rovdefjord.

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Das Wetter war bislang ideal für unsere Fahrt, die jetzt entlang des Syvdefjords führte.

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Kurz vor der Fylkesgrenze steht dieser kleine Feldstein, der uns anzeigt, dass wir uns 234 m über dem Meeresspiegel befinden. Das Gewässer ist ein See, der Bekslevatnet.

Es half nichts, es ging südwärts. Um 12.15 Uhr passierten wir die Grenze von Møre og Romsdal nach Sogn og Fjordane.

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FV 61

Mittlerweile hatte sich der Himmel bezogen und die Wolken hingen immer tiefer.

Wir erreichten nun den Nordfjord …

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…und fuhren entlang des RV 15 in Richtung Måløy. In der Ferne war der Hornelen zu sehen.

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Kurz vor Eldevika sahen wir nun den Hornelen mit seiner typischen hohen Kante, denn der 860 m hohe Berg ist das höchste Seekliff Europas.

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Das erste Mal sahen wir ihn auf unserer ersten Hurtigrutenreise. Die Morgensonne färbte damals den Schnee rosarot. Jetzt ohne Schnee sah er aber auch eindrucksvoll aus.

Kurz vor Erreichen der Brücke in Måløy setzt der Regen ein, der uns die nächsten Stunden begleiten sollte. Ausgerechnet jetzt, wo wir doch den berühmten Kannestein bei Oppedal fotografieren wollten.

Hinter der Brücke bogen wir links ab auf den FV 621, der sich später als eine einspurige Straße mit „møteplasser“ herausstellen sollte.

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Wir passierten den kleinen Fischerort Torskangerpollen und standen dann am Kannestein. Es regnete in Strömen. Meine Frau meinte „aus Kübeln“. Dieses Mal lagen die Regenjacken greifbar, jedoch nicht die Regenhosen. Macht nix. Regenjacken über, Kameraschutz ebenfalls und raus. Aber dann kam plötzlich eine lettische Familie, die nur im T-Shirt im strömenden Regen zum Stein lief und sich gegenseitig vor dem Stein fotografierte, einzeln, Mama mit Papa, Papa mit Sohn, Mama mit Tochter, Tochter und Sohn …

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Aber dann konnten auch wir den rutschigen Holzsteg zum Stein gehen …

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… und den Kannestein fotografieren.

Die Entstehung dieser eigenartigen Formation beschrieb meine Frau so:
„Es ist wirklich beeindruckend, was die Natur im Laufe der Jahrtausende geschaffen hat. In dieser Zeitspanne scheuerten Kieselsteine am Felsen entlang, bis sie abgerundet waren. Lose Steine haben den Felsen mit der Zeit immer tiefer ausgehöhlt. Neue Steine kamen hinzu und so konnten sich nach und nach immer mehr und immer größere Mulden bilden. Es entstanden mehrere Mulden nebeneinander, die weiter ausgeschliffen wurden, bis die Seitenwände verschwanden und nur der Mittelteil übrig blieb. So entstand die Becherform des Kannesteins. - Diese Information habe ich einer Tafel auf dem Parkplatz entnommen.“

Von hier aus sahen wir Hendanes Leuchtfeuer, wenn auch durch den strömenden Regen etwas verschwommen.

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Hendanes Leuchtfeuer liegt hoch auf einer Klippe südwestlich von Vågsøy bei Færestrand. Es wurde 1914 gebaut und bereits 1963 automatisiert, wohl weil der Zugang zum Leuchtfeuer mehr als beschwerlich scheint. Dies ist auch der Grund, warum das Holzgebäude immer mehr verfiel. Letztlich wurde das Leuchtfeuer, das der sicheren Einfahrt in die Kvalheimsvika dient, an die Kommune verkauft.

Wir machten uns auf den Rückweg nach Måløy.

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Torskangerpollen

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Vom Vågsfjord grüßte das kleine Leuchtfeuer Bergsholma.

Die dritte Fähre führte uns von Måløy über Husevågøy nach Oldeide. Gut, dass wir (wieder mal) vorher an einer Tankstelle etwas gegessen hatten, denn auf dieser Fähe gab es wohl wegen der kurzen Überfahrtzeit kein Angebot.

In Oldeide angekommen, machten wir uns, wie schon 2001 mit dem Wohnmobil, auf den Weg durch Bremangerlandet zur Fähre von Smørhamn nach Kjelkenes. Schon damals fanden wir diese Landschaft sehr schön.

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Der Oldeidetunnel ist nur 149 m lang und einspurig zu durchfahren.

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Der FV 616 ist schmal und kurvenreich, aber er ist interessant zu fahren.

Meine Frau beschreibt die weitere Fahrt zur Fähre wie folgt:
„Die Wegweiser nach Florø sind durchgestrichen. Komischerweise macht uns das überhaupt nicht stutzig. Lkw jagen hinter uns her. Wir lassen sie passieren, weil wir uns nicht gerne scheuchen lassen, außerdem wollen die ja bestimmt auch zur Fähre, denken wir. Langsam nähern wir uns Smørhamn und als wir dort ankommen, bilden sich Fragezeichen in unseren Augen. Gähnende Leere. Der Schlagbaum ist unten, das Wartehäuschen geschlossen, kein anderer wartender Wagen ist zu sehen. Wo sind denn nur die vielen Lkw geblieben?

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Smørhamn

Auf einem Schild wird mitgeteilt, dass die Fähre ab 17. Mai 2013 eingestellt ist. Na super. Da jagt man hierher, um die Abfahrt nicht zu verpassen, und dann so etwas.


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Doch auch hier gilt: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Diese Mühe haben wir uns offenbar nicht gemacht, denn in dem Fährplan, den wir ausgedruckt hatten, steht genau das drin. Dumm gelaufen, kann man da nur sagen. Zur Strafe müssen wir wieder zurück und einen Umweg nehmen. Es regnet noch immer was runter will. Keine Chance auf schöne Fotos.

Vor uns taucht ein Tunnel auf, ziemlich neu, wie wir feststellen. Kurz darauf gelangen wir an einen Abzweig nach Førde. Nach unserer Karte müssten wir eigentlich geradeaus fahren, das Schild zeigt aber nach rechts. Wohin denn nun? Ronald fragt eine Frau, die mit ihrem kleinen Kind auf der anderen Straßenseite steht. Zuerst sagt sie, dass wir richtig sind, wenn wir nach rechts abbiegen, dann kommt sie aber im strömenden Regen über die Straße und zeigt uns anhand unserer Karte, wie wir fahren müssen. „Nein, nein“, sagt sie, „Sie haben eine alte Karte. Es gibt einen ganz neuen Tunnel, der den Umweg am Nordfjord entlang abkürzt. Fahren sie einfach geradeaus. Der Tunnel ist da vorne.“ Somit hat das Verwirrspiel ein Ende und wir können beruhigt weiterfahren.“


Dennoch konnten wir zwei, drei Eindrücke vom Bremangerlandet festhalten.

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Gegen 17.30 Uhr zeigt sich ein hellerer Fleck am Ende des Haukåvatnet.

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Hier entdecken wir auf der Felsseite den Wasserfall „brudesløret“, Brautschleier, wie am Geirangerfjord, nur nicht so hoch: 110 m, während der am Geiranger 320 m Fallhöhe aufweist.

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Dieser Brautschleier wird von der Tjørneselva gespeist. Aber auch dieser Fluss wurde in die nationale Wasserverwaltung und Stromerzeugung einbezogen, so dass er heute wohl sehr viel weniger Wasser führt.

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Um kurz vor 18.00 Uhr öffnete sich die Straße vor uns und führte uns an den Førdefjord nach Førde, wo wir unser Hotel bezogen.

Und wie sollte es anders sein? Es hat aufgehört zu regnen. Schade, denn die Straße nach Førde war sehr schön und abwechslungsreich. Nur, viel gesehen haben wir nicht, wie auch die Fotos belegen.

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Kein Regen mehr – Aussicht vom Zimmer

Auch in diesem Hotel wurden wir sehr freundlich von der Hotelmanagerin begrüßt. Wir erzählten ihr, dass wir auch schon anders begrüßt worden seien und andere Erfahrungen auf unserer nun 43 Tage langen Reise gemacht hatten. Woraufhin sie mir sofort ein Bier einschenkte und es mit den Worten übergab: „Damit Sie unser Hotel in besserer Erinnerung behalten.“ Womit sie recht hatte, denn das Hotel war recht gemütlich und so hielten wir uns nach dem Abendessen in der sehr großen aber gemütlichen Lobby auf.

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Nachtrag: Die meisten Fotos dieses Tages sind von meiner Frau gemacht worden.

Und hier kann man sehen, wie wir uns „vergurkt“ haben:

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Fortsetzung folgt
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Re: Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen e

Beitragvon Kumulus » Di, 29. Jan 2019, 19:26

Das waren mal wieder total interessante Teile eurer Reise! Toll - der Leuchtturm, das Hotel in Førde, die tollen Straßen durch die Fjordlandschaft und dazu eure lebendigen Erzählungen. Großartig!

Danke Ronald und Gruß an deine Frau
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Re: Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen e

Beitragvon Ronald » Di, 29. Jan 2019, 19:57

Danke Martin für Dein lieben Worte,
obwohl es etwas schwierig war, einen solchen Regentag zu beschreiben. Da waren die Fotos meiner Frau schon eine große Hilfe.
Jetzt hat die Reise nur noch drei Tage, wobei die letzten zwei mehr "Erlebnisse" als Fotos sind.
Aber auch das macht so eine "Monsterreise" aus.
Einen schönen Abend noch und alles Lesern und Norwegen-Freunden.
Beste Grüße
Ronald und Frau
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Re: Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen e

Beitragvon syltetoy » Mi, 30. Jan 2019, 14:27

Tolle Tour, einige Orte kenne ich von meinen früheren Reisen .....den Kannenstein hatte ich auch leider nur bei fürchterlich schlechtem Wetter ;)
Førde ist kein besonders schöner Ort, war ein paarmal dort zum einkaufen weil es weit und breit keinen anderen Ort gab.
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Re: Von Halstenbek nach Hamningberg - wo Norwegens Straßen e

Beitragvon Ronald » Mi, 30. Jan 2019, 17:30

Teil 40

Dienstag . 02.07.2013
Førde – Lavik – Ytre Oppedal – Halhjem- Sandvikvåg - Haugesund


Im Supermarkt gegenüber dem Hotel wurde unser Wasservorrat aufgefüllt und es ging um 10.00 Uhr weiter nach Süden auf die 300 km lange Strecke nach Haugesund. Das Hotel in Haugesund wurde uns von unserem Freund in Grimstad empfohlen, da es thematisch an das alljährlich in Haugesund stattfindende Filmfestival eingerichtet und sehr schön am Smedasund gelegen sei. Dann wollen wir mal sehen, wie es dort ist. Da wir beabsichtigten, die Insel Utsira zu besuchen – weswegen wohl? -, hatten wir zwei Nächte gebucht.

Es regnete leicht und die Temperatur lag bei 15°. Auf der E 39, über die der Fernverkehr an der Westküste von Trondheim bis Aalborg in Dänemark läuft, schlängelten wir uns hinter Førde auf engen Kurven bis auf 300 m hoch. Zudem bestand hier „Schleudergefahr“, denn ein Verkehrsschild wies uns daraufhin, dass es hier zeitweise glatt sein kann: „periodevis glatt vegbane“. Also aufgepasst! Es war schon interessant zu erfahren, dass diese „Europastraße“ teilweise zu einer schmalen Landstraße mit Ausweichstellen wird. Der starke Verkehr erforderte doch recht heftige Aufmerksamkeit, insbesondere wenn wieder ein „Håkon“ entgegen kam.

Kurz vor Vadheim wird die E 39 auch noch einmal enger und die Straßendecke ist auch nicht im besten Zustand.

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Vadheimsvegen E 39

Durch die engen Schluchten wirkt das Tal irgendwie bedrückend.

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Plötzlich taucht auf der rechten Seite eine alte Steinbrücke auf. Leider können wir hier nicht halten und zurückfahren wollten wir auch nicht, weil ja auch wiederum zwei Fähren auf uns – hoffentlich warteten. Es war die 1807 gebaute und kürzlich von der norwegischen Straßenverwaltung restaurierte Ytredal bru.

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Ytredal bru

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Wir kamen nach Vadheim und legten einen kurzen Stopp ein, um uns die Beine zu vertreten, denn wir waren schon wieder zwei Stunden unterwegs. Leider hatte der „Assorteret Handel“ von Chr. Vik nicht geöffnet. Der seit über 100 Jahren hier bestehende Landhandel wurde 2014 dann endgültig geschlossen. Kein Wunder bei nur etwas über 250 Einwohnern. Laut nrk.no konnte man hier alles kaufen, was es zwischen Himmel und Erde gab.
https://www.nrk.no/sognogfjordane/opna- ... 1.11790952

Vadheim war einst ein Knotenpunkt, ein dynamisches Zentrum. Hier legten auch die Schiffe aus Bergen an und alle Reisenden zwischen Sogn und Sunnfjord mussten durch diesen Ort. Es gab ein Hotel, eine Bank, etwas Industrie, hier „tobte das Leben.“

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Damskipskaia - Dampfschiffkai

Ein gewisser Christian Vik aus Vikja startete hier 1900 einen Landhandel. Nach einigen Jahren gab es hier eine Schlachterei, ein Sägewerk, eine Fassmacherei und eine Brausefabrik. Letztere war bis 1930 in Betrieb, die Fassmacherei bis 1965. Die Bäckerei schloss 1992 und der Lebensmittelladen 2007. Die Vik-Butik war bekannt und anerkannt über die ganzen Jahre.

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Wir konnten wenigsten noch einmal einen Blick in das Schaufenster werfen.

Letzten Meldungen zufolge (3. Juli 2017) soll der Landhandel von einem Bergener Geschäftsmann gekauft worden sein, der ihn wiederbeleben will.

Wer Norwegisch kann und sich weiter für die Geschichte von Vadheim interessiert, kann hier mehr erfahren:

https://www.allkunne.no/framside/fylkes ... 902/76143/


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Was genau der „Ferdamannen“ war, dessen Skulptur auf dem St. Helenas Plass steht, konnte ich leider nicht herausfinden. Es soll aber ein Zusammenhang mit den damaligen Reiseaktivitäten bestehen.

In Vadheim wurde am 7. April 1945 der ehemalige Hilfskreuzer „SMS MÖVE“ aus dem 1. Weltkrieg durch einen alliierten Luftangriff versenkt. Das im Zweiten Weltrkieg unter dem Namen OLDENBURG fahrende Schiff liegt heute immer noch als Wrack in Vadheim.

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Am Ende der Straße bogen wir nach rechts ab, um weiter entlang des Sognefjords in Richtung Lavik zu fahren.

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Der bis zu 378 m tiefe Vadheimsfjord

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Um 10.45 Uhr waren wir dann auf der Fähre von Lavik nach Indre Oppedal auf der anderen Seite des Sognefjords.

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Am Ende des Risnefjords schlängelt sich die E 39 durch das Fjordsdal, ein malerisches Tal. Glücklicherweise hatten sich die Wolken etwas verzogen, so dass wir doch den einen oder anderen schönen Blick aufschnappen konnten.

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Auf dieser Strecke hatten wir wieder einige Tunnel zu „bewältigen“. Da waren der Skrikebergtunnel am Risnefjord, der Jernfjelltunnel, der Trodaltunnel, der Matrbergtunnel, der Masfjordtunnel, sechs kleinere Tunnel, der Eikefettunnel usw.

Meine Frau schrieb zu den Tunneln wie folgt:
„Anmerkung zu Tunneln zwischen Førde und Bergen: Kurze, lange, enge, weite, mit und ohne Seitenstreifen, mit und ohne reflektierende Baken, mit und ohne Mittelstreifen, gut beleuchtet, schlecht beleuchtet, gar nicht beleuchtet.
So sieht unsere Tunnelerfahrung in diesem Land aus, was aber nicht bedeutet, dass wir jetzt einen „Tunnelblick“ haben.“

Gegen 13.30 Uhr erreichten wir die Hagelsundbrua …

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… und kurz darauf die 1.610 m lange Nordhordland-Brücke. Interessant, dass ein Teil der Brücke als Schwimmbrücke gebaut wurde, während der andere Teil wieder eine Hängebrücke ist, unter der gerade das Hurtigrutenschiff MIDNATSOL durchfuhr.

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Bergen haben wir im wahrsten Sinne des Wortes links liegen gelassen, denn wir wollten die Fähre um 14.30 Uhr nicht verpassen. Und so haben wir es geschafft, rechtzeitig in Halhjem am Fähranleger anzukommen.

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Es ist schon beeindruckend, was so alles auf diese Fähren passt.

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Abfahrt Halhjem

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Bjørnafjorden - Hordland

Diese großen Fähren, wir hatten die 2007 gebaute RAUNEFJORD, fahren mit LNG (liquified natural gas) und rauschen fast lautlos durch das Wasser.

Auch innen sind sie hell und licht gebaut, so dass man ohne Stress in 45 Minuten von Halhjem südlich von Bergen nach Sandvikvåg auf der Insel Stord kommt.

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Auf dem Bjørnafjord

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Aus den Wolken lachte uns bei der Überfahrt dieses Gesicht entgegen.

Am Südende der Insel Stord befindet sich eine imposante Verbindung von drei Brücken und einem unterseeischen Tunnel von 7,888 km Länge der 250 m unter dem Meeresspiegel verläuft.

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Stordabrua

Wir nahmen die 1.076 m lange Stordabrua und den Bømlafjordtunnel. Die Bømlabrua und die Spissøybrua verbinden Stord mit der Insel Spissøya und Siggjo. Diese Verbindung ist unter dem Namen „Trekantsambandet“ bekannt. Die Geschichte des Baus und der Konstruktion kann man hier in Englisch nachlesen:

https://en.wikipedia.org/wiki/Stord_Bridge

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In Haugesund fuhren wir zunächst zum Monument Haraldshaugen. Der 17 m hohe Granitobelisk wird von 29 kleineren Säulen gesäumt, von denen jede die historischen Provinzen repräsentiert. Das Monument wurde 1872, 1000 Jahre nach der ursprünglichen Reichsgründung an dem Platz errichtet, von dem es heißt, dass hier der König Harald Schönhaar begraben war. Die Errichtung wurde seinerzeit von der politischen Linken abgelehnt, weil Harald Schönhaar nach deren Meinung ein brutaler, autoritärer Eroberer war.

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Gegenüber Haraldhaugen liegt auf einer kleinen Insel das Leuchtfeuer Sørhaugøy oder Tonjer, dass ich hier beschrieben hatte: viewtopic.php?f=25&t=31573&start=60

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Im Jahr 2001 hatten wir hier auf dem Campingplatz mit dem Wohnmobil übernachtet, bei herrlichem Wetter – kalt aber klare Luft.

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Neben dem Zugang zum Campingplatz steht auf einem kleinen Hügel ein 3 m hohes steinernes Kreuz, das zum Zeichen der Christianisierung Norwegens dort errichtet wurde. Da es um 1846 auseinander brach, erhielt es zwei Leibbinden.

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Jetzt machten wir uns auf die Suche nach dem Hotel, die meine Frau so beschrieb:
„Diese entwickelt sich mehr oder weniger zur Odyssee, denn durch das komplizierte Einbahnstraßensystem fahren wir immer wieder daran vorbei. Der Stadtplan ist dabei auch keine große Hilfe. Nach einer halben Stunde haben wir es endlich geschafft, an das Hotel heranzukommen. Parkplätze gibt es allerdings nicht, jedenfalls nicht für uns, weil das Hotelparkhaus erstens besetzt ist und wir zweitens wegen unserer Dachbox nicht hineinpassen. Wir müssen auf einen öffentlichen Parkplatz ausweichen. Damit befassen wir uns dann später. Zuerst wird eingecheckt und auch hier bekommen wir unser gebuchtes Superior Zimmer erst, nachdem wir die Rezeptionistin auf diese Buchung hingewiesen haben. Sie wollte uns ein anderes Zimmer geben. Angeblich sei kein Zimmer mit Ausblick frei. Ich hatte bereits erwähnt, dass das mit dem Lesen in den Hotelrezeptionen so eine Sache ist. Letztlich klappt es aber dann doch und wir bekommen unser gebuchtes Zimmer mit Blick auf den Smedasund. Hier könnte man es problemlos einige Tage aushalten, so stilvoll und gemütlich ist es eingerichtet. Nachdem wir unsere Sachen raufgebracht haben, machen wir uns auf die Suche nach einem Parkplatz. Das klappt dann auch relativ schnell, wir müssen nur morgen noch einmal Parkgebühr nachzahlen, weil wir ja zwei Nächte hier verbringen, aber das ist ja auch kein Problem.“

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Unser Hotel

Zunächst blieben wir nach dem Abendessen, das hier wieder im Hotelpreis eingeschlossen war, noch in der wärmenden Sonne auf der Terrasse bei unseren abendlichen Getränken sitzen. Aber dann beschlossen wir, bei diesem schönen Abendlicht noch einen Fotospaziergang durch Haugesund zu machen.

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Am Smedasund

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Auf der gegenüber liegenden Seite lag eine kleine 1980 in Italien gebaute Yacht, die SALEE, die noch richtig schöne Formen aufweist – im Gegensatz zu den heutigen „floating Gin palaces“.

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Wie man sieht, findet das Leben hier draußen statt.

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Hübsche, gut erhaltene Holzhäuser hat Haugesund aufzuweisen …

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… ebenso Jugendstilhäuser.

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Das Denkmal der Heringsfischer …

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… und die Kirche von Haugesund.

Das Denkmal der Heringsfischer, offiziell „Fiskerne“, ist Haugesunds bekannteste Skulptur. Sie wurde vom Bildhauer Sofus Madsen 1920 geschaffen und am 24. Mai 1920 enthüllt. Finanziert wurde sie vom Reeder Botholf-Stolt-Nielsen als Geschenk für die Stadt Haugesund. Die Kosten betrugen 31.000 norwegische Kronen.

Die Entstehungsgeschichte der Skulptur ist wie folgt. Der Künstler Sofus Madsen hatte 1919 eine Ausstellung über seine Arbeiten in Haugesund. Unter diesen war auch eine Miniaturstatue der Fischer. Der Redakteur des Haugesunder Tagesblatt war der Ansicht dass diese Statue unbedingt für Haugesund angeschafft werden muss, da Haugesund aufgrund der Fischerei gegründet worden ist. Außerdem fehlten Haugesund Skulpturen und Statuen (es gab bis dahin nur ein einziges Abbild von Ludolf Eike). Der Redakteur rief zu einer Sammelaktion auf, um das notwendige Geld für die Statue zu beschaffen. Einige Tage später bekam der Redakteur einen Brief von Botholf Stolt-Nielsen, der damals der Parlamentsrepräsentant der Stadt war und zugleich der größte Schiffsreeder in Haugesund. Stolt-Nielsen wollte die ganze Statue finanzieren als Neujahr-Geschenk für die Bewohner von Haugesund.

Die Fischer sollten am 17. Mai 1919 (Nationaltag) fertig gestellt sein, aber aufgrund von Verzögerungen wurden die Fischer am 2. Pfingsttag 1920 (24.05.1920) enthüllt. Für Haugesunder symbolisieren die Fischer ihre Identität als Heringsstadt, wo die Fischer den Blick zum Meer richten und auf den Hering warten.

Diese Informationen habe ich seinerzeit von der Touristen-Information in Haugesund erhalten.

Wir gingen zurück zum Hotel und da sich am Himmel erste Schleierwolken zeigten, was kein gutes Wetterzeichen ist, verbrachten wir den Rest des Abends beim Sonnenuntergang auf unserem Zimmer.

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22.30 Uhr

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23.10 Uhr
Mal sehen, ob wir Morgen nach Utsira kommen.

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Die Fotos von der Fahrt sind wieder von meiner Frau.
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Fortsetzung folgt.
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Man kann sich jeden Tag ärgern, aber man ist nicht verpflichtet dazu!
Ronald
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