Beside the Road

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Re: Beside the Road

Beitragvon Kumulus » Di, 01. Okt 2019, 20:54

Gudrun hat geschrieben:Allerdings sind wir erst am 10.06. gestartet.



Am Pfingstmontag war ich noch bei meinen Freunden in Rognan und demzufolge in der Region unterwegs. Aber schau's wir mal!


Ein kleiner Fehler hat sich in meinem Reisebericht eingeschlichen; es muss natürlich Korgfjellet und Korgefjell heißen. Sorry
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Re: Beside the Road

Beitragvon Fjellpolo » Mi, 02. Okt 2019, 10:11

Eine tolle Fortsetzung! Richtig schön!
Und du hattest bisher gar keinen Regen! :D Dann ist es wahrscheinlich schwieriger mit dem Wohnen im Auto und darum herum...

Übrigens hatte ich mich schon gewundert, dass du doch täglich am Reisebericht weiterschreibst, weil du oben geschrieben hast, wir müssten uns gedulden, da du noch 2 Tage in Schweden wärst. Jetzt habe ich aber doch noch verstanden, was du mit 2 Tage in Schweden gemeint hast! :lol:

Gruß, Claudia
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Re: Beside the Road

Beitragvon Gudrun » Mi, 02. Okt 2019, 11:11

@Claudia: Wenn es zu schlimm wird mit dem Wetter weichen wir auf Hütten aus.

Grüße Gudrun
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Re: Beside the Road

Beitragvon Kumulus » Mi, 02. Okt 2019, 18:18

Fjellpolo hat geschrieben:Und du hattest bisher gar keinen Regen! :D Dann ist es wahrscheinlich schwieriger mit dem Wohnen im Auto und darum herum...



Das mit dem Regen kommt jetzt gleich mit dem nächsten Tag. Und da Campingurlaub häufig im Freien stattfindet, ist es immer schön, wenn es trocken ist und sogar die Sonne scheint.

Im Übrigen besteht das "Leben" im Caddy auch aus einer gewissen "Rödelei" mit dem Bettenbau und Rückbau. Alles, was im Weg liegt muss erst einmal auf die Vordersitze. Dann wird abends das Bett ausgeklappt und alles wieder zurück auf Bett gelegt. Morgens geht die Prozedur in umgekehrter Reihenfolge. Aber mit der Zeit übt man sich.

Und gleich geht's weiter.
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Re: Beside the Road

Beitragvon Kumulus » Mi, 02. Okt 2019, 18:22

5. Tag – 08. Juni 2019

Gestern noch T-Shirt, kurze Hose und Sandalen bei hochsommerlicher Hitze – heute Mütze, Schal und Handschuhe. So schnell kann das gehen. Es sind am Morgen 7 Grad, es regnet und es ist kalt.

Gut geschlafen habe ich trotzdem. Ich hätte mir zwar einen schönen Sonnenaufgang in den Bergen gewünscht und den Blick auf dieses Gipfelpanorama, aber so ist es mit den vielen großen und kleinen Wünschen – sie gehen nicht immer in Erfüllung.


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Gegen 07:30 Uhr lässt der Regen nach und geht in leichten Niesel über. Ich starte den Tag mit der wichtigsten Handlung – Kaffee!!! Der Spirituskocher braucht eine gefühlte Ewigkeit bevor die kleine Kasserolle Wasser heiß ist. In der Zwischenzeit habe ich meine Schlafstätte aufgeräumt, alle Klamotten wieder an ihren Platz bestellt und mein Frühstück vorbereitet.

Kaffeebecher in der einen Hand, Frühstücksstulle in der anderen. Improvisieren ist alles; vor allem bei diesem miesen Wetter. Der Nieselregen ist unangenehm – also Regenjacke und Türen immer gut geschlossen halten.

Schließlich komme ich kurz vor 09:00 Uhr vom Platz und fahre das Korgfjell wieder bergab nach Mo i Rana. In Dalsgrenda überlege ich noch, ob ich so dreist sein sollte, auf dem Yttervik-Camping-Platz eine kurze Pause zum Rasieren und Duschen einlegen sollte, fahre dann aber doch vorbei, weil ich das nämlich doch nicht ganz in Ordnung finde.


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In Mo i Rana folge ich der Empfehlung von Park4Night für einen weiteren Frühstücksplatz und finde das Freizeitgelände „Klokkenhagen“. Ein einfacher Sandplatz zum Parken, aber ein riesiger Erholungspakt mit unendlich vielen Picknick- und Grillplätzen, Fußball- und Volleyballplatz. Ein großes Gelände lädt zum Spaziergang auf unterschiedlichen Strecken (bis 3,7 km) ein. In der Nähe des Stellplatzes finde ich ein WC – sauber und makellos!! Sogar mit warmen Wasser. Ein perfekter Service.


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Ich unternehme einen kurzen Morgenspaziergang durch den Park und mache mich mittags auf den Weg zum „Bertelberget“, eine Empfehlung meiner Freunde aus Mo i Rana, die ich vor 2 Tagen getroffen hatte. Vom Berg soll man aus über 500 Metern eine phantastische Aussicht auf Mo i Rana und den Ranfjorden haben.


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Die Fahrt ins Fjell hinauf über eine schmale Straße mit unendlich vielen Serpentinen ist atemberaubend schön. Aber schließlich befinde ich mich 521 Meter ü. M. und leider wieder in den Wolken. Schade – denn von dem schönen Blick auf Mo i Rana ist hier nicht viel zu erreichen. Alles im Nebel der Wolken verschwunden.


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Aber es ist eine tolle Landschaft hier oben – die Trampelpfade deuten darauf hin, dass man hier auch sehr gut wandern kann. Und wahrscheinlich gibt es hier oben die besten Blaubeeren ins ganz Helgeland. Leider nur nicht jetzt – falsche Jahreszeit.


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Nach einer kurzen Pause fahre ich nach Mo i Rana zurück, mache kurz eine Besorgung im Rema 1000 und gehe von dort zu Fuß zum Havmannen, eine 11 Meter hohe Granitskulptur des englischen Bildhauers Antony Gormley (geb. 08.1950), die im Ranfjord steht und der Stadt den Rücken zudreht, um in den Fjord hinaus zu blicken. Sie wurde im Rahmen des Kulturprojektes „Skulpturlandskap Nordland“ geschaffen und am 06. Mai 1996 enthüllt.


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Zu meiner Überraschung und Freude findet dort genau zu diesem Zeitpunkt eine Hochzeit statt mit dem Bürgermeister der Stadt Mo i Rana, Geir Waage und natürlich dem Brautpaar, Familie und Gäste. Das Brautpaar wird mit einer Ponykutsche vorgefahren und nach einem Cello-Solo einer jungen Künstlerin beginnt der Bürgermeister auch sogleich mit dem Zeremoniell. Im Hintergrund mit dem Tablet in der Hand verfolgt ein Wedding-Planer das Geschehen. Und statt Reis und Konfetti wird das neue Paar mit Seifenblasen bejubelt.


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Nachdem die Hochzeitsgesellschaft verschwunden ist mache auch ich mich wieder auf den Weg in Richtung Norden. Also zurück zur E 6 und immer in Richtung Narvik.


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Auf halber Strecke zwischen dem Polarsirkelsenter und Mo i Rana begebe ich mich auf die Spuren der Geschichte und besuche in der Nähe von Dunderland die Reste eines Kriegsge-fangenenlagers aus dem 2. Weltkrieg, wo 13.000 sowjetische Kriegsgefangene während des Krieges als Sklaven für den Bau der Nordlandbahn eingesetzt wurden.


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Die norwegische Straßenbauverwaltung und das Bauunternehmen hatten sich im Zuge des Neubaus der E6 bereit erklärt, den Weg zu dem Kriegsgefangenenlager zu schaffen. Es soll schließlich vom Helgelandmuseum restauriert und der breiten Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden. An der E6, an der sich das Lager befand, ist bisher nur ein Hinweisschild vorhanden. Das Helgelandmuseum will nun in Dunderlandshagen den Wald roden, damit die Überreste sichtbarer werden. Die Camps liegen an einer Forststraße direkt an der E6 in Dunderlandsdalen. Das Gefangenenlager in Dunderlandshagen soll eines der besterhaltenen in Europa werden. Der Grund, warum es heute noch besteht, ist die Tatsache, dass der Landbesitzer nicht das Herz hatte, die Überreste zu entfernen.


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Bei meinem Besuch ist alles stark beschädigt und überwuchert. Trotzdem kann man die Überreste gut sehen. Mir läuft ein Schauder über den Rücken und tief bewegt kehre ich schließlich zu meinem Auto zurück.


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Der Rest des Tages ist schnell erzählt. E6 bis zum Polarsirkelsenter, kurzer Spaziergang zur Weltkugel, einen Kaffee und Touristen begaffen. Interessant sind Busreisegesellschaften, deren Gäste nach dem Besuch am Polarkreis mit einem Gläschen Sekt anstoßen dürfen – eine nette Geste des Reiseveranstalters! Aber Sekt aus Pappbechern?? Mein Ding ist das nicht.


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Den Abend verbringe ich bei meinen Freunden in Rognan auf der Terrasse am Grill bei einer Bierprobe und wundere mich, dass es kurz nach Mitternacht immer noch taghell ist. Ich habe überhaupt kein Zeitgefühl. Jetzt aber „husch, husch ins Bett“, um am Morgen doch noch ein wenig geschlafen zu haben.


Morgen geht's dann mal wieder ins Fjell.

Schönen Abend allerseits und Danke für das Interesse
Martin
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Re: Beside the Road

Beitragvon Gudrun » Mi, 02. Okt 2019, 18:43

Wie immer spannend.

Warum musstest Du Dein Bettzeug tagsüber wegräumen? Wir lassen immer alles liegen, Decke drüber und darauf das, was nachts nach vorn muss. Das ist im Alhambra mit eingebauter Liegefläche nicht mehr viel. Darunter können wir eigentlich alles verstauen. Verdunkelung kommt in ein Gepäcknetz, das wir unter dem Himmel eingezogen haben.

Grüße Gudrun
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Re: Beside the Road

Beitragvon Voronwe » Mi, 02. Okt 2019, 18:53

Sehr schön, da reise ich doch gerne wieder mit
Kumulus hat geschrieben:
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Ah, sollte ich mir merken, wenn ich mal Plüschfische brauche. Und bei den schwarzen Türkneufen (?) hatte ich zuerst gedacht, daß es Glasaugen seien :shock: (kommt davon ,wenn man die Bilder nur klein auf dem Handy sieht)
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Re: Beside the Road

Beitragvon Kumulus » Mi, 02. Okt 2019, 18:56

Gudrun hat geschrieben:Warum musstest Du Dein Bettzeug tagsüber wegräumen?




Das ist reiner Snobismus von mir; ich möchte tagsüber die Sitzbank als Sitzbank nutzen können (gebraucht habe ich sie bisher aber noch nie). Und hinter der Sitzbank, also unter dem Bett sind meine Klamotten und wenigen Vorräte. Bis auf das Bier - das steht immer griffbereit hinter dem Fahrersitz :D

Ich denke, ich werde mein System noch mal optimieren müssen, wenn ich im kommenden Jahr nach Island fahre.
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Re: Beside the Road

Beitragvon Gudrun » Mi, 02. Okt 2019, 19:04

Ah, ich sehe gerade, dass Du die Rücksitzbank drin hast. Die Rücksitze durten bei uns nicht mit. So müssen wir mit den Vordersitzen vorlieb nehmen. Das Amaturenbrett verwandelt sich dann in den Frühstückstisch. Aber genug von diesem Thema. Das lenkt von Deinen spannenden Reisebericht ab.

Grüße Gudrun
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Caddy und Beside the Road

Beitragvon Mainline » Mi, 02. Okt 2019, 20:07

Hallo Martin,
vielen Dank für deinen Reisebericht. Das mit dem Caddy ist ja (mit Ausnahme der Farbe :twisted: ) ein coole Sache. Da bist Du voll im Trend, Stichwort #vanlife . Wenn Dir das Konzept zusagt, gibt es noch viele praktische Kleinigkeiten, die das Leben im Auto angenehmer machen. Bei den Dieselmotoren lässt sich der serienmäßige Zuheizer recht einfach zu einer Standheizung aufrüsten. In Sachen Stauraum haben bei uns im T5 die Fenstertaschen für deutlich mehr Ordnung und weniger Umräumen gesorgt.

Island steht bei uns auch noch einmal auf der Liste. Aktuell hat es uns spontan nach Sardinien verschlagen. Freitags Fähre gebucht und Sonntag übergesetzt :D

Ich freue mich auf die Fortsetzung des Reiseberichts.
Viele Grüße,
Gerhard
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Re: Beside the Road

Beitragvon Fjellpolo » Mi, 02. Okt 2019, 20:09

Gudrun hat geschrieben:Ah, ich sehe gerade, dass Du die Rücksitzbank drin hast. Die Rücksitze durten bei uns nicht mit. So müssen wir mit den Vordersitzen vorlieb nehmen. Das Amaturenbrett verwandelt sich dann in den Frühstückstisch. Aber genug von diesem Thema. Das lenkt von Deinen spannenden Reisebericht ab.

Grüße Gudrun


Finde ich auch sehr interessant zu lesen, wie man im Auto Urlaub macht! Machen wir irgendwann vielleicht auch mal - gerade wenn man so weit in den Norden fährt ist es schön, flexibel zu sein und nicht immer freie Hütten suchen zu müssen!
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Re: Beside the Road

Beitragvon KaZi » Do, 03. Okt 2019, 10:34

Danke für den super Bericht. Wie immer schöne Fotos und sehr interessant. Bin gespannt wie es weiter geht. :D
Gruß Karsten


https://www.kazis-seite.de
"Optimismus ist, bei Gewitter auf dem höchsten Berg in einer Kupferrüstung zu stehen und »SCHEISS GÖTTER!« zu rufen." (Terry Pratchett)
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Re: Beside the Road

Beitragvon syltetoy » Do, 03. Okt 2019, 18:07

Einfach toll....schön zu lesen und super Fotos dazu, freue mich auf die Fortsetzung :D
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Re: Beside the Road

Beitragvon Kumulus » Do, 03. Okt 2019, 19:57

6. Tag – 09. Juni 2019 (Pfingsten)

Trotz der nächtlichen Helligkeit habe ich gut geschlafen. An diesem Pfingstsonntag geht’s nicht in die Kirche, sondern ins Fjell. Ich will in der Kommune Beiarn am Ramskjellvatnet zu einem kleinen Wasserfall wandern, der vom Ramskjellvatnet in den tiefer gelegenen Litlevatnet fließt.


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Schon die Anfahrt über den Fv812 und 813 ist wunderschön. Sumpfige Hochebenen mit kleinen Birken mit ihrem noch sehr zartem Grün. Im Hintergrund die schneebedeckten Gipfel des Saltfjellet. Grandios !!


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Hinter dem 518 Meter langen Reinhornheiatunnel überrascht mich eine kleine Rentierherde, die vermutlich zu diesem frühen Morgen auch nicht mit Besuch gerechnet hat. Auf alle Fälle werde ich argwöhnisch bestaunt.


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Wie auf ein geheimes Komando preschen die Tiere plötzlich davon und sind in sekundenschnelle verschwunden.


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Dafür kommen um die nächste ”Ecke” wieder Schafe. Und wie es sich gehört, ist natürlich auch ein ”Schwarzes Schaf” darunter. Und die Landschaft bleibt weiterhin traumhaft schön.


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Ich parke mein Auto am Litlevatnet und mache mich gleich auf den Weg zum Wasserfall, den ich bereits vom Startpunkt aus sehen kann.


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Zunächst über eine kleine Holzbrücke. Wild unter mir strömt die Gjeddåga ins Tal. Ich folge dem Trampelpfad zunächst auf den Gipfel des 336 Meter hohen Lillevasshågen.


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Danach ist Schluss mit Lustig – der Trampelpfad führt nicht weiter und das Gelände talabwärts ist extrem sumpfig. Ich muss also wieder umdrehen und den Hinweg zurück nehmen. Auf halber Strecke versuche ich noch ein Stück am Ufer des Litlevatnet zu laufen, doch ein ”Schneebrett” versperrt mir eine sichere Wanderung. Ich gebe also meinen Versuch auf und gehe zunächst zurück zum Ausgangspunkt und dann auf dem Schotterweg zum Ramskjellvatnet und zum Top von dem kleinen Wasserfall.


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Die Sonne brennt so heiß und wird von den Felsen so stark reflektiert, dass ich Jacke und Sweatshirt ausziehe. Hier oben ist es schon super schön. Unweit vom See steht eine kleine Schutzhütte mit Grillplatz, Feuerstelle und ein niegelnagelneues Plumpsklo direkt an einem Parkplatz. Eine ideale Location für Park4Night. Allerdings ist dieser Platz sehr weit vom Schuss und der Weg hier hinauf ist mühsam und spritfressend. Aber die Gegend ist grandios. Vor allem, wenn, wie heute, die Sonne scheint.


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Das mit der Sonne soll aber nicht so bleiben; für 15:00 Uhr soll es laut Wettervorhersage regnen.
Ich fahre vom Beiarnfjell zurück in den kleinen Ort. Auf der Straßenkarte suchend finde ich den Hinweis auf zwei weitere Sehenswürdigkeiten in dieser Region:
- die Høyforsmoen Kapell und
- eine Grotte
Die Kapelle ist schnell gefunden. Als ich dort mit dem Fotoapparat aus dem Auto aussteige werde ich von einem älteren Pärchen argwöhnisch beobachtet. Erst als sie selber feststellen ”der will ja nur fotografieren” fahren sie mit ihrem Auto davon.


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Ich mache meine obligatorischen Fotos und fahre weiter zur angeblichen Grotte, die auch kurze Zeit später vom Fv 494 (jetzt 7454) aus und nach Überquerung der Gåvdesåga ausgeschildert ist. 3 Kilometer vom Fylkeweg den Berg hinauf, dann über einen reißenden Fluss (nämlich die Gåvdesåga) und schon steht dort das bekannte ”P” für Parkplatz. Und von hier gibt es keinerlei weiteren Hinweise auf die Grotte. Eine große Tafel weist mich auch den ”Gamle Gråtådalsveien” hin, der sich über 15 Kilometer als alte Passstraße erweist. Auch ein Bild von der Grotte ist zu sehen. Aber keine Hinweise auf Entfernung und Richtung bzw. Wanderweg.



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Ohne Vorbereitung und ohne weiteren Informationen muss ich diese Tour nicht antreten. Auch nicht zur Grotte, die vermutlich doch noch ein ganzes Stück weiter zu finden wäre. Ich mache mir Notizen für ein späteres Mal.


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Ich fahre zurück nach Beiarn und nach Moldjord, einem kleinen Ort am Beiarnforden – aber völlig unspektakulär.


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Nun kommt der versprochene Regen – nach einigen Sekunden mit nur wenigen Tropfen schüttet es aus allen Wolken. Ich entscheide mich für den Rückweg zu meinen Freunden in Rognan. Auf dem Weg zurück mache ich trotz des Regen einen kurzen Stopp an der Savjord Stabkirche; ein verkleinerter Nachbau der Stabkirche von Gol, den ein emsiger Tüffler in dreijähriger Arbeit errichtet hat. Hat er gut gemacht! Sie wurde 2009 vom Bischof von Sør-Hålogaland geweiht und zur Nutzung freigegeben; sie bietet 25 Personen Platz.


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Am Abend mache ich mit meinen Freunden eine Sightseeing-Tour nach Schweden zu einer Elch- und Rentiersafari, in das Junkerdal

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und vor allem an die durch die Schneeschmelze stark strömende Saltelva, die streckenweise zu einem wild tosenden Gewässer wird.


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Auf dem Rückweg noch ein Blick in das 1923 eröffnete Hotel Storjord, dem kleinsten Hotel Norwegens. Liebevoll im alten Stil restauriert, bietet es 4 Doppelzimmer und eine Kammer.


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Re: Beside the Road

Beitragvon Gudrun » Do, 03. Okt 2019, 20:14

Die Ecke um Rognan haben wir noch nicht erkundet, obwohl Du mit Deinen mehrfachen Berichten immer neugierig machst. Vielleicht beim nächsten Mal? Anregugn genug ist eigentlich da.

Grüße Gudrun
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