Baltikum - die Sommer-Schnupper-Tour

Schweden, Finnland, Svalbard, ...

Re: Baltikum - die Sommer-Schnupper-Tour

Beitragvon Gudrun » Fr, 15. Nov 2019, 7:58

@Dixi: Der Weg ist das Ziel. Wir haben uns in diesem Jahr entlang der schwedischen Ostseeküste und dann der Finnisch-norwegischen Grenze 12 Tage bis Kirkenes genommen.
Die Fähre Tallin-Helsinki ist nicht wesentlich billiger als Sassnitz-Trelleborg.

Grüße Gudrun
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Re: Baltikum - die Sommer-Schnupper-Tour

Beitragvon Dixi » Fr, 15. Nov 2019, 19:01

Hallo Gudrun,
ja klar man kann bummeln, gen Norden...
Du hast von "Anfahrtsweg" geschrieben und wenn der Norden das Ziel ist und man nicht gerade 6 Wochen Urlaub hat dann würde ich eher eine andere Route wählen. Aber es gibt ja zig "Anfahrtswege".
Man kann auch durch das Baltikum gen St. Petersburg und auf der russischen Seite nach Murmansk und gen Kirkenes :roll:
Bestimmt noch spannender :D
Nichts für ungut
Viele Grüße
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Re: Baltikum - die Sommer-Schnupper-Tour

Beitragvon Mainline » So, 17. Nov 2019, 17:47

Irgendwann werden wir von der Sonne geweckt, denn es wird warm im Bus. Wir frühstücken gemütlich und beschließen, auch wegen des schönen Wetters, einen weiteren Tag hier in Dreverna mit faulenzen zu verbringen. Ich lege das neue Solarpanel in die Sonne, denn ein paar Amperestunden tun der Batterie bestimmt gut. Immerhin lief die Kühlbox schon die 24 Stunden auf der Fähre durch.

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Mittags schlendern wir durch das kleine überschaubare (ehemalige) Fischerdorf. Inzwischen hat der Wind kräftig zugelegt, sodass wir uns in den Windschatten vom Bus setzen müssen. Weil der Wind in der Nacht noch heftiger werden soll, machen wir das Dach von unserem Bus lieber zu.

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Zur Kurischen Nehrung

Offenbar bin ich heute Morgen mit meinem Wunsch zu Duschen etwas zu früh für die Rezeption, denn entgegen der Zusage ist niemand zum Aushändigen des Schlüssels da. Zum Glück sind zwei Kabinen unverschlossen, so steht meiner Morgendusche doch nichts im Wege.

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Wir verlassen den Campingplatz in Deverna und machen uns auf zur Kurischen Nehrung. Dazu müssen wir in Klaipeda mit einer Fähre übersetzen. Wir bezahlen einmalig 12,30 Euro für Hin- und Rückfahrt, denn auf der anderen Rückfahrt findet keine Kontrolle mehr statt.

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Zunächst schauen wir uns nördlich der Anlegestelle um. Dort befindet sich ein Delphinarium und ein Apuarium, welche wir jedoch nicht besuchen. Am Weg zum Strand weisen Schilder auf die bestehende Gefahr durch Zecken hin. Die verbogenen Kiefern lassen bereits ahnen, wie kräftig hier der Wind wehen kann. Kurz darauf bläst er uns am Strand direkt ins Gesicht. Auf dem Meer sind ordentlich Wellen zu sehen und der Wind pustet Sand durch die Luft. Es ist hart an der Schmerzgrenze, besonders für kurze-Hosen-Träger wie mich.

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Die Reise geht auf einer sehr kurvenarmen Straße weiter in südliche Richtung. An einer Mautstation müssen wir 20 Euro für die Fahrt in den Nationalpark entrichten. Links Bäume, rechts Bäume und die vielen Stichstraßen sind mit Schlagbäumen gesperrt. Parkplätze gibt es nur alle paar Kilometer für jeweils 5 bis 10 Autos. Die sind schnell belegt, somit ist parken, um an den Strand zu kommen oder in dem beschaulichen Ort ‚Nida‘ spazieren zugehen, zunächst schwierig.

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Auf die Dünen

Wir fahren eine Runde durch den Ort, finden einen Parkplatz an der Zufahrtsstraße und laufen die knapp 2 km zur fast größten Düne Europas (die Größte ist in Frankreich). In dem tiefen weichen Sand ist es recht anstrengend. In der Nähe unseres Ziels stoßen wir dann auf eine neue geteerte Straße, die zu einem kleinen Parkplatz an der Aussichtsplattform der Düne führt. Die war auf dem I-Pad wohl nicht zu erkennen, – ohne weiter rein zu zoomen.

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Auf der Düne herrscht auch ein wildes Lüftchen. Unser Blick geht rüber nach Russland, ist ja sozusagen in Spuckweite. Ansonsten, nun ja, Sand halt; mit Bäumen, um die Düne am Wandern zu hindern, Blick zur Ostsee, Skulptur ‚Gegen den Wind‘ (soll Jean-Paul Sartre darstellen), Blick runter nach Nida und auf’s Haff. Vielleicht sieht es von unten beeindruckender aus? Nein, tut es nicht, jedenfalls nicht vom Nidaschen Hafen aus.

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In einem Fischladen kaufen wir geräucherten Barsch, der zusammen mit einer Kaviarstange aus dem Supermarkt unsere heutige Mahlzeit bildet. Nach einer ausgiebigen Pause suchen wir jetzt einen Platz für die Nacht. Der einzige Campingplatz auf der Nehrung hat uns nicht zugesagt, zu eng und ungemütlich. Wir halten noch mal, um einen letzten Blick auf die tosende Ostsee zu werfen, denn man kann sie an der Straße deutlich hören! Aber wir kommen nur bis an den Rand der Düne, dann haut uns der Wind fast um und der Sand peitscht ins Gesicht. Nach einem schnellen Foto flüchten wir vor dem spärlich einsetzendem Regen in den Bus.

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Ein paar Kilometer weiter auf Höhe des Abzweig nach Pervalka steht ein Hinweis zu einem gebührenfreien Parkplatz. Den schauen wir uns an – fast leer, von der Straße nicht einzusehen, hier bleiben wir über Nacht! Wir trinken Kaffee, genießen Plunderteilchen und beobachten die unverdrossenen Strandgänger, die aber alle baldigst den Rückweg antreten. Es weht immer noch eine recht steife Briese.


Noch eine Düne

Das Wetter ist etwas weniger stürmisch, nachts hat es mal geregnet, aber jetzt scheint wieder die Sonne. Wir frühstücken spät und ausgiebig, sind erst um 11 Uhr startklar und kommen bis Juodkrante. Dort schlendern wir an der Promenade entlang und sehen uns die restaurierten alten Häuser an.

Mittags essen wir im Restaurant gebackene Makrele mit Salat und Fischfrikadellen mit Kartoffelpüree und Salat. Beides sehr lecker und ausreichend für uns. 21,20 € bezahlen wir für alles, also ganz normale Preise.

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Wieder am Bus stelle ich fest, das mein Autoschlüssel abgebrochen ist… so was blödes! Die Gelenkverbindung vom Schlüsselbart zur Fernbedienung ist gebrochen. Sicherheitshalber tauschen wir gleich mal unsere Schlüssel, denn die Frau fährt im Urlaub nicht selbst und muss den Bus ja nur mit der Fernbedienung öffnen bzw schließen können.

Am Nachmittag fahren wir noch mal zurück zu einer anderen Sanddüne. Das Parken ist kostenlos, aber der Weg zur Düne ist kostenpflichtig, 2,- € pro Person. Dafür können wir angenehm auf Holzstegen laufen – zumindest im anfänglichen Teil. Dann kommen die sandigen unbefestigten Abschnitte, mit momentan solch heftigem Wind, dass es wieder auf der Haut prickelt. Am Ende der freigegebenen Strecke sieht man das Haff, die Dünen und in der anderen Richtung die Ostsee. Der Wind bläst den Sand hoch, es knirscht zwischen den Zähnen. Am eingezäunten Ende schießen wir schnell ein paar Fotos, dann kämpfen wir uns, den Wind gegen uns, zurück zum Bus.

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So, jetzt wollen wir ein Eckchen für die Kaffeepause finden… Auf Google maps finden wir eine Straße am Ostseeufer entlang, das testen wir aus. Es ist tatsächlich eine Straße mit Zugangsmöglichkeiten zum Strand, hauptsächlich für die Radfahrer gedacht, aber wir halten am Rand. Zuerst der obligatorische Gang zum Strand, wo wir Fotos machen, nach Bernstein suchen (und klitzekleine Bröckchen finden) und mit den Wellen spielen. Während unserer Kaffeepause am Bus schaut sogar die Polizei vorbei, denn Übernachten ist hier trotz der vielen verlockenden Plätze nicht gestattet.

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Also werden wir nach einem anderen Übernachtungsplatz Ausschau halten. Der angedachte Platz in der Nähe des Fähranlegers ist nicht zum Parken über Nacht freigegeben. Dafür können wir noch mal am Strand ein paar Fotos machen. Wenn wir jetzt zurück fahren, ist erneut die Maut fällig. Also suchen wir weiter, fahren verschiedene Punkte an, sehen zwischendurch wieder die Polizei und landen schließlich an einem Aussichtsparkplatz mit Blick auf die Ostsee. Leider direkt an der Straße, aber hier dürfen wir wenigstens parken. Also bleiben wir. Bisher stehen wir hier auch ganz alleine und so viel Verkehr wird von der Fähre jetzt auch nicht mehr kommen.
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Re: Baltikum - die Sommer-Schnupper-Tour

Beitragvon Kumulus » Mo, 18. Nov 2019, 9:19

Die Stein-Schafe sind ja wirklich nett !! Und so genügsam !

Danke für diese tolle Fortsetzung.
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Re: Baltikum - die Sommer-Schnupper-Tour

Beitragvon syltetoy » Mo, 18. Nov 2019, 18:50

Wieder tolle Fotos !
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Re: Baltikum - die Sommer-Schnupper-Tour

Beitragvon KaZi » Di, 19. Nov 2019, 10:29

Also mit Parkplätzen scheint es ja komplizierter als in Norge zu sein. Wieder sehr informativ und schöne Fotos, danke. :D
Gruß Karsten


https://www.kazis-seite.de
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Re: Baltikum - die Sommer-Schnupper-Tour

Beitragvon Mainline » Mi, 20. Nov 2019, 19:30

Zurück nach Klaipeda

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Mit der 10 Uhr Fähre verlassen wir die Kurische Nehrung. In Klaipeda wollen wir uns zunächst das historische Postamt ansehen. Wir können direkt davor parken und einen Parkschein lösen. Das Postgebäude ist im Jahr 1893 für die Deutsche Reichspost in Ostpreussen eröffnet worden und noch heute wirklich sehenswert. Von Außen roter Backstein und im Postraum sind die Verzierungen, Wandverkleidungen und Verkaufsschalter der Ursprungsjahre zu sehen. Ein interessanter Ort, welchen wir ganz ohne Eintrittskarte ansehen können, denn die Poststelle ist noch heute in Betrieb!

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Am Danès Park stellen wir den Bus am Straßenrand ab und gehen Richtung Altstadt. Im Fluss liegt ein mächtiges Segelschiff, welches ein Restaurant beherbergt. Das Schiff ist nach dem 2. Weltkrieg als Reparationsleistung Finnlands geliefert worden und wurde als Schulschiff eingesetzt. Die Restaurierung liegt zwar erst 6 Jahre zurück, aber am Rumpf sind schon wieder deutliche Zersetzungsspuren zu erkennen.

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Wir gehen rüber zur anderen Seite am Theater vorbei und den alten Speichern durch die Gassen. Die sind alle mit Kopfsteinplaster versehen, auch die Bürgersteige, da muss man etwas aufpassen, sonst stolpert es sich gar zu einfach. In einer kleinen Bäckerei, die hauptsächlich Pralinen herstellt, kauft die Frau einem Baumkuchen ähnliches Gebäckstück, das recht teuer ist, aber total lecker! Es folgt ein kleiner Rundgang in der Altstadt, dann wollen wir endlich ins Landesinnere.

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Nach Osten

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Auf der Autobahn geht es überwiegend schnurgerade ohne größere Höhen durch die sonnige Landschaft nach Osten in Richtung Kaunas und Vilnius. Auf dem Randstreifen begegnen uns Fußgänger, Radfahrer, Traktoren und Störche. Völlig unerwartet wird auf einmal das Ende der Autobahn angekündigt. Dann eine Geschwindigkeitsbegrenzung und das Schild Autobahnende. Kurz darauf kreuzt ein Feldweg die Fahrbahn, dann beginnt wieder die Autobahn.

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Bei Kaunas herrscht viel Verkehr und es gibt Stau. Weil das Wetter nicht so dolle ist, fahren wir weiter und suchen uns einen Platz für die Nacht. Nach zwei freien Übernachtungen wäre ein Campingplatz nicht schlecht. Am Ilgis See befindet sich laut Park4Night App ein Platz, der mit 5 Sternen bewertet ist. Nun ja, die Anforderungen für große Wohnmobile, - ich sage jetzt nicht die „weißen“, denn die meisten Calis fahren ja auch unbunt durch die Gegend - , beschränken sich oft auf einen ebenen geschotterten Platz und Stromanschluss. Das ist hier zwar gegeben, aber erfüllt nicht ganz unsere Vorstellungen.

Der nächste Platz bei Gratiškes ist da schon etwas besser. Wir mussten uns etwas durchfragen, bis den Anwesenden klar war was wir wollten. Entgegen der Berichte von anderen Reisenden, sprach hier niemand der vielen Leute englisch. Das sollte übrigens auf der weiteren Reise so bleiben. Junge Leute bis 25 Jahre können Englisch, ältere Menschen eher nicht.

Als plötzlich jemand über die große Wiese flitzte und die Sanitärräume aufschloss, haben wir das als erfolgreiche Anmeldung interpretiert und uns auf der großen Wiese einen Platz gesucht. Die Katze kommt auch gleich zur Begrüßung und ist sehr neugierig. Später essen wir unsere Makrele mit Brot und Salat und zum Nachtisch gibt es das Gebäck aus Klaipeda, hmmmm! Genau richtig zum Kaffee. Zwischendurch tröpfelt es ein wenig vom Himmel, aber nix aufregendes. Das Dach ist offen und die Türen auch. Da wir die einzigen Gäste sind, stehen uns Duschen und Toiletten exklusiv zur Verfügung. Nach einer schönen heißen Dusche lassen wir den Tag ausklingen.

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Re: Baltikum - die Sommer-Schnupper-Tour

Beitragvon Mainline » So, 24. Nov 2019, 11:19

Wasserburg Trakai

Es regnet den ganzen Morgen und wir trödeln etwas rum. Gestern Abend kam niemand zum kassieren, also fahren wir jetzt zu einem Wohnhaus, wo uns schon eine ältere Dame auf der Treppe erwartet, um 15 Euro zu kassieren.

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Nicht weit von unserer Übernachtung befindet sich die Wasserburg Trakai, welche zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Litauen gehört. Sie liegt sozusagen auf dem Weg und das Wetter ist ja wie gemacht für ein Gebäude umgeben von Wasser… Vor Ort sind viele Besucher unterwegs, mit vom Wind verbogenen Schirmen, wehenden Regenumhängen und ausgebeulten Jacken, weil sie ihre Fotoapparate darunter vor Nässe schützen wollen. Bei strömenden Regen umrunden wir die Burg, die heute anscheinend nicht so stark besucht ist. Auf dem Weg zum Bus kauft die Frau warme Piroggen zum Mittagessen und verschwindet dann in den Souvenirläden.

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Vilnius

Wir fahren weiter zur Altstadt von Vilnius. Der zuerst ausgewählte Parkplatz ist eine Baustelle, aber in einer Seitenstraße können wir günstig parken.

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Wir tippeln los und wollen zur Touristinformation, da gibt es Stadtpläne und Prospekte. Gesagt, nicht getan, das Ding hat zu! In der Hauptstadt Litauens wird in der Haupturlaubszeit die Touristinformation über Mittag für eine Stunde geschlossen,- es sei Ihnen gegönnt. Leider ist noch nicht mal irgendwo ein Stadtplan in Sicht. Daher machen wir uns etwas planlos auf den Weg durch die Altstadt.

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In einem Supermarkt wollen wir uns als Imbiss frische mit Obst gefüllte Piroggen holen. Leider kann uns niemand etwas zur Füllung sagen, denn englisch ist mal wieder Fehlanzeige. Lediglich die Kassiererin klärt die Situation, indem sie heftig mit dem Kopf nickt und die Teile durch die Kasse zieht. Macht dann 2,80 Euro. Beim Essen stellen wir fest, dass ihr Kopfnicken offenbar nicht unserer Frage nach süßem Inhalt galt….

Wie schon in Klaipeda und auf der Nehrung sind auch hier in Parkanlagen, an öffentlichen Plätzen und Parkplätzen häufig Dixi Klos aufgestellt. Bezüglich Sauberkeit hat ja bestimmt schon jeder schlechte Erfahrungen mit den Dingern gemacht. Aber hier ist das ganz anders. Die Toiletten sind sehr sauber, haben immer Toilettenpapier, häufig auch Seife und fließend Wasser. Wir sahen auch immer wieder Servicefahrzeuge bei der Reinigung.


Übernachtung am See

Nach unserem Stadtrundgang verlassen wir Vilnius in Richtung Norden. Nach etwa 40 Kilometern weiter suchen wir dann einen Übernachtungsplatz am See. Den erreichen wir über die erste Gravel Road des Urlaubs und einer Fahrt durchs Unterholz.

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Jetzt stehen wir unmittelbar am Wasser, haben eine Feuerstelle und sogar Tisch und Bänke. Der schon seit vier Tagen andauernde kräftige Wind sorgt in den Bäumen für eine gleichmäßige Geräuschkulisse. Am Abend kommt ein junger Mann zu uns ans Seeufer und fragt mich, wie wir denn diesen Platz gefunden hätten. Er ist etwas erstaunt uns hier anzutreffen. Eigentlich wollte er und seine Freundin hier Zelten, aber für seinem BMW sind die letzten 40 Meter nicht passierbar. Sie wollen ihr Zelt jetzt auf eine kleine Wiese abseits vom Seeufer aufbauen.

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Re: Baltikum - die Sommer-Schnupper-Tour

Beitragvon Gudrun » So, 24. Nov 2019, 11:30

Jetzt bin ich aber froh, dass Du uns Leser nicht vergessen hast. Schade, dass dieser Tag vom Wetter her so wenig gepasst hat. Danke für Deine Mühe.

Grüße Gudrun
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Re: Baltikum - die Sommer-Schnupper-Tour

Beitragvon syltetoy » So, 24. Nov 2019, 17:18

Da sind wieder informative Geschichten dabei und wie immer tolle Fotos.
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Re: Baltikum - die Sommer-Schnupper-Tour

Beitragvon Mainline » Mi, 27. Nov 2019, 21:01

Schnell die Fortsetzung, bevor hier das Licht ganz aus geht.... :wink:


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Die Sonne scheint, aber es ziehen auch recht flott Wolken über den Himmel, denn es weht immer noch ein starker Wind. Draußen frühstücken ist trotz Sonne nicht möglich, denn alles wird vom Tisch geweht. Also bleiben wir im Bus sitzen und gucken zur offenen Schiebetür raus.

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Unsere Route führt laut Karte über gepunktete und weiße Straßen, also Schotterstraßen und kilometerlange Waldwege. Bei (seltenem) Gegenverkehr weicht ein Fahrzeug zwischen die Bäume aus, dann geht es flott weiter. Manchmal tut sich eine Lichtung auf, wo dann zwei Wege kreuzen. Verkehrsschilder erinnern ab und zu daran, dass es sich tatsächlich um öffentliche Straßen handelt.

Für die Mittagspause finden wir auf der Karte eine gepunkteten Straße mit Zeltsymbolen am Ende. Das probieren wir aus und voila, ein nettes Eckchen mit Seeblick und Picknickgarnitur wartet am Ende des Waldweges auf uns. Diese Plätze sind für Wasserwanderer angelegt und in Litauen weit verbreitet. Zur Seeseite weist jeweils ein großes Schild auf den Zeltplatz hin, aber auf der Straßenseite fehlt jede Beschilderung. maps.me ist übrigens bei der Suche nach diesen Plätzen eine sehr hilfreiche App :-)

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Tanken

Zum Wochenende fallen in Litauen die Kraftstoffpreise, also steuern wir eine Tankstelle an. Beim Tanken wird mir allerdings an der Zapfsäule ein viel höherer Preis angezeigt. Kontrollblick zur Preistafel, - hmm, da steht der günstige Preis. Meine Zweifel verfliegen, als ich die Quittung in der Hand halte: Abgerechnet wird der hohe Preis, von dem jedoch ein Rabatt abgezogen wird. Unterm Strich also alles in Ordnung.

Zum größten See Lettlands

Es ist nicht mehr weit zur lettischen Grenze bei Subate. Dort konsultieren wir Karten und Prospekte. Wir beschließen weiter an den See Lubans in Richtung Nordosten zu fahren und unterwegs noch ein paar Störche zu fotografieren.

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Störche sehen wir glücklicherweise mehrere und können diese auch im Bild festhalten. Ein paar Kraniche fliegen auch davon und nach etwas ermüdenden 'gelben' und einer flotteren ‚roten‘ Straße, landen wir wieder auf einer ‚weiße' Straßen ohne Teer. Die sind staubig, löchrig, haben zahlreiche Pfützen und verpassen dem Bus die richtige Urlaubspatina!

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Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen wir an besagten See, der in der Abendsonne wirklich hübsch anzuschauen ist. Wir finden aber nicht den passenden Übernachtungsplatz. Als Notlösung hat die Frau schon den nächstgelegenen C-Platz ausgemacht. Doch gleich neben der Seestraße gibt es am Ufer sandige Wegabschnitte, die sich eigentlich gut zum Übernachten eignen. Wir parken rückwärts in einer Nische ein, sitzen schön in der Sonne und hoffen, dass uns niemand vertreibt...

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Viele Grüße,
Gerhard
Zuletzt geändert von Mainline am Mi, 27. Nov 2019, 21:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Baltikum - die Sommer-Schnupper-Tour

Beitragvon Gudrun » Mi, 27. Nov 2019, 21:09

Die fliegenden Störche sind der Wahnsinn.
Wieso soll das Licht ausgehen?

Grüße Gudrun
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Re: Baltikum - die Sommer-Schnupper-Tour

Beitragvon Kumulus » Mi, 27. Nov 2019, 21:24

Gudrun hat geschrieben:Die fliegenden Störche sind der Wahnsinn.



Das habe ich auch spontan gedacht !! Tolle Bilder und eine schöne Fortsetzung.
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Re: Baltikum - die Sommer-Schnupper-Tour

Beitragvon syltetoy » Do, 28. Nov 2019, 8:00

Wow .. tolle Aufnahmen vom Storch, leider sieht man die bei uns sehr selten.
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Re: Baltikum - die Sommer-Schnupper-Tour

Beitragvon KaZi » Do, 05. Dez 2019, 7:27

Wieder mal tolle Fotos und eine interessante Fortsetzung. Danke. :D
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