Am 12. Mai kam die Information, dass Immobilien- und Hüttenbesitzer wieder nach Norwegen einreisen dürfen.
https://www.regjeringen.no/no/dokumente ... id2702428/ (Punkt
dies schließt alle Personen mit ein die im gleichen Haushalt leben.
Als Besitzer eines Eigenheims habe ich mich mit meinem Sohn (16) am 20. Mai auf den Weg gemacht. Da Dänemark zu diesem Zeitpunkt auch die Durchfahrt durch Dänemark in andere Richtungen außer dem Heimatland nicht zugelassen hat, mussten wir Dänemark umschiffen. Wir sind mit der TT-Line von Travemünde (Abfahrt: 21. Mai, 02:30 Uhr) nach Trellborg gefahren. Ankunft war pünktlich um 11:50. Ab 10:00 Uhr gab es Frühstück an einem Buffet an dem man Bedient wurde. Obwohl an Board Maskenpflicht besteht sind doch einige ohne Maske rumgelaufen. Die Abstandsregeln wurden eingehalten.
Die Fähre war zu 90% mit LKWs beladen, wir sind ca. 11:30 vom Schiff gefahren. Die Einreise in Schweden ging schnell, die meisten wurden durchgewunken, wir wurden nur gefragt was wir im Anhänger haben (Möbel für unser Haus in Norwegen). Dann ging es die E6 hoch Richtung Oslo. Die Geschwindigkeitsbegrenzung mit Anhänger nach oben großzügig ausgelegt und den Tempomat auf 93km/h eingestellt. Um 17:30 an der Grenze zu Norwegen gewesen. Es waren 2 norwegische Autos vor uns die schnell durch waren. Mit dem deutschen Auto wurden wir logischerweise gebeten rechts ran zu fahren. Ich hatte die Bestätigung vom Immobilienmakler dabei in der die Grundbucheintragung bestätigt wurde und die letzte Rechnung der Kommunegebühren. Ich hätte auch noch den Kaufvertrag und die letzte Stromrechnung dabei gehabt. Der Zollbeamte hat die Namen von meinem Ausweis mit dem Namen und der Adresse in den Dokumenten verglichen. Auch hat er kontrolliert das mein Sohn und ich die gleiche Adresse im Ausweis haben. Er hat dann gefragt warum wir zum Haus wollen, ob wir nach Norwegen ziehen wollen. Warum wir diese Route fahren? Er hat uns dann über die 10 Tage Quarantäne informiert. Er hat uns gefragt wie lange wir bleiben und wie wir das mit der Quarantäne machen werden. Wir hatten für die 3 Tage alle Lebensmittel dabeI. Er ist zu seinen Kollegen zurück um sich mit Ihnen kurz zu beratschlagen. Nach ein paar Minuten kam er zurück und hat Plausibilitätsfragen gestellt: Wie lange fahren wir heute noch? (8 bis 9 Stunden sind es bis zum Haus). Ich vermute sie wollten prüfen das wir nicht irgendwo noch in einem Hotel übernachten was wegen der Quarantäne nicht zulässig gewesen wäre. So war alles gut und der Beamte hat uns eine gute Fahrt gewünscht. Der Zollbeamte war sehr freundlich und was im Anhänger war und ob wir Alkohol oder Zigaretten dabei haben hatte ihn nicht interessiert. Wir sind dann über die E7 und das Hardangervidda Richtung Bergen gefahren. Dort oben türmen sich noch ordentlich Schneemassen und durch das Tauwetter stützt auch mal ein ordentlicher Klumpen auf die Straße, den man umfahren muss. In Norwegen sind schon wieder viele norwegische Camper unterwegs und haben auch auf dem Hardangervidda ihr Nachtlager bezogen.
Unsere Nachbarn haben wir per Email begrüßt, man hat uns gleich gefragt ab man uns was vom Einkaufen mitbringen soll. Ein Unterhaltung fand über ordentlich Sicherheitsabstand im Freien statt. Ansonsten hatten wir keinen Kontakt und waren im Haus beschäftigt die Möbel aufzubauen. Am Sonntag ging es dann Richtung Kristiansand, die Fahrt war bei wenig verkehr problemlos. Mit der Fjordline ging es dann nach Hirtshals. Die Fähre hatte ich über die norwegische Seite gebucht, da diese deutlich günstiger ist. Als Abfahrtzeit wird 01:00 Uhr genannt, was aber nicht stimmt, die Fähre legt schon um Mitternacht ab. Viele kamen dann aber wohl mit dem Datum durcheinander so das man 01:00 Uhr schreibt und dazusagt das die Abfahrt eine Stunde früher ist. Wir sind dann um 0:15 abgelegt und pünktlich um 7:00 Uhr in Hirtshals angelegt. An Board hat alles geschlossen, es gibt auch kein Frühstück, man hat aber Pappbecher und Kaffeespenden hingestellt, so dass es einen Kaffee togo gab. Die Norweger tragen keine Masken, an Board hatte auch keine Mensch eine Maske auf, dafür gab es an jeder Ecke Desinfektionsmittel. Die Einreise nach Dänemark war schnell, wir wurden nur gefragt wo wir hinwollen, nach Deutschland, OK gute Fahrt. Ein bisschen Stau gab es bei der Einreise nach Deutschland, PKWs und Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen werden über den Parkplatz an der A7 geschickt und kontrolliert, dort geht es auch schneller als bei den LKWs.
Von einer Einreise in Norwegen ohne Dokumente die die aktuell gültigen Regeln zur Einreise belegen würde ich dringend abraten. Man war sehr freundlich zu uns bei der Einreise hat aber genau geschaut und auf Plausibilität geprüft. Ich würde auch die Belege und Ausweise immer mitführen, ich kann mir gut vorstellen, das man mit einem Deutschen Fahrzeug auch innerhalb des Landes kontrolliert werden kann.
Soweit meine erster Erfahrungsbericht als Deutscher in Coronazeiten in Norwegen.
Viele Grüße und bleibt Gesund
Wutschi