Danke, Ronald und damit es an Weihnachten nicht langweilig wird geht es noch etwas weiter.
29.Juli 2020Nun sind wir in Troms og Finnmark angekommen und wollen es etwas langsamer angehen lassen, einiges intensiver erkunden und nicht mehr nur schauen, dass es vorwärts geht. Heute heißt unser Ziel Øksfjord.
Aber zunächst einmal sind wir ja noch auf dem Rotsundelv Campingplatz, ein, wie wir finden, sehr ordentlich geführter, gepflegter und ruhiger Platz neben einer Schule. Er ist natürlich schon leer, als wir uns fertig machen zum Aufbruch und ich fotografiere.
Vorher - natürlich - war ich mit dem Hund unterwegs, im nahe gelegenen Wald. Mariplassen ist ein Treffpunkt dort für die Dorfgemeinschaft.
Johannes (und vor allem sein kaputter Rücken) freuen sich jedes Mal über den Mover an unserem Wohnwagen. So kann er ihn ganz einfach mit der Fernbedienung steuern und anhängen. Auch das rückwärts heranfahren und dirigieren durch die dazu leider unfähige Ehefrau entfällt somit und reduziert das Konfliktpotential enorm
Los geht`s!
Zunächst über das Kvaenangsfjell. Da halten wir noch nicht mal an, denn wir haben die Sicht schon mehrfach bei tollem Wetter genossen. Dekadent!
Dafür wollen wir eigentlich bei Sørstraumen zum Navitfossen abbiegen und um den Kvænangenfjord herumfahren. Doch die Straße ist von Beginn an dermaßen schlecht, dass wir umkehren. Das geht nicht mit Gespann.
Also weiter auf der E6 und bei Langfjordbotn auf die 882 nach Øksfjord abbiegen. Eine schmale Straße mit vielen Kurven, auf und ab, alten Tunneln und doch gut zu fahren.
Auch vor Vierbeinern wird gewarnt, doch während wir die untere Spezies tatsächlich sehen, macht sich die obere konsequent rar.
Nun, tolle Aussichten, die gibt diese Fahrt aber her.
Dann passieren wir Øksfjord und fast am Ende der Strasse steht dann diese Bank. Von dort hat man einen wunderbaren Blick aufs Meer sowie die ein- und ausfahrende Hurtigrute.
Wir fahren noch weiter bis ganz ans Ende, wo es für uns nicht mehr weiter geht. Für uns nicht, aber hätte Johannes sein Traumauto, könnten wir auch hier noch weiter…
Na gut, is nich - wir besichtigen Oksfjord Kystbatterie, eine noch teilweise erhaltene Stellung aus dem 2. Weltkrieg. Stark zugewachsen, aber doch gut zu erkennen.
Wir laufen umher, genießen Ruhe, klare Luft und die wunderbare Aussicht, speichern sie als Kraft in unserem Inneren ab.
Steine als Souvenir, immer wieder heiß diskutiert ob das nun wirklich notwendig ist oder nicht – dieser Stein musste mit!
Dann sehen wir weit draußen die Hurtigrute kommen, irgendwie finde ich den Anblick eines dieser Schiffe immer erhebend.
Wir warten eine Weile und können dann auch wieder die Ausfahrt beobachten.
Es gibt einen zwischen 1905 und 1910 mühevoll erbauten Weg, den Gammelvegen. Er führt von Øksfjordbotn über den Berg nach Tappeluft. Ein Wassertrog aus einem großen Felsbrocken diente zur Bewässerung der Pferde. Ich würde den Weg gerne gehen und mir das ansehen. Doch auf dem Parkplatz angekommen werden wir von Mücken und Bremsen derart belagert, da hilft auch kein Spray, also lassen wir das und fahren weiter. Schade.
An einem Rastplatz am Langfjordbotn übernachten wir, wieder gemeinsam mit vielen Norwegern und Finnen.
30.Juli 2020Der nächste wunderbare Sommertag. Das Thermometer wird bis auf 34° heraufgehen und wir erreichen heute die nationale Touristenstrasse Havoysund.
Zunächst einmal wieder das morgendliche Wohlfühlprogramm, entlang am Ufer des Langfjorden.
Mmmmhh – ist das Kunst oder kann das weg?
Gegenüber die Langfjord Church an der Strasse nach Oksfjord,
In der Webseite Bobilplassen.no sind Entsorgungsstationen – Tømmestasjoner - verzeichnet. Wir nutzen jede an der wir vorbeikommen, denn wir wollen immer möglichst flexibel reagieren können und Coronabedingt meiden wir zurzeit öffentliche Bereiche. So ist in Talvik am Altafjorden unser nächster Stop.
Während Johannes beschäftigt ist, kann ich umherlaufen und Fotos machen.
Typisch Labrador muss Bo natürlich ins Wasser und wird zielsicher von der Möwe attackiert – da ist wohl ein Nest in der Nähe.
So brauchen wir in Alta nur noch einzukaufen. Coronakonform - wie überall und es wird sich auch echt daran gehalten. Nun, es sind auch selten so viele Personen im Laden wie bei uns, deshalb tragen wir hier auch nicht unsere Alltagsmasken und fühlen uns sehr sicher. Leider habe ich bei diesem Foto den Desinfektionsständer links etwas abgeschnitten…
Dann geht es direkt weiter in die einsamen Weiten der Finnmark -
Ein sehr einladender Rastplatz, genau richtig für eine schöne lange Pause.
Bei Olderfjord verlassen wir die E6, biegen ab auf die E69 Richtung Nordkap und nach kurzer Zeit wieder links auf die 889, die Nationale Touristenstrasse Havoysund.
Direkt zu Beginn gibt es einen neu gestalteten Aussichtsparkplatz: Storberget liegt oberhalb des Flusses Russelva mit Blick zum Ozean. Es ist unglaublich stürmisch hier oben. Wahrscheinlich ist das der Grund, dass die anderen Reisenden nur kurz stoppen, die Aussicht fotografieren und weiterfahren. Unten an der Brücke ist ein großer Platz zum Übernachten, der füllt sich.
Wir bleiben hier, lassen uns im Windschatten unseres Wohnwagens nieder, speisen mit Aussicht.
Danach, na klar – die Umgebung erkunden. Ein Paradies für Mensch und Tier.
Die Zeit der Mitternachtssonne endet nun, doch es wird noch nicht dunkel. Die Abenddämmerung geht direkt in die Morgendämmerung über und dieser ganze Zeitraum erstreckt sich über Stunden. Wir sitzen am Fenster, haben ein Spiel vor uns auf dem Tisch und können uns gar nicht darauf konzentrieren - blicken und gehen immer wieder nach draußen, so wunderbar und faszinierend sind die Lichtstimmungen.
Ein paar schöne, ruhige und besinnliche Tage wünsche ich euch, bis demnächst!
gudrun55