volkermuenster hat geschrieben:Danke für die schöne Fortsetzung.
sehr gerne, hat selber viel Spaß gemacht
volkermuenster hat geschrieben:Ja das mit dem Getriebe war ärgerlich, aber ihr habt die Wartezeit top genutzt und seid nicht in Gram versunken.
Naja, wenn wir eins im Leben gelernt haben, dann das: schlechte Laune bringt gar nichts und schadet nur dir selber !
Gudrun hat geschrieben:Manches haben wir gesehen und die Besichtigung fiel wegen Schlechtwetter aus.
Genau, es hängt auch immer viel am Wetter, an den Öffnungszeiten, der Jahreszeit...
Gudrun hat geschrieben:7 Wochen gehen aber auch zu schnell vorbei
Da hast du ja sowas von recht
Jetzt hat mich mein eigener Reisebericht gepackt und ich musste unbedingt schnell weitermachen
22 August 2020
Der letzte Tag in Norwegen. Trüb und voller Wehmut, mit den beginnenden Farben des Herbstes. Das letzte Foto vom Campingplatz
und los, sehr aufgeregt– nach genau 2 Wochen Aufenthalt - doch die Aufregung legt sich schnell, das Auto läuft und schnurrt wie ein Kätzchen, alles in bester Ordnung! Erster Stop in Karasjok, dem Sami-Parlament einen Besuch abstatten.
Weiter.
Nächster Stop Kautekeino. Hier wurde in den 50er Jahren vom Ehepaar Juhls (sie Deutsche, er Däne) die erste Sillberschmiede eröffnet. Sie fertigen und reparieren Schmuck für die samische Bevölkerung nach deren Wünschen und Motiven. Denn Schmuck war der wertvollste Besitz der Nomaden, sie hatten aber weder Geräte noch Fertigkeiten ihn herzustellen oder zu reparieren. Im Web findet man sehr viel Interessantes über "Juhl's Silvergalerie". Der Besuch in der Galerie ist sehr beeindruckend, insbesondere weil ich von der alten Dame persönlich informiert und umhergeführt werde.
Sie erzählt sehr lebendig, wie es dazu kam, dass sie sich als Silberschmiede niederließen, welche Rolle die Samen dabei spielten, wie sie dieses Haus geplant und gebaut, nach und nach erweitert, unter welch schwierigen Umständen sie die Baumaterialien herangeschafft haben und auch, dass ihre Schmuck - Entwürfe oft sehr stark von der Rentierflechte inspiriert sind, weil diese das erste ist, was man nach dem monatelangen Winter zu sehen bekommt. Einfach nur klasse und beeindruckend! Es ist neben dem Schmuck- und Kunstverkauf ein lebendiges Museum,
beschäftigt sich mit Kultur und Geschichte der hier ansässigen Samen,
hat auch Bezüge zu Afghanistan, wohin viele Reisen das Ehepaar führte und für das sie sich ebenfalls engagierten, denn sie hatten entdeckt, dass deren Nomadenkultur sehr stark denen der Samen ähnelt.
Mittendrin ein überraschender Blick auf einen kleinen Hühnerstall, der mit einer Glaswand von den Ausstellungräumen getrennt ist.
Frau Juhls entwirft nur noch Schmuck und arbeitet ansonsten an einem monumentalen Mosaik, welches einmal die ganze Wand ausfüllen soll.
Frank Juhls arbeitete an einem „Fingerabdruck“ in Form eines überdimensionalen Daumens aus Mosaiksteinen, konnte ihn jedoch nicht mehr fertigstellen denn er ist leider dieses Jahr verstorben.
Auch das Außengelände ist absolut sehenswert.
Wir schlagen ca. 10 km vor der finnischen Grenze unser Nachtlager auf, sowas von erleichtert, dass wir wieder mit dem eigenen Gespann unterwegs sein können. Die Abendrunde mit Bo wird allerdings zum Desaster, Mücken, Mücken, Mücken... es ist zum irre werden, und da gibt es auch keine Fotos!
23.August 2020
Zum Glück weht heute Morgen ein kräftiger Wind und von Mücken keine Spur, Puuh.
Wir setzen den Weg fort, fahren in einem Rutsch durch Finnland,
erreichen am Nachmittag Kaaresuando in Schweden. So brauchen wir uns gar nicht an die veränderte Zeitzone zu gewöhnen.
Hier müssen wir erst mal bei heftigem Regen durch viele Kilometer Schotterpisten- Baustellen.
Doch auch diese Herausforderung meistert das Auto zur großen Erleichterung. Das Wetter ist immer noch diesig und regnerisch, doch vor dem nächsten kräftigen Schauer gelingt eine feine trockene Runde mit Bo und wir sind begeistert von den Farben des beginnenden Herbstes hier in Lappland.
Wir übernachten an einem Rastplatz. Normalerweise ist es ja auch nahe einer Strasse nachts ruhig, diesmal nicht. Die ganze Nacht fahren diese LKW`s vorbei, voll hin und leer zurück – vermutlich soll der Straßenbau vor dem Winter so weit wie möglich abgeschlossen sein.
24 August 2020
Jetzt sind wir im Modus "ab nach Hause" und irgendwann hört das auf mit den vielen Kilometern Baustelle und dem heftigen Regen.
es läuft entspannt, komplikationslos und mit schönen langen Spaziergängen. Die E45 führt stundenlang durch Wälder und an Seen vorbei, leicht auf und ab, gelegentlich begegnet man einem Auto. Nun noch ein paar Impressionen von unserem Weg durch Schweden.
Lappeasuando Rastplatz bei Gällivare.
In Jokkmokk übernachten wir auf dem Skabram Camping. Umgeben von Wanderwegen, mit einem kleinen „Zoo“, man kann Käse und andere selbst produzierte Lebensmittel kaufen. Wir genießen leckeren selbstgebackenen Käsekuchen – mmmhhh- laufen bis und durch den Ort.
Nächste Übernachtung ganz ruhig an einem See nahe Sorsele.
Und weiter-
- die Übernachtung in der Nähe von Sveg auf einem Naturrastplats wird zum Augenschmaus.
Wir freuen uns total auf die Familie. Wir sind jetzt schon ziemlich weit südlich... deutlich mehr Ver- und Gebote, große Geschäfte voller Menschen, volle Strassen, aber auch besser befahrbare Straßen - und keine Hinweisschilder auf Schneescooter mehr.
Die dramatischen Sonnenuntergänge werden wir vermissen.
Die letzten 2 Tage regnet es häufig, da machen wir viel Strecke und sind bald zu Hause. Auf der Öresundbrücke ist diesmal nicht einfach durchfahren, sondern kurz bevor es in den Tunnel geht werden alle Fahrzeuge abgeleitet und kontrolliert. Ja, Corona ist noch lange nicht vorbei.
Das war es, das Abenteuer Norwegen 2020, dauerte ziemlich genau 7 Wochen und trotz Autopanne - es war gigantisch schön!!! Und wir haben noch lange nicht genug. Irgendwann, hoffentlich 2021, wer weiß ... dann heißt es wieder: auf nach Norwegen.
Danke für das Interesse, eure Kommentare und netten Worte. Ich freue mich immer über jeden Reisebericht, komme dadurch auf Ideen und hoffe nun, auch ein paar Anregungen gegeben zu haben, vielleicht sogar jemanden zu motivieren, selbst einen Bericht zu verfassen.
Hoffen wir, dass es 2021 aufwärts geht und wir bald wieder unser altes Leben zurückbekommen - mit Reisen, Ausflügen, Begegnungen und Umarmungen! liebe Grüße, gudrun55