Voronwe hat geschrieben:PS: Gibt es das Bild auch in groß?
Ja, auf Leinwand in unserem Haus
Weiter mit dem letzten Teil:
Es sind noch 90 Kilometer bis zur Fähre und wir haben noch zwei Tage Zeit. Über die Straße 917 fahren wir auf die Ringstraße. In Erwartung einer asphaltierten Straße werde ich enttäuscht. Auf 10 Kilometer Länge wird der Fahrbahnbelag erneuert. Für uns ein wenig gerumpel im Auto aber für die Radfahrer ist das ein richtiger Kampf.
In Egilsstaðir bleibe ich nur an dem kleinen Schrottplatz mit amerikanischen und britischen Fahrzeugen hängen. Danach machen wir uns auf in die Ostfjorde, schließlich müssen wir noch zwei Nächte bis zur Heimreise ausharren.
Die Ostküste ist nicht so stark von Touristen besucht, vielleicht liegt das aber auch an der schlechten Wetterprognose für morgen. Für die Nacht finden wir einen Platz direkt am Meer, an dem wir mit den mahlenden Geräuschen des schwarzen Kiesstrandes prima einschlafen.
In der Nacht hat kräftiger Regen begonnen. Unsere Erkundung der Ostfjorde fällt quasi ins Wasser oder geht im Nebel unter. Zudem sind große Felsbrocken auf die Straße 955 gefallen, so dass wir nur in Schrittgeschwindigkeit fahren.
Am Abend lichten sich die Wolken und wir verbringen unsere letzte Nacht bei klarem Himmel. Ich halte bis Mitternacht nach Nordlichtern Ausschau und mache Fotos vom Himmel um vielleicht ein grünes Leuchten zu erkennen. Aber es bleibt dunkel. Zuhause lese ich, dass zwei Tage später das erste Nordlicht im Osten Islands zu sehen war.
Bevor wir nach Seyðisfjörður fahren wird in Egilsstaðir das Wohnmobil von außen gereinigt. Leider ist der Schlauch etwas zu kurz, weshalb das Heck vom Wohnmobil nicht sauber wird. Das bringt mir später einiges Gemecker vom Vermieter ein.
Es ist wirklich ein Jammer bei diesem schönen Wetter abreisen zu müssen.
Auch hier gilt wieder die Regel, dass sich beim an Bord fahren nur der Fahrer im Fahrzeug befinden darf. Ich komme überraschend schnell an Bord und bin sogar vor meiner Frau auf dem Schiff. Die Kabine ist noch nicht gereinigt, so verbringen wir die erste Stunde an Deck.
Die zweitägige Seereise ist sehr entspannend. Es gibt fast nichts zu verpassen. Gelegentlich eine Bohrinsel, dann mal ein anderes Schiff, die Färöer Inseln und die Shetland Inseln, dass war es. Als Fotograf hatten es mir die Bastölpel sehr angetan. Wann hat man sonst die Gelegenheit, diese Vögel stundenlang im Flug zu begleiten
Nach der Ankunft in Hirtshals ging es dann 800 km am Stück bis Nachhause.
FazitIsland war angesichts der vielen neuen Eindrücke überwältigend. Ständig hatte ich das Gefühl etwas verpasst oder vergessen zu haben. Bei Kontakt mit der Heimat hieß es immer: „Was, da seit Ihr erst, wie wollt ihr die Runde schaffen“. Wir hätten also viel mehr Zeit gebraucht.
Island ist voll mit Touristen. Ich empfand es extrem Unangenehm fast immer von Selbstdarstellern und Hochgeschwindigkeitstouristen umgeben zu sein. Es wird von Spot zu Spot gehetzt, alles muss schnell gehen und vor allem sofort gepostet werden. Da war ich doch sehr froh, dass wir ausschließlich frei, also ohne Campingplatz, übernachten konnten.
Trotzdem habe ich mir vorgenommen Island noch einmal zu besuchen. Denn der erste Eindruck kann ja täuschen
Beste Grüße
Gerhard
PS. In 2022 waren wir noch einmal in Island, aber das ist eine andere Geschichte.