„Gravelroads“ – der Titel spricht eigentlich für sich. Denn in Island kommt man selten drum herum, auch mal die berühmt-berüchtigten Schotterpisten fahren zu müssen. So ist es mir auf meiner Rundreise im August 2021 natürlich auch ergangen. Manchmal häufiger und länger, als mir lieb war. Aber das kann man sich bei einer Islandreise nicht immer aussuchen.
Also: In diesem Jahr ging es nicht durch Fjorde und Fjelle und zu den abgelegensten Fossen in Norwegen, sondern zu einigen Sehenswürdigkeiten und Hot Spots in Island. Dabei weise ich darauf hin, dass meine erste Islandreise eine klassische Rundreise mit all den Sehenswürdigkeiten war, die an der Strecke zugänglich sind, und die nahezu jeder Tourist besucht. Wer Sensationelles, Atemberaubendes, Spektakuläres, Geheimnisvolles, Ungewöhnliches oder gar den einen oder anderen Geheimtipp erwartet, blättert lieber gleich weiter. Meine Reise war eine absolute Rentner-Spießer-Reise, wie man sie klassischerweise bei einem allerersten Besuch in Island macht und von daher weder „Oh-„ noch „Ah-Effekte“ hervorruft oder gar zu einer La-Ola-Welle inspiriert.
Von Beginn an war meine Island-Reise von der aktuellen Corona-Krise „begleitet“. Sie führte schließlich dazu, dass ich meine Reise zweimal verschieben musste und auch bis zum Schluss immer noch nicht sicher war, unbekümmert und uneingeschränkt in Island einreise durfte. Schließlich verfolgten die Isländer von Beginn der Pandemie an eine sehr strenge Corona-Politik. Dazu später noch ein paar Zeilen.
Anreise – 02. bis 05. August 2021
Während ein sehr großer Teil der Island-Touristen die Kombination „Flugzeug und Mietwagen“ nutzt oder mit organisierten Touren von Reiseveranstaltern das Land besucht, war meine Vorstellung von Anfang an die Rundreise im eigenen Fahrzeug, meinem Minicamper, durchzuführen, der mich schon zweimal gut und günstig durch Norwegen gebracht hat. Dafür gibt es nur den Weg mit der Fähre Norröna der färöischen Reederei Smyril Line von Hirtshals in Dänemark nach Seyðisfjörður in Island.
Doch bevor ich mich zur Einschiffung in die Schlange der wartenden Fahrzeuge einreihen konnte, hieß es, erst noch einmal einen Corona-Schnelltest machen, um ihn sowohl beim Einchecken als auch bei der Einreise in Island vorweisen zu können. Dieser Test durfte bei der Einreise nicht älter als 72 Stunden sein; also war ich am Montagmittag gerade noch im Zeitlimit, wenn die Fähre um 08:30 Uhr am Donnerstagmorgen in Island anlegt.
Für den ersten (halben) Anreisetag ging es erst einmal ein Stückchen durch Dänemark und dem Ausgangshafen Hirtshals entgegen. Dabei machte mir die Fahrerei, trotz Vorfreude auf den Urlaub, überhaupt keinen Spaß; die Autobahn in Dänemark war so voll, dass ich nur mühsam die erlaubte Geschwindigkeit von meist 110 km/h ausfahren konnte. So kannte ich die E 45 durch Dänemark überhaupt nicht. Früher war die Strecke nach der Grenze in Ellund frei und nur das Tempolimit sowie die hohen Strafen bei Überschreitungen hinderten einen daran, die Leistung seines Autos auszureizen. Mittlerweile kann man von solchen entspannten Reiseverhältnissen nur noch träumen. Genauso wie in Deutschland. Die Politik streitet seit Jahren über ein Tempolimit auf Autobahnen – dabei hat uns die Wirklichkeit längst eingeholt.
Den ersten Abend verbringe ich auf einem schönen Campingplatz in Hobro in der Nähe von Aalborg. Von hier sind es noch ca. 100 Kilometer bis nach Hirtshals, die ich am nächsten Tag gut und in aller Ruhe fahren kann.
Die Stellplätze mit Blick auf die kleine Stadt sind sehr schön. Für jedes Fahrzeug gibt es eine kleine Terrasse, auf der man sich einrichten und niederlassen kann und natürlich mit dem wunderschönen Blick auf die Stadt. So verbringe ich den Abend bei Bier und Grillwurst und freue mich auf einen hoffentlich perfekten Urlaub.
Der nächste Morgen begrüßt mich mit freundlichen Sonnenstrahlen. Das soll ein richtig schöner Sommertag werden. Also schnell aufgestanden, gewaschen und gefrühstückt sowie alles am und im Auto wieder herrichten. Bereits um 08:00 Uhr rolle ich vom Campingplatz, den ich sehr empfehlen kann. Küche und sanitäre Anlagen waren sehr sauber; Schwimmbad und großer Spielplatz für die Kinder bieten Abwechslung und der Blick auf die kleine Stadt Hobro ist sensationell.
Ich fahre so früh am Morgen noch einmal zum Testcentrum, um mich einen Tag zeitnäher testen zu lassen und um ein negatives Testergebnis an der Grenze zu Island vorweisen zu können, der dann keine 48 Stunden alt ist.
Die Teststation befindet sich in einer riesigen, leer stehenden Lagerhalle, in denen junge Leute die Aufgaben eines Testmanagements erfüllen. Ich bin der einzige, der schon so früh nach einem Test fragt und werde sofort registriert und getestet. Doch dann dauert und dauert es - Gründlichkeit vor Schnelligkeit. Der junge Mann braucht eine gefühlte Ewigkeit, bis er meinen Namen, meine Adresse und meine Nationalität im Personalausweis gefunden und auf das Zertifikat geschrieben hat. Schließlich bekomme ich meinen „Stempel“ negativ gleich zweimal; einmal auf Dänisch und ein zweites Mal mit EU-Zeichen und –Flagge auf Englisch.
Gut gerüstet geht es jetzt auf die Autobahn, vorbei an Aalborg und Hjørring nach Hirtshals. Ich bin spät dran – die ganze Prozedur beim Testen hatte doch länger gedauert, als ich gedacht hatte. Also fahre ich jetzt das Limit auf der Autobahn aus um nicht allzu spät am Terminal anzukommen. Denn nach der Empfehlung der Reederei soll man spätestens zwei Stunden vor der Abfahrt eingecheckt haben. Das wäre dann um 09:30 Uhr. Aber das ist von mir nicht mehr zu schaffen; bereits jetzt habe ich 20 Minuten Verspätung. Auf mein Vorhaben, in Dänemark noch zu tanken, verzichte ich deshalb. Ein Fehler, wie sich später herausstellt. Denn am Fährterminal muss ich warten und warten und warten, bis ich schließlich einchecken kann. Und mit mir gefühlte tausend andere Touristen bzw. Reisende. Davon sehr viele Motorradfahrer und natürlich echte Offroad-Fahrzeuge, die mit ihren großen Reifen und ihrer Bulligkeit ganz schön aus der Masse an Fahrzeugen herausragen.
Um 11.00 Uhr beginnt das Boarding, das sehr professionell vonstattengeht. Die Autos werden auf dem Autodeck unglaublich eng zusammen gepackt, dass man kaum noch die Tür öffnen kann.
Aber das Treiben schaue ich mir nicht lange an; schnell bin ich auf dem richtigen Deck und in meiner Kabine – nichts Besonderes: Zwei Betten, kleiner Schreibtisch, Duschbad und TV! Standard also!!
Ich gehe gleich auf‘s Sonnendeck und genieße aus einem Liegestuhl heraus die Mittagssonne. Hin und wieder schaue ich zum Hafen hinunter und beobachte das Einschiffen der letzten Fahrzeuge. Aber immer wieder döse ich in der warmen Sonne und nehme das Drumherum kaum wahr. Auch die Lautsprecheransage, das auf dem Schiff die Uhrzeit der Färöer gilt und deshalb die Uhren eine Stunde zurückzustellen sind, überhöre ich fast. Nun wird mir auch klar, warum das Boardingpersonal so ruhig und gelassen ist und sich sehr viel Zeit gelassen hat. Diese zusätzliche Stunde hätte ich also gerne zum Tanken in Hirtshals nutzen können.
In der Nóatún Cafeteria ist mittags die Hölle los – eine kaum enden wollende Schlange wartet auf die Bestellung. Ich gehe an der Schlange vorbei zu einer weiteren Tresenkraft und bestelle mein vorgebuchtes Essen. Schnell findet sie meinem Namen auf einem Zettel, drück mir einen Teller in die Hand und verweist mich an das Mittagsbuffet mit fünf verschiedenen Speisen, drei Salaten, die ich mir in Selbstbedienung zusammenstellen kann.
Das Essen ist gut und schmackhaft, aber kein kulinarischer Höhenflug. Aber das hatte ich für den Preis (16,00 € pro Person) auch nicht erwartet.
Gegen 16:00 Uhr erreicht das Schiff die norwegische Küste – bei diesem schönen Wetter wäre ich jetzt gerne dort. Aber die Sonne scheint auch auf der MS Norröna. Allerdings hat der Wind kräftig zugelegt; auf dem Oberdeck kann ich mich kaum halten. Ich weiche zu-nächst in die Panorama-Lounge aus, wechsele aber nach wenigen Minuten in einen ruhigeren Bereich an der Backbordseite, wo ich einen schönen abgeteilten Sitzbereich für mich allein habe. Ich lese und löse Rätsel – na ja, was alte Leute so tun.
Gegen 18:00 Uhr ziehe ich mich in meine Kabine zurück. Erst mal ausprobieren, welche Sender auf dem Fernsehgerät verfügbar sind. Nach kurzem Zappen ist klar – ich muss mich weder auf Dänisch, Isländisch oder Englisch quälen; es sind neben ZDF und ARD viele andere deutschsprachigen Sender verfügbar. Immerhin kann ich so auch mal die Nachrichten aus der Heimat verfolgen.
Aber zunächst geht’s ans Büfett im Buffetrestaurant „Skansagarður“. Obwohl viel Betrieb ist bekomme ich einen schönen Tisch am Fenster.
Das Büfett und die Speisen sind ein gewohntes Bild – Lachs, Shrimps, Muscheln, Rind, Schwein, Huhn, Gratin, Pasta, Kartoffeln und völlig zerkochtes Gemüse. Dazu Salate in verschiedenen Variationen und Kuchen ohne Ende. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Auch für mich.
Vollgestopft gehe ich noch kurz in die Bar. Aber alle Plätze sind besetzt und am Tresen mag ich nicht sitzen. Also gehe ich gleich weiter in die Kabine. Ich lasse den Abend mit ein wenig TV ausklingen.
In der Nacht hatte es geregnet, doch am frühen Morgen lässt sich die Sonne ab und zu zwischen den Wolken sehen. Allerdings ist das nicht beständig; nach zwei Stunden ist das Schiff in einem dichten Nebel versunken.
Ich frühstücke erst einmal am Büfett (Etwas einfallslos, aber von der Qualität in Ordnung) und lasse mir dabei viel Zeit. Danach kümmere ich mich um die Einreiseformalitäten wegen der Corona-Pandemie. Denn am Abend hatte ich einen Zettel unter meiner Kabinentür gefunden, dass nach dem kurzen Stopp in Tórshavn von Mitarbeitern der isländischen Gesundheitsbehörde das Vorhandensein aller Einreisevoraussetzungen geprüft werde, also
- Ausweis
- Registrierungscode auf „covid.is“
- Impfzertifikat und
- Coronatest, der nicht älter als 72 Stunden ist.
Mit dieser Prüfung habe ich zunächst einmal ein kleines Problem. Denn meine Papiere befinden sich im Auto, an das ich während der Überfahrt nicht herankomme. Deshalb prüfe ich meine anderen Möglichkeiten:
- Den Ausweis habe ich immer „am Mann“.
- Der Code für die Registrierung befindet sich auf meinem Laptop, weil ich ihn noch kurz vor der Abreise heruntergeladen und ausgedruckt hatte. Ich mache ein Foto von dem Code und habe ihn somit auf dem Smartphone.
- Den Impfnachweis habe ich in der Corona-App und auch noch auf der CovApp.
- Fehlt nur noch das Ergebnis der negativen Testung in Dänemark. Das Ergebnis habe ich zwar in einer SMS, aber an die komme ich augenblicklich nicht heran, weil ich wegen der hohen Kosten auf See das Roaming und Datenfreischaltung deaktiviert hatte. Außerdem müsste ich den Zugriff auf das WLan an Bord zusätzlich kaufen.
Gegen Mittag erreicht das Schiff aber die Küste Großbritannien und schon habe ich als EU-Bürger ein freies Netz ohne weitere Kosten. Dieses kurze Zeitfenster nutze ich, um die Testung auf das Handy herunter zu laden und in der Cloud zu speichern.
Also: Alle Voraussetzungen erfüllt und nachweisbar. Ich mag mir gar nicht ausmalen, was ich gemacht hätte, wenn das mit dem Testnachweis nicht so funktioniert hätte. Und glücklicherweise hatte ich den Schnelltest am Dienstag in Dänemark noch einmal machen lassen, denn von meinem Test am Montagmittag zu Hause hatte ich auch nur einen Zettel, der warm und trocken bei meinen Unterlagen im Auto verschlossen war.
Den Tag verbringe ich mit Lesen in der Kabine bzw. in den Aufenthaltsräumen an Deck. Das Panorama-Cafe ist wieder so voll, dass ich gleich wieder „flüchte“. Bei so vielen Menschen, die an Bord sind und alle öffentlichen Bereiche „belagern“ kommt mir spontan in den Sinn, dass ich für den Kreuzfahrttourismus nicht geschaffen bin. Außer der eigenen Kabine hat man nirgends seine Ruhe. Um die wenigen Liegestühle auf dem Oberdeck wird sich gestritten und vor dem Büfett drängeln sich die Hungrigen, als würde es bald nichts mehr geben. Aber ich räume gerne ein, dass meine Art von Roadtrip auch für die meisten Kreuzfahrer undenkbar wäre. „Jedem Tierchen sein Plissierchen“!
Pünktlich um 17:30 Uhr erreicht die MS Norröna den Hafen von Tórshavn auf den Färöern. Leider ist von der Stadt wenig zu sehen. Alles ist im Nebel verdeckt. Schade.
Kurze Zeit später beginnt auch schon der Corona-Check der Isländischen Behörden. In der Schiffsbibliothek gibt es dafür ein provisorisches Büro vor dem sich ziemlich schnell eine lange Schlange mit Wartenden reiht. Ich habe Glück; die Anzahl der Mitreisenden hinter mir in der Schlange ist viel größer als vor mir! Nach ca. 30 Minuten bin ich an der Reihe. Schnell werden alle Daten und Belege gecheckt und ich erhalte die begehrte „Greencard“!! Ein grüner Zettel, den ich bei der Einreise sichtbar an der Frontscheibe anbringen soll. Auf ihm wird bestätigt, dass ich vollständig geimpft und frisch getestet bin. Wenig später erhalte ich auch noch eine SMS, das ich ohne in Quarantäne zu müssen, einreisen darf. Die allergrößte Hürde ist damit genommen.
Da sich die Nóatún Cafeteria direkt neben der Bibliothek befindet, gehe ich gleich zum Essen. Fisch, Roastbeef, Gratin und Ratatouille sowie die Salate sind lecker. Anschließend noch ein kurzer Rundgang auf dem Sonnendeck, aber die Sonne will sich nicht mehr sehen lassen. Ich hoffe, es bleibt die nächsten vier Wochen nicht so.
Am nächsten Tag stehe ich bereits um 06:00 Uhr auf und mache mich fertig für das Früh-stück, das heute bereits ab 06:30 Uhr serviert wird. Danach heißt es zusammen packen und ein ruhiges Plätzchen für die nächsten Stunden suchen. Denn die Kabinen stehen den Reisenden nur bis 07:30 Uhr zur Verfügung, wenn das Schiff eine Stunde später in den Hafen von Seyðisfjörður einläuft.
Aber auch hier gibt es bei mir, und vermutlich auch vielen anderen Mitreisenden, einen Denkfehler. Das Schiff soll und wird um 08:30 Uhr in den Hafen einlaufen, aber zur isländi-schen Zeit. Und die liegt eine weitere Stunde zurück gegenüber der Bordzeit. Also müssen die Uhren noch mal um eine Stunde zurückgestellt werden. 08:30 Uhr in Island bedeutet 10:30 Uhr in Deutschland.
Das Schiff ist pünktlich, doch die Ausschiffung zieht sich ein wenig. Dabei werden tatsächlich einige Fahrzeuge zur weiteren Kontrolle aus der „Karawane“ herausgezogen.
1. Tag – 05. August 2021 - Donnerstag
Nach einer Stunde bin ich durch den Zoll und fahre im Strom weiterer Autos, Motorräder und Wohnmobile die 93 nach Egilsstaðir.
Oben auf der Fjarðarheiði liegt noch Schnee, es ist saukalt und die Wolken hängen am Berg. Keine 50 Meter Sicht – eine kleine Herausforderung auf fremder Straße mit vielen Kurven und schließlich auch Serpentinen.
Vor dem Netto-Supermarkt in Egilsstaðir ist die Hölle los. Der Parkplatz ist proppenvoll und auch die Seitenstraßen und die wenigen Plätze an der Tankstelle gegenüber sind mit Autos zugestellt. Na klar, alle Reisende, die mit der MS Norröna ins Land gekommen sind, wollen jetzt einkaufen und ihre Vorräte ergänzen. So wie ich.
So viele Menschen sind nichts für mich – ich schnappe mir einen Liter Milch, ein Brot und etwas Butter und ab zur Kasse: 568 ISK, also rd. 3,90 € werden mir von der Kreditkarte abgebucht. Ich finde, das ist akzeptabel. Nach einem weiteren Stop am Geldautomaten bin ich auch schon auf dem Weg zum Hengifoss, Islands vierthöchster Wasserfall.
Die 931 entlang dem Lagarfljót ist schön. Es ist zwar noch bewölkt, aber ich habe den Ein-druck, dass doch noch die Sonne aus den Wolken kommt; das wäre ein guter Start!
Nach guten 30 Minuten erreiche ich den Wanderparkplatz, von dem aus der „Spaziergang“ zum Hengifoss startet. Der Hengifoss misst 128 m und fällt vom Plateau in eine herrliche Schlucht. Es gibt eine bunte Felswand, zum Teil mit Basaltsäulen, die den Wasserfall umgibt und verschiedene Schichten von Vulkanausbrüchen. Es dauert ungefähr eine Stunde zu Fuß vom Parkplatz zum Wasserfall.
Auf dem Weg begegnet man einem weiteren erstaunlichen Wasserfall, den 45 Meter hohen Litlanesfoss. Es wird von außergewöhnlich hohen Basaltsäulen gekrönt, die es völlig einzigartig und fotogen machen. Für mich ist dieser Wasserfall fast noch schöner als der große Hengifoss.
Gegen Mittag bin ich zurück und mach mich gleich weiter auf den Weg nach Borgarfjarðarhöfn. Eine weitere Herausforderung. Denn ein Teil der Strecke ist nur als Gravelroad zu nutzen und ein Streckenabschnitt des Borgarfjarðarvegur (Straße 94) geht in engen Serpentinen über den Berg.
Warum tut man sich oder warum tue ich mir das an? Natürlich nur für die Puffins oder Papageitaucher, die hier auf einem Felsen in der Nähe des Ortes Borgarfjörður ihre Brutstätten haben. Von April bis Anfang August kann man die kleinen niedlichen Vögel sehen, danach sind sie das ganze Winterhalbjahr auf dem Meer. Ich habe Glück und kann noch das eine oder andere Tierchen sehen und fotografieren. Aber die ganz große „Ausbeute“ war es an diesem Abend nicht.
Den Abend verbringe ich auf dem Campingplatz im Ort und statte der Elfenkönigin noch einen Besuch ab, die dort unter dem Felsen Álfaborg residiert.