Der Regen hatte am Morgen noch nicht aufgehört. Die Wetterprognose sagte aber südlich vom Rondane Besserung voraus, wir hatten dazu eine Wanderung zu zwei Wasserfällen herausgesucht, die man zur Not auch bei schlechtem Wetter machen kann. Eigentlich hätten wir gern ein oder zwei Wanderungen im Dovrefjell gemacht, aber da hatten wir wettermäßig keine Chance gesehen. Also nur mit dem Wohnmobil über das Dovrefjell - die E6 war dann auch ziemlich leer. Der Regen hatte aufgehört, als wir uns Hjerkinn näherten und so haben wir dann noch mal den kurzen Weg zum Snøhetta-Viewpoint in Angriff genommen. 2017 hatten wir vom Viewpoint aus in der Ferne Moschusochsen gesehen und dann tatsächlich auch im Gelände
gefunden.
Am Parkplatz sah es erstmal sonnig aus, das war aber nur ein kurzer Moment.
Es blies ein sehr starker Wind, oben am Viewpoint war es dann eher Sturm. Erstaunlich, dass sich die Betreuer der Kindergruppe auf dem Foto (höchstens Erstklässler oder noch jünger) trotzdem auch für die Tour entschieden hatten.
Von der Snøhetta war dann nichts zu sehen, dafür war aber im Gebäude (das ich nach wie vor sehr gelungen finde) gut geheizt.
Es war auch schon alles für die Kindergruppe vorbereitet, der Ranger befand sich aber in einem Dauergespräch mit einer Gruppe, so dass wir nicht nach eventuellen Sichtungen der Moschusochsen fragen konnten.
Wir sind dann noch bis zum Antennengipfel daneben gelaufen, hatten aber echt Probleme, uns gegen den WInd zu stemmen.
Also sind wir schnell wieder zurück. Ganz rechts hinten im Bild sieht man besseres Wetter! Dort wollten wir hin.
Wir hatten uns dann die Route über die "27" ausgesucht und haben gleich nach dem Abzweig an der Eysteinkirche gehalten - mal eine moderne Betonkirche.
Natürlich passt auch das Toilettenhäuschen zur Architektur der Kirche.
Dort war der Wind bei weitem nicht so stark wie am Viewpoint, man konnte fast schon wieder in der Sonne im T-Shirt laufen.
Die Mittagspause haben wir dann gleich wieder mit einer kleinen Wanderung am Ende des Grimsdalen verbunden. Es war die 5 km Runde zum Fallet.
Zuerst haben wir die Grimsa überquert.
Danach durchquerten wir ein Fjell, das komplett mit Rentierflechten bewachsen war.
Das Ziel konnte man schon sehen.
Ab und zu war es dann doch etwas feucht und man musste große Schritte machen.
Der Wasserfall ist jetzt nicht so überragend, aber die Grimsa rauscht schön durch eine enge Spalte.
Auf dem Rückweg löste sich die Sohle vom Schuh meiner Frau fast komplett ab - ich hatte die schon mal nachgeklebt. Wir mussten die Sohle dann am letzten Punkt vorn an der Schuhspitze abreißen, weil es einfach nicht mehr möglich war, mit diesem Schuh zu laufen. Das ist der eindeutige Nachteil der angegossenen Sohlen, die Schuhe können nicht repariert werden.
Zum Trost gab es reichlich Preiselbeeren. WIr hatten mal am Timmelsjoch beobachtet, wie die Südtiroler Preiselbeeren pflücken (kämmen), hier wäre es deutlich einfacher gewesen.
Für die kleine Runde haben wir eine Stunde gebraucht, trotz des Zerfalls des Wanderschuhs. Die nächste Sehenswürdigkeit kennen sicher auch alle:
Wir hatten Glück, die tiefhängenden Wolken hatten sich etwas verzogen und wir konnten sogar den Gipfel des Storronden von der anderen Seite sehen.
Die Version von Harald Sohlberg kann man u.a. hier
https://digitaltmuseum.no/011042437499/vinternatt-i-rondane-maleri anschauen.
Danach kam der Abzweig aus dem Atna-Tal und die Straße führte aufs Ringebufjell. Es gibt dort viele kleine und auch größere Hüttensiedlungen und viele Seen.
Direkt gegenüber vom Venabu-Hotel gibt es eine Wandertafel, dort haben wir geparkt. Es war 16 Uhr und wir wollten noch die vierstündige Wanderung zu zwei kleineren Wasserfällen schaffen.