Die Vorgeschichte
Die Reise hatten wir schon im Oktober geplant, als ich gesehen hatte, dass Norwegian Direktflüge von Berlin nach Tromsø anbietet und das zu einem sehr günstigen Preis (unter 300€ für 2 Leute hin/zurück, mit Sitzplatzbuchung und normalem Handgepäck). Also ein teures Hotel dazu gebucht, mit Aufschlag für ein Zimmer mit Fjordblick und dazu die Flugtickets – Donnerstag, 01. Februar hin, Sonntag, 04. Februar zurück.
Am Dienstag (30. Januar) kam am Abend dann eine SMS und E-Mail und die Nachrichten vermeldeten es ebenso: Streik des Sicherheitspersonals an fast allen deutschen Flughäfen - wir können nicht fliegen .
Norwegian hat aber eine kostenlose Umbuchung oder Stornierung ab 31. Januar angeboten.
Nun galt es, erst einmal neues Hotel zu suchen, denn das, was ich ausgesucht hatte, war für die folgende Woche von Donnerstag bis Sonntag ausgebucht und in dem Hotel nebenan gab es leider nur noch teurere Zimmer, diese dann allerdings auch noch ohne Fjordaussicht.
Die Flugumbuchung auf eine Woche später schien erst einmal problemlos zu klappen, nur war von Tromsø zurück leider kein Direktflug nach Berlin mehr zu kriegen. Mit der Ankunftszeit knapp 2 Stunden später als beim Direktflug (in Oslo 1:20 Aufenthalt) konnten wir uns arrangieren.
Zum Abschluss der Buchung gab es allerdings einen Fehler und meine Buchung wurde mir dann immer wieder als "in Bearbeitung" angezeigt und ich solle Geduld haben... Nach mehr als einem Tag wollte ich die aber nicht mehr haben und versuchte es bei der deutschen Hotline - da ging nicht einmal ein Rufzeichen raus bzw. der Anruf wurde sofort beendet. Dann habe ich die norwegische Hotline probiert und landete nach den üblichen "drücken Sie dies, drücken Sie das..." auf Platz 28 der Warteschlange mit einer geschätzten Wartezeit von 40 Minuten. Das war mir für so ein Auslandsgespräch doch zu lange und ich versuchte mich an dem Chatroboter. Irgendwann hatte ich den soweit, dass er einen menschlichen Chatpartner angeboten hat (die Frage muss nur blöd oder speziell genug sein). Aber da es nach 20 Uhr war, hatten die alle schon Feierabend. Am nächsten Tag hat es dann nach gut 20 min Wartezeit geklappt, meine Buchung wurde freigegeben und ich konnte die Tickets runterladen.
Nebenher habe ich immer das Wettergeschehen in Tromsø beobachtet: am Donnerstag, 01.Februar nur Regen und Sturm (es gingen nur 2 Flieger in Tromsø und viele mussten im Flughafen auf Feldbetten übernachten), danach weiter Regen, Schneeregen und schließlich viel Schneefall. Es wäre also wirklich kein schönes Wochenende geworden.
Für das neue Reisewochenende waren Temperaturen bis -21° vorhergesagt. Geeignete Klamotten haben wir ja zum Skifahren auch, das war kein großes Problem. Die wattierten Hosen haben wir aber trotzdem nicht eingepackt, die hätten zuviel Platz weggenommen.
Donnerstag, 08.Februar 2024
Nach der turbulenten Umbuchungswoche konnte es dann doch losgehen. Wir sind am Morgen nach Berlin gefahren, haben in Ruhe das Auto abgestellt und waren fast drei Stunden vor Abflug am BER angekommen. Es ist echt eine Rennerei von der S-Bahn quer durch den ganzen Flughafen (mit schlechter Beschilderung) bis zum Terminal 2.
Dort haben wir uns etwas orientiert und dann an der Schlange für die Sicherheitskontrolle angestellt. Nach einer Viertelstunde kam Bewegung in die Warteschlange, aber nicht, weil es jetzt vorwärtsging, sondern weil allen erklärt wurde, dass die Kontrolle überlastet sei, es eine unbestimmte Zeit dauern würde und deshalb alle im Terminal 1 durch die Kontrollen sollten. Also wieder zurücklaufen und dann dort neu anstellen. Es war dort ebenso voll und man brauchte viel Geduld und Stehvermögen. Nach der Kontrolle dann ein neues Problem – wie kommen wir wieder in das andere Terminal? Es gab keine Beschilderung und der Infoschalter war nicht besetzt. Ich habe dann einen Verkäufer gefragt, der mir gar nicht glauben wollte, dass ich in dieses Terminal wollte. Er meinte, es dauert 8 Minuten dorthin und ob ich das wirklich wolle. Ja, klar, da geht ja unser Flieger. Also hat er uns in etwa die Richtung gewiesen und dann hieß es laufen, laufen, laufen… Eine Beschilderung gab es wieder lange nicht, erst als wir fast schon am Gate angekommen waren. Für die ganze Aktion haben wir fast zwei Stunden gebraucht, irgendwann hatten wir auch das richtige Gate gefunden und verbrachten dort den Rest der Wartezeit. Die Zeit habe ich dann genutzt, um in der Tromsø-Bus-App eine Wochenkarte für knapp 300 NOK zu buchen. So mussten wir uns nicht mehr um irgendwelche Tickets kümmern.
Der Flieger hob dann auch pünktlich ab.
Es ging östlich von Rügen und Bornholm über Schweden nach Tromsø.
Der Flughafen Tromsø wurde von Norden her angeflogen, so konnten wir vorher noch gut auf die Stadt blicken.
In Tromsø landeten wir fast 20 Minuten zu früh, mussten aber die Zeit im Flieger warten, weil der Aussteigeplatz noch nicht vorbereitet war.
Nach der Landung ging es dann mit dem Linienbus in die Stadt zum Hotel. Die Haltestelle muss man ein wenig suchen (es geht unten durchs Parkdeck), direkt vor der Tür steht nur der teure Flughafenbus. Da auch das umgebuchte Hotel ein „kleines Abendessen“ im Preis hat, haben wir dort erst einmal was gegessen.
Es gab jeden Tag eine Suppe, ein warmes Gericht, 3 Salate (was Grünes, Kicherebsen- und Kartoffelsalat, letzteren am letzten Tag aus „ganzen Früchten“), selbst gebackenes Brot vom Blech (etwas wie dicker Pizzaboden, aber fettig) und eine Art dickes Knäckebrot, dazu Butter und Frischkäse und als Getränke Wasser, Tee und Kaffee. Man konnte was finden zum Sattwerden, wenn man nicht zu mäklig ist, aber das "kleine Abendessen" im Gabelshus in Oslo fanden wir doch deutlich besser.
Nach dem Essen zogen wir nochmal los in Richtung Storsteinen, wir wollten mit der Seilbahn auf den Berg (die fährt bis Mitternacht).
Vor 8 Jahren war ich im Oktober mal paar Tage alleine in Tromsø, da wurde die Seibahn generalüberholt und ich konnte nur zu Fuß auf den Berg - war auch schön, aber ist im Dunkeln und mit Schnee und Eis natürlich nicht so richtig möglich.
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Über die lange (und laute) Brücke ging es bis zur Eismeerkathedrale und dort kam dann recht schnell auch ein Bus, der uns das letzte Stück transportierte. Sonst wären wir doch lieber zu Fuß weiter gelaufen, denn die Kälte hatte es in sich. In der Stadt waren bestimmt -10° und oben auf dem Berg war es mit etwas Wind noch viel kälter und ungemütlicher.
Der Blick von oben ähnelte natürlich dem aus dem Flugzeug. Es waren recht viele Leute unterwegs, einige warteten auch mit aufgestellten Stativen und Hockern wohl auf Polarlicht. Das haben wir allerdings nicht gesehen. Ich hätte auch nicht dort warten wollen, dafür war es einfach viel zu kalt und zu windig.
(Panoramabild zum Vergrößern anklicken und dann nochmal mit Klick vergrößern)
(zum Vergrößern anklicken)
Nach etwa einer Stunde haben wir die Seilbahn wieder nach unten genommen und sind zurück zum Hotel gelaufen. Auf einen Bus zu warten, war uns doch zu kalt.
(Die Bilder sind alle ohne Stativ, teilweise mit Handy, gemacht, daher nicht immer ganz scharf geworden.)