Südnorwegen mit Kindern - 2.0

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Südnorwegen mit Kindern - 2.0

Beitragvon Fjellpolo » Mo, 23. Sep 2024, 17:13

Liebe Forumsbesucher,
leider sind in meinem Reisebericht nach dem Einstellen der abload.de-Seite zum 30.6.2024 alle Fotos verloren gegangen, so dass ich jetzt versuche, meinen Reisebericht noch einmal mit Fotos hochzuladen: Wenn es klappt, werden es wohl sogar mehr Fotos als im alten Reisebericht. Da hier im Forum auch immer wieder Fragen zu Norwegenurlaub mit Kindern kommen, ist der Bericht hoffentlich hilfreich für die Urlaubsplanung. Die Tour durch Südnorwegen würde ich aber auch ohne Kinder gerne wieder so machen - es war ja kein Urlaub nur für Kinder!

Norwegen 2016

Norwegen ist ein herrliches Land mit einer unbeschreiblichen Natur und viel Ruhe und Weite. Im Jahr 2003 waren wir dort schon einmal zu zweit,  hatten nur die Fährfahrt gebucht und sind mit Zelt im Auto zwei Wochen unterwegs in Norwegen gewesen, ohne vorher groß zu planen. Jetzt wollten wir dort als Familie hin, nachdem unsere drei Kinder mit 6, 8 und 11 Jahren schon „groß“ sind und sich beschwerten, dass sie noch nie im Ausland waren. Diesmal wollten wir in Hütten übernachten. Da wir wegen der Schulferien in der Hauptsaison fahren mussten, haben wir die verschiedenen Übernachtungen schon frühzeitig gebucht, um nicht andauernd den Stress zu haben, bis zum Abend eine Hütte für 5 Personen finden zu müssen. Die Vorfreude auf die Reise mit vielen unterschiedlichen Übernachtungen war bei allen riesig. Mitte Juli 2016 ging es los!

1. Tag – 17. Juli 2016

Früh am Morgen gegen 6 Uhr starteten wir. Das Auto hatten wir schon am Vorabend gepackt. Nach vielen Hörspiel- und Musik-CDs sowie Pinkelpausen sind wir nach einer Autofahrt ohne Stau um 15 Uhr gut an der Nordspitze Dänemarks in Hirtshals angekommen. Wir waren gleich begeistert, dass die Jugendherberge in Hirtshals direkt am Meer liegt. Die Jugendherberge war noch geschlossen, was aber nicht weiter schlimm war, so dass wir erstmal bei Sonnenschein durch die Dünen zum Meer gegangen sind, um einen Strandspaziergang zu machen.

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Der Wind, das Wellenrauschen, das Salz in der Luft und der Geruch nach Nordsee waren herrlich! Insgeheim haben wir uns gefragt, warum wir eigentlich weiter nach Norwegen fahren…
Nach 16 Uhr konnten wir in die Jugendherberge, wo wir von einer sehr, sehr freundlichen Herbergsmutter aufgenommen wurden und unser Familienzimmer mit Blick auf das Meer beziehen konnten. Schön an der Jugendherberge ist, dass es eine voll ausgestattete Küche gibt, in der man sich Mahlzeiten zubereiten kann. Sogar Kühl- und Gefrierschränke für die Gäste gibt es! Da wir vorher nichts von der Ausstattung der dänischen Jugendherbergen mit Küche wussten, hatten wir schon 100 Euro in dänische Kronen umgetauscht und waren in Hirtshals zum Urlaubsauftakt erstmal in einer Familienpizzeria essen. Wir hatten Glück, dort noch den letzten Tisch zu ergattern – das kleine Hirtshals ist voll von Touristen auf der Durchreise nach Norwegen, die wohl auch gerne essen gehen…
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Re: Südnorwegen mit Kindern - 2.0

Beitragvon Fjellpolo » Mo, 23. Sep 2024, 17:45

2. Tag – 18. Juli 2016

Morgens war wieder frühes Aufstehen angesagt, da wir spätestens um 8 Uhr an der Fähre sein mussten. Frühstück in der Jugendherberge gibt es erst ab 7.30 Uhr, so dass ich nur einen Haufen Nutella-Brötchen geschmiert, eine Thermoskanne mit frischem Kaffee gekocht und die 5 Trinkflaschen je nach Geschmack mit verdünntem Sirup oder Wasser gefüllt habe – das Essen auf Reisen fällt leider nicht unter „gesundes Frühstück"… Von der Jugendherberge aus konnten wir schon die Fjordline auf ihrem Weg zum Fährhafen in Hirtshals sehen – also nichts wie los:

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An den Check-In-Schaltern der Fähre waren lange Schlangen, und es dauerte sehr lange bis wir endlich auf der Fähre waren. Wir haben auf einer Bank und ein paar Hockern noch Sitzplätze gefunden und los ging die 4 ½-stündige Fahrt bis nach Langesund. Zwischendurch war die Fahrt für die Kinder doch etwas langweilig, teilweise hatten wir bei starkem Wellengang auch mit Übelkeit zu kämpfen – ich war froh, dass wir nicht die Fähre von Frederikshaven nach Oslo gebucht hatten. Aber schließlich wurde das Wetter besser, so dass wir auch mal an Deck gingen, und Norwegen kam in Sicht!

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Nachdem wir die Fähre verlassen hatten, ging es auf der E18 Richtung Norden. Wir waren alle gleich begeistert von der norwegischen Landschaft und den vielen Tunneln, durch die die Straßen führen. Allein an diesem ersten Tag zählten die Kinder 32 Tunnel, durch die wir gefahren sind! Auf meist gut ausgebauten Straßen ging es ohne Pausen an Oslo vorbei und die E16 weiter Richtung Norden bis Aurdal zum Campingplatz Aurdal Fjordcamping, wo wir abends nach 4 ½ Stunden Fahrt ankamen. Wir bekamen eine gemütliche Hütte mit Grasdach und ganzen Baumstämmen als Wänden mit Blick auf den Aurdalsfjord.

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Es war richtig warm und wir sind nach kurzem In-Beschlag-Nehmen der Hütte und Verteilen der Betten erstmal zum Baden im Fluss-See-Fjord gegangen… Das Wasser war eiskalt!!! Aber besonders die beiden großen Jungs hatten Spaß auf dem Wassertrampolin mit Wasserrutsche.

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Danach wurden Nudeln mit Tomatensauce und Hackbällchen aus Deutschland gekocht, die Jungs hatten dabei viel Spaß beim Wasserholen vom Zapfhahn am Haupthaus fürs Kochen und das Abspülen. Als die Kinder im Bett waren, haben wir bei einem Glas Wein den ersten Abend in Norwegen mit herrlicher Aussicht über den Fluss-Fjord genossen. Herrlich so ein Urlaubsbeginn auf der Terrasse mit Ausblick und dem Gefühl, einen langen, spannenden Urlaub noch vor sich zu haben!

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Re: Südnorwegen mit Kindern - 2.0

Beitragvon Fjellpolo » Mo, 23. Sep 2024, 18:13

3. Tag – 19. Juli 2016

Am nächsten Morgen ging es nach Duschen, Frühstücken und Packen weiter Richtung Norden. Wir waren noch nicht weit gefahren, als ein Schild rechts den Weg zu einer Stabkirche den Berg hochwies. Also sind gleich spontan abgebogen, um uns die Stabkirche anzuschauen. Betreten durften wir sie leider nicht, da gerade eine Führung stattfand. Als wir die Kirche von vorne fotografieren wollten, kam ein Lamborghini angefahren, fuhr um uns herum und parkte genau vor der Kirche, obwohl auf dem Parkplatz neben unserem Auto sonst außer einem alten Volvo und einem alten Trecker alles frei war. Der Fahrer fuhr erstmal die Türen nach oben auf und machte eine Frühstückspause! So blieb uns nach einiger Wartezeit nichts anderes übrig, als die Kirche mit den außergewöhnlichen Karossen davor zu fotografieren…

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Weiter ging es dann auf der RV51, der Norwegischen Landschaftsroute Valdresflye, durch das Jotunheimen-Gebirge. Im Gegensatz zum Vortag war das Wetter an diesem Tag sehr regnerisch, und die Wolken hingen tief. Trotzdem war die Fahrt auf dieser Straße toll – gerade wegen des Regens wirkte die Landschaft sehr rau!

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Am See Bygdin wollten wir unsere erste Wanderung in Norwegen auf das Synshorn machen – die Tourenbeschreibung haben wir von dieser Homepage. Eine wirklich tolle Wanderung: Herzlichen Dank nochmal dafür! Wir hatten zunächst Schwierigkeiten, den Einstieg der Tour zu finden und sind zwischen Café-, Hotel- und öffentlichem Parkplatz rechts der Straße hin und her gefahren. Schließlich haben wir gemerkt, dass man von jedem Parkplatz aus die Wanderung beginnen kann – am schnellsten ist es aber vom Bygdin Café-Parkplatz aus. Nachdem wir zwei hilfsbereite Norweger (Norweger sind eigentlich immer ausgesprochen hilfsbereit!!!) gefragt hatten, welcher der Berge denn das Synshorn ist und schließlich der Beginn der Wanderung gefunden war, war der gut markierte Weg nicht mehr zu verfehlen.

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Von unten sah das Synshorn ganz schön imposant aus: Besonders weil dort winzig kleine Menschen an der Steilwand zu erkennen waren, die kletternd den direkten Weg zum Gipfel genommen haben…
Wir haben uns aber für die Variante „bequeme und leichte Bergwanderung – geeignet auch für jüngere Kinder“ entschieden. Die Wanderung war für unsere Kinder Abenteuer pur: auf Trittsteinen Bäche überqueren, auf schmalen Pfaden den Berg erklimmen, an einigen Stellen musste man ganz schön klettern – zwischendurch hat es auch mal geregnet, was die Wanderung nicht einfacher machte… Uns sind zwar auch Norweger mit kleinen Kindern in Kraxen begegnet – ich würde die Tour allerdings nicht mit kleinen Kindern machen – man kann dabei auch mal leicht abrutschen und stürzen.

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Außerdem war die Überwindung der 410 Hm ganz schön anstrengend. Nach etwa 2/3 der Wanderung wollten die Kinder fast schon umdrehen. Mit ein bisschen Ansporn sind sie dann doch weiter gewandert und waren RICHTIG stolz, schließlich den ersten Gipfel erklommen zu haben! Bei allen anderen Wanderungen im Urlaub liefen dann immer die Jungs vorne weg – nur ich bin kaum hinterher gekommen…

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Auf dem Gipfel war es zwar ziemlich kalt und windig und die Aussicht bei den tief hängenden Wolken und Nieselregen etwas getrübt, was unserer guten Laune aber keinen Abbruch getan hat. Fröhlich sind wir nach einem Picknick unterhalb des Gipfels den Berg wieder herab gestiegen. Es war eine wirklich schöne und empfehlenswerte Wanderung!

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Danach ging es mit dem Auto weiter über die Valdresflye durch die noch teilweise mit Schnee bedeckte Landschaft. Hier konnten die Jungs ihre erste Schneeballschlacht im Juli machen!

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Nach der baumlosen Hochebene ging es wieder abwärts. Am Ridderspranget sind wir noch abgebogen, um uns die Stelle des „Rittersprungs“ anzusehen. Vom Parkplatz sind wir etwa 10 Minuten ins Tal hinab spaziert, bis wir am sich durch die Felsspalte rauschenden Fluß Sjoa angekommen sind.

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Nach der anstrengenden Wanderung auf das Synshorn und dem netten Spaziergang zum Ridderspranget war es nun Zeit, den Rest der Strecke ohne Pause bis Lom zurück zu legen, wo der Vermieter schon fast nicht mehr mit uns gerechnet hatte. Die winzig kleine Hütte für 5 Personen auf dem Bauernhof Strind Gard war unter die Auffahrt zur Scheune gebaut und urgemütlich eingerichtet. Küche und Waschräume musste man im Haupthaus benutzen. Dafür hat die Nacht in dieser tollen Hütte nur 500 NOK gekostet, Duschen inklusive.

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Leider mussten wir am nächsten Tag weiter, wir wären hier (wie eigentlich auch sonst überall) gerne noch länger geblieben…
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Re: Südnorwegen mit Kindern - 2.0

Beitragvon Wollina » Mo, 23. Sep 2024, 19:14

Sehr schön zu lesen, wie es so mit Kindern in Norwegen vor 8 Jahren war. Da werden Erinnerungen geweckt. Unsere RundReise mit Zelt, Hütten und Kindern liegt viel länger zurück, verpackt in Dias und das Anschauen ist nicht mehr möglich.
Freue mich auf die Fortsetzung.

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Re: Südnorwegen mit Kindern - 2.0

Beitragvon MarkusD » Mo, 23. Sep 2024, 21:11

Fjellpolo hat geschrieben:...kam ein Lamborghini angefahren

Woah, wie krass ist das denn. Alleine die Farbe, die ballert einem ja ins Auge. :-) So Fahrzeuge sieht man im Winter, wo ich gerne unterwegs bin, halt eher wenig.

Ansonsten, schöne Idee den Bericht noch mal hervorzuholen. Danke!

Gruß, Markus
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Re: Südnorwegen mit Kindern - 2.0

Beitragvon jonn68 » Di, 24. Sep 2024, 7:36

Danke für das Zeigen der Reise nochmals, tolle Bilder. Da will man selber gleich auch wieder auf Tour gehen.
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Re: Südnorwegen mit Kindern - 2.0

Beitragvon Fjellpolo » Di, 24. Sep 2024, 16:36

Danke euch für die netten Rückmeldungen! Für mich ist es auch eine richtig schöne Urlaubserinnerung...

Für Markus noch ein Foto mit dem Lamborghini von etwas näher, das unser 8-Jähriger mit seiner kleinen Kamera geknipst hatte:

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Re: Südnorwegen mit Kindern - 2.0

Beitragvon Fjellpolo » Di, 24. Sep 2024, 17:15

4. Tag – 20. Juli 2016

Am nächsten Morgen war das Wetter wieder besser. Nach dem Räumen unserer kleinen Hütte unter der Scheunenauffahrt sind wir die 2 km nach Lom gefahren und haben uns ein bisschen im Zentrum des kleinen Städtchens mit Besuch von Stabkirche, Friedhof und Nationalparkzentrum aufgehalten.

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Interessant sind in Norwegen auch die Friedhöfe, welche hauptsächlich aus Rasenflächen bestehen. Lediglich direkt an den Grabsteinen sind einige Blumen gepflanzt. Durch das helle Grün wirken die Friedhöfe wesentlich freundlicher als in Deutschland.

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Am späten Vormittag ging es weiter auf dem RV 15 Richtung Westen. Allerdings sind wir nicht weit gekommen: Die Strecke am Fluss Otta entlang ist so schön, dass wir uns schnell dafür entschieden, gleich schon wieder eine Pause zu machen und die belegten Brote am wunderschönen Fluss zu essen. Die Jungs hatten großen Spaß, am Flussufer zu spielen und über die Steine zu balancieren. Dabei gab es das erste Paar unter Wasser gesetzte Schuhe…

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An der Straße standen immer wieder Schilder, die vor querenden Elchen warnten:

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Auch Elchkot konnten wir auf der Lichtung neben dem Fluss finden. Und schließlich sahen wir ihn: Unseren 1. Elch in Norwegen, der friedlich am helllichten Tag auf der Lichtung stand!!!

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O.k., er war nicht sehr groß. Unser Jüngster hatte gleich im Nationalparkzentrum in Lom sein Urlaubstaschengeld investiert…
Nach einer längeren Mittagspause ging es weiter Richtung Westen – an diesem Tag haben wir andauernd für Fotostopps angehalten, weil die Landschaft bei strahlendem Sonnenschein einfach so wunderschön war!

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In Grotli sind wir auf die Norwegische Landschaftsroute Gamle Strynefjellsvegen abgebogen. Diese Strecke war traumhaft schön! Die Straße war zwar eng und war zu einem großen Teil nicht asphaltiert, aber es gab viele Ausweichbuchten. Es sind relativ viele Reisebusse, die wahrscheinlich voller Passagiere eines Kreuzfahrtschiffs auf dem Geirangerfjord waren, die Strecke in hohem Tempo entlang gefahren. Wir waren glücklich, mit dem eigenen Auto unterwegs zu sein, viele Pausen machen und die Landschaft in aller Ruhe genießen zu können!

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An einem wunderschönen Bergsee haben wir die nächste größere Pause gemacht. Während wir Erwachsenen auf den Felsen am Seeufer die Sonne, Landschaft und Ruhe genossen haben, haben die Kinder Spaß gehabt beim Klettern, Steine werfen und auch Fotografieren. Schließlich haben sie mit bloßen Füßen im eiskalten See gebadet, nachdem das 2. Paar Schuhe an diesem Tag unter Wasser gesetzt worden war…

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Natürlich gab es auch wieder eine Pause an einem Schneefeld, wo wir bei richtig warmen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein eine Schneeballschlacht gemacht haben. Was müssen hier für Schneemassen gelegen haben, dass trotz der Hitze Mitte Juli immer noch so viel Schnee liegt!

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Auf dem Gamle Strynefjellsvegen sind wir immer wieder auf ein Schaf mit zwei Lämmern getroffen. Die Jungs dachten, es wären jedesmal dieselben Schafe und haben sich gefragt, wie diese schneller als wir mit dem Auto sein konnten!

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Auf der Westseite des Gamle Strynefjellsvegen wurde das Tal deutlich enger und rauer. Uns wunderte es, wie hier Kühe und Schafe leben und die Bauern Landwirtschaft betreiben können.

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Nach so vielen Pausen auf der Strecke mussten wir dann, nachdem wir am Ende des Gamle Strynefjellsvegen angekommen waren, die 2. Hälfte der gut 200 km an diesem Tag mit nur noch einer kurzen Pause an einem Supermarkt zurücklegen: Auf dem RV 15 ging es weiter bis zum Nordfjord und dann auf die E39 Richtung Nordwesten bis zum Austefjorden. Hier leitete unser Navi uns statt weiter auf der E39 bis Volda über eine richtig enge Straße fast ohne Ausweichmöglichkeiten durch das Aldalen. Zum Glück kam uns auf dieser Strecke nur 1 Auto entgegen – dabei gab es ein nicht so schönes Geräusch, als wir beim Ausweichen am steil abfallenden Seitenrand der asphaltierten Straße mit dem Unterboden aufsetzten…
Schließlich kamen wir am Abend auf dem Bauernhof Brudevoll Gard in der Nähe von Ørsta an, wo wir eine schöne Hütte mit tollem Ausblick auf die Sunnmøre-Alpen für eine Woche gemietet hatten. Es war immer noch sommerlich warm, und wir konnten bis spät abends auf der Terrasse sitzen und den Mondaufgang beobachten. Richtig dunkel wurde es bis 0.30 Uhr nie – die Dunkelheit haben wir hier an unserem nördlichsten Punkt des Norwegenurlaubs immer verschlafen.

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Re: Südnorwegen mit Kindern - 2.0

Beitragvon Julindi » Mi, 25. Sep 2024, 11:33

Ach wie herrlich dein Reisebericht - und auch für dich sicherlich ein "in-Erinnerungen-schwelgen", damals die Kinder noch so "klein" :D
Die Bilder vom RV 51 und Gamle Strynefjellsvegen haben mich gleich bis über beide Ohren grinsen lassen - es ist so schön, wenn gleich Erinnerungen geweckt werden! Einfach herrlich - ich genieße gerade das mitfahren sehr!
Freue mich auf mehr und bin gespannt, wo es hingeht :D :D Danke
Reiseberichte mit Fotos auf http://www.ju-cara.jimdo.com
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Re: Südnorwegen mit Kindern - 2.0

Beitragvon Fjellpolo » Mi, 25. Sep 2024, 14:51

Julindi hat geschrieben:Ach wie herrlich dein Reisebericht - und auch für dich sicherlich ein "in-Erinnerungen-schwelgen", damals die Kinder noch so "klein" :D
Die Bilder vom RV 51 und Gamle Strynefjellsvegen haben mich gleich bis über beide Ohren grinsen lassen - es ist so schön, wenn gleich Erinnerungen geweckt werden! Einfach herrlich - ich genieße gerade das mitfahren sehr!
Freue mich auf mehr und bin gespannt, wo es hingeht :D :D Danke


Danke für die nette Rückmeldung! So geht es mir wirklich: Wie klein die Kinder waren... Kommt mir noch gar nicht so lange her vor, der Urlaub!
Der Gamle Strynefjellsvegen war aber auch besonders schön! Das liegt sicher auch mit am Wetter: Auch wenn es heißt: "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung", ist es doch bei Regen und Nebel einfach nicht so schön und kurze Stopps oder längere Pausen machen da einfach nicht so viel Spaß!
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Re: Südnorwegen mit Kindern - 2.0

Beitragvon Fjellpolo » Mi, 25. Sep 2024, 14:59

5. Tag – 21. Juli 2016

Am nächsten Morgen genossen wir es, in Ruhe zu frühstücken, ohne gleich wieder packen und eine Hütte putzen müssen. Nach einem gemütlichen Frühstück liefen wir erstmal zu dem etwa 200 m entfernten Bauernhof, wo wir uns die Kälbchen und das Norwegerpferd mit seinem kleinen Fohlen anschauten. Der Senior-Bauer Tormod, welcher gut deutsch spricht, lieh uns einige Karten und gab uns Tipps zum Wandern, Baden und Angeln. Außerdem versprach er den Jungs eine Kutschfahrt am Abend.

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Unsere Jungs fingen danach an, mit einem norwegischen Jungen Fußball auf dem Bauernhof zu spielen, so dass wir anderen ohne sie den Rückweg zur Hütte angetreten haben.

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An diesem Tag war richtiges Sommerwetter – es war sogar so heiß, dass man sich kaum bewegen konnte. Nachmittags haben wir uns deshalb dafür entschieden, zum Baden an den See Vatnetvatnet zu fahren. Hier konnte man gut baden, allerdings waren die wenigen Sand- und Grasflächen am Ufer zum Liegen doch ziemlich beschränkt, da natürlich auch andere Familien den heißen Tag zum Baden nutzten. Aber das Wasser war auf jeden Fall schön erfrischend!

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Zurück fuhren wir über Volda, wo wir uns noch im Supermarkt mit Essen und im Sportgeschäft mit Informationen und Pilkern für das Fjordangeln eindeckten. Als wir am frühen Abend wieder am Bauernhof ankamen, war das Norwegerpferd schon eingespannt, und die Jungs durften mit dem Bauern Tormod zum Abschluss des Tages eine kleine Fahrt mit der Kutsche machen.

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Re: Südnorwegen mit Kindern - 2.0

Beitragvon Fjellpolo » Mi, 25. Sep 2024, 15:16

6. Tag – 22. Juli 2016

Am nächsten Morgen war es stark bewölkt. Vom Wandern in den Bergen riet uns Bauer Tormod aufgrund der schlechten Sicht ab. Also beschlossen wir, uns Fisch zum Abendessen zu organisieren, also angeln zu gehen.
Zunächst ging es auf einer nur teilweise asphaltierten Straße durch das Follestaddalen. Von den bis über 1400 m hohen Gipfeln der Sunnmøre-Alpen war wenig zu sehen…

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In Store Standal erreichten wir den Hjørundfjord, welcher als einer der schönsten Fjorde Norwegens bezeichnet wird. Hier wollten wir vom Ufer aus unser Angelglück versuchen. Leider waren hier im Wasser sehr viele Algen, so dass immer wieder die Pilker hängen blieben und wir nach relativ kurzer Zeit wieder aufgaben.

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Weiter ging es dann den Hjørundfjord entlang. An der Spitze der Halbinsel kamen wir an der Fähre vorbei, welche von Festøya nach Ålesund hinüber setzt. Ich wäre gerne nach Ålesund gefahren, aber die Männer hatte der Jagdtrieb gepackt, sie wollten weiter angeln… Um die Spitze herum hielten wir an einem kleinen Parkplatz und suchten eine Angelstelle am Vartdalsfjord: Leider war es auch hier so, dass die Pilker immer wieder in den Algen hängen blieben. Um die Fjorde Norwegens nicht mit zuviel Metall zu belasten, gaben wir dann auch hier ziemlich schnell wieder auf.

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Also kraxelten wir wieder zurück zur Straße und fuhren auf der E39 einmal um die Halbinsel bis Ørsta herum. Inzwischen schüttete es wie aus Kübeln, und wir versuchten, die Tourist Information zu finden, was sich als sehr schwierig erwies, da die Schilder an der Straße nicht mehr mit dem neuen Aufenthaltsort der Tourist Information im Einkaufszentrum beim Hafen überein stimmten. In der Tourist Information gab uns die Dame den Tipp, dass man am ehemaligen Fähranleger zur Insel Hareid gut angeln könne. Nach einem kurzen Spaziergang durch den Hafen von Ørsta fuhren wir also wieder 10-15 km zurück bis nach Rjåneset, wo 4 Fjorde aufeinander treffen. Hier waren immerhin einige Angler, was doch auf erfolgreicheres Angeln hoffen ließ…

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Die Ecke hier war wunderschön! Wir konnten sogar Schweinswale beobachten. Und nach einigen Stunden hatten wir immerhin einen Pollack gefangen :-). Diesen gabs zum Abendessen als Vorspeise - ausgesprochen lecker!!!

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Re: Südnorwegen mit Kindern - 2.0

Beitragvon MarkusD » Mi, 25. Sep 2024, 19:46

Fjellpolo hat geschrieben:Für Markus noch ein Foto mit dem Lamborghini von etwas näher, das unser 8-Jähriger mit seiner kleinen Kamera geknipst hatte

Vielen Dank! Liebe Grüße an den jungen Mann. :-) Gruß, Markus
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Re: Südnorwegen mit Kindern - 2.0

Beitragvon Fjellpolo » Fr, 27. Sep 2024, 22:03

7. Tag – 23. Juli 2016

Heute war der Himmel zwar immer noch bewölkt, aber die Wolken hingen nicht mehr ganz so tief, so dass wir uns zur Insel Runde aufgemacht haben. So „weit“ in den Norden (für Nordland-Fans ist das hier natürlich noch Süden… :lol: ) sind wir vor allem deshalb gefahren, weil unsere Jungs unbedingt zur Vogelinsel Runde wollten. Schon die Fahrt dorthin durch den tiefsten Straßentunnel der Welt und über einige Inseln mit steilen Brücken dazwischen war schön.

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Runde ist eine wunderschöne kleine Insel, die vor allem wegen der Papageientaucher von vielen Touristen aufgesucht wird. Es gibt nur eine Straße, die am Campingplatz endet; vorher hielten wir am öffentlichen Parkplatz, auf dem schon viele Autos standen.

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Die ersten Vögel, die sich hier in Scharen fanden und gierig auf von Touristen verfütterte Kekse und Brote stürzten, waren Möwen.

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Der Wanderweg zum Vogelfelsen begann auf dem Campingplatz hinter einer netten Galerie. Zunächst ging es sehr steil auf einem asphaltierten Weg den Berg herauf.

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Oben angekommen machten wir erstmal Mittagspause auf einem Felsen mit Blick über den mit Wohnmobilen gut besetzten Campingplatz.

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Nach dem ersten steilen Anstieg ging es dann auf ziemlich morastigen Pfaden quer über die Insel weiter – an den schlimmsten Stellen fanden sich zum Glück Bretter oder Stege.

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Auf der Westseite der Insel ging es steil nach unten: Die Vogelfelsen! Dummerweise hatten wir die extra für diesen Ausflug ausgedruckten Wanderungen mit Karten in der Hütte liegen lassen, so dass wir nicht wussten, ob wir links oder rechts weitergehen sollten. Online-Wander-Apps hatten wir noch nicht... Wie wir später erfahren haben, wäre der eigentliche Papageientaucherfelsen links gewesen… Nachdem uns ein von rechts kommendes Paar auf der Kamera ein paar Bilder von Papageientauchern zeigte, die sie gerade geschossen hatten, entschieden wir uns für rechts. Der Vorteil war auf jeden Fall, dass hier deutlich weniger Wanderer unterwegs waren und man relativ alleine war!

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Es war ein tolles Erlebnis, an den Klippen mit wunderschönem Ausblick entlang zu wandern. Nach einem kleineren Anstieg hatten wir schließlich einen tollen Blick auf den ersten Vogelfelsen: Obwohl es ja erst früher Nachmittag war, konnten wir einige Papageientaucher und Trottellummen mit den Ferngläsern beobachten!

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Nach einiger Zeit ging es weiter an den Klippen entlang bis zum nächsten Vogelfelsen. Hier waren Tausende von Basstölpeln, die wir mit großer Begeisterung beobachteten!

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Auch eine Skua hat unser 11-Jähriger eingefangen:

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Von der Westseite mit den Vogelklippen ging es abwärts bis zur Nordspitze der Insel. Den kompletten Abstieg bis zum Leuchtturm haben wir uns allerdings gespart. An der Nordost-Seite ging es über einen neu gebauten Holzsteg und noch teilweise im Bau befindliche Granittreppen am Berg wieder zurück bis zum Ausgangspunkt.

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Gegen 17 Uhr waren wir wieder unten am Startpunkt, als sich die ersten passionierten Fotografen mit Wahnsinns-Objektiven auf den Weg zu den Vogelfelsen machten… Die beste Zeit, die Papageientaucher zu fotografieren, ist ab 21 Uhr – aber wahrscheinlich muss man schon ein paar Stunden eher da sein, um einen guten Platz zum Fotografieren zu erwischen… Das Problem hatten wir wenigstens zu unserer Tageszeit und am vermeintlich „falschen“ Vogelfelsen nicht.
Auf der Rückfahrt ging es wieder durch den 7,8 km langen Eiksundtunnel, der mit 10 % Gefälle steil bis zur Tunnelmitte abfällt, um 287 m unter NN den Fjord zu unterqueren; auf der anderen Seite geht es dann mit 9 % Steigung wieder aufwärts. Sehr ungewöhnlich, dass so steile Tunnel gebaut werden! Normalerweise werden ja Tunnel gebaut, damit man NICHT steile Passstraßen nehmen muss…

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Die Jungs haben die Rückfahrt allerdings verschlafen…
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Re: Südnorwegen mit Kindern - 2.0

Beitragvon syltetoy » Sa, 28. Sep 2024, 14:50

Vielen Dank für den schönen Bericht mit tollen Fotos.
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