Lehrerin in Norwegen?

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Re: Lehrerin in Norwegen?

Beitragvon Gudrun » Di, 24. Sep 2024, 22:52

Klar, die Lachsverarbeitung war ironisch.

Immobilie verkaufen oder als Renditeobjekt lieber vermieten? (Ich kenne die Risiken.)

8 Monate in Norwegen geht nicht als Tourist, soweit ich weiß. 6 Monate geht wohl unter bestimmten Bedingungen (arbeitssuchend?).

Zählt ein Praktikum als Arbeit? Die Schule bietet da Stellen.

Grüße Gudrun
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Re: Lehrerin in Norwegen?

Beitragvon relch » Mi, 25. Sep 2024, 1:09

SabineB1 hat geschrieben:
Norwegen spricht Euch aus zwei Urlauben an. Dass die Arbeits- und gesellschaftlichen Bedingungen dort besser seien kann man immer wieder lesen. Auch, dass man in der Finnmark 200 km fährt, um zum nächsten Kieferorthopäden zu kommen?
Das dürfte im Raum Oslo anders sein und natürlich würden wir uns (welche Region auch immer) genau anschauen....


Mit nur Englisch hast du eigentlich nur Chancen an Orten mit extremen Lehrermangel... Also Finnmark oder einsame Inseln. Vielleicht nicht mal da, du brauchst mehr Fächer oder andere Qualifikationen! Das ist in Norwegen Standard.
Grossraum Oslo ist hässlich, kalt und langweilig. Oslo selbst ist ein Drecksloch. Vom Ruhrgebiet ist man zumindest schnell in Europa, es gibt schöne Parks und kulturell geschieht einiges ;)
Bergenstesten ist eine absolute Minimumsanforderung, da bist du sprachlich auf dem Niveau eines Sechstklässlers. Du solltest zum Sprachenlernen ein paar Jahre einplanen.
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Re: Lehrerin in Norwegen?

Beitragvon Andre311 » Mi, 25. Sep 2024, 9:32

Immerhin wird ja Oslo auch Klein Islamabad genannt, also kein grosser Unterschied zum Ruhrpott, Also hier als lehrer zu arbeiten ist sehr schwierig ,meine Frau kommt trotz fast perfekter Norsk Sprache auch nicht richtig rein, weil Studium zwar anerkannt aber das was hier ausgebildet wird ist komplett anders, das ganze Schulsystem ist auch nicht so ganz echt, Skifahren und Berge besteigen ist wichtiger wie Mathe, zumindest hier, meiner hat das durch, derzeit VGS 3, der macht drei kreuze wenn das vorbei ist und er endlich Studieren darf, der Leistungsunterschied an der VGS ist ne Katastrophe,da sitzen Vollhonks neben Leuten die richtig was kønnen und auch wollen, und das in einer Sudienvorbeitungsklasse, Aber wie ich auf der Arbeit schon mitbekommen habe,Lesitung ist hier nicht entscheidend,sondern meist nur Vitamin B.
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Re: Lehrerin in Norwegen?

Beitragvon SabineB1 » Mi, 25. Sep 2024, 12:32

Gudrun hat geschrieben:Klar, die Lachsverarbeitung war ironisch.

Immobilie verkaufen oder als Renditeobjekt lieber vermieten? (Ich kenne die Risiken.)

8 Monate in Norwegen geht nicht als Tourist, soweit ich weiß. 6 Monate geht wohl unter bestimmten Bedingungen (arbeitssuchend?).

Zählt ein Praktikum als Arbeit? Die Schule bietet da Stellen.

Grüße Gudrun


Immobilie vermieten ist nicht unser Modell. Ich möchte kein Vermieter sein. Genau, man müsste schon einen Job finden um dort die D-Nummer (?) zu erhalten. IRGENDEINEN wird man doch schon bekommen, gehe ich schwer von aus. Ob es der ist, der uns auch über die Elternzeit hinaus finanziert, ist eine andere Sache.

Die Praktika an der Schule sind unbezahlt und ehrlich gesagt, sehe ich mich mit mitte 40 auch nicht mehr auf einer Praktikantenstelle...aber sie haben auch eine bezahlte Stelle als Springer (reine Vertretungskraft). Das könnte ich mir für den Einstieg vorstellen. Das Gehalt wäre wahrscheinlich nicht ausreichend, der Druck etwas anderes zu finden schon relativ hoch. Weiß ich aber natürlich alles nicht....

Puh, es ist echt schwer. Bayern wäre in einigen Punkten eine Alternative. Finanzielle Sicherheit und schöne Natur hätte ich dort. Allerdings widerstrebt mir diese extreme Kontrollkultur und Testkultur (in Schulen) sehr. Vom Gefühl (sicher sagen kann ich es nicht) ist mir der Norweger sehr viel näher als der Bayer....

Puh, so schwer....
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Re: Lehrerin in Norwegen?

Beitragvon SabineB1 » Mi, 25. Sep 2024, 12:39

Andre311 hat geschrieben:Immerhin wird ja Oslo auch Klein Islamabad genannt, also kein grosser Unterschied zum Ruhrpott, Also hier als lehrer zu arbeiten ist sehr schwierig ,meine Frau kommt trotz fast perfekter Norsk Sprache auch nicht richtig rein, weil Studium zwar anerkannt aber das was hier ausgebildet wird ist komplett anders, das ganze Schulsystem ist auch nicht so ganz echt, Skifahren und Berge besteigen ist wichtiger wie Mathe, zumindest hier, meiner hat das durch, derzeit VGS 3, der macht drei kreuze wenn das vorbei ist und er endlich Studieren darf, der Leistungsunterschied an der VGS ist ne Katastrophe,da sitzen Vollhonks neben Leuten die richtig was kønnen und auch wollen, und das in einer Sudienvorbeitungsklasse, Aber wie ich auf der Arbeit schon mitbekommen habe,Lesitung ist hier nicht entscheidend,sondern meist nur Vitamin B.


Und das krasse Pendant dazu wäre unsere Alternative (Bayern) :roll: . Mir ist das "lieber Skifahren als Mathe" schon fast sympathisch, da passe ich gut hin :D . Bayern, dieses engstirnige Denken....zum kotzen. Die Natur wäre in Bayern auch schön, ich gehe kein finanzielles Risiko ein und muss auch keine neue Sprache lernen. Aber mit den Leuten muss mann auch erstmal klarkommen....
Tromsö fand ich übrigens umwerfend! Den Norden würde ich daher gar nicht unbedingt scheuen. Ich wäre auch für andere Bereiche offen, nur muss am Monatsende eine 5-köpfige Familie von zwei Gehältern leben können....
Hat deine Frau es denn an der dt. Schule Oslo mal probiert?
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Re: Lehrerin in Norwegen?

Beitragvon Gudrun » Mi, 25. Sep 2024, 12:58

Ich hatte die Praktikantenstelle so gemeint, dass man sich mal schlau machen kann, wie das System so ist, dass es kein reines Gefühl ist.
Du kannst bestimmt nicht erwarten, dass Du in eine fremdes Land kommst und dort alles, was gut in D ist, weiter läuft (Siherheit...) und das was Dich stört anders ist (Stress...). Und dass Du das alles bekommst, ohne irgendwo zurück zu stecken. Ein Wechsel des Systems ist anstrengend.

Grüße Gudrun
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Re: Lehrerin in Norwegen?

Beitragvon SabineB1 » Mi, 25. Sep 2024, 13:12

Gudrun hat geschrieben:Ich hatte die Praktikantenstelle so gemeint, dass man sich mal schlau machen kann, wie das System so ist, dass es kein reines Gefühl ist.
Du kannst bestimmt nicht erwarten, dass Du in eine fremdes Land kommst und dort alles, was gut in D ist, weiter läuft (Siherheit...) und das was Dich stört anders ist (Stress...). Und dass Du das alles bekommst, ohne irgendwo zurück zu stecken. Ein Wechsel des Systems ist anstrengend.

Grüße Gudrun


Ok, verstehe! Genau, es gibt definitiv keine Veränderung ohne etwas anderes aufzugeben. Das ginge uns ja sogar innerhalb des Landes so (Bayern - völlig anderes Schulsystem und andere Mentalität). Die finanzielle Sicherheit (Beamtentum) ist mir nicht mal wichtig, die kann ich aufgeben - aber man muss eben neue Perspektiven haben, Wohnraum und Essen für 5 Leute zahlen können. Mit zwei Aushilfsjobs werden wir dort nicht weit kommen...
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Re: Lehrerin in Norwegen?

Beitragvon jonn68 » Do, 26. Sep 2024, 7:49

Andre311 hat geschrieben:Immerhin wird ja Oslo auch Klein Islamabad genannt, also kein grosser Unterschied zum Ruhrpot.


Wann warst du das letztemal in Deutschland? Norweger sehen das vielleicht so, für Deutschland ist Oslo da noch völlig unproblematisch. Man darf nicht vergessen Norweger jammern und reden ihr Land oft schlechter als es ist.

Deutschland hat leider im städtischen Bereich den Kipppunkt überschritten, dann sagt man dann geh doch auf das Land, nur da gibt es in vielen Regionen keine Ärzte mehr, schlechte Infrastruktur und oft auch noch schlechtes Internet.

Wenn man sagt gehe nach BaWue oder Bayern, würde ich heutzutage nicht mehr unbedingt empfehlen, die beiden Bundesländer leben sehr stark vom Automobilbau, nur leider stirbt die deutsche Automatomobilwirtschaft und ohne deren Erträge wird man den Sozialstaat in Deutschland nicht mehr aufrechterhalten können und gleichzeitig hat man eine Infrastruktur, die bräuchte Billionen für den Ausbau. Geh einmal in eine staatliche Schule in der Stadt in BaWü, da dich trifft dich der Schlag, auf dem Land ist da noch deutlich besser.

Ich würde aber nie in ein fremdes Land auswandern, weil alles drumherum in dem Heimatland schlecht ist, sondern nur wenn ich die Chance sehe würde, ich kann mir dort ein besseres Leben ermöglichen.

Ich kenne einige, die sind nach Südamerika wegen der Covidpolitik und kommender Impfpflicht in Deutschland ausgewandert, die sind leider alle gescheitert und haben sechsstellige Beträge verloren.
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Re: Lehrerin in Norwegen?

Beitragvon Anette » Do, 26. Sep 2024, 8:46

Abgesehen davon, wie bedauerlich es ist, wenn gut ausgebildete Menschen abwandern:
Wenn innerhalb Deutschlands, weshalb in aller Welt ausgerechnet nach Bayern oder Ba-Wü? :shock:
Ich komme selber aus NRW, habe schon in Ba-Wü gelebt und lebe jetzt in Niedersachsen. Freiwillig bringt mich keiner mehr in Deutschlands Süden. Das entspricht nicht meiner offenen Mentalität.
Warum nicht dahin, wo (angeblich) die glücklichsten Menschen in Deutschland wohnen? Ok, Berge gibt es dort nicht, aber viel Wasser. Und Norwegen ist nicht weit, Dänemark mit (angeblich) noch glücklicheren Menschen um die Ecke und CDU-regiert werden sie dort auch...
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Re: Lehrerin in Norwegen?

Beitragvon thomashus » Do, 26. Sep 2024, 11:18

Liebe SabineB1,
versuche die Diskussion doch mal von der Motivation zum rein sachlich Machbaren zu lenken. Wenn ihr als Familie nach Norwegen auswandern wollt - ist "Auswandern" für den sachlichen Aspekt schon die falsche Perspektive. Es geht in Wirklichkeit um's "Einwandern - nach Norwegen". Damit man euch einwandern lässt, braucht ihr den Nachweis eines finanziellen Auskommens in Norwegen (entweder einen soliden Betrag auf einem Konto, eine Rente oder halt feste Arbeitsverträge) und eine Wohnung - und für das erste Jahr eine Krankenversicherung. Diese Dinge müssen VOR deinem Marsch zur Registrierung deines Umzugs nach Norwegen bei der Polizei (bzw. UDI) gegeben sein.
Um das hinzubekommen, kannst du theoretisch von Deutschland aus agieren (Wohnung suchen, Job's suchen). Das wird ohne persönliches Erscheinen in Norwegen kaum möglich sein. Da könnte man ins Auge fassen, etappenweise vorzugehen. Es könnte einer von euch nach Norwegen ziehen - für 2x3 Monate geht das auch ohne Registrierung - und wenn der dann Wohnung und Jobs "besorgt" hat - den Rest der Familie nachholen.... Das ist, wie man es dreht, auf jeden Fall ein enormer Eiertanz. Durch dieses Reihenfolgeproblem, müsst ihr erst eure Sicherheit aufgeben um eine andere Sicherheit erlangen zu können D.h. du musst erst Geld auf dem Konto zum Nachweis deiner finanziellen Unabhängigkeit haben, dann kannst du deine Einreise beantragen. Du musst erst eine Wohnung haben und dann kannst du hier in Norwegen zum Amt gehen. Das ist alles lösbar - aber zwischendurch schon ziemlich dünnes Eis.
Für diesen Prozess sind eure Voraussetzungen grundsätzlich nicht die schlechtesten - aber bei weitem auch nicht die besten! Ich versuche es mal so auszudrücken: Vergiss einen Job als Lehrerin! - zumindst zum Start. Die in diesem Zusammenhang nötigen Sprachvoraussetzungen sind nur in der Region praktisch erlernbar. In Norwegen wird alle 100km ein anderer Dialekt gesprochen. Wenn du via Dlingo norwegisch lernst, ist das bokmal, kommst du in die Gegend von Bergen brauchst du nynorsk und ganz im Norden wäre samisch nicht schlecht. Im Trondelag sprechen die noch ganz anderns... man kann sich sicher untereinander verstehen ... aber als Lehrerin findest du - mal ab von der grundsätzlichen Qualifikation - schon wegen der Sprachbariere keinen Job! Dann wirst du Mietwohnungen weitestgehend nur im städtischen Umfeld finden. Auf dem Lande ist fast alles Eigentum. Geh spaßenshalber mal auf finn.no und schau dich um...
Dann Krankenversicherung... Du brauchst bei der Anmeldung den Nachweis einer Krankenversicherung. Da du zu diesem Zeitpunkt noch nicht registriert bist, kommt die norwegische Versicherung nur in Betracht, wenn ihr feste Arbeitsverträge habt. (da haben wir wieder das Henne - Ei - Problem) Sonst nur eine Versicherung aus Deutschland. Wenn ihr hier bei der gesetzlichen Krankenkasse versichert seid, viel Spaß bei der Abmeldung aus Deutschlad und gleichzeitiger Beibehaltung der Versicherung. Das ist schon spannend, wie da die Verhandlungen laufen und was das zum Ende kostet. Wenn ihr privat versichert seid, ist das etwas einfacher - aber auch eine Verhandlungssache.
Zum Schluss noch eine Bemerkung am Rande: Wenn ihr in Norwegen steuerpflichtig werdet und euer Vermögen in Deutschland angegeben habt, unterliegt dies der norwegischen Einkommens - bzw. Vermögensteuer. Und wenn ihr diese Zahlen seht - kommt euch Deutschland als Steuerparadies vor!

Es ist also recht einfach Deutschland zu verlassen - aber nicht so einfach in Norwegen reingelassen zu werden. Es ist ein traumhaftes Urlaubsland und ein cooles Land zum Leben ... aber das muss man sich schon dolle erarbeiten.

Wenn ihr für Euch die Entscheidung getroffen habt, diese Hürden der Unsicherheit überwinden zu wollen, dann findet ihr hier im Forum massenweise Unterstützung bei der praktischen Bewältigung von Einzelfragen - aber die Abwägung das in Angriff zu nehmen, müsst ihr ganz alleine treffen.

Für Details gerne PN oder auch per Telefon.

Beste Grüße - und nur Mut!
Thomas
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Re: Lehrerin in Norwegen?

Beitragvon gundhar » Do, 26. Sep 2024, 12:11

jonn68 hat geschrieben:...
Wenn man sagt gehe nach BaWue oder Bayern, würde ich heutzutage nicht mehr unbedingt empfehlen, die beiden Bundesländer leben sehr stark vom Automobilbau, nur leider stirbt die deutsche Automatomobilwirtschaft und ohne deren Erträge wird man den Sozialstaat in Deutschland nicht mehr aufrechterhalten können und gleichzeitig hat man eine Infrastruktur, die bräuchte Billionen für den Ausbau. Geh einmal in eine staatliche Schule in der Stadt in BaWü, da dich trifft dich der Schlag, auf dem Land ist da noch deutlich besser.
...

.


Es ist nicht nur die Automobilwirtschaft die in Deutschland stirbt (bzw. plattgemacht wird). Grosse Teile der mittelständischen Industrie stellen fest dass eine Fertigung in Deutschland nicht mehr bezahlbar ist. Hier vor Ort ist ein grosser mittelständischer Hersteller (international Marktführer mit 2000 Mitarbeitern), der nach ca. 100 Jahren seines bestehens anfängt einen Teil der Produktion aus Deutschland nach Rumänien zu verlagern. Das bringt grosse Schwierigkeiten und zusätzliche Kosten mit sich, ist aber wohl unumgänglich. Deutschland geht einfach$ nicht mehr.

Mit den Schulen "auf dem Land" ist es auch nicht weit her. Ich habe da etwas internen Einblick:
Eine Gruppe von Schülern [i]deren Herkunft nicht genannt werden darf[i] findet es besonders lustig in der Toilette neben das Klo bzw auf den Rand zu kacken und die K... an die Wände zu schmieren. Die Putzfrauen haben sich jetzt geweigert dort sauber zu machen. Die Putzfirma verlangt doppelte Bezahlung wenn sie weitermachen soll, dafür ist aber kein Geld da.
Die genannten Schüler kommen wie es ihnen passt, meist gar nicht. Wenn die Lehrer zu Hause anrufen versteht niemand ein Wort. Anfangs hat man noch versucht sie mit der Polizei abzuholen wg. Schulpflicht. Mittlerweile sagt die Polizei wir haben anderes zu tun und gar nicht die Kapazitäten dafür.
Was dort normale Kinder für Chancen haben etwas zu lernen, kann sich jeder selbst ausdenken.
ES HANDELT SICH ÜBRIGENS UM EIN GYMNASIUM.

Nochmal zum Beruf: Warum muss es denn unbedingt Lehrerin sein? Gerade da sind die sprachlichen Anforderungen besonders hoch! Andere Leute erlernen auch einen Beruf und arbeiten später in einem verwandten oder völlig fremden Beruf weiter. Da würde ich mich an dem orientieren was zu haben ist.
Ich persönlich habe auch einen Beruf erlernt, dann in einem verwandten Beruf gearbeitet und mich nach dem Studium ein einem entfernt verwandten Gebiet spezialisiert. So ein Wechsel ist heute vollkommen normal. Niemand erwartet dass er mit dem Wissen aus der Lehrzeit ein Leben lang auskommt oder ein Leben lang in dem urspŕünglich erlernten Beruf weiter arbeitet.
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Re: Lehrerin in Norwegen?

Beitragvon SabineB1 » Do, 26. Sep 2024, 16:44

jonn68 hat geschrieben:
Andre311 hat geschrieben:Immerhin wird ja Oslo auch Klein Islamabad genannt, also kein grosser Unterschied zum Ruhrpot.


Wann warst du das letztemal in Deutschland? Norweger sehen das vielleicht so, für Deutschland ist Oslo da noch völlig unproblematisch. Man darf nicht vergessen Norweger jammern und reden ihr Land oft schlechter als es ist.


Das ist auch mein Gefühl. Es ist am Ende alles relativ...die Liste dessen, was hier an Überfällen und Anschlägen in nur 3-4 Wochen passiert ist, übersteigt echt alles. Einfach mal "Essen Krankenhaus Angriff" googlen, "Anschläge Köln", "Anschlag Solingen" oder "Überfall Bus in Siegen"...um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Geh einmal in eine staatliche Schule in der Stadt in BaWü, da dich trifft dich der Schlag, auf dem Land ist da noch deutlich besser.


Ich verstehe nicht ganz genau, was du meinst?

Ich würde aber nie in ein fremdes Land auswandern, weil alles drumherum in dem Heimatland schlecht ist, sondern nur wenn ich die Chance sehe würde, ich kann mir dort ein besseres Leben ermöglichen.


Naja, der Beweggrund (wenn es nicht ein Karrieresprung ist) ist ja meist, weil einem die Heimat nicht mehr gefällt, oder?

Ich kenne einige, die sind nach Südamerika wegen der Covidpolitik und kommender Impfpflicht in Deutschland ausgewandert, die sind leider alle gescheitert und haben sechsstellige Beträge verloren.


Solche Verluste kann ich für uns ausschließen. So unvorsichtig - oder wie man es nennen mag - bin ich nicht. Daher suche ich ja nach Informationen, in welche Richtung es gehen könnte....Der Lebensunterhalt muss gesichert sein, die Ersparnisse liegen bleiben. Aber der Lebensunterhalt in Norwegen für 5 Leute ist eben nicht günstig.....
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Re: Lehrerin in Norwegen?

Beitragvon SabineB1 » Do, 26. Sep 2024, 16:58

Anette hat geschrieben:Abgesehen davon, wie bedauerlich es ist, wenn gut ausgebildete Menschen abwandern:
Wenn innerhalb Deutschlands, weshalb in aller Welt ausgerechnet nach Bayern oder Ba-Wü? :shock:
Ich komme selber aus NRW, habe schon in Ba-Wü gelebt und lebe jetzt in Niedersachsen. Freiwillig bringt mich keiner mehr in Deutschlands Süden. Das entspricht nicht meiner offenen Mentalität.
Warum nicht dahin, wo (angeblich) die glücklichsten Menschen in Deutschland wohnen? Ok, Berge gibt es dort nicht, aber viel Wasser. Und Norwegen ist nicht weit, Dänemark mit (angeblich) noch glücklicheren Menschen um die Ecke und CDU-regiert werden sie dort auch...


Süden rein aus landschaftlichen Gründen...die Berge....NS reizt mich so gar nicht und gefühlt wäre es kaum Veränderung. Ich verstehe aber sehr gut, was du meinst. Als Rheinländerin nach Bayern ist schon heftig...
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Re: Lehrerin in Norwegen?

Beitragvon SabineB1 » Do, 26. Sep 2024, 16:59

thomashus hat geschrieben:Liebe SabineB1,
versuche die Diskussion doch mal von der Motivation zum rein sachlich Machbaren zu lenken. Wenn ihr als Familie nach Norwegen auswandern wollt - ist "Auswandern" für den sachlichen Aspekt schon die falsche Perspektive. Es geht in Wirklichkeit um's "Einwandern - nach Norwegen". Damit man euch einwandern lässt, braucht ihr den Nachweis eines finanziellen Auskommens in Norwegen (entweder einen soliden Betrag auf einem Konto, eine Rente oder halt feste Arbeitsverträge) und eine Wohnung - und für das erste Jahr eine Krankenversicherung. Diese Dinge müssen VOR deinem Marsch zur Registrierung deines Umzugs nach Norwegen bei der Polizei (bzw. UDI) gegeben sein.
Um das hinzubekommen, kannst du theoretisch von Deutschland aus agieren (Wohnung suchen, Job's suchen). Das wird ohne persönliches Erscheinen in Norwegen kaum möglich sein. Da könnte man ins Auge fassen, etappenweise vorzugehen. Es könnte einer von euch nach Norwegen ziehen - für 2x3 Monate geht das auch ohne Registrierung - und wenn der dann Wohnung und Jobs "besorgt" hat - den Rest der Familie nachholen.... Das ist, wie man es dreht, auf jeden Fall ein enormer Eiertanz. Durch dieses Reihenfolgeproblem, müsst ihr erst eure Sicherheit aufgeben um eine andere Sicherheit erlangen zu können D.h. du musst erst Geld auf dem Konto zum Nachweis deiner finanziellen Unabhängigkeit haben, dann kannst du deine Einreise beantragen. Du musst erst eine Wohnung haben und dann kannst du hier in Norwegen zum Amt gehen. Das ist alles lösbar - aber zwischendurch schon ziemlich dünnes Eis.
Für diesen Prozess sind eure Voraussetzungen grundsätzlich nicht die schlechtesten - aber bei weitem auch nicht die besten! Ich versuche es mal so auszudrücken: Vergiss einen Job als Lehrerin! - zumindst zum Start. Die in diesem Zusammenhang nötigen Sprachvoraussetzungen sind nur in der Region praktisch erlernbar. In Norwegen wird alle 100km ein anderer Dialekt gesprochen. Wenn du via Dlingo norwegisch lernst, ist das bokmal, kommst du in die Gegend von Bergen brauchst du nynorsk und ganz im Norden wäre samisch nicht schlecht. Im Trondelag sprechen die noch ganz anderns... man kann sich sicher untereinander verstehen ... aber als Lehrerin findest du - mal ab von der grundsätzlichen Qualifikation - schon wegen der Sprachbariere keinen Job! Dann wirst du Mietwohnungen weitestgehend nur im städtischen Umfeld finden. Auf dem Lande ist fast alles Eigentum. Geh spaßenshalber mal auf finn.no und schau dich um...
Dann Krankenversicherung... Du brauchst bei der Anmeldung den Nachweis einer Krankenversicherung. Da du zu diesem Zeitpunkt noch nicht registriert bist, kommt die norwegische Versicherung nur in Betracht, wenn ihr feste Arbeitsverträge habt. (da haben wir wieder das Henne - Ei - Problem) Sonst nur eine Versicherung aus Deutschland. Wenn ihr hier bei der gesetzlichen Krankenkasse versichert seid, viel Spaß bei der Abmeldung aus Deutschlad und gleichzeitiger Beibehaltung der Versicherung. Das ist schon spannend, wie da die Verhandlungen laufen und was das zum Ende kostet. Wenn ihr privat versichert seid, ist das etwas einfacher - aber auch eine Verhandlungssache.
Zum Schluss noch eine Bemerkung am Rande: Wenn ihr in Norwegen steuerpflichtig werdet und euer Vermögen in Deutschland angegeben habt, unterliegt dies der norwegischen Einkommens - bzw. Vermögensteuer. Und wenn ihr diese Zahlen seht - kommt euch Deutschland als Steuerparadies vor!

Es ist also recht einfach Deutschland zu verlassen - aber nicht so einfach in Norwegen reingelassen zu werden. Es ist ein traumhaftes Urlaubsland und ein cooles Land zum Leben ... aber das muss man sich schon dolle erarbeiten.

Wenn ihr für Euch die Entscheidung getroffen habt, diese Hürden der Unsicherheit überwinden zu wollen, dann findet ihr hier im Forum massenweise Unterstützung bei der praktischen Bewältigung von Einzelfragen - aber die Abwägung das in Angriff zu nehmen, müsst ihr ganz alleine treffen.

Für Details gerne PN oder auch per Telefon.

Beste Grüße - und nur Mut!
Thomas


Puh, das muss ich jetzt erstmal alles sacken lassen.....
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Re: Lehrerin in Norwegen?

Beitragvon WillNachNorwegen? » Di, 01. Okt 2024, 15:32

Toll wie ihr aufeinander eingeht und Themen besprecht..
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