Temperaturen im Jotunheimen

[oesi81]

Ich möchte dieses Jahr eine Wanderung in den Jotunheimen Nationalpark unternehmen. Das ganze soll vom 22.August bis zum 05.September stattfinden. ich habe einen den schlafsack Ajungilak Kompakt mit einem Temperaturbereich von +4/-1/-18°C. Die Frage ist nun mit welchen Temperaturen ich zu dieser Jahreszeit rechnen muss und ob mein Schlafsack bei einer guten Isomatte ausreicht, da man im Nationalpark ja meißtens in 1000-1500m übernachtet.

[Johannes74]

wo willst du übernachten? 1500 meter, aslo man sucht sich ja meistens ne stelle im tal oder? mit wasserzugang oder?
ich würde dann zu isomatte und schlafsack noch ein zelt nehmen oder die sogenannten fjellduks....
also was du für ein markenschlafsack nimmst ist eigentlich egeal, wichtig ist mitteltemperatur und die kann wie bei deinem bei 0 grad zu kalt sein....
jotunheimen-ende august, anfang september super monat-wenig bis keine leute und wenn gutes wetter dann kanns in der sonne bis 30 grad werden, aber nachts bis -10 grad (klarer himmel wohlgemerkt), ansonsten kannst du auch gut einregnen und das kann sich 2 wochen halten, weil jotunheimen regen sich die wolken vom westen her ertmal kräftig ab, bevors weiter richtung rondane, dovrefjell geht, wo dann nur noch die hälfte runterkommt....
aber im allgemeinen superzeit, die du dir ausgesucht hast, chancen stehen gut für bombenwetter und superduppa-herbst-farben, jedoch mit grossen tagesschwankeungen der temperatur und pluss 30 grad mittag in der sonne auf dem glittertind und minus 10 im tal bei spitterstulen habe ich selber zu dieser jahreszeit erlebt...
und niemals den wert einer guten isomatte verkennen, die meiste körperwärme geht durch den boden weg!!!!

[keks]

Hi,

- 1°C heißt sicherlich Komfortbereich und -18°C Extrembereich (heißt, dass man nicht erfriert - von einem erholsamen Schlaf ist man weit entfernt). Das Temperaturempfinden jedes Einzelnen geht sicherlich auseinander, aber mir wäre der Komfortbereich bei -1° für Jotunheimen zu Deiner Reisezeit etwas zu wenig. War letztes Jahr in der Hardangervidda auf 1.300 m im Juli unterwegs und mein Komfortbereich mit etwas über 0°C war mir dann etwas wenig. Daraufhin habe ich mir dann vor ein paar Monaten einen etwa wärmeren Schlafsack zugelegt, den ich dann in diesme Jahr testen werde. Meine Therm-a-Rest hat mir jedoch gute dienste bei dem kalten Boden geleisten. Die würde ich nicht so gerne gegen eine dünne BW-Isomatte tauschen wollen.
Berichte mal, wenn Du wieder da bist.

Grüße,

Stefan

[vandrer over verden]

Hallo oesi81,
viel Spass auf der Jotun-Tour! Ich kenne Jotunheimen ziemlich gut, war seit drei Jahren mehrere Wochen im Juli von toppen zu toppen unterwegs. Jotunheimen ist phantastisch und kann auch alle Extrema bieten (Landschaft und Wetter).
Ich bebutze als Schlafsack einen Yeti-Exner (750g Daune!) mit einem Komfortbereich bis -8°C und würde das Teil immer wieder kaufen Schau Dich mal im Netz um - es gibt viele Testberichte und Foren, wo die Leute durchfrorene Nächte beschrieben haben. Übrigens ist der Ajungikal Kompakt Winter durchgefallen - man friert sich in dem Teil allles ab!!!
Also am Schlafsack nie sparen!
Gruß vom Jotun-Vandrer

[Julia]

Wenn Ajungilak, dann zumindest Tyin oder Tyin Vinter. Der Kompakt ist für Anfang September nicht mehr ausreichend (der Igloo auch nicht).

PS: Wo willst Du denn hin? Kann ich mit Routentips dienen?

[oesi81]

Hi Julia,
tips sind wahrscheinlich nie verkehr, deswegen werde ich die mal unsere goben pläne schreiben und wenn du oder jemand anderes anmerkungen bzw. bessere vorschläge hat werde ich diese sehr gerne erfahren. wir (ich und drei freunde) wollen mit dem auto zunächst mit dem auto nach norwegen fahren. für die überfahrt wollen wir eine fähre nehmen, wobei ich hier schon mal eine frage habe. die preise für die fähren die im internet stehen gelten ja nur, wenn man vorbucht. wie groß ist denn der unterschied dazu, tickets direkt am hafen kaufe? unser auto wollen wir dann in gjendesheim abstellen und uns zu fuß mit zwei zelten proviant usw. durchschlagen. wir wollten dann ca. 7-8 tage einen rundweg durch den nationalpark begehen. wenn es möglich ist möchte ich gerne auf den glittertind, da dieser ja angeblich auch ohne besondere ausrüstung zu besteigen ist. da ich nicht immer bis ganz ins tal absteigen wollte um zu zelten hatte ich auch diese höhenangabe von 1000-1500m gemacht. auf der rücktour wollten wir dann noch nen abstecher nach oslo machen.
also anmerkungen werden erfreut entgegen gekommen.

[Julia]

Hei igjen

Also, neben dem Glittertind gibt es einen Haufen schöner Berge, die ohne Ausrüstung bestiegen werden können. Im Grunde so gut wie jeden Tag die ganze Runde hindurch .

Nun, die Route könnte in etwa so aussehen: Gjendesheim - Glitterheim - Spiterstulen (über Glittertind) - Leirvassbu - Olavsbu - Gjendebu - Memurubu - Gjendesheim

Wenn Ihr mit Zelten unterwegs seid, braucht Ihr Euch natürlich nicht genau an die Etappen zu halten, sondern könnt unterwegs wo auch immer übernachten.

Von Leirvassbu ist die Kyrkja ein netter Abstecher, von Olavsbu der Mjølkedalstind, von Gjendebu der Svartdalspiggen (markierte Route), von Memurubu die Surtningsui (markierte Route) und dann über den Besseggen zurück nach Gjendesheim.

Wenn Du mal auf unsere Homepage schaust, findest Du unter Jotunheimen (im Menü links) alles über Routen und Bergbesteigungen am Wegesrand, ausserdem findest Du unter Berge eine Beschreibung mit Bildern zu allen oben genannten Bergen.

U.U. könnt Ihr Olavsbu auslassen und direkt von Leirvassbu nach Gjendebu gehen, damit Ihr z.B. evtl. zwei Nächte bei Memurubu zelten könnt, denn die Surtningsui ist schon fast eine Tagestour.

Nicht immer findet man in der Höhe schöne Zeltplätze, denn das Gelände ist ziemlich steinig. So gesehen ist es in den Tälern schon besser. Zwischen Glitterheim und Spiterstulen wird es evtl. schwierig, aber zwischen Spiterstulen und Leirvassbu gibt es schöne Plätze weiter oben im Tal. Zwischen Leirvassbu und Gjendebu gibt es schöne Plätze am Langevatnet (Westufer), und oberhalb von Memurubu findet man auch am Hang einige herrliche grasige Absätze mit Panoramaaussicht (unweit des Weges zum Besseggen). Da kann man dann auch die Rucksäcke zurücklassen (bzw. die Zelte gleich aufgebaut lassen), um die Surtningsui zu besteigen.

So viel erst mal zum Anfang, wenn Du Dich ein bisschen in die Routen und Berge eingelesen hast und noch Fragen hast, dann nur zu .

[oesi81]

hab noch etwas vergessen zu fragen. muss ich zu dieser zeit eigentlich noch mit den viel beschriebenen mücken rechnen oder sind die zu dieser jahreszeit schon erfrohren?

gruß marco

[mk9981]

wie das speziell in dieser gegend aussieht, kann ich dir nicht sagen, aber aus meiner erfahrung im letzten jahr würde ich mal sagen, mit mücken ist noch zu rechnen.

war letztes jahr ende august und die ersten septembertage weiter nördlich auf dem nordkalottleden und dem kungsleden unterwegs und die temperaturen waren nachts überwiegend im minusbereich. irgendwie hat das die mücken nicht weiter gestört. es waren noch massig von ihnen unterwegs... zum teil war es unerträglich ohne mückennetz überm kopf zu laufen.

gruß
magnus

[Julia]

Nun, Jotunheimen ist nicht der Nordkalottleden. Die Mückeplage ist - wenn auch zeitweise durchaus vorhanden - deutlich weniger schlimm als in Lappland.

Meiner Erfahrung nach legt sich das Ende August / Anfang September nach den ersten Frostnächten komplett. Aber sollte der Sommer lange warm sein (das bleibt ja noch abzuwarten ), dann ist zumindets zu Anfang der Tour noch mit Mücken zu rechnen. Mückennetz ist overkill, aber ein gutes Mückenmittel schadet nicht, dabei zu haben.