Schwanger in Norwegen

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Re: Schwanger in Norwegen

Beitragvon Michaela » So, 10. Jul 2005, 17:24

Hallo, also wie hoch die Kaiserschnittrate ist, weiß ich nicht, aber man legt großen Wert darauf, es erst mal auf dem "normalen" Weg zu versuchen-auch bei Mehrlingsschwangerschaften. Wunschkaiserschnitte gibt es, aber dazu muß man schon starke Gründe haben (schlechte Erinnerungen an die letzte Geburt, ...)
In den ssw12und 18 muß man zum Arzt, dazwischen sollte man selbst wählen , ob man zur Hebamme oder zu seinem Arzt geht...nach der Geburt ist ein Gespräch bei der Hebamme geplant und dei Nachsorgeuntersuchung beim Arzt-das trifft aber alles nur auf eine norma verlaufende Schwangerschaft zu-hat man Schmerzen, Blutungen, Ängste komische Gefühle oder aber nur einfach so das Bedürfnis eines Gespräches so kann man jederzeit zur Hebamme oder zum Arzt gehen und bekommt sehr schnell einen Termin, wnn nicht gar sofort!!! Es geht um einiges unbürokratischer in der Schwangerschaft zu, als in Deutschland. Wenn man genetische Defekte in der Familie hat, oder schon ein behindertes Kind zuhause, Blutungen, Sorgen, ... bekommt man selbstverständlich sofort einen Ultraschall in der Klinik und zwar auch nachts oder am Wochenende!!!
Ich fühlte mich auf jeden Fall sehr gut betreut. Man sollte mal Vergleiche mit anderen Ländern hier aufstellen und dann sehen, ob die Norweger wirklich zu wenig in dieser Hinsicht tun, doch eines ist ganz klar: je mehr Ultraschalluntersuchungen, Herztöne abhören und Blutdruckgemesse, je mehr wird die zukünftige Mutter (und der Vater) verunsichert, ob auch alles in Ordnung ist.
In Deutschland haben die Ärzte doch viel zu viel Angst irgendwas zu übersehen und dafür später angeklagt zu werden. In Norwegen haben die Hebammen eine bessere Ausbildung (Studium zur Krankenschwester+Berufserfahrung+weiteres Studium zur Hebamme), sind europäisch gesehen mit den schwedischen Hebammen sehr hoch angesehen, arbeiten wesentlich selbständiger(hier ist es normal ind der Klinik mit einer Hebamme und einer Kinderpflegerin alleine bei einer Geburt zu sein(der Arzt steht natürlich immer im Hintergrund zur Verfügung), arbeiten an versch. Forschungsprojekten und zwar auch auf internationaler Ebene, usw...
Unsere Geburt war eine sehr schwere mit Saugglocke, Geburtsstillstand, usw(möchte nun niemandem Angst machen) , aber wir haben uns rundherum fachmännisch und menschlich gut Aufgehoben gefühlt !!!
Man kann wirklich darüber diskutieren, wieviel Vorsorge eine gesunde , junge , schwangere(und nicht kranke!!!) Frau braucht. Hier wird schon ein wenig anderst mit der Schwangerschaft umgegangen und ich mußte mich auch nicht immer hinkegen und ausruhen, wie es in Deutschland empfohlen wird-der Mutterschutz beginnt 3 Wochen vor dem Entbindungstermin und wichtig ist, mit den Kollegen und dem Arbeitgeber abzuspechen, was man noch arbeiten kann. Nicht zu vergessen ist, daß man in Norwegen ein super Erziehingsgeld im ersten Lebensjahr des Kindes erhält (Permisjonspenger) und der Papa sofort im Anschluß an die Geburt 2 Wochen zuhause sein darf(bei voller Bezahlung) umd das neue Familienmitglied besser kennen zu lernen und dann später hat er nochmal das Recht auf 4 Wochen Papaurlaub............
Ich wollte eigentlich keinen Roman schreiben, aber auch ich war der Vorsorge hier sehr kritisch gegenüber, habe aber mit meine schwangeren Freundinnen in Deutschland weiterhin guten Kontakt gehalten und muß sagen, ich fühlte mich um einiges wohler hier in Trondheim!!!
Übrigens ist die Zahl der stillenden Müttern in Norwegen die höchste in ganz Europa!!! Die Hebammen und Krankenschwestern sind schwer dahinter, daß alle Frauen stillen lernen (Muttermilch ist einfach das allerbeste!!!) - mit Erfolg!!!!
In diesem Sinne , auf nach Norwegen und gutes Entbinden!
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Michaela
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Re: Schwanger in Norwegen

Beitragvon Linda » So, 10. Jul 2005, 17:48

Michaela hat geschrieben: Man sollte mal Vergleiche mit anderen Ländern hier aufstellen und dann sehen, ob die Norweger wirklich zu wenig in dieser Hinsicht tun, doch eines ist ganz klar: je mehr Ultraschalluntersuchungen, Herztöne abhören und Blutdruckgemesse, je mehr wird die zukünftige Mutter (und der Vater) verunsichert, ob auch alles in Ordnung ist.
!


Da sehe ich ganz anders. Wenn ich so lese wie es einigen Maedels gehen die Monate zwischen Untersuchungen warten muessen (in Norwegen) ergehen bin ich schon froh, dass die Vorsorge hier besser und oefter ist. Das man eben oefters herztoene abhoert, das man eben oefters die bestaetigung kriegt das Kind lebt noch, es ist alles ok. Vor allem am Anfang wenn man das Kind gar nicht spuehren kann.

Wenn man nur die unkomplizierte freudige einfache Schwangerschafts verlauf kennt, denkt man wohl nicht so sehr darueber nach. Aber wenn man sich mit den jenigen unterhaelt die erstens nicht so einfach Schwanger werden und zweitens dann auch noch kompliziertere Schwangerschaften hinter sich haben, denkt man eher darueber nach und freut sich darueber, dass man eben oefters die Gewissheit kriegt, es ist alles ok.
Grüsse,
Linda
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Re: Schwanger in Norwegen

Beitragvon Michaela » So, 10. Jul 2005, 20:20

Linda hat geschrieben:ergehen bin ich schon froh, dass die Vorsorge hier besser und oefter ist. .

Das ist Deine persönliche Meinung, da sie besser ist, weißt Du es ganz genau? Hast Du direkte Vergleiche???
Linda hat geschrieben:Das man eben oefters herztoene abhoert, das man eben oefters die bestaetigung kriegt das Kind lebt noch, es ist alles ok. Vor allem am Anfang wenn man das Kind gar nicht spuehren kann..


Herztöne kann man nun halt erst mal ab der 12. Woche abhören-auch in Deutschland- und normalerweiße spürt man sein Kind dann auch ab der 18.ssw(bei der allerersten Schwangerschaft) und als normal denkender Mensch, erkennt man, wenn sich die Bewegungen verändern und man eine Kontrolle, die man dann auch bekommt, braucht.
Linda hat geschrieben:Wenn man nur die unkomplizierte freudige einfache Schwangerschafts verlauf kennt, denkt man wohl nicht so sehr darueber nach. Aber wenn man sich mit den jenigen unterhaelt die erstens nicht so einfach Schwanger werden und zweitens dann auch noch kompliziertere Schwangerschaften hinter sich haben, denkt man eher darueber nach und freut sich darueber, dass man eben oefters die Gewissheit kriegt, es ist alles ok.
Wenn Du genau gelesen hast, dann habe ich von einem normalen Schwangerschaftsverlauf geschrieben :roll: , wer Sorgen, Ängste, schwere Schwangerschaften zuvor, Aborte, Psychosen, usw. hat, bekommt selbstverständlich eine andere Vorsorgeuntersuchung.
Gerne können wir auch die Untersuchungen des Kindes nach der Geburt (U1, U2, U3,....) ansprechen, denn da waren meine deutschen Freundinnen neidisch über die Gespräche und Untersuchungen, die wir hier bekamen.......
Nun denn, Du mußt wirklich erst mal den direkten Vergleich hier in Norwegen machen, dann können wir nochmals darüber reden.
Ich habe übrigens u.a. auf der Gynäkologie und im Kreissal in Deutschland gearbeitet!!!
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Re: Schwanger in Norwegen

Beitragvon Linda » So, 10. Jul 2005, 20:46

Herztoene kann man aber pr Ultraschall sehen...
Von daher.
Mein Gefuehl wenns um erst die Hilfe beim Schwanger werden geht und auch die Betreueung waehrend der Schwangerschaftes, ja hier ist es besser.


Ohne selber Schwanger zu sein kann ich kein direkten vergleich ziehen, aber wenn ich die Aengste und sorgen von Frauen wo der Schwangerschaft eigentlich normal verlaeuft weil sie so selten zum Arzt kommen, weil sie so selten ultraschalls bekommen lese, ja dann bin ich schon froh, dass es hier anders ist.
In Norwegen zahlen ja schon viele Frauen fuer private Ultraschalls weil sie es eben nicht fuer so gut finden wenn man so lange zwischen untersuchungen warten muss.
Sprich wenn man Geld hat geht man oefters zum Ultraschall oder man hat Glueck und der Hausarzt ist gleich auch Frauenarzt dann kriegt man ja haeufiger Ultraschalls.
Hat man kein extra Geld oder private Kliniken in der Naehe, pech.

Die Frauen die ich kenne die sich sorgen machen ob alles ok ist vor sie das Kind spuehren (es sind lange Wochen bis zu 18 SSW fuer manche) kriegen keine extra unteruschungen oder Hilfe von der Oeffentliche gesundheitswesen.

Hier kriegt man uebrigens jede 2 Woche US falls man als Risiko Schwangere eingestuft wird.
Grüsse,
Linda
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Re: Schwanger in Norwegen

Beitragvon Michaela » Mo, 11. Jul 2005, 10:14

:D Nun gut , Linda, belassen wir es hier dabei, sonst artet es ins uferlose aus und davon haben wir beide nichts!!!!
Ich bin auf jeden Fall bisher hier zufrieden gewesen . Du wirdst dann Deine Erfahrungen wahrscheinlich :wink: in Deutschland machen dürfen und dann können wir ja nochmals darüber reden.
Ich finde es aber auf keinen Fall gut, anderen jetzt schon mal Angst zu machen, bevor sie nach Norwegen kommen. Hier sterben nicht mehr Frauen in der Schwangerschaft, unter der Geburt oder Babys, als in Deutschland!!! :!:
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