Hallo, also wie hoch die Kaiserschnittrate ist, weiß ich nicht, aber man legt großen Wert darauf, es erst mal auf dem "normalen" Weg zu versuchen-auch bei Mehrlingsschwangerschaften. Wunschkaiserschnitte gibt es, aber dazu muß man schon starke Gründe haben (schlechte Erinnerungen an die letzte Geburt, ...)
In den ssw12und 18 muß man zum Arzt, dazwischen sollte man selbst wählen , ob man zur Hebamme oder zu seinem Arzt geht...nach der Geburt ist ein Gespräch bei der Hebamme geplant und dei Nachsorgeuntersuchung beim Arzt-das trifft aber alles nur auf eine norma verlaufende Schwangerschaft zu-hat man Schmerzen, Blutungen, Ängste komische Gefühle oder aber nur einfach so das Bedürfnis eines Gespräches so kann man jederzeit zur Hebamme oder zum Arzt gehen und bekommt sehr schnell einen Termin, wnn nicht gar sofort!!! Es geht um einiges unbürokratischer in der Schwangerschaft zu, als in Deutschland. Wenn man genetische Defekte in der Familie hat, oder schon ein behindertes Kind zuhause, Blutungen, Sorgen, ... bekommt man selbstverständlich sofort einen Ultraschall in der Klinik und zwar auch nachts oder am Wochenende!!!
Ich fühlte mich auf jeden Fall sehr gut betreut. Man sollte mal Vergleiche mit anderen Ländern hier aufstellen und dann sehen, ob die Norweger wirklich zu wenig in dieser Hinsicht tun, doch eines ist ganz klar: je mehr Ultraschalluntersuchungen, Herztöne abhören und Blutdruckgemesse, je mehr wird die zukünftige Mutter (und der Vater) verunsichert, ob auch alles in Ordnung ist.
In Deutschland haben die Ärzte doch viel zu viel Angst irgendwas zu übersehen und dafür später angeklagt zu werden. In Norwegen haben die Hebammen eine bessere Ausbildung (Studium zur Krankenschwester+Berufserfahrung+weiteres Studium zur Hebamme), sind europäisch gesehen mit den schwedischen Hebammen sehr hoch angesehen, arbeiten wesentlich selbständiger(hier ist es normal ind der Klinik mit einer Hebamme und einer Kinderpflegerin alleine bei einer Geburt zu sein(der Arzt steht natürlich immer im Hintergrund zur Verfügung), arbeiten an versch. Forschungsprojekten und zwar auch auf internationaler Ebene, usw...
Unsere Geburt war eine sehr schwere mit Saugglocke, Geburtsstillstand, usw(möchte nun niemandem Angst machen) , aber wir haben uns rundherum fachmännisch und menschlich gut Aufgehoben gefühlt !!!
Man kann wirklich darüber diskutieren, wieviel Vorsorge eine gesunde , junge , schwangere(und nicht kranke!!!) Frau braucht. Hier wird schon ein wenig anderst mit der Schwangerschaft umgegangen und ich mußte mich auch nicht immer hinkegen und ausruhen, wie es in Deutschland empfohlen wird-der Mutterschutz beginnt 3 Wochen vor dem Entbindungstermin und wichtig ist, mit den Kollegen und dem Arbeitgeber abzuspechen, was man noch arbeiten kann. Nicht zu vergessen ist, daß man in Norwegen ein super Erziehingsgeld im ersten Lebensjahr des Kindes erhält (Permisjonspenger) und der Papa sofort im Anschluß an die Geburt 2 Wochen zuhause sein darf(bei voller Bezahlung) umd das neue Familienmitglied besser kennen zu lernen und dann später hat er nochmal das Recht auf 4 Wochen Papaurlaub............
Ich wollte eigentlich keinen Roman schreiben, aber auch ich war der Vorsorge hier sehr kritisch gegenüber, habe aber mit meine schwangeren Freundinnen in Deutschland weiterhin guten Kontakt gehalten und muß sagen, ich fühlte mich um einiges wohler hier in Trondheim!!!
Übrigens ist die Zahl der stillenden Müttern in Norwegen die höchste in ganz Europa!!! Die Hebammen und Krankenschwestern sind schwer dahinter, daß alle Frauen stillen lernen (Muttermilch ist einfach das allerbeste!!!) - mit Erfolg!!!!
In diesem Sinne , auf nach Norwegen und gutes Entbinden!