@ Kerstin
Ist ja schon gut

. Die Menschen sind eben verschieden und sollen es auch sein, sonst wäre es ja fürchterlich langweilig.
Ich bin in einer skandinavienvirusinfizierten Familie aufgewachsen und würde nicht hier oben leben, wenn ich nicht gründlich und für immer gebissen wäre. Obwohl ich eigentlich erstmal für eine Zeit nach Australien wollte (mein zweites Traumland), bevor es anschliessend für immer in den Norden gehen sollte, weil es immer so verdammt teuer ist, da in den Urlaub hinzufliegen

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Aber ich bin jemand, der schon immer gern gereist ist (unabhängig und individuell, versteht sich), das ist ein enorm wichtiger Teil meines Lebens und meiner Persönlichkeit. Reisen erweitert den Horizont, und ein Freund von mir, der gerade 3 Monate als norwegischer Stationsarzt in der Antarktis war (NEID!!!!!), sagte neulich zu mir als ich ihm erzählte, dass es bei uns in den letzten Jahren leider wegen der vielen Bergtouren in Norwegen (wir haben an einem Buch gearbeitet) keinen Auslandsurlaub gab: "Dere må ikke bli sånne bønder som aldri kommer ut av bygda si" (das musst Du jetzt bitte nicht persönlich nehmen, Kerstin, weil das waren seine Worte). Da konnte ich ihn schon mal beruhigen

. So lange ich lebe, werde ich reisen. Nicht unbedingt jedes Jahr (geht finanziell und urlaubstechnisch gar nicht), aber regelmässig, und zum Glück passen mein Mann und ich da gut zusammen

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Ich bin sehr fasziniert von den arktischen Regionen, sowohl im Süden als auch im Norden. D.h. Alaska, Grönland, Spitzbergen stehen sehr weit oben auf der Liste, genau wie Patagonien und evtl. ein Teil Antarktis, sofern sich das ökologisch vertretbar realisieren lässt.
Aber eigentlich bin ich in erster Linie ein NATURliebhaber (mit Schwerpunkt Ornithologie und Meer), und ich kriege das gleiche Glücksgefühl, wenn ich in einem tropischen Riff schnorchele oder Wale sehe als wenn ich im Fjell einen Mornellregenpfeifer und Blaukehlchen beobachte. Deshalb finden sich auf meiner Wunschliste auch Ziele wie Palau (am liebsten mit Seekajak, wie Grönland auch), die Seychellen, Reunion, der Amazonasregenwald, Costa Rica oder die Anden generell (nicht nur die patagonischen). Karakorum und Nepal stehen auch weit oben, und ich weiss, dass mich auch der Kaukasus oder die anderen, weniger bekannten Asiengebirge wie der Pamir sehr gut gefallen würden (von der Natur her gesehen). Kamtschatka hat auch einen magischen Klang. Neuseeland kenne ich schon, aber das ist mir zu ähnlich Norwegen, und im direkten Vergleich ist dann Norwegen zweifellos reizvoller

. Australien dagegen (mein zweites Traumland, wie schon gesagt) hat es mir aufgrund verschiedener Faktoren sehr angetan, und ich weiss, dass ich nicht zum letzten Mal da war. Nur schade, dass es so weit weg ist... Afrikas Tierwelt übt auch eine magische Anziehungskraft auf mich aus, und ich plane ernsthaft eine Kilimanjarobesteigung, kombiniert mit Safari, aber auch so individuell wie möglich und mit lokalen Anbietern organisiert. Denn die Bergliebe meines Mannes hat schon ein wenig abgefärbt, und mit nur wenigen Ausnahmen gibt es in allen den oben genannten Traumzielgebieten eine mehr oder weniger beeindruckende Bergwelt zu erleben. Da ich aber nicht klettere (Höhenangst), kommen Sachen wie die 6000er der Anden oder so nicht in Frage. Der Kili ist jedoch technisch machbar (wenn es mit der Höhe klappt) - mal schauen, was sich da ergeben wird. Bei alle dem spielt auch mein Fotografieinteresse eine ganz entscheidende Rolle.
Nein - ich betrachte mich nach wie vor als einen Weltbürger (auch wenn meine Seele ihre Heimat im herrlichen Valdres gefunden hat), und ich will in meinem Leben noch viel, viel sehen. Norwegen ist für mich perfekt als Wohnland und bietet mir eine Lebensqualität, die ich woanders nie finden würde, aber deswegen verliere ich nicht die anderen Schätze dieser Welt aus den Augen.
PS: Bei Bali hätte ich allerdings auch Norge vorgezogen, das reizt mich kein Stück (weil es da zu viele Menschen gibt und vorwiegend den Typ Tourist, den ich überhaupt nicht mag).