Abgewiesen - zu viele deutsche im lokal

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Re: Abgewiesen - zu viele deutsche im lokal

Beitragvon bgh » So, 14. Mai 2006, 23:26

Sergej Ruslanowitsch hat geschrieben:Das sind eben die Reliquien aus dem kalten Krieg.

Ja, bestimmt auch das. Ich denke, dass zwischen Russland und der EU eine noch breitere Begegnungsebene geschaffen werden sollte - Schüleraustausch, Klassenfahrten, Betriebsausflüge, Kommunalpolitikerreisen usw. Viel Unbehagen hat auch mit einem fehlenden Einschätzungsgefühl aus Unkenntnis zu tun. Deutschland hat mit dem Geschenk der Wiedervereinigung im Rücken die Möglichkeit hier eine besondere Rolle zu spielen. Interessant wird auch das Beobachten der Entwicklung des russisch-norwegischen Verhältnisses sein. Irgendwo habe ich gelesen, dass Norweger in Murmansk inzwischen zum Alltag gehören - das fand ich irgendwie 8)!
Hilsen, bgh
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Re: Abgewiesen - zu viele deutsche im lokal

Beitragvon morgaine » Mo, 15. Mai 2006, 8:39

DocFunfrock,
das mit dem nordischen aussehen hab ich schon gut raus,steche ueberhaupt nicht mehr raus aus der masse (betonung liegt auf nicht mehr :wink: )
als ich hier ankam,war ich wohl den meisten maedelz zu huebsch,als das sie auch nur mit mir gesprochen haetten (norwegische fjordhestbissigkeit :D ) und den jungens wohl zu huebsch,als dass sie sich getraut,mich anzuprechen.

nun,der letzt teil hat sich jetzt ja in wohlgefallen geloest (auch wenn mein kerl deutscher ist,grins)
aber an der sache an sich beisse ich mir immer noch meine zaehnchen aus

(bitte nicht alles ganz ernst zu nehmen.typischer montag morgen schwarzer humor)
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Re: Abgewiesen - zu viele deutsche im lokal

Beitragvon oli » Di, 16. Mai 2006, 15:59

manchmal fuehlt man sich ohne freunde hier schon ganz schoen einsam
und dazu kommt noch das ding,dass du immer wieder hinterher sein musst,damit ueberhaupt mal irgendwie ein treffen stattfindet.und spontan zu besuch ist ja sowieso total unmoeglich.
es reicht halt nicht aus,den ersten schritt der kontaktaufnahme zu tun,nein du musst auch den 2.,3.,4.,5.,6.,.........usw schritt wagen.
staendig bist du am fragen und wenn man es nicht tut,weil man irgendwann muede wird,kommt da ueberhaupt nix zurueck.
nur manchmal hat man nen durchhaenger.
tipps im umgang mit den bergensern????!!!!
aber wenn du hier lebst,alltag hast,wirklich freunde brauchst,die auch in schwierigen situationen feur dich da sind blabla.....dann hast du es meiner meinung nach nicht einfach hier.
small talk-yeah friendship-no go
oder ich bin bisher nur an die falschen geraten...
aber wie gross ist die chance in einer "grosstadt" wie bergen

ich weiss nicht, inwiefern ich das alles nun unter "ironie" oder "ernst" einordnen soll, du hast ja selbst gesagt, dass das nicht alles ernst gemeint war. antworte trotzdem mal: wie lange bist du denn schon in norwegen?? deine beschreibungen sind auch sehr von deinem erwartungshorizont abhængig; du bist trotz allem auslænder und wenn auch dein freund deutscher ist, nehme ich einfach mal an, dass dein norwegisch nur langsam form annimmt. wie viele auslændische freunde hattest du in deutschland? und mit wie vielen von denen hast du sprachhindernisse einfach mal solche sein lassen und bist richtig persønlich geworden? die anfangsphase ist da sicher die schwerste und ueber die notwendigkeit, supersozial sein zu muessen, wenn du ein netzwerk aufbauen und danach gute freunde finden willst, kann man sich doch nicht ernsthaft beschweren...!? und richtig gute freundschaften brauchen sowieso vor allem eines: zeit. zumindest ist das bei mir so und auch schon immer so gewesen - aber das kann natuerlich im grad von person zu person variieren, sind ja zum glueck nicht alle gleich. was machst du denn neben der arbeit? treibst du irgendeinen sport? ich habe gehørt, dass das seglermilieu in bergen sehr von deutschen durchsetzt ist, selbst war ich am wochenende auf einem badmintonturnier in stavanger. durch solche "idretts"-aktivitæten habe ich mindestens nochmal genauso viele leute kennengelernt, wie durch's studium-an-sich. wie gesagt, unsere situationen sind nur bedingt vergleichbar, aber es ist anzunehmen, dass frisch zugezogene sich ebenfalls in solchen "einrichtungen" betætigen - und dann besonders sozial sind; in anbetracht ihrer situation.
wegen grosstædten und falschen leuten: soziologisch betrachtet ist die gefahr von einsamkeit in grosstædten ueberproportional grøsser als in kleineren stædten oder gar auf dem land.
Irgendwo habe ich gelesen, dass Norweger in Murmansk inzwischen zum Alltag gehören

nach dem, was ich gehørt und gelesen habe, sind die beziehungen zwischen den russen und nordnorwegern schon immer gut und nur voruebergehend getruebt gewesen von norwegens mitgliedschaft in der nato.

lieb gruss
oli
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Re: Abgewiesen - zu viele deutsche im lokal

Beitragvon morgaine » Do, 18. Mai 2006, 8:32

hei oli,
habe deine antwort erst jetzt gelesen.

das mit der gesellschaft war schon ernst gemeint.
mein post davor,von wegen norwegischem aussehen usw. war nicht ganz so ernst zu sehen.
mein norwegisch ist so gut,dass die meistenleute hier gar nicht hoeren,dass ich deutsche bin,daran kanns also nicht liegen.
in norwegen wohnhaft bin ich seit fast drei jahren,bin mitglied im bergen kammerkor.
habe auch schon beschlossen noch etwas sport zu machen.


es ist jetzt nicht so,dass ich total verzweifelt der mangelnden kontakte wegen bin,aber manchmal (speziell in einem langen,kalten winter) ist es manchmal nicht so einfach.
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Re: Abgewiesen - zu viele deutsche im lokal

Beitragvon oli » Do, 18. Mai 2006, 11:03

hei morgaine,

ja, dann habe ich dich ja nicht vøllig falsch verstanden... :) denke, diese probleme werden sich schon løsen, dauert eben nur ein bisschen. und jetzt im sommer kann man bergenser z.b. sehr leicht mit deutscher bratwurst aus'm lidl anlocken... :bg:

lieb gruss
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Re: Abgewiesen - zu viele deutsche im lokal

Beitragvon Julia » Do, 18. Mai 2006, 16:32

morgaine hat geschrieben:...aber wenn du hier lebst,alltag hast,wirklich freunde brauchst,die auch in schwierigen situationen feur dich da sind blabla.....dann hast du es meiner meinung nach nicht einfach hier.

small talk-yeah friendship-no go

oder ich bin bisher nur an die falschen geraten...
aber wie gross ist die chance in einer "grosstadt" wie bergen


Hm, wie ist das denn, wenn Du innerhalb von Deutschland umziehst? Sagen wir, von Hannover nach Stuttgart oder andersherum?

Egal, ob man als Norweger umzieht oder als Deutscher nach Norwegen kommt: die neuen Nachbarn haben alle ihren jahrealten Freundeskreis und ihr fest etabliertes Leben. Viele haben rund um die Uhr zu tun. Freundschaften aufzubauen (und dabei meine ich richtige Freundschaften) dauert Jahre. Aber wenn man sie erst mal hat, dann hat man sie (ich hab sie zumindest).

Ja, wahrscheinlich ist das in der Stadt noch schwieriger als auf dem Land. Und ja, Freunde bekommt man in erster Linie durch gemeinsame Hobbies, nicht durch Kneipenbekanntschaften.
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Re: Abgewiesen - zu viele deutsche im lokal

Beitragvon Mavie » Do, 18. Mai 2006, 17:42

also, ich muss morgaine schon recht geben. so nett die leute auch sind, wenn man sie kennenlernt. aber ich muss mich halt auch erst daran gewøhnen, "penetrant" zu sein. hab halt immer noch alte gewohnheiten und erwarte manchmal, dass die person mit der man doch eine so nette zeit verbracht hat (bei einem sportwochenende, einem gemeinsamen dienst oder sonstwas) sich auch mal meldet. :-? aber ich muss mir meine manchmal etwas schuechterne art wohl abgewøhnen. :wink:

aber ich bin ja auch noch nicht lang hier. so gut es mir hiwer gefællt, meinen (sehr grossen) freundeskreis zurueckgelassen zu haben tut mir schon des øfteren leid.
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