Hallo,

ja wie sind wir auf diese Idee gekommen? Ursprünglich wollten wir ohnehin in diesem Jahr heiraten. Und ursprünglich wollten wir nur alle zwei Jahre nach Norwegen fahren. Dann haben wir aber gemerkt, dass das eine viel zu lange Zeit ist und haben uns überlegt, gleich nach der Trauung zum Flughafen zu fahren und ab nach Norwegen. Dann ist uns der Gedanke gekommen, vor der Trauung zum Flughafen zu fahren. Und dieser Gedanke hat sich dann festgesetzt.
Also haben wir recherchiert, dass es geht wussten wir. Das "Wie" war noch nicht klar. Trolljentas Seite war uns dabei eine Riesenhilfe

. Zunächst galt es, das zuständige Standesamt zu finden. Über
http://www.domstol.no sind wir dann auf das Ofoten Tingrett gestoßen und haben uns mit denen in Verbindung gesetzt. Hier unser erster Tipp: Nur per Telefon, Brief oder Fax kontaktieren. Unsere Emails sind nie beantwortet worden.
Zwei Wochen später erhielten wir einen Brief vom Ofoten Tingrett. Man schrieb uns, wie weiter zu verfahren sei, dass die Ehefähigkeit vom Salten Folkeregister in Fauske bestätigt werden müsse. wenn wir diese Bestätigung haben, können wir einen Termin in Narvik machen. Die Dame hatte unser Anliegen gleichzeitig nach Fauske weitergeleitet, so dass wir kurz später auch einen Brief von dort bekamen. Jede Menge Formulare und Merkblätter. Aber zum großen Teil auf Deutsch – also alles halb so schlimm. Man schrieb uns, dass die Dokumente auch auf Deutsch eingereicht werden können, also nicht übersetzt werden müssen. wir waren ziemlich erleichtert.
Dann fing der Behördenmarathon in Deutschland an: Zunächst zum zuständigen Standesamt und dort die Geburtsurkunden und das Ehefähigkeitszeugnis besorgen. Das EFZ hat ca. 14 Tage gedauert. Da wir nicht in der Landeshauptstadt wohnen, mussten wir das EFZ noch zum Ministerium des Inneren unseres Bundeslandes senden. Dort wurde das Dokument mit der Apostille versehen, die für das EFZ in Norwegen vorgeschrieben ist. Hier haben wir das erste Mal Probleme bekommen. Allerdings nicht mit Ämtern und Behörden, sondern mit der Deutschen Post. Die haben unser EFZ schlichtweg verschwinden lassen. Also noch einmal zum Standesamt: Die Dame dort war sehr freundlich und hat uns einfach noch ein EFZ gedruckt. Wir mussten es nicht einmal bezahlen. Und noch einmal alles zum Ministerium schicken. Diesmal ging es gut. Keine Woche später hatten wir unser beglaubigtes EFZ in den Händen.
Nun ging es an den Formularstapel:
Form Q-0150 – Durch die Verlobten auszufüllen, jeder eins
Form Q-0151 – durch die Trauzeugen auszufüllen (Jeder Verlobte muss einen haben, der das Formular ausfüllt und unterschreibt)
Form GA-7 700 Das Formular ist zur Namensänderung notwendig. Wir haben es uns aus dem Internet herunter geladen:
http://www.skatteetaten.no
Noch eine Anmerkung: Wenn man schon einmal verheiratet war, muss man die ordnungsgemäße Auflösung der Vorehe und auch die Klärung Vermögensverhältnisse aus dieser Vorehe erklären und nachweisen. Da dies bei uns nicht der Fall war, haben wir uns damit auch nicht weiter beschäftigt.
Durch die Schlamperei der Post hatten wir 3 Wochen Zeit verloren. Jetzt waren wir doch etwas unruhig, ob wir noch alles zeitgerecht hinbekommen. Also alles in einen Umschlag: die Formulare, die Geburtsurkunden sowie das beglaubigte EFZ und alles mit einem Anschreiben versehen nach Fauske geschickt. In dem Anschreiben haben wir noch darum gebeten, das Zertifikat direkt nach Narvik zu schicken. Damit konnten wir noch etwas Zeit sparen. Gleichzeitig haben wir einen Brief zum Ofoten Tingrett geschickt, so dass die auch informiert waren und haben gleich noch einmal unseren Wunschtermin genannt.
Dann tat sich nichts mehr. Ende Mai dachte ich, muss man wohl mal nachfragen. Nicht dass wir dort hochfahren und nix Hochzeitstermin. Also versuchte ich in Fauske jemanden zu erreichen. Irgendwann hatte ich dann einen freundlichen Herrn in der Leitung, der mir erklärte, die Angelegenheit wäre bereits vor zwei Wochen an das Zentralbüro in Oslo gegangen und das Zertifikat müsste jetzt eigentlich schon in Narvik sein. Ich solle es doch dort versuchen. Gesagt, getan – Beim Anruf in Narvik hatte ich eine freundliche Dame am Hörer, die mir lachend erklärte, das Zertifikat wäre heute mit der Post eingegangen. Also haben wir schnell noch den Termin abgestimmt. Als Zeugen könnte man uns Angestellte zur Verfügung stellen. Und die Zeremonie auf Deutsch wäre gar kein Problem.
Wie man sieht, alles nicht so bürokratisch, wie man allgemein annimmt. Einfach beizeiten mit den Vorbereitungen anfangen und einrechnen, dass die Deutsche Post manchmal auch Probleme hat (meistens wen ich etwas verschicke

).
Nun sind es nur noch zwei Wochen…
