von Charly » Sa, 12. Apr 2003, 15:47
Hei Leute,
das klare und ehrliche Nein war wohlueberlegt, weil ich nix davon halte jemandem falsche Hoffnungen zu machen, bzw. Aussichten vorzuspiegeln, die nicht den Tatsachen entsprechen. Unter den geschilderten Voraussetzungen sind seine Chancen mikroskopisch klein eine qualifizierte Arbeit in Norge zu finden. Auch in seinem erlernten Beruf.
Diese Aussage beruht auf genauer Kenntnis des Arbeitsmarktes in unterschiedlichen Bereichen und Erfahrungen mit norwegischen Arbeitgebern aus diversen Branchen und Umfeldern. Glaubt mir, "Klee" wird nicht einmal eine Einladung zum Jobinterview bekommen, wenn er nicht elementarste Kenntnisse der Landessprache vorweisen kann.
Natuerlich gibt es die eine oder andere Ausnahme von der Regel. Sicher wird der eine oder andere gesuchte Spezialist eine Arbeit finden, auch ohne Sprachkenntnisse. Zumindest wird er aber englisch koennen. Aber wie ist die Wahrscheinlichkeit fuer "Klee" im speziellen Fall?
Gleich null!
Warum aber auch die Hast? Wieso sich nicht erst in Deutschland die Grundbegriffe der Sprache aneignen? Schon sieht die Sache ganz anders aus. Man sollte sich auch im klaren sein, dass die Sprache ja besonders in anderen Bereichen eine wesentliche Rolle spielt.
Glaubt man denn im Ernst, beim Folkeregister, beim Ligningskontor, bei der Polizei wuerde man auf deutsch bedient? Wie sieht es mit der Wohnungssuche aus? Gibt's den Mietvertrag auch auf germanisch?
Es ist schon ein relevanter Unterschied, ob ich mich im Urlaub mal drei Woche so durchwurschtel, oder ob ich Bewohner und Mitbuerger des Landes bin.
So schafft man Voraussetzungen, dass ein mit grossen Plaenen und Erwartungen ins Traumland Norge Gestarteter, frustriert und enttaeuscht, ggf. mit finanziellem Verlust wieder die Heimreise antritt.
Hilsen,
Charly