En, et und ei

Literatur, Musik, Kunst, Sprache, etc.

En, et und ei

Beitragvon thomas67 » Di, 21. Nov 2006, 22:38

Hei,
hab mal eine frage zur norwegischen grammatik.
was für eine regel gibt es, wann man en, et oder ei einsetzt?
kennt jemand eine eselsbrücke wann man was einsetzt?
mange hilsner thomas
ha det bra
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Re: En, et und ei

Beitragvon Imsewims » Di, 21. Nov 2006, 22:57

Ganz einfach: en et und ei sind unbestimmte Artikel, so wie einer, eines und eine auf Deutsch.
en: maskulinum
ei: femininum
et: neutrum
also: en mann, ei dør und et hus

Die weibliche Form ist wahlfrei, du kannst genauso gut auch "en dør" und "en hytte" sagen, auch wenn die Substantive eigentlich weiblich sind. In Bergen z. B. benutzt man ueberhaupt nicht die weibliche Form.

Eine kleine Hilfe: viele Wørter, die auf Norwegisch neutrum (also sæchlich) sind, sind auch auf Deutsch sæchlich:
et glass=das Glas
et hus= das Haus
et barn=das Kind
et kne=das Knie
et øye=das Auge
et ord=das Wort

usw.
Du musst dir vor allem merken, welche Substantive sæchlich sind.
Die meisten Substantive, die auf -ment und -skap enden, sind auch sæchlich: et arrangement, et departement, et ekteskap usw
Imsewims
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Re: En, et und ei

Beitragvon bgh » Mi, 22. Nov 2006, 0:53

Imsewims hat geschrieben:Du musst dir vor allem merken, welche Substantive sæchlich sind.

:D! Das ist doch mal Butter bei die Fische! Auch von mir jede Menge Takk!
hilsen, bgh
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Re: En, et und ei

Beitragvon Jürgen Becker » Mi, 22. Nov 2006, 4:57

Hallo Imsewims,

das muss nun doch endlich einmal sein: ;-)

Ich kann mich „bgh“ nur anschließen und mich sehr bedanken für deinen unermüdlichen Einsatz in diesem Forum in allen möglichen Richtungen – einfach Super-Klasse!!

Wie stand es einmal in diesem Forum, sehr bescheiden, mit in etwa folgendem Wortlaut: Imsewims, die netteste (und für mich auch liebenswürdigste und kompetente) Sprachlehrerin in Oslo!

Dem ist nichts hinzuzufügen!

Deine Beiträge erklären sowohl deine sehr sympathische Bescheidenheit, als auch deine Kompetenz – und nicht nur in „Kultur und Sprache“.......

Kein Wunder, und all’ das, bei dem existierenden und bald wieder zusätzlich erneut auflebenden, vermehrten Familienleben. Einfach nur großartig und auch sehr vorbildlich! Ja, ich weiß, eine wundervolle Zeit für das Familienunternehmen!
Immer scheinst du dein Familienunternehmen und Sonstiges „im Griff“ zu haben – immer sehr nette, informative Beiträge ohne „jeglichen Stressbeitrag“!

Und sei versichert, nicht nur ich denke so, sondern auch viele andere Lesers/Beitragschreiber – auch, wenn der Dank manchmal etwas zu kurz kommt – leider auch bei mir!

Deshalb, nochmals einen herzlichen Dank für deine Beiträge!


@ bgh

Leider, hab’ ich jetzt mein Lob völlig „verschossen“ und du stehst neben „Imsewims“ – Ladies first – in der relativen 2. Reihe. ;-)
Auch bei dir möchte ich mich für deine Infos und insbesondere für dein großes Engagement hinsichtlich der norwegischen Sprache bedanken, z.B. „samling av norske metaforer” etc. Es bereitet mir großen Spaß das zu lesen!
Bei den N - Zeitungen lese ich mehr DN etc. – die ist auch informativ - und zahlreiche lokale Zeitungen zur Unterhaltung – auch, wenn die lokalen Zeitungen nur so etwas wie „Schnell-Unterhaltung“ bieten, aber auch das bietet mir irgendwie so etwas wie „ein kleines zuhause“, wenn man die Leute und die Region kennt. ;-)
Deine Druck-Medienauswahl ist eine ggf. hilfreiche Ergänzung für mich - völlig ok.! - deine Selektion aus der N-Presse ist sehr willkommen und motiviert mich in Zeitnot immer wieder zum weiteren Aufblättern.


Schreibt weiter so, herzlichen Dank an euch beide und liebe Grüße

Jürgen
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Re: En, et und ei

Beitragvon bgh » Mi, 22. Nov 2006, 15:47

@ Imsewims,
Deine roten Ohren + meine roten Ohren - und schon ist ein Weihnachtsbaum zur Hälfte geschmückt ;)
bgh
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Re: En, et und ei

Beitragvon Dirk i norge » Mi, 22. Nov 2006, 20:17

@Imsewims
diese Erklärung hätte ich vor ein paar Jahren auch gebrauchen können.
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Re: En, et und ei

Beitragvon Imsewims » Mi, 22. Nov 2006, 21:04

Ich danke fuer den Lob. :oops:
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Re: En, et und ei

Beitragvon Jesco » Do, 23. Nov 2006, 10:55

Imsewims hat geschrieben:Die weibliche Form ist wahlfrei, du kannst genauso gut auch "en dør" und "en hytte" sagen, auch wenn die Substantive eigentlich weiblich sind. In Bergen z. B. benutzt man ueberhaupt nicht die weibliche Form.


Es ist ja toll, dass die norw. Grammatik nicht ganz so schwierig ist und Verben nicht so schlimm gebeugt werden, wie im Deutschen. Aber ob man so viel Freiheit haben sollte, mag ich zu bezweifeln. Wenn zum Beispiel auf den Schildern von Ortsteilen manchmal Majorstua und manchmal Majorstuen zu finden ist. Einige Suchmaschinen haben damit einfach probleme.

Noch ein kleiner Nachtrag. Was ist mit dem Wort "seng". Im norwegischen heisst es doch in unbestimmter "ei seng" und in bestimmter Form "senga". Ist es wirklich so, dass man hier auch "sengen" benutzen kann? Habe ich noch nie gehört.


Gruss Jesco
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Re: En, et und ei

Beitragvon Linda » Do, 23. Nov 2006, 12:59

Man kanns auch einfacher machen. Bergensk lernen.
In Bergen verwendet man nicht ei, sondern en und et.
Es heisst in Bergen (und das geht in der Schule auch durch ohne Fehler) en jente, en sol.

@Jesco in Bergen sagen wir: en seng - sengen. Senga sagen wir gar nicht.
Grüsse,
Linda
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Re: En, et und ei

Beitragvon Jesco » Do, 23. Nov 2006, 13:09

Linda hat geschrieben:Man kanns auch einfacher machen. Bergensk lernen.
In Bergen verwendet man nicht ei, sondern en und et.
Es heisst in Bergen (und das geht in der Schule auch durch ohne Fehler) en jente, en sol.

@Jesco in Bergen sagen wir: en seng - sengen. Senga sagen wir gar nicht.


Bin mir gerade ziemlich unsicher, was nun im Alltag benutzt wird oder ob es der Rechtschreibung entspricht. Um bei diesen beiden Worten zu bleiben. Entspricht es der offiziellen norw. Rechtschreibung bei jente und seng die männl. Form zu nutzen? Wenn nicht, so wäre es eine Katastrophe, wenn es in der Schule trotzdem akzeptiert wird. Wäre ja eine gewollte Verwahrlosung der Sprache. Wenn es der Rechtschreibung entspricht, dann ok.

Gruss
Jesco
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Re: En, et und ei

Beitragvon Linda » Do, 23. Nov 2006, 13:12

keine ahnung, in der schule wurde da snur bei Nynorsk beanstandet, in norwegsichen glaube ich es gibt so viele ausnahmen, daß es durchaus richtig sein könnte.
Grüsse,
Linda
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Re: En, et und ei

Beitragvon Imsewims » Do, 23. Nov 2006, 13:43

Es gibt ein paar Wørter, bei der doch die meisten Leute die weibliche Form benutzen. Dazu gehøren:
dør-døra
hytte-hytta
jenta-jenta
dame-dama
ku-kua
seng-senga
avis-avisa
Dabei handelt es sich vor allem um Wørter, die ein sogenanntes "natuerliches Geschlecht" haben, so wie jente, ku, dame usw. Klar sind die weiblich!
Hier im Østlandsområde "hytten" oder "sengen" zu sagen hørt sich sehr merkwuerdig an und kann so aufgefasst werden, dass man gerne "fein" sprechen møchte. Es ist aber nicht falsch!!!
Viele benutzen den unbestimmten Artikel "ei" nicht, aber beugen manche Substantive trotzdem weiblich in der bestimmten Form: "Vi har kjøpt oss en ny hytte. Hytta ligger på Valdres." Zum Beispiel.
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Re: En, et und ei

Beitragvon camillchen » Do, 23. Nov 2006, 14:15

Jesco hat geschrieben:Bin mir gerade ziemlich unsicher, was nun im Alltag benutzt wird oder ob es der Rechtschreibung entspricht. Um bei diesen beiden Worten zu bleiben. Entspricht es der offiziellen norw. Rechtschreibung bei jente und seng die männl. Form zu nutzen?



beide Varianten (jenta/jenten, senga/sengen, boka/boken) wird im Alltag benutzt - regionale Unterschiede.

Beide Varianten sind auch offizielle Rechtschreibung.
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Re: En, et und ei

Beitragvon Heico-M » Fr, 24. Nov 2006, 9:11

Hei

Die -a-Endung ist wohl eher optional, da bokmål aus riksmål und damit dem dänischen entstammt, wo es keine -a-Endung gibt, auch kein "ei", sondern nur en eller et.

Was allerdings in norw. Schulen richtig oder falsch ist, kann ich naturgemäss nicht sagen. Das ist in D mit der dt. Rechtschreibung ja auch schon nicht ganz klar (mein Sohn ist 6. Klasse Gymnasium)

Wo ist Harald, der könnte das jetzt noch besser erklären?

Ausserdem, seit wann liegt Bergen in Norwegen?

:D
Hilsen

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Re: En, et und ei

Beitragvon Frøken Ur » Fr, 24. Nov 2006, 12:23

Heico-M hat geschrieben:Die -a-Endung ist wohl eher optional, da bokmål aus riksmål und damit dem dänischen entstammt, wo es keine -a-Endung gibt, auch kein "ei", sondern nur en eller et.

Haeufig wird das -a in Gegenden gebraucht, in denen ein auf nynorsk basierender Dialekt gesprochen (und geschrieben) wird. Auch in der Naehe von Bergen :wink:
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