Hallo liebe Freunde des Angelsports in Norwegen,
nachdem ich in den letzten Wochen vermehrt feststellen mußte, dass einige Norwegen - Neulinge fragen zu Angelmethoden in Norwegen haben, möchte ich euch hier an dieser Stelle meine Erfahrungen aus 5 Jahre Angelurlaub in Süd - Norwegen preisgeben.
Nachdem meine Angelkollegen und ich vor 5 Jahren das erste mal nach Norwegen gefahren sind, waren unsere Angelerwartungen auf Grund der vielen Hochglanzprospekte über super Fische extrem hoch. Demnach rüsteten wir uns damals auch mit dem entsprechenden schweren Gerät aus. Wir mussten nach den ersten 2 Tagen allerdings feststellen, dass bis auf ein paar kleineren Dorsche so gut wie nichts an den Haken bzw. Pilker ging. Die hatten wahrscheinlich nur Mitleid mit uns.
Da ich aber noch eine etwas leichtere Steckrute bei mir hatte, probierte ich es mal mit einem kleinen Gumifisch (Jig). Bei einer Wassertiefe von ca. 3 - 4 m zuckte es manchmal leicht an der Rutenspitze. Jeder Anhieb ging aber leider ins Leere. Wahrscheinlich lag das immer noch an der relativ unsensiblen Rute (Wurfgewicht 20-80 g). Am 3. Tag sind wir dann in den nächsten Ort gefahren und haben einen Angelladen gesucht. Nachdem wir einen relativ gut ausgestatteten Laden gefunden hatten, habe ich mir dort ein Spinnset von ABU (Wurfgewicht 10-40g) gekauft. Die Rolle war bestückt mit einer 0,12 er geflochtenen von Mitchell (Firewire). Mit diesem für norwegische Verhältnisse feinem Geschirr ging´s dann wieder an unseren Fjord und mit dem Boot auf´s Wasser. Wir fuhren als erstes die Stellen ab, wo ich meinte, auch Bisse gespürt zu haben. Nach ca. 15 min. landete ich zu meiner Freude einen Pollack von ca. 60 cm und kurz darauf noch weitere schöne Exemplare. Meine beiden Kollegen staunten dabei nicht schlecht. Noch am gleichen Tag sind wir wieder zum besagten Angelladen gefahren, wo sich meine Angelparter mit dem gleichen System ausrüsteten. Ab diesem Tag gab es für uns nur noch eins: Sinnfischen, Spinnfischen und nochmal Spinnfischen. Ich kann euch nur sagen, nachdem ich auch noch in der gleichen Woche einen 90 cm Dorsch von ca. 5 kg gedrillt und hochgepumpt hatte, wußte ich wieder was am Angeln so Spass macht. Es gibt natürlich auch Norwegenangler die zu den Lofoten fahren und von Fischen schwärmen, die weit aus schwerer und größer sind als das, was wir mit unserer Methode so aus dem Wasser ziehen. Allerdings kann ich mir das nicht so recht vorstellen, mit einer Rute ähnlich einem Kran die Dicken aus dem Wasser zu hiefen. Der Fisch hat 0 Chancen. In den letzten Jahren haben wir es immer so gehalten, dass wir mit dem Boot, die in Süd-Norwegen so zahlreichen Schärenfelsen angesteuert sind, dort angelegt haben und mit der Spinnausrüstung vom Felsen aus die schönsten Stellen ausgekunschaftet haben. Selbst 80 cm große Meerforellen sind uns so an den Haken gegangen. Ich möchte es einfach nicht mehr missen, wenn so ein 70 - 80 cm Köhler oder Pollack wie ein Torpedo die Schnur abzieht und du beim Kampf hochkonzentriert den Fisch ausdrillen mußt. Wir haben mittlerweile viele Kunstköder ausprobiert. Am fängigsten waren allerdings bis jetzt immer die kleinen Jig´s von ca. 5 cm in den Farben Schwarz mit Rot oder gelb. Vorzugsweise habe ich mit Gummifischen geangelt die dopelschwänzig waren. Ich freue mich jetzt schon wieder auf unseren diesjährigen Törn Anfang Mai zum Trysfjord. Dort haben wir in dieser Jahreszeit (Anfang bis Ende Mai) die besten Fangerfahrungen gemacht. Ausserdem ist das Wetter um diese Zeit oft sehr angenehm und nicht mehr so windig.
Bis dann,
Euer Mattes