Reiseerfahrungen Nordkap Winter

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Re: Reiseerfahrungen Nordkap Winter

Beitragvon Doris » Mi, 16. Dez 2009, 1:19

Hallo Det 22,
ich wohne ja selber "i distriktsnorge" :D und habe viele Bekannte, die auch weiter pendeln. Aber 200 km eine Strecke machen doch nicht so viele. Aber wie dem auch sei- mir kam es vor allem darauf an, zu zeigen, daß hier winterliche Verhältnisse einfach Alltag sind und auch mit normalen Autos bewältigt werden können.
Liebe Grüße in den "Süden"
Doris
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Re: Reiseerfahrungen Nordkap Winter

Beitragvon tropenfisch » Mi, 16. Dez 2009, 1:43

Doris hat geschrieben:Hallo Tropenfisch, die Einheimischen pendeln nicht jeden Tag solche Strecken- aber vielleicht machen sie ja auch gerade in der Weihachtszeit Familienbesuche?
Ja klar machen sie auch Familienbesuche, aber das ist dann eben eine Ausnahme und nicht die Regel.
Doris hat geschrieben:Und glaub mir- bis auf Außensteckdose, Batterielader und Heizung über Außensteckdose- sind die allermeisten Autos nicht anders ausgerüstet. Und das kannst Du unterwegs in der Regel nicht benutzen.
Ja eben, die Heizung über die Außenstreckdose ist eben genau DER Unterschied, den "unsere" Mitteleuropa-Autos nicht haben, der aber im Winter m.E. mehr oder weniger essentiell ist in Nord-Skandinavien. Und genau das macht in meinen Augen ja auch eine Vorbereitung für ein eisiges Wintervorhaben für unsere Mitteleuropa-Autos notwendig. Klar ist aber auch, daß mit einer Außensteckdosen-Heizung in der stromnetzlosen Pampa nicht geholfen ist ...

Zur besonderen Skandi-Ausrüstung zähle ich aber eben auch Spike-Reifen oder Skandi-Winterreifen (mit der anderen Gummimischung), bessere und deutlich lichtstärkere Zusatz-Leuchten, etc. - alles Details, die für Mitteleuropäer überhaupt nicht üblich sind und die ggf. ersteinmal nachgerüstet werden müssen.
Doris hat geschrieben: Wir haben auch schon diverse Male auf längeren Touren im Winter in Nordnorwegen und Nordschweden im (aus Deutschland importierten) Auto geschlafen. Ist nicht komfortabel, aber durchaus machbar. Man sollte natürlich nicht mit einer altersschwachen Batterie losfahren.
Eben, es ist immer der eigene Anspruch, der die Größe der Vorbereitung bestimmt:

Wenn ich mit dem Fahrzeug in die Wüste fahre, dann präpariere ich mein Auto so, daß ich möglichst gut durch den Sand durchkomme - ich will nicht permanent schaufeln (gehört auch dazu :lol: ), sondern weitgehend fahren 8) :wink: .
Wenn ich mit dem Fahrzeug in abnormale (für uns Mitteleuropäer abnormale) Kälte in Nord-Skandinavien oder Nord-Kanada/ Alaska fahre, dann präpariere ich das Auto so, daß ich durch Schnee und Kälte durchkomme - ich will nicht permanent Batterien laden und viel frieren, sondern einigermaßen gemütlich unterwegs sein 8) :wink: .

Das ist eben MEIN Anspruch. Der nächste hat eben einen anderen Anspruch. Wenn dann ab und an geschaufelt oder gefroren werden darf, dann ist eben weniger Vorbereitung notwendig. Jedem das Seine ...
Es führen mehrere Wege zum Ziel; das wollte ich mit meinen Postings sagen :wink: .
.
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(J.N. Nestroy) http://www.youtube.com/watch?v=O4vbdusj7Pk
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Re: Reiseerfahrungen Nordkap Winter

Beitragvon hunter_33 » Mi, 16. Dez 2009, 23:30

Erst mal danke für eure zahlreichen Antworten.

Ich bin mit einem Landi 110 Unterwegs also allrad und der gleichen kein Prob. allerdings ohne Spiks dafür bei Bedarf Ketten.
Standheizung und Zusatzbat. vorhanden. Hab mir mal gedacht das ich mit ca. 130 l Diesel unterwegs sein werd. Weiters Seilwinde und sonstige Bergeausrüstung.

Plan gerade einen Einbau eines Holzofens (für die Standzeit), hab aber noch keinen brauchbaren Prototypen.
Schlafsack und der gleichen sind Eigenbau und derweilen erst auf ca. -25 ° erprobt, das ist bisher gut gegangen aber war halt auch noch nie kälter, mal schauen.
Hund hat lt. meinem Tierarzt alle notwendigen Eintragungen im EU Pass.

Nur noch die Frage, wie`s mit dem Hund und Pensions-, bzw. Hotellzimmer aussieht, hat man da brauchbare chancen?

lg
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Re: Reiseerfahrungen Nordkap Winter

Beitragvon tropenfisch » Do, 17. Dez 2009, 2:53

hunter_33 hat geschrieben:Ich bin mit einem Landi 110 Unterwegs also allrad und der gleichen kein Prob. allerdings ohne Spiks dafür bei Bedarf Ketten.
Standheizung und Zusatzbat. vorhanden. Hab mir mal gedacht das ich mit ca. 130 l Diesel unterwegs sein werd. Weiters Seilwinde und sonstige Bergeausrüstung.
Hmm, dann passt ja Alles 8) . Im anderen Thread wird allerdings noch darüber diskutiert, ob es Sinn macht, für den Notfall eine Kabeltrommel und ein Batterieladegerät einzupacken (falls die Batterien doch mal schwächeln). Keine Ahnung, vielleicht nicht die schlechteste Idee.

Den Diesel würde ich nicht hier in Mitteleuropa bunkern, sondern erst in Finnland/ nördlicherem Schweden, etc., weil er dort für noch kältere Temperaturen ausgelegt ist (-35°C anstatt -22°C).
hunter_33 hat geschrieben:Plan gerade einen Einbau eines Holzofens (für die Standzeit), hab aber noch keinen brauchbaren Prototypen.
Sehr cool - ein Holzofen im Auto. Baust Du bei der Gelegenheit gleich den ganzen Antrieb auf Holzvergaser um ? :roll: :lol: :wink: :idea:
Das finnische Holz brennt dank seiner Teer-Anteile richtig gut ...
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Re: Reiseerfahrungen Nordkap Winter

Beitragvon Detlef » Do, 17. Dez 2009, 9:53

Hi Gregor,

ich war selbst schon einige male mit meinem Landy (110er Defender HT - 300 Tdi) im Febr. / März in Finnisch Lappland unterwegs. Hier erlebte ich dann Temperaturen während einer Reise von -45 nachts und -35 tagsüber. Das war heftig.

Dem Landy hat das aber nicht viel ausgemacht. Hab 2 Batterien und für die Motorvorwärmung eine solide Webasto DBW 46 verbaut. Wenn die Webasto ne Stunde gelaufen hatte, dann sprang auch der Motor ohne Probleme an.
Ein Bekannter von mir hat in seinem umgebauten Feuerwehrwomo so einen Holzofen verbaut. Wenn ich recht informiert bin, dann hat der den irgendwo im Jachtbereich bekommen. Hab mir das gute Stück vor 2 Wochen mal angeschaut, funktioniert ohne Probleme. Ich weiß aber nicht, ob ich das Teil in meinen Landy einbauen würde. Eher nein. Ich würde ihn ja fragen wo er das Teil genau gekauft hat, geht aber im Augenblick nicht da er irgendwo im Grenzgebiet Marokko / Algerien unterwegs ist.
Ich überlege schon die ganze Zeit mir eine Webasto Luftheizung unter der Cubbybox zu verbauen.
Du weißt ja, die Heizung im Landy ist nix für Weicheier. Auf meinen Touren hatten ich wiederholt mit vereisten Scheiben kämpfen müssen – allerdings von innen.

Den Diesel holst du dir am besten wie hier schon geschrieben in Skandinavien. Also mit relativ leerem Tank dort ankommen und dann volltanken. Übrigens, mit versulztem Diesel hatte ich nie Probleme.

Überlege vielleicht mal die Öle in den Getrieben und den Achsgehäusen gegen dünneres zu tauschen. Das war morgens nach sehr kalter Nacht und dem Losfahren immer ein Akt bis die Öle mal etwas dünnflüssiger wurden.

Ansonsten kann ich Lappland im Winter nur empfehlen. Eine einfach traumhafte Landschaft.

Eine gute Tour wünscht – Detlef
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Re: Reiseerfahrungen Nordkap Winter

Beitragvon hunter_33 » Do, 17. Dez 2009, 10:23

Hab mir auch schon gedacht das ich das Öl dünnflüssiger nehmen sollte.
Diesel hätt ich noch in Österreich voll gebunkert (Preis ca. 90 cent) und damit sollte ich ca. nach dänemark kommen, dann nur den normalen 80l befüllen und erst in mittel, bzw. nord- Schweden wieder bunkern.
Mein grösseres Problem is zur zeit das die Standheizung nicht funktioniert, aber ich hoffe mal das ich das hin bekomme.
Ab wo bekommt man den eigentlich fernünftiges Frostschutzmittel für den Kühler? hab jetzt nur ca. -30° drinnen, aber in unseren breiten gibt es sowieso nichts recht viel besseres.

lg
Gregor
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Re: Reiseerfahrungen Nordkap Winter

Beitragvon Detlef » Do, 17. Dez 2009, 10:38

Hast du den Zusatztank unterm Beifahrersitz oder den Durchflusstank verbaut? Fahr alles leer und tanke dann in Schweden voll. So bist du auf der sicheren Seite.

Als Frostschutzmittel hab ich Glysantin eingefüllt.
Zitat von deren HP:
"Bei Verwendung der Glysantin® Produkte empfehlen wir ein Mischungsverhältnis von 50:50 (Glysantin/Wasser) (-40 °C) oder 40:60 (Glysantin/Wasser) (-27 °C), um den optimalen Frost- und vor allem Korrosionsschutz zu gewährleisten. Maximal können 60 % Glysantin® eingesetzt werden"

Hatte damit keinerlei Probleme gehabt. Dieses Produkt sollte auch in Österreich zu bekommen sein.

Ach ja, sieh mal zu, dass du deine Standheizung zum Laufen bekommst -- ansonsten wird's kalt :lol:


viele Grüße - Detlef
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Re: Reiseerfahrungen Nordkap Winter

Beitragvon muheijo » Do, 17. Dez 2009, 10:43

hunter_33 hat geschrieben:Ab wo bekommt man den eigentlich fernünftiges Frostschutzmittel für den Kühler? hab jetzt nur ca. -30° drinnen, aber in unseren breiten gibt es sowieso nichts recht viel besseres.


Das ist nur eine Frage des Mischungsverhæltnisses. Hab gerade mal nachgeguckt, eine Mischung von 50:50 ergibt -35 Grad, du musst also den Anteil am Frostschutzmittel einfach nur erhøhen (Pur soll man es aber glaube ich nicht nehmen). Ein geringerer Anteil als 50:50 ergibt erheblich reduzierten Frostschutz.
Wichtig ist, dass du die verschiedenen Frostschutzmittel nicht mischt: Es gibt rot und blau - du bleibst bei der Sorte, die du hast. Nicht wechseln oder gar mischen.

Gruss, muheijo
"Nicht diejenigen sind zu fürchten, die anderer Meinung sind, sondern diejenigen, die anderer Meinung sind, aber zu feige, es zu sagen."

(Napoléon I.)
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Re: Reiseerfahrungen Nordkap Winter

Beitragvon hunter_33 » Do, 17. Dez 2009, 11:41

Also das zeug was jetzt drinnen is hat laut Etikett pur -35° is sicher auch nicht das beste hat aber bisher für Österreich und den Süden immer gereicht.
Dann werd ich mir mal das Glysantin ansehen und wo ich es bekomme.

Danke für die raschen Antworten

lg
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Re: Reiseerfahrungen Nordkap Winter

Beitragvon mapman » So, 20. Dez 2009, 14:26

Doris hat geschrieben:..., das mit dem Auto sehe ich nicht so dramatisch: schließlich fährst Du nicht in die Arktis, sondern durchaus in zivilisiertes Gebiet, wo auch die Einheimischen mit " normalen" Autos und nicht mit voll ausgestatteten Expeditionsfahrzeugen fahren.

Das sehe ich ebenso. So eine Reise ist auch für "Normalsterbliche" durchaus machbar.
Auf mehreren Wintertrips mit VW-Bus T3 und T5 konnte ich einige Erfahrungen sammeln.

- Frostschutz im Kühlkreislauf auf max. mögliche Konzentration erhöhen (=> in der Regel Anteil 60:40% Frostschutz/Wasser).
Mehr aber nicht, da sich dann der gegenteilige Effekt einstellt (=> Herstellerangaben beachten).
Manche Fzge für den mitteleuropäischen Markt sind ab Werk nur bis ca. -25°C ausgelegt (z. B. VW).

- Vorwärmung für Motor empfehlenswert (=> entweder elektrischer Tauchsieder (hatte ich beim T3) oder Warmwasserzusatzheizung (hab ich jetzt beim T5; serienmäßiger Zuheizer entsprechend preiswert aufgerüstet))

- Treibstoff nicht von zu Hause bunkern sondern den dortigen Arctic Diesel tanken (bis -35° C keine Probleme).

- In Finnland und Schweden kann man trotz eisiger Straßen nur mit Winterreifen auskommen, aber meines Erachtens nicht an der Küste Norwegens.
Durch die klimatischen Verhältnisse ist das Eis und die Bedingungen einfach kritischer; Spikes-Reifen unbedingt empfehlenswert.
Die Verwendung von Schneeketten über weitere Strecken halte ich dagegen nicht für praktikabel.

- Allrad ist "nice to have" aber nicht zwingend erforderlich.

- Ausrüstung mit Schneeschaufel, Abschleppstange, Bergegurt (Abschleppseil völlig unbrauchbar wenn's drauf ankommt) ...

- Kritisch sind Strecken wenn je nach Witterung Kolonnenverkehr angesagt ist. Das ist dann schon Stress pur.
Solche Strecken möglichst am Tage fahren; in der Dunkelheit ist dies für Ortsunkundige noch ein Tick herber.

- Vereiste Scheibenwischer können ganz schön nerven und die Sicht beeinträchtigen.

Ein paar Bilder um sich eine Vorstellung machen zu können gibt's z. B. hier:
http://home.arcor.de/canadier_gps-info/g-scandic0208/

Einen schönen 4. Advent wünscht Euch
Ralf
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Re: Reiseerfahrungen Nordkap Winter

Beitragvon SchneiderRacers » Mi, 23. Dez 2009, 0:20

der westfale hat geschrieben:Hei Hunter-33,

ich gehe mal davon aus das dein vierbeiniger Freund gegen Tollwut geimpft ist und du darueber ein Attest hast das er ausreichenden Titterschutz hat.
Sonst kann es fuer ihn recht boese an der Grenze enden. Nach Grenzuebertritt musst du dann noch mal zum Tierarzt und ihn eine Wurmkur geben lassen. Das selbe in Oestereich vor Abreise.

Hilsen Mark


Das trifft zu, wenn die gesetzlich vorbestimmten Angaben nicht vorliegen, gibt es keine Einfuhr nach Norwegen.

Was aber noch viel schlimmer ist (ich weiß allerdings nicht, ob das heute auch noch der Fall ist, damals war es so:
wenn die vom Zoll bestätigten Angaben bei der Ausreise nicht vorliegen, dann gibt es für den Hund keine Ausreise
= er bleibt in Norwegen !?!?!?!?

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Das Schlafen im PKW erscheint mir ohne Zusatzheizung lebensgefährlich !!!!!!!!!!!!!
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Der PKW sollte ab einer Fahrt in Mittelnorwegen mit Spikes-Reifen versehen werden !!!!!!!!!!!

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Euer Vorhaben erscheint mir in einem harten Winter recht unrealistisch zu sein !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

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