Ich weiss nicht, wieviele von Euch sich mit der "alternativ metode for utregning av bruksfradrag" bei der Ermittlung der engangsavgift mal beschæftigt haben.
Daher hier unser Erfahrungsbericht, der anderen evtl. die Furcht vor zu komplizierten Rechnereien nehmen soll.
Fuer unseren 12 Jahre alten T4, der im Mærz hier in Norwegen eingefuehrt und verzollt wurde, ergab sich nach der ueblichen Berechnungsmethode (nach Leergewicht, Hubraum und PS) unter Beruecksichtigung des bruksfradrags entsprechend des Alters des Fahrzeugs eine engangsavgift in Høhe von 65.777 NOK (plus Mærchensteuer und vrakpant). Zæhneknirschend haben wir das abgedrueckt, da wir bei diesem Fahrzeug wissen, was wir haben (u.a. einen nagelneuen Motor... und einen Russpartikelfilter, mit dem wir in deutsche Umweltzonen fahren duerfen...) und nicht wuessten, was wir wirklich bekommen, wenn wir hier ein vergleichbares Fahrzeug gekauft hætten.
Nun habe ich hier und da mal was von der "alternativen Methode zur Berechnung des bruksfradrags" gehørt - aber irgendwie schien mir das alles viel zu kompliziert, so dass ich mich damit nie næher beschæftigt hatte.
Nun angesichts der hohen engangsavgift habe ich mir ueberlegt, doch mal etwas tiefer in die Materie rein zu riechen.
Und gleich vorab: es hat sich gelohnt! Wir haben knapp 35.000 NOK von der bereits gezahlten engangsavgift wieder zurueck bekommen!!
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.....
Diese alternative Methode geht davon aus, dass fuer verschiedene Fahrzeuge die Wertminderung auf Grund aktueller Gebrauchtwagenpreise u.U. grøsser ist als nach der prozentualen Reduzierung entsprechend der Jahre.
Um dies zu ermitteln (eigentlich ganz einfach), braucht man folgende Daten:
- Neuwagenpreis in Norwegen vom Jahr der Erstzulassung (erfæhrt man von Opplysningsrådet for Veitrafikken AS)
- aktueller Gebrauchtwagenpreis in Norwegen (erfæhrt man von EurotaxGlass`s Norge AS)
- durchschnittliche gefahrene Kilometer (erfæhrt man von EurotaxGlass`s Norge AS)
Diese 3 Daten kann man sich auch aus Listen beim Zoll herauslesen. Dort liegen die Buecher aus mit den historischen Neupreisen jeden Jahres und eine aktuelle Liste mit Gebrauchtwagenpreisen fuer alle møglichen Fahrzeugtypen verschiedenster Ausstattung und Jahre.
Schwierig wird es, wenn man sein Fahrzeug in den Listen nicht findet (wie bei uns - weil es 1998 in Norwegen den T4 nur als Varebil gab und nicht als Personbil, und es auch aktuelle Gebrauchtwagenpreise nur fuer 1998er Varebiler und Kombibiler gibt und nicht fuer Personbil). So habe ich mir zumindest vergleichbare Werte herausgezogen und diese in das entsprechende Berechnungsschema auf der Seite vom Zoll eingetragen, und festgestellt, dass es sich bei diesem Fahrzeug nur lohnen kann, nach der alternativen Berechnungsmethode zu gehen.
Und siehe da, es hat geklappt.
Der Antrag dazu muss innerhalb von 15 Tagen nach Einfuhr beim Zoll gestellt werden (1 A4-Seite).
Zu beachten ist, dass wenn man sich einmal fuer diese Berechnung entschieden hat, dann ist diese Wahl bindend. Deswegen ist es wichtig, vorher genau zu pruefen, ob es sich lohnt. Sucht man sich næmlich die falschen Preise raus etc. und entscheidet sich deswegen falsch, muss man ggf. nachzahlen, wenn der Zoll durch die richtige Berechnung dann doch auf mehr engangsavgift kommt als es vorher war. Man kann hinterher nicht sagen "ach nøøø, das war dann doch nicht so gemeint..."
Eine Anmerkung noch zu den Preislisten:
Den Gebrauchtwagenpreis fuer sein Fahrzeug (samt Ø gefahrener Kilometer) kann man auch auf der Homepage von EuroTaxGlass ermitteln lassen (gegen Gebuehr).
Den historischen Neupreis kann man beim OFV direkt erfragen.
Alternativ liegen diese Informationen, wie gesagt, auch in den Zollstationen aus, wo man dies einsehen kann (kostet nichts).