Ich lese leidenschaftlich gern Reiseberichte mit schönen Bildern, habe schon so manchen Tip dort ergattert.
Aber man kann ja nicht immer nur lesen, ermutigt durch die Berichte, die ich hier gelesen habe, greife ich nun auch mal in die Tasten.
Nachdem wir 2009 nach 22 jahren Norwegenabstinenz das erste mal wieder ins Land der Fjorde und Gletscher gefahren sind, mussten wir das 2010 wiederholen, begeistert durch die Eindrücke , die wir gewonnen haben.
Dieses mal sollte es der Sognefjord sein, absolutes Neuland für uns.
Wie würde das Wetter im September sein ? Ich hatte da böse Vorahnungen, aber sicher sind die Hauptatraktionen nicht so überlaufen ?!?
So juckelten wir gemütlich samt Wohnwagen über die Autobahn nach Travemünde, wo wir mit der Fähre nach Malmö übersetzen wollten.
Ja , ich weiß, es gibt günstigere Wege nach Norwegen, als sich die komplatte Schwedenwestküste zu geben. Aber wer mal mit einem 12 meter Gespann versucht hat eine bezahlbare Fähre zu buchen, der weiß , was Verzweiflung heisst.
Morgens um 7 kamen wir ausgeruht in Malmö an und die Sonne lachte, der Turning Torso begrüßte uns.
Nun hieß es Kilometer abreissen auf der langweiligen Autobahn.
Das gute Wetter hielt nicht lange, nach Göteborg fing es an zu regnen und die Schauer begleiteten uns bis zu unserem ersten Etappenziel, einem CP am Tyrifjord. Norwegen empfing uns also, wie letztes Jahr auch, mit Regen, ob das ein Omen war ?
Die Wiese war so angematscht, dass ich ernsthaft überlegte mir am nächsten Morgen Gummistiefel zu kaufen.
Die Nacht war saukalt und morgens um 6 beschloss ich unseren Elektroöttel anzuschmeissen, um mal ein klein wenig aufzutauen, dazu vielleicht einen Becher Kaffee? Super Idee, gesagt, getan und "zack" stand ich im Dustern. Heißlüfter, Licht und Kaffeemaschine waren zuviel für die Sicherungen, also raus in die dunkle Matsche und am Stromkasten rumbasteln
Dann Kaffee - Maschine aus, Heißlüfter an .
Kaffee, warmer Wohni, ein gutes Buch und die Ruhe am Morgen, wenn der Liebste noch leise vor sich hin röchelt, das liebe ich, das Ganze dann in Norwegen und am Anfang eines vielversprechenden Urlaubs, Herz was willst du mehr?
Die Wiese war immer noch matsche pur, aber die Sonne lachte und wir machten uns frohen Mutes auf, die E16 entlang bis nach Laerdal.
Die ersten Berge
In Fagernes kauften wir einen gegrillten Hahn, der auf dem nächsten schön gelegenen Rastplatz verspeist wurde.
Norwegen ist ja ein Hochpreisland, aber gegrillte Gockel sind echt günstig und somit standen die öfter auf unserem Speiseplan ( naja , wir essen es auch gern )
Es war eine wunderschöne Fahrt bei strahlendem Sonnenschein und wir kamen gut gelaunt in Laerdal an, der CP lag auch nett am Fjord, aber irgendwie.......... gefiel es mir nicht so gut, das Tal zu eng , zu unsonnig .
Was tun ? Eigentlich wollten wir ein paar Tage hierbleiben und die Gegend erkunden, aber nun beschlossen wir direkt nach Sogndal zu fahren und von dort aus Touren zu machen.
Das liebe ich am campen, man muss nicht bleiben, wenn es einem nicht so zusagt, man zieht einfach weiter.
Der CP in Sogndal war mehr nach unserem Geschmack, direkt am Fjord mit Blick auf den Ort und total sonnig.
ein schönes Plätzchen war schnell gefunden, denn Dank der Nachsaison war nicht mehr viel los.
Fortsetzung folgt