von Universaldilettant » Mo, 22. Apr 2013, 8:58
Hallo Nordkopp,
ich habe genau so eine Nordlicht-Reise im März gemacht (als organisierte Foto-Tour). Mit dem Flieger von Frankfurt über Oslo nach Tromsö, hin und zurück für 300 Euro. Das wirst Du mit dem Auto nicht unterbieten können.
Wir hatten einen Standort in Kilpisjärvi (schon in Finnland), weil wir hinter den norwegischen Bergen höhere Chancen auf wolkenlosen Nachthimmel und Blick auf Nordlichter vermutet hatten. Das hat auch funktioniert, allerdings war die Landschaft nicht so spannend.
Wir hatten einen zweiten Standort an den Lyngenalpen, hier war das spannendere Panorama.
Auf den verschneiten Straßen waren alle Fahrzeuge mit Spikes-Reifen unterwegs. Daran solltest Du bei einem Mietwagen denken (keine Ahnung, ob Spikes standard-Ausrüstung sind).
Für Fotos musst Du (je nach Intensität des Nordlichts, Lichtstärke des Objektivs, ISO-Einstellung) 20 Sekunden belichten. Stativ und Fernauslöser sind Pflicht, ein Weitwinkelobjektiv (je weitwinkliger desto besser) die richtige Wahl, manuell auf unendlich fokussieren (das ist in der Regel nicht am Anschlag des Objektivs). RAW-Format macht Sinn, um nachträglich mindestens den Weißabgleich korrigieren zu können (Einstellung "Glühlampe" passt auch recht gut). Bei 20 Sekunden Belichtungszeit hast Du den Vordergrund und die Sterne auf dem Bild, und die sollten besser scharf abgebildet sein. Damit ist ein schaukelndes Hurtigruten-Schiff zum Fotografieren von Nordlichtern nicht geeignet. Wenn Du sowieso nur gucken willst, ist es super.
Fotos nur mit Himmel sind meist langweilig, ein schöner Vordergrund macht es erst spannend. Da war der Blick über den Lyngenfjord auf die Lyngenalpen fantastisch. Auch toll, wenn sich das Nordlicht im Wasser spiegelt.
Wenn Du Dir die Zeit aussuchen kannst: Vollmond ist vielleicht zu hell, eine ganz schmale Mondsichel wird nach 20 Sekunden Belichtungszeit auch zu einem großen Kreis, gibt dem Bild aber noch etwas ein zusätzliches Highlight.
Gruß Harald