Umweltschutz & Camping

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Umweltschutz & Camping

Beitragvon Helmer » Di, 27. Jul 2004, 22:55

abc
Zuletzt geändert von Helmer am Mi, 03. Nov 2004, 0:10, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Umweltschutz & Camping

Beitragvon Bjørn » Mi, 28. Jul 2004, 11:47

Hei Helmer,

einen schönen Beitrag hast du da eingestellt. Und das sag ich ohne ironische Zwischentöne. Ich würde ihn dir auch ohne Abschwächung unterschreiben.............nur.............hast du dir mal überlegt:

:?: wo liegen denn die Gründe für die augenscheinliche Problematik ? :roll:

Sicher sind sie sehr komplexer Natur und müßten erst durch wissenschaftliche und empirische Erhebungen hinreichend analysiert werden.

Fest steht m.E. jedoch bereits im Vorfeld eines:

Dieses Problem ist nicht ausschließlich auf Ausländer, bzw. Touris abzuwälzen. Es hat vielmehr einen bedeutenden Grund in bestehenden erheblichen Erziehungsdefiziten aller Beteiligter.

Menschen, die von Kindesbeinen an gelernt haben, daß Abfälle/Verunreinigungen nicht in die Natur gehören, haben sowas im Regelfalle auch verinnerlicht und zeigen in ihrem Leben entsprechende Verhaltensstrukturen.

Nun gehöre ich mit Ende 50 in die sogenannte gehobene :wink: Altersklasse. Meine persönliche Lebenserfahrung belegt, daß überwiegend jüngere Generationen besagte Defizite aufweisen. Sie besagt weiter, daß da in den meisten Fällen auch wenig mit Appellen auszurichten ist.

Traurige Grüße
Björn
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Re: Umweltschutz & Camping

Beitragvon Martin Schmidt » Mi, 28. Jul 2004, 12:50

Bjørn hat geschrieben:
Fest steht m.E. jedoch bereits im Vorfeld eines:

Dieses Problem ist nicht ausschließlich auf Ausländer, bzw. Touris abzuwälzen. Es hat vielmehr einen bedeutenden Grund in bestehenden erheblichen Erziehungsdefiziten aller Beteiligter.

Menschen, die von Kindesbeinen an gelernt haben, daß Abfälle/Verunreinigungen nicht in die Natur gehören, haben sowas im Regelfalle auch verinnerlicht und zeigen in ihrem Leben entsprechende Verhaltensstrukturen.


Völlig richtig! Ich beobachte es laufend in Oslo.
Vor allem den McDoof Mist findet man überall. Weggeworfen gerade da, wo Betreffender gerade verweilte...

Andererseits: Oslo animiert auch nicht gerade zum Benutzen der Mülltonnen. Da quellt der Müll heraus und verteilt sich über die Umgebung das es eine wahre Freude ist. Da fragt man sich natürlich 1. Wo soll ich denn noch hin mit dem Müll? und 2. Warum mach ich mir überhaupt noch die Mühe eine Mülltonne zu suchen?

Hilsen
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Re: Umweltschutz & Camping

Beitragvon Julia » Mi, 28. Jul 2004, 22:15

"Menschen, die von Kindesbeinen an gelernt haben, daß Abfälle/Verunreinigungen nicht in die Natur gehören, haben sowas im Regelfalle auch verinnerlicht und zeigen in ihrem Leben entsprechende Verhaltensstrukturen.

Nun gehöre ich mit Ende 50 in die sogenannte gehobene Altersklasse. Meine persönliche Lebenserfahrung belegt, daß überwiegend jüngere Generationen besagte Defizite aufweisen. Sie besagt weiter, daß da in den meisten Fällen auch wenig mit Appellen auszurichten ist. "



Da muss ich doch *mit Absicht ein wenig provozierend, ohne jedoch jemandem persönlich auf den Schlips treten zu wollen* fragen, ob Ihr als heute "gehobene" Altersklasse vergessen habt, Euren Kindern die Werte weiterzugeben, die Ihr von Euren Eltern mitbekommen habt. Denn solche Erscheinungen sind doch in erster Linie eine Erziehungsfrage (auch eine gesellschaftliche, und sicher versagt hier auch das Schulsysem). Und zwar gilt das auf der ganzen Breite der Gesellschaft.

Und zum Schluss noch eine Theorie meinerseits: das gleiche habe ich schon vor 10 Jahren in Neuseeland beobachtet. Auch ein tolles Land, wo alle wegen der Natur hinfahren. Und trotzdem hatte ich den Eindruck, die seien mit dem Umweltschutz 20 Jahre hinter Deutschland her. Es sind halt grosse Länder mit wenig Einwohnern. Das Umweltproblem ist einfach noch nicht so brisant und dringend bzw. ist es später geworden als z.B. in Deutschland wegen der hohen Einwohnerdichte. Aber Norwegen holt auf, und wenn es gelingt, Naturwerte an die jeweils jüngeren Generationen weiterzuvermitteln, wird das auch Erfolg haben. Die "Zurück-zur-Natur-Welle", die in Deutschland gerade wieder anfängt, zu rollen, wird sicher in einiger Zeit auch Norwegen erreichen. Und noch eins: die Norweger sind ihr tolles Land gewöhnt. Für die ist das nix Besonderes...

In Norwegen sind es übrigens die Städter, vor allem Osloer, die in Sachen Umweltschutz und Landschaftsschutz die Dinge im Lande vorantreiben, und nicht die Distriktsbewohner, die die ganzen Herrlichkeiten vor der Nase haben. Die sind nämlich in erster Linie daran interessiert, wie sie die denn am besten ökonomisch ausbeuten könnten.
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Re: Umweltschutz & Camping

Beitragvon Kerstin i Norge » Do, 29. Jul 2004, 8:28

Die früheren Besitzer unseres Hofes waren zwei alte Junggesellen, die eher im Haus existierten, nicht gerade wohnten. *schwer zu erklären, man muss es gesehen haben :lol: *

Müllentsorgung ? Ganz einfach. Man buddel ein Loch, schmeiss den Müll da rein und weg ist er. Dass sich ein guter Teil des Abfalls gut hält, wie, daran soll man auch noch denken ? Ich bekomme es jedenfalls zu spüren, denn der Müll taucht bei Haustierhaltung ( buddeln, Matsch aufwühlen bei längerem Regen etc.) und beim Gestalten eines Gartens wieder auf.
Dadurch hatte eins meiner Pferde einen Nageltritt und ich weiss nicht wieviele Glasscherben ich schon gefunden habe, etc. pp.

Naja, that's life. Ich weiss jedenfalls, dass wir es so nicht machen. Bei uns kommt zwar keine Müllabfuhr vorbei, dafür fahren wir aber zur Mülldeponie.


lg

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Re: Umweltschutz & Camping

Beitragvon Bjørn » Do, 29. Jul 2004, 11:46

Julia hat geschrieben:Da muss ich doch *mit Absicht ein wenig provozierend, ohne jedoch jemandem persönlich auf den Schlips treten zu wollen* fragen, ob Ihr als heute "gehobene" Altersklasse vergessen habt, Euren Kindern die Werte weiterzugeben, die Ihr von Euren Eltern mitbekommen habt. Denn solche Erscheinungen sind doch in erster Linie eine Erziehungsfrage (auch eine gesellschaftliche, und sicher versagt hier auch das Schulsysem). Und zwar gilt das auf der ganzen Breite der Gesellschaft.


Hei Julia,

deine Frage ist keineswegs provokant. Du hast vielmehr voll ins Schwarze getroffen.

Es ist völlig richtig, daß die maßgeblichen Defizite bei meiner (der vielzitierten 68er Generation) zu suchen sind. Über die Gründe hab ich schon oft diskutiert.

Es läßt sich allenfalls mutmaßen, warum Werte und Tugenden, die für uns und unsere Eltern noch eine maßgebliche Rolle spielten, mit einem Male mit Dreck beschmissen werden.

Fest steht jedoch, daß sie entschwunden sind und die hierdurch bedingten Auswüchse sind nicht nur auf rein ökologischem Sektor zu beobachten.

Hilsen fra Mittelhessen
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Re: Umweltschutz & Camping

Beitragvon sgm » Do, 29. Jul 2004, 17:34

Bjørn hat geschrieben:Es ist völlig richtig, daß die maßgeblichen Defizite bei meiner (der vielzitierten 68er Generation) zu suchen sind. Über die Gründe hab ich schon oft diskutiert.

Es läßt sich allenfalls mutmaßen, warum Werte und Tugenden, die für uns und unsere Eltern noch eine maßgebliche Rolle spielten, mit einem Male mit Dreck beschmissen werden.


Übrigens haben schon die griechischen Philosophen über den Werteverfall der "Jugend" geklagt. Wie du siehst kein neues Problem, die Menschheit existiert trotzdem noch :!:
Gruss Stefan G. 8)
sgm
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Re: Umweltschutz & Camping

Beitragvon Julia » Do, 29. Jul 2004, 17:44

Hei Stefan,

hier ging es nicht um die Menschheit, sondern um die Natur. Ja, auch die existiert noch (wenngleich in durch die Menschheit verminderter Form).

Jemand, der die Natur liebt, wird nicht seinen Müll in sie hineinwerfen. Abgesehen davon gehört es sich einfach nicht.

Und auch Du wirst nicht abstreiten können, dass seit den alten Griechen der Müll eine immer weniger naturverträgliche und abbaubare Form, geschweige denn Ausmass angenommen hat. Dies ist eine Herausforderung!

Schönen Nachmittagsgruss
Julia
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Re: Umweltschutz & Camping

Beitragvon Bjørn » Do, 29. Jul 2004, 17:45

sgm hat geschrieben:Übrigens haben schon die griechischen Philosophen über den Werteverfall der "Jugend" geklagt. Wie du siehst kein neues Problem, die Menschheit existiert trotzdem noch :!:


Hei Stefan,

bei näherem Hinsehen ergibt sich recht schnell, wie falsch dein flapsig dahingeworfener Spruch ist.

Wenn man beabsichtigte, auch nur rudimentär aufzuzählen, was von der Menschheit in den vergangenen beiden Jahrtausenden an Raubbau und Zerstörung unwiederbringlicher Naturschätze (Tier- und Pflanzenarten) zerstört wurde, wäre das ein abendfüllendes Programm.

Auch das hat was mit dem Verlust von Tugenden zu tun

mvh
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Re: Umweltschutz & Camping

Beitragvon sgm » Do, 29. Jul 2004, 21:56

Meine Anmerkung bezog sich nur auf folgendes Zitat:
Es läßt sich allenfalls mutmaßen, warum Werte und Tugenden, die für uns und unsere Eltern noch eine maßgebliche Rolle spielten, mit einem Male mit Dreck beschmissen werden.

Auf mehr habe ich mich nicht bezogen :!:
Oder hab ich was gegen Umweltschutz geschrieben :?: Oder mich dafür ausgesprochen, seinen Müll in der Gegend rumzuwerfen :?:
Gruss Stefan G. 8)
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Re: Umweltschutz & Camping

Beitragvon robbert » Fr, 30. Jul 2004, 20:58

Zunächst: In der Tat werden derzeit - teilweise innerhalb weniger Jahrzehnte - auch entlegenere Flecken oder gar ganze Landstriche oder Landschaften *kaum rückgängig-machbar verändert*.

sgm hat geschrieben:Übrigens haben schon die griechischen Philosophen über den Werteverfall der "Jugend" geklagt [...] die Menschheit existiert trotzdem noch


Bjørn hat geschrieben:das hat was mit dem Verlust von Tugenden zu tun


Ihr liegt beide nicht ganz richtig.

sgm: Ich sage: Die Menschheit steht in der Tat vor Problemen, die sie vor nur wenigen Jahrhunderten oder gar Jahrzehnten noch nicht hatte.

Bjørn: Ich sage: Die mittlere Tugendhaftigkeit der Menschen ist meiner Auffassung nach wohl über die Jahrtausende einigermaßen gleich geblieben.

- Demgegenüber stiegen zwei entscheidende Kennwerte dramatisch: die Bevölkerungsdichte und das technologische Niveau.

-----------------
Bis hier hin faktisch, doch nun subjektiv.

Falls dies die entscheidenden Faktoren sein sollten (bei anderen Auffassungen bitte unbedingt melden), gäbe es wiederum Faktoren, nämlich drei:

1. (In Extremgebieten teilweise erreicht) Das Bevölkerungswachstum senken.
2. (Fällt flach) Erfindungsreichtum und -umsetzung blockieren.
3. (Das wär' ja mal was neues) Neue Tugenden schaffen.

- Zu 3, dem augenfälligsten:

WER TUT ETWAS FÜR EINEN, DEN ER NICHT KENNT, VON DEM ER KEINEN VORTEIL HAT?

Niemand, fast niemand. Ein paar "abgehobene" (von mir sehr geschätzte) Christen vielleicht ausgenommen und vielleicht ein paar Anhänger anderer persönlicher Ideologien dazu.

Es gehört wirklich sehr viel dazu, (in Deutschland) dem "grünen Punkt" nicht weiter zu vertrauen (denn weiterhin werden die allermeisten Abfälle dort nicht wiederverwertet, und wenn im Ausnahmefall, dann mit hohen ökologischen Kosten), sondern nur noch *mitgebrachte Behälter* zu verwenden.
Tut niemand, auch ich nicht.

Meine bislang abschließende (ich meine nicht subjektive, sondern möglichst objektive und globale) Einschätzung ist, daß die Situation sich wohl weiter verschlechtern wird.
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Re: Umweltschutz & Camping

Beitragvon Olaf 88 » Fr, 30. Jul 2004, 22:55

Martin Schmidt hat geschrieben:
Bjørn hat geschrieben:
Fest steht m.E. jedoch bereits im Vorfeld eines:

Dieses Problem ist nicht ausschließlich auf Ausländer, bzw. Touris abzuwälzen. Es hat vielmehr einen bedeutenden Grund in bestehenden erheblichen Erziehungsdefiziten aller Beteiligter.

Menschen, die von Kindesbeinen an gelernt haben, daß Abfälle/Verunreinigungen nicht in die Natur gehören, haben sowas im Regelfalle auch verinnerlicht und zeigen in ihrem Leben entsprechende Verhaltensstrukturen.


Völlig richtig! Ich beobachte es laufend in Oslo.
Vor allem den McDoof Mist findet man überall. Weggeworfen gerade da, wo Betreffender gerade verweilte...

Andererseits: Oslo animiert auch nicht gerade zum Benutzen der Mülltonnen. Da quellt der Müll heraus und verteilt sich über die Umgebung das es eine wahre Freude ist. Da fragt man sich natürlich 1. Wo soll ich denn noch hin mit dem Müll? und 2. Warum mach ich mir überhaupt noch die Mühe eine Mülltonne zu suchen?

Hilsen
Martin


Hierzu eine kleine anekdote aus meiner Oslo Zeit:
Es begab sich asn einem Samstag früh nachmittags, ich stieg am Bahnhof in die Linie 1 ein, Richtung Holmenkollen... in Majorstua kam ein Vater mit seiner Tochter dazu,...vermute mal stark, typische norw. Ehe, eben nach kind geschieden...
Beide ein Eis, noch in Papier, aber nicht lange, und schon lag es in der T-Bane unterm Sitz,... der Vati warf es drunter, das Kind gleich hinterher... ups, sie blickten mich an, ich blickte sie an,...nix geschah... sie gingen weg und stiegen an der übernächsten Station aus...

Und ich machte mir Gedanken über die Norweger, ihr verhältnis zur Natur und den Konsum in Norwegen...

Die Sache mit McDoof in der City, oder den wöchentlichen Freitags-Exzessen (müsst mal Samstags früh morgens durch Oslo laufen :-? )
ist sooo typisch...
und auf dem Land werden die autos einfach in den Wald gefahren, damit sie dort verrotten....

Es ist einfach der Hammer!!! Noch können die sich das erlauben (bei der Fläche) aber irgendwann kriegen die auch ihr Land klein...

gruss olaf

@helmer: du heisst nicht zufällig Stefanie????? :D
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Re: Umweltschutz & Camping

Beitragvon Jürgen R. » Sa, 31. Jul 2004, 21:01

Hei Olaf,

Olaf 88 hat geschrieben:Und ich machte mir Gedanken über die Norweger, ihr verhältnis zur Natur und den Konsum in Norwegen...

Die Sache mit McDoof in der City, oder den wöchentlichen Freitags-Exzessen (müsst mal Samstags früh morgens durch Oslo laufen :-? )
ist sooo typisch...
und auf dem Land werden die autos einfach in den Wald gefahren, damit sie dort verrotten....


da mache ich mir auch so meine Gedanken. Die von Dir beschriebenen Autos im Wald oder eine "kleiner privater Autofriedhof" neben dem Haus sind auf dem Land schon fast schon Normalität. Ich erinnere mich, vor zwei Jahren an der Südküste von Senja (den Ort weiss ich leider nicht mehr), kam bei Ebbe immer ein vollständiges LKW-Fahrgestell mit Motor usw. aus dem Wasser, bei Flut war der Schandfleck verschwunden. Dagegen im Umkreis von grösseren Städten gibt es doch genug Autoverwerter, welche auch zu funktionieren scheinen.

Ich kann mir die Erscheinung nur so vorstellen, dass jeder für seine eigene Umgebung blind wird. Wenn ich Gäste habe und mit diesen durch das Erzgebirge, das Muldental oder die Sächsische Schweiz reise öffnen auch diese mir die Augen, dass ich eigentlich in einer landschaftlich schönen Gegend lebe. Für uns ist Norwegen das Land der Superlative, aber wenn man jeden Tag dort lebt, verliert man bestimmt auch den Blick für die Schönheit der Natur, weil es eben Alltag ist.

Es soll keine Entschuldigung sein, ich habe auch noch kein Auto im Wald abgestellt oder im nächsten Fluss versenkt, aber was "Normalität" ist, mit dem geht man bedenkenloser um, als mit dem, was das "Besondere" ist. Wer von Euch hat nicht schon mal ein leeres Kaugummi- oder Bonbonpapier aus der Autoscheibe flattern lassen ?

Da stellt sich natürlich für mich die Frage, gibt es in Norwegen ein ähnliches Gesetz zur Entsorgung von Altfahrzeugen wie in Deutschland ? Vielleich kann uns da einer unserer in Norwegen lebenden Forumsteilnehmer aufklären.

Gruß Jürgen
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Re: Umweltschutz & Camping

Beitragvon Martin Schmidt » Mo, 02. Aug 2004, 12:44

Olaf 88 hat geschrieben:Hierzu eine kleine anekdote aus meiner Oslo Zeit:
Es begab sich asn einem Samstag früh nachmittags, ich stieg am Bahnhof in die Linie 1 ein, Richtung Holmenkollen... in Majorstua kam ein Vater mit seiner Tochter dazu,...vermute mal stark, typische norw. Ehe, eben nach kind geschieden...
Beide ein Eis, noch in Papier, aber nicht lange, und schon lag es in der T-Bane unterm Sitz,... der Vati warf es drunter, das Kind gleich hinterher... ups, sie blickten mich an, ich blickte sie an,...nix geschah... sie gingen weg und stiegen an der übernächsten Station aus...

Und ich machte mir Gedanken über die Norweger, ihr verhältnis zur Natur und den Konsum in Norwegen...

Die Sache mit McDoof in der City, oder den wöchentlichen Freitags-Exzessen (müsst mal Samstags früh morgens durch Oslo laufen :-? )
ist sooo typisch...
und auf dem Land werden die autos einfach in den Wald gefahren, damit sie dort verrotten....

Es ist einfach der Hammer!!! Noch können die sich das erlauben (bei der Fläche) aber irgendwann kriegen die auch ihr Land klein...

gruss olaf


Drum hier nochmal mein kleiner Aufruf: Wenn euch bei eurem Besuch Oslo mal wieder vermüllt vorkam, so schreibt doch ruhig mal ein paar Mails an den Samferdselsetat in Oslo: postmottak@sam.oslo.kommune.no
bzw. an das Tourismusbüro der Stadt: oslo@visitoslo.com
und verweist darauf, dass man als Tourist ,wie als Bürger der Stadt nicht gerne durch Plastiktütenberge wadet und Mülltonnen nicht erst überquellen müssen bevor man sie leert.
Hat ja nix mit rummeckern zu tun. Aber ich meine, dass man Kritikpunkte ruhig weiterleiten darf. Und Touristen will man in Oslo gerne haben, mehr noch als je zuvor. Nur muss da eben auch was in punkto Sauberkeit und Attraktivität der Stadt getan werden.

Viele Grüsse von Martin
Martin Schmidt
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Re: Umweltschutz & Camping

Beitragvon Charly » Mo, 02. Aug 2004, 13:09

Olaf 88 hat geschrieben:und auf dem Land werden die autos einfach in den Wald gefahren, damit sie dort verrotten....


Das stimmt schon lange nicht mehr. Kommt zwar noch vereinzelt vor - so wie in deutschen Landen auch ... - aber seitdem hier vor einigen Jahren das "vrakpant" eingefuehrt wurde, hat diese Umweltsuende rapide abgenommen.

Klar auch, wer laesst sich schon 1300 NOK bar auf die Hand entgehen?

Mvh,
Charly
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